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Beratungsinhalt:
Herr DUDDECK erläutert, der Förderverein sei vor etwa einem Jahr gegründet worden, um für die Sanierung des Dragonerdenkmals im Clamart-Park Spendenmittel zu sammeln, damit die Hansestadt Lüneburg mit der Sanierung nicht komplett belastet wird. Das Denkmal stehe neben seiner Funktion als Denkmal für die Gefallenen in den Kriegen auch für einen wichtigen Teil der Lüneburger Garnisonsgeschichte, die Stationierung des Dragoner-Regiments 16 von 1871 bis 1919. Es habe einen konkreten historischen Stellenwert in Lüneburg, den man nicht einfach verschwinden lassen sollte. Inzwischen seien Spendengelder in Höhe von rd. 15.000 € eingegangen. Zwar werde noch weiter gesammelt, es sei jedoch nicht damit zu rechnen, dass der gesamte für die Sanierung notwendige Betrag von rd. 41.000 € aus Spendengeldern finanziert werden könne.
Ratsherr KUNATH meint, er hätte von Spendenzusagen in Höhe von 30.000 € gehört.
Oberbürgermeister MÄDGE erwidert, 30.000 € seien für die Sanierung des Reiterdenkmals aus dem Bastei-Park gespendet worden, das jetzt an der Johannes-Gutenberg-Straße stehe. Die Stadt habe immer angekündigt, dass sie lediglich rd. 50% der Kosten für die Sanierung selbst tragen könne und auch hier sei das jetzt schon fast erfüllt. Auch für das Denkmal Piéta im Clamart-Park gebe es bereits eine Spendenzusage in Höhe von 5.000 €.
Ratsherr VÖLKER weist darauf hin, dass die Grünen eine Verlagerung der Denkmale im Clamart-Park an andere Standorte angeregt hatten, das könnte nach der Sanierung nochmals zur Diskussion gestellt werden. Problematisch wären dabei allerdings die erheblichen zusätzlichen Kosten.
Ratsfrau GUHL fragt, was hier genau beschlossen werden solle, da der Ausschuss bereits im vergangenen Jahr der Sanierung und einer dafür vorgesehenen Rückstellung von Haushaltsmitteln grundsätzlich zugestimmt habe.
Oberbürgermeister MÄDGE antwortet, aus der Rückstellung über 100.000 € seien bereits Mittel für die Sanierung des jetzt an der Johannes-Gutenberg-Straße stehenden Reiterdenkmals genommen worden, so dass noch rd. 70.000 € zur Verfügung stünden. Rd. 26.000 € würden davon für das Dragonerdenkmal benötigt und 7.000 € für die Piéta. Die dann noch übrigen Mittel könnten für die Sanierung weiterer Denkmale eingesetzt werden. Darüber könnte der Kultur- und Partnerschaftsausschuss zu gegebener Zeit entscheiden. Die Hansestadt Lüneburg empfehle dringend, die beiden Denkmale im Clamart-Park an ihren jetzigen Standorten zu belassen. Mit der Sanierung solle im Frühjahr begonnen werden.
Ratsfrau SCHELLMANN plädiert eindringlich dafür, den Förderverein und damit die Spenderinnen und Spender in die Entscheidungen über die Sanierung und eventuelle Verlagerung der Denkmale einzubeziehen. Ihr Engagement sei sehr zu begrüßen und sollte entsprechend gewürdigt werden.
Ratsherr KUNATH spricht sich dafür aus, das Dragonerdenkmal, das zur Nazi-Zeit aufgebaut wurde, zu verschenken oder zu verschrotten und die Mittel für die Sanierung zu sparen.
Oberbürgermeister MÄDGE entgegnet, es handele sich hierbei um unter Denkmalschutz stehende Objekte. Die Hansestadt Lüneburg sei zu ihrer Instandhaltung gesetzlich verpflichtet und könne sie aus diesem Grund auch nicht an einen völlig anderen Standort versetzen.
Ratsherr VON MANSBERG sieht die geplante Sanierung als weitgehend unstrittig. Wichtig sei jedoch auch, den Aspekt, wie mit der in den Denkmalen enthaltenen Geschichte umgegangen werden solle, zu berücksichtigen und aufzuarbeiten. Dies werde im folgenden Tagesordnungspunkt thematisiert.
Ratsherr BÖGERSHAUSEN teilt mit, da die Piéta ursprünglich an dem Platz gestanden habe, wo jetzt der Dragoner stehe, hatte er vorgeschlagen, sie nach der Sanierung wieder an ihren früheren Platz zu versetzen und den Dragoner in die Kaserne zu verlagern, wo er von seiner Bedeutung gut hinpassen würde. Er habe sich aber durch die vorgebrachten Argumente überzeugen lassen, dass eine Verlagerung aus rechtlichen und finanziellen Gründen nicht angebracht wäre.
Ratsfrau RUDOLPH dankt dem Förderverein und den Spenderinnen und Spendern für die Initiative, die Denkmale erhalten zu wollen und die Stadt hierbei zu unterstützen. Das sei keineswegs selbstverständlich.
Herr DUDDECK ergänzt, die vom Förderverein gesammelten Spendengelder für das Dragonerdenkmal seien nach der Satzung des Vereins an den Verbleib des Dragoners an seinem jetzigen Standort im Clamart-Park gebunden, ansonsten würde das Geld der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz zufließen.
Beschluss:
Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss fasst mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe SPD/Grüne und der CDU-Fraktion gegen die Stimme der Fraktion Die Linke und bei einer Stimmenthaltung der Gruppe SPD/Grüne (Ratsfrau Guhl) folgenden Beschluss:
Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis und stimmt der vorgestellten Vorgehensweise der Sanierung als auch der Annahme der dafür in Aussicht gestellten Spendengelder zu. Die Umsetzung der Sanierung erfolgt, sobald die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen sind.
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