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Oberbürgermeister MÄDGE macht einleitend deutlich, bei den für dieses Projekt eingesetzten finanziellen Mitteln in Höhe von rd. 3 Mio. €, von denen jeweils Stadt, Land und Bund ein Drittel tragen, handele es sich um zweckgebundene Städtebaufördermittel, Sonderfinanzierungen und besondere Abschreibungsmöglichkeiten, ansonsten hätte die Hansestadt Lüneburg das Projekt nicht umsetzen können.
Herr JUNGE, Geschäftsführer der Sparkassenstiftung Lüneburg, berichtet, noch in diesem Monat werde der Erbbauvertrag mit der LüWoBau geschlossen, welche die Bauausführung übernehme und das Gebäude nach den Plänen des Architekturbüros Oldenburg Plesse umbauen werde. Die Baugenehmigung liege vor, die Ausschreibungen seien bereits erfolgt und das Ergebnis liege im geplanten Kostenrahmen. Umbaubeginn sei für Mai 2013, Fertigstellung für Spätsommer 2014 geplant. Die Mieter-Ausschreibung für die Ateliers solle im Herbst/Winter 2013 erfolgen, parallel werde eine Haus- und Benutzerordnung, ein Logo und das Marketing erarbeitet. Die Raumplanung sehe ca. 10 in der Größe z.T. flexible Ateliers vor, 5 Büros / Multifunktionsräume, 2 Probebühnen mit Requisitenräumen, 5 Räume für die Kunstschule Ikarus, 2 bzw. 3 Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen sowie 20 Lagerräume im Keller. Aus Lärmschutzgründen bestehe die Auflage, dass öffentliche Veranstaltungen in der Kulturbäckerei bis 21.00 Uhr beendet sein müssen. Besonders wichtig und erfreulich für Lüneburg sei, dass hier erstmals sehr gute, professionelle Ausstellungsräume für die Bildende Kunst geschaffen würden und dieser Sparte damit endlich der Stellenwert eingeräumt werden könne, der ihr gebühre.
Herr PLESSE stellt anhand von Fotos und Planzeichnungen die Umbaupläne für das Gebäude detailliert vor. Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt. Die Erschließung werde barrierefrei über eine große Rampen- und Treppenanlage erfolgen. In dem Gebäude solle eine gewisse „Industrie“atmosphäre und damit der Charme und Charakter des Bauwerks bewahrt bleiben, daher würden auch die Fenster mit der Industrieverglasung, die alten Ofenklappen und z.T. die alten Fliesen erhalten werden. Da das Gebäude räumlich sehr tief sei, werde in das Dach ein großes Oberlicht mit einem bis in das Erdgeschoss reichenden Lichtschacht eingefügt, der Helligkeit in die Mitte des Gebäudes leiten und gleichzeitig für eine Öffnung und optische Verbindung der einzelnen Ebenen zueinander sorgen werde. Dieser Luftraum könne ebenfalls von den Künstlern als Präsentationsfläche genutzt werden. Das Dach müsse komplett neu gedeckt werden, da es asbesthaltig sei, ansonsten werde am Erscheinungsbild der Außenfassade möglichst wenig verändert, lediglich notwendige Reparaturen vorgenommen. Herr PLESSE erläutert im Detail die geplante Aufteilung der Geschosse anhand der Planzeichnungen und beantwortet Fragen der Ausschussmitglieder.
Ratsfrau SCHELLMANN erkundigt sich nach der Wärmedämmung des Gebäudes und der Nutzung der offenen Räumlichkeiten unter dem Oberlicht.
Ratsfrau RUDOLPH fragt nach Ausstellungsräumen für Bildende Kunst.
Herr PLESSE antwortet, so weit wie möglich werde eine Innendämmung vorgenommen, also im Dach- und im ersten Obergeschoss. Im Erdgeschoss könne größtenteils auf die Dämmung verzichtet werden, weil die Werte an anderer Stelle kompensiert werden können, z.B. im Dach oder durch die Doppelverglasung der Industriefenster von innen. Die gesetzlichen Mindestanforderungen können so eingehalten werden. Die Räumlichkeiten unter dem Oberlicht seien als Veranstaltungs- und Ausstellungsflächen für Künstler konzipiert.
Oberbürgermeister MÄDGE ergänzt, diese Ausstellungsflächen seien ein wichtiges Kriterium in der Planung gewesen, da im Heine-Haus nur schwer zugängliche, sehr beengte und durch die bauliche Situation eingeschränkte Flächen zur Verfügung stünden.
Ratsherr VON MANSBERG fragt nach der Höhe der Mietkosten und mit wem die Mieter das Mietverhältnis eingehen werden.
Ratsherr BÖGERSHAUSEN möchte wissen, ob es einen Mieterbeirat geben wird.
Herr JUNGE antwortet, Vermieter werde die Sparkassenstiftung als Betreiber der Kulturbäckerei sein. Die Kosten würden ca. 1-2 € pro Quadratmeter plus Nebenkosten betragen. Einen Teil der Betriebskosten werde die Sparkassenstiftung übernehmen. Einen Mieterbeirat werde es sicherlich geben, denn die Sparkassenstiftung könne und wolle die „Bespielung“ des Hauses nicht allein meistern, sondern in Absprache mit den Mietern für eine ausgewogene Mischung der Angebote sorgen.
Ratsfrau GUHL erkundigt sich, welche Auswirkungen die energetische Sanierung nach Minimalstandard auf die Höhe der Betriebskosten haben wird und auf welche Zeiträume die Mietverhältnisse angelegt sind.
Herr PLESSE erklärt, die gesetzlichen Anforderungen würden eingehalten und die Ateliers im Obergeschoss würden gut gedämmt. Letztendlich seien die Betriebskosten aber eine Mischkalkulation. Es werde nicht mehr als die energetische Mindestanforderung erfüllt, weil das zu deutlich intensiveren Maßnahmen und erheblich höheren Kosten führen würde und im Erdgeschoss sonst der Charakter einer Industriehalle verloren ginge. Eine Außendämmung würde den Charakter des Gebäudes ebenfalls zerstören.
Herr JUNGE teilt mit, derzeit sei geplant, die Mietverträge mit den Künstlerinnen und Künstlern unbefristet abzuschließen. Die Erfahrung anderer Kulturzentren zeige aber, dass sich dort von selbst eine relativ hohe Fluktuation ergebe, so dass auch Andere Chancen haben werden, später noch dort hineinzukommen. Interessenten für Ateliers sollten sich schon jetzt formlos bei der Sparkassenstiftung Lüneburg melden. Sie würden dann direkt angeschrieben, wenn die Ausschreibungsunterlagen fertig sind.
Oberbürgermeister MÄDGE ergänzt, die Räumlichkeiten würden auch für Gruppen zur Verfügung stehen. Auch solche Interessenten sollten sich bei der Sparkassenstiftung melden.
Ratsherr VON MANSBERG fasst zusammen, es sei erstaunlich und höchst erfreulich, was hier in Zeiten knapper Kassen in relativ kurzer Zeit realisiert werde. Damit werde ein neuer Bestandteil von Kultur in der Stadt etabliert. Die Weiterentwicklung und Verfeinerung der Ideen in der Planungsphase zeige deutlich, dass hier im Dialog mit den Beteiligten und späteren Nutzern gearbeitet und, so weit möglich, direkt auf ihre Bedürfnisse eingegangen wurde.
Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis.
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