Auszug - 3E-Initiative "Innovationsnetzwerk energieoptimiertes Sanieren und Bauen"  

Beratungsinhalt:

TOP 4 a) Tätigkeitsbericht der Klimaschutzleitstelle

Frau Klaus trägt vor, dass Ende 2012 der Endbericht der Leuphana Universität zur Leitstudie 100 % erneuerbare Energieregion Hansestadt und Landkreis Lüneburg vorgelegt wurde. Fazit der Untersuchung ist, dass der Landkreis Lüneburg einschließlich der Hansestadt das Potential hat, eine 100 % erneuerbare Energieregion werden zu können. Heute schon ist es möglich, 50 % des Strombedarfs und 10 % des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken. Eine besondere Herausforderung liegt daher in der zukünftigen Wärmeversorgung.

Die Leitstudie weist für jeden erneuerbaren Energieträger ein theoretisch erreichbares Potential aus. Es gilt, neben der Energieeinsparung und Energieeffizienz die Prüfung und die schrittweise Realisierung dieser Potentiale anzugehen. Dazu gehört auch die Ausweisung von Vorrangflächen für erneuerbare Energieträger.

Frau Klaus führt aus, welche Projekte in den Handlungsfeldern erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit in 2012 von der Klimaschutzleitstelle (KSL) gefördert und unterstützt wurden.

Im Handlungsfeld Energieeffizienz ist seit 2009 das Serviceteam Stromsparen mit 6 Mitarbeitern unterwegs und berät einkommensschwache Privathaushalte, wo und wie sie Energie einsparen können. Jährlich nutzen etwa 100 Haushalte ihre Unterstützung beim Strom- und Wassersparen und bei der Heizkosteneinsparung. Das Team arbeitet im Auftrag der Diakonischen Gesellschaft „neue arbeit Lüneburg-Uelzen gGmbH“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Caritas und wird mit jährlich 10.000 € vom Landkreis unterstützt. Die Stromsparhelfer besuchen die Haushalte jeweils 2 Mal; beim ersten Besuch wird eine Bestandsaufnahme und Beratung sowie die erforderlichen Maßnahmen wie Geräteaustausch, Einsatz von Energiesparlampen und abschaltbaren Steckdosenleisten vorgenommen. Nach etwa einem Jahr werden die Verbräuche überprüft und ausgewertet. Durch das Projekt wird insgesamt mehr Geld eingespart als in das Projekt fließen.

Auf dem Unternehmenssektor läuft das Projekt Ökoprofit mit 9 Unternehmen in der 2. Einsteigerrunde. In 2013 wird die Durchführung des Projektes von der Hamburger Beratungsfirma Ökopol unterstützt. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung wurden Fördermittelanträge für Klimaschutzteilkonzepte für die eigenen Liegenschaften von 5 Samtgemeinden und 9 Gemeinden und für die Gebäudewirtschaft des Landkreises Lüneburg entwickelt.

Im Handlungsfeld Erneuerbare Energien hat die KSL an der Ausweisung von Vorrangflächen für Windkraftanlagen und der Verpachtung von kommunalen Dachflächen zur Errichtung von Bürgersolaranlagen mitgewirkt und zu den Themen Photovoltaik und Solarthermie und über kommunale Förderprogramme informiert. In diesem Jahr werden auch 2 Projekte im Biomasse-Bereich hinzukommen.

Im Handlungsfeld Bildung wurden 2 neue Projekte gefördert und begleitet:

• Das Projekt „Energiesparen an Schulen“, mit dem der Energie- und Ressourcenverbrauch an den 12 teilnehmenden Schulen verringert werden soll. Die Klimawerk Energieagentur und das SCHUBZ sind Praxispartner dieses Projektes.
• Das Projekt Kita 21, das von der Leuphana Universität entwickelt wurde und als Bildungsinitiative die Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kindertagesstätten durch Projekte und Weiterbildung zu Themen wie Energie, Ökologie, Klimaschutz und Ernährung stärken will.

Im Handlungsfeld Öffentlichkeitsarbeit war und wird auch in 2013 die KSL aktiv vertreten sein bei der KLIMAWERK Messe und bei der Lüneburger Umweltmesse. Kooperationen bestehen mit der Stabsstelle Klimaschutz beim Landkreis Harburg und mit der Metropolregion Hamburg. Es wurde auch ein Projekt zur Emissionsvermeidung bei Dienstfahrten betreut. Die Empfehlungen aus diesem Projekt wurden bei der Hansestadt und beim Landkreis Lüneburg in 2012 umgesetzt. So hat z. B. die Hansestadt 2 Pedelecs (Elektrofahrräder) und ein Elektroauto als Dienstfahrzeuge angeschafft. In seiner Diplomarbeit hat Herr Fabian Kulpe die Möglichkeit eines Mobilitätszentrums in der Hansestadt Lüneburg untersucht. Ferner hat die KSL in 2012 mitgearbeitet an dem Projekt „Hansestadt Lüneburg wird Fairtrade Town“. Die Vergabe dieser Auszeichnung erhielt die Hansestadt am 20.10.2012. Ziel ist es nun, auch Fairtrade-Landkreis zu werden.

Frau Klaus kündigt an, dass der Tätigkeitsbericht in Kürze auch auf der Lüneburg-Seite unter www.lueneburg.de veröffentlicht wird.

Anschließend beantwortet sie Fragen der Ausschussmitglieder.

TOP 4 b) 3E-Initiative „Innovationswerk energieoptimiertes Sanieren und Bauen“

Frau Schokal von der KLIMAWERK Energieagentur berichtet über die bisherige Tätigkeit und gibt einen Ausblick auf die vorgesehenen weiteren Schritte.

Ziel des Projektes ist es, die an dem Projekt beteiligten Fachfirmen so zu schulen und weiterzubilden, dass sie in der Lage sind, Kunden kompetent zu beraten und die Qualität am Bau zu steigern. Das setzt voraus, dass die Betriebe auch in der Lage sind, „über den Tellerrand hinaus zu schauen“ und über Kenntnisse anderer Gewerke in der energetischen Sanierung verfügen. Zur Zeit sind es 16 Partnerbetriebe, die sich dem Innovationswerk angeschlossen haben; im letzten Jahr wurden 2 neue Partnerbetriebe – das Bauzentrum Friede in Bardowick und die Tischlerei Bruns aus Munster aufgenommen. Der Kreis der Partnerbetriebe soll aber noch weiter wachsen.

Die Auftaktveranstaltung für eine Reihe von Beratungstagen und Infoveranstaltungen startete am 16.02.2012 in der Leuphana Universität am Standort Volgershall. Es folgte ein Infoabend über Fördermöglichkeiten und KfW-Darlehen in der Ritterakademie, Beratungstage in der Sparkasse Lüneburg und im Bauzentrum Friede mit insgesamt 17 Terminen, die Ausstellung „Immobilia“ in der Ritterakademie und die KLIMAWERK Messe bei der Firma Holz Herbst am 17. und 18.03.2012 mit individueller Beratung. Exkursionen zum Effizienzhaus Plus nach Berlin und in die Bioenergieregion Wendland/Uelzen mit Besichtigung einer Biogasanlage wurden durchgeführt.

Das Projekt wurde auch bei der Innungsversammlung des Bauhandwerks und bei der Tagung der Obermeister in Lüneburg vorgestellt. Erfahrungsberichte zum Thema Passivhaus wurden anlässlich des 20.Partnertages ausgetauscht.

Frau Schokal kündigt an, dass auch in diesem Jahr am 02. und 03.März wieder eine Messe zum Thema Sanieren – Wohnen - Bauen bei der Firma Holz Herbst stattfindet, bei der sich die Partnerfirmen vorstellen.

Frau Schokal beantwortet anschließend Fragen der Ausschussmitglieder.

Beschluss: