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Auszug - Mitteilungen der Verwaltung im öffentlichen Teil  

 
 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 14
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 02.05.2013    
Zeit: 15:32 - 17:58 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

14.1. Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe

Herr Koch berichtet über den Qualitätsentwicklungsprozess in der Jugendhilfe als fortdauernde Veränderung des Fachbereiches Soziales und Bildung. Inzwischen wurden Maßstäbe zur Qualitätsentwicklung geschaffen. Über die aktuellen Ergebnisse dieser Qualitätsentwicklung wurde vor ca. 2 Wochen auch den freien Trägern in zwei Veranstaltungen bereits ein Überblick gegeben.

 

Frau Lütjohann erläutert, dass sehr intensiv gearbeitet wurde. Der Bereich der Hilfe zur Erziehung und die Zusammenarbeit mit den Trägern waren Schwerpunkte, die sich auch aus der Expertise des DJI nach der Untersuchung eines Kindestodes vor einigen Jahren ergeben haben. In 2011 und 2012 wurden durch den Organisationsentwicklungsprozess neue Strukturen für den Fachbereich Soziales und Bildung und unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Expertise für den Bereich des Jugendamtes erarbeitet und geschaffen. Der ergänzende Qualitätsentwicklungsprozess der Jugendhilfe befasste sich mit der Anpassung von Abläufen und Qualitätssicherung. Gleichfalls wurde die Dokumentation durch neue Vordrucke verbessert.

In den Stadtteilzentren wird künftig intensiver eine Lotsenfunktion sowie Beratungsarbeit angeboten. Für die Einrichtung von Hilfen zur Erziehung und deren Umsetzung in Zusammenarbeit mit den Familien und freien Jugendhilfeträgern sind neue Standards festgelegt. Für die Festlegung von Hilfezielen und deren Überprüfung in Hilfeplanverfahren stehen Instrumente zur Verfügung.

Das neue Entscheidungs- und Hilfeplanverfahren ist der freien Jugendhilfe  und dem Jugendhilfeausschuss im April vorgestellt worden. Zurzeit erarbeitet die Jugendhilfe im Rahmen eines Modellprojektes zur Rückführung von Kindern und Jugendlichen aus stationären Maßnahmen in die Herkunftsfamilien ein geeignetes regionales Konzept.

 

Zur Qualitätsentwicklung gehört auch das Stichwort „Familienzentren“. Das ist eine fundierte Arbeit der interdisziplinären Beratung von Familien. Hintergrund ist, dass die Stadtteilzentren zu Familienzentren entwickelt werden sollen. Dazu gibt es am 18.06.13 (14.30 Uhr – 17 Uhr) eine erste Informationsveranstaltung in der Leuohana-Universität. Partner bei diesem Projekt sind der Verein Nifbe und die Universität Leuphana, vertreten durch Herrn Professor Stange.

 

Frau Lütjohann ergänzt, dass ein eigener Weg in Lüneburg geplant ist. Die Stadtteilhäuser sollen im Mittelpunkt stehen und Schulen und Kitas werden im Rahmen einer Vernetzung kooperative Partner.

 

Herr Herder ergänzt, dass sich die Mitarbeiter des ASD mit Enthusiasmus an das Thema der Qualitätsentwicklung herangewagt haben. Er dankt ausdrücklich für das Engagement. Die Hansestadt beteiligt sich an einem Modellprojekt mit 8 weiteren Städten und Landkreisen, bei dem es um das Thema „Rückführung“ geht.

 

Herr Reker erklärt, dass das neue Handbuch von den Trägern der freien Wohlfahrtsverbände begrüßt und insbesondere ein klares Konzept erkannt wird. Die freien Träger wollen die Hansestadt weiterhin in den Anstrengungen zu einer verbesserten Bearbeitung unterstützen. Er äußert den Wunsch als kritischer Partner weiter eng einbezogen zu werden. Zum Stichpunkt AG 78 hätten sich die freien Träger gewünscht, dass es speziell für die Stadt einen Arbeitskreis gibt und nicht wie jetzt, gemeinsam mit dem Landkreis. Hier wünschen sich die freien Träger noch mehr Absprache und Kommunikation.

 

Frau Lütjohann bestätigt eine gute Zusammenarbeit mit den freien Trägern und erläutert, dass der Landkreis vom Wunsch der Bildung einer AG 78 gehört hat und gern dabei sein wollte. Es soll nun wie verabredet eine Einladung für die Stadt geben. Ob der Landkreis einbezogen wird, klärt die AG bei ihrem ersten Treffen am 11.06.13.

 

14.2. Raumnutzung Nebengebäude Jugendzentrum Kaltenmoor

Herr Koch berichtet über eine Veränderung im Nebengebäude des Jugendzentrums Kaltenmoor. Dort sollten zunächst für 40.000 € Ersatzräume für die Räume geschaffen werden, die dem Jugendzentrum durch den Hort verloren gehen. Diese Planung wird nun zunächst zurückgestellt.

 

Frau Lütjohann ergänzt, dass der ASD für diesen Stadtteil noch in Büros in der Stadtmitte untergebracht ist und damit personell noch nicht in Kaltenmoor verortet ist. Es werden bereits seit langer Zeit entsprechende Räume gesucht. Das Nebengebäude des Jugendzentrums soll daher nun übergangsweise für den ASD genutzt werden. Später ist dann z.B. eine Unterbringung des ASD in einem Anbau zum geplanten Schulsporthallenbau in Kaltenmoor denkbar.

 

Herr Koch unterstreicht, dass man gern das Jugendzentrum gleich auf die Nebengebäude ausgedehnt hätte, hier aber die Verortung des ASD zu einem baldigen Termin vorrangiger ist. Das Projekt „Soziale Stadt“ wird in absehbarer Zeit beendet werden. Die Schätzungen zum Umbau der Sporthalle in Kaltenmoor sind so, dass ein Umbau wohl teurer ist als ein Neubau. Die weiteren Prüfungen laufen und Ergebnisse werden dann im Bauausschuss und im Jugendhilfeausschuss vorgestellt.

 

14.3.: Personelle Veränderungen im JHA

Herr Koch berichtet über eine personelle Veränderung. Frau Abendroth vom Jobcenter (Leiterin Markt und Integration unter 25 Jahre) wird für Herrn Niemeyer in den Jugendhilfeausschuss kommen. Die nächste Sitzung soll am 25.06.13 auch eine Besichtigung der neuen Räumlichkeiten des Jobcenters in Volgershall ermöglichen.

 

14.4 Umsetzung der Partizipation in der Hansestadt Lüneburg in drei ausgewählten Stadtteilen

Frau Lütjohann erläutert, dass es sich bei diesem Projekt um die Umsetzung eines Auftrages von 2010 handelt. In allen drei Modellstandorten (Ebensberg, Kaltenmoor und Kreideberg) soll eine Partizipation von Kindern und Jugendlichen stattfinden, wobei unterschiedliche Vorgehensweisen erprobt werden sollen. Im Rahmen der Umorganisation des Fachbereiches 5 ist eine halbe Stelle zentral geschaffen worden, die durch Herrn Heinrich besetzt ist. Die Jugendpflege wird für diese drei Bereiche um eine halbe Stelle verstärkt, um intensiver über neue Konzepte nachdenken zu können. Entsprechende Haushaltsmittel in Höhe von 14.000 € sind auch bereitgestellt.

Die Umsetzung hat sich an den drei Standorten unterschiedlich gestaltet und entwickelt.

 

Frau Lütjohann gibt einen Überblick über die inhaltliche Arbeit in den Stadtteilen. Sie geht intensiv auf die Open-Space-Veranstaltung in Kaltenmoor ein, die unter dem Thema „Chillst du noch oder beteiligst du dich schon?“ durchgeführt wurde. Beispiele für Ergebnisse sind der dringende Wunsch der Kinder nach einer zeitlich erweiterten Ausleihe über die Außenstelle der Ratsbücherei, die auch abends oder samstags gewünscht wird und das Schulzentrum soll möglichst mehr begrünt werden. Der Beton im Außenbereich wurde von den Kindern als bedrückend empfunden. Zudem sind mehr Aktionen gewünscht, bei denen Kinder und Jugendliche ins Grüne kommen können. Auch ein Kindercafe war Thema, aber die Ausgestaltung wurde sehr unterschiedlich gewünscht.

 

Herr Borell du Vernay erkundigt sich, wann ein Zwischentreffen der Partizipations-Arbeitsgruppe stattfinden wird. Zudem erfragt er, ob es eine Beteiligung der Vereine, die bereits Partizipation betreiben, geben wird.

 

Frau Lütjohann weist darauf hin, dass Herr Heinrich erst in dieser Sitzung von den Aufgaben als Stadtjugendpfleger entbunden wurde und jetzt intensiver an der Umsetzung der Partizipationsarbeit wirken kann. Eine Beteiligung von Vereinen würde über die drei Modellstadtteile hinausgehen. Mit ihnen steht der Stadtjugendpfleger in engem Kontakt.

 

Frau Bürgermeisterin Baumgarten dankt für die vielen Informationen zu diesem Thema, wünscht aber eine entsprechende Vorlage für einen der nächsten Jugendhilfeausschüsse.