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Auszug - Konzept integratives und generationsübergreifendes Quartier Kreideberg (Antrag der Gruppe SPD / Bündnis90/Die Grünen vom 22.11.2012, eingegangen am 09.01.2013)  

 
 
Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg
TOP: Ö 4.3
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 24.01.2013    
Zeit: 17:00 - 20:10 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/4988/13 Konzept integratives und generationsübergreifendes Quartier Kreideberg (Antrag der Gruppe SPD / Bündnis90/Die Grünen vom 22.11.2012, eingegangen am 09.01.2013)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:DEZERNAT V
Bearbeiter/-in: Kunz, Andrea  DEZERNAT VI
 
Wortprotokoll
Beschluss

Für diesen Tagesordnungspunkt übernimmt Bürgermeisterin BAUMGARTEN den Vorsitz des Rates der Hansestadt Lüneburg

Für diesen Tagesordnungspunkt übernimmt Bürgermeisterin BAUMGARTEN den Vorsitz des Rates der Hansestadt Lüneburg.

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsherr BÖGERSHAUSEN zitiert: „Die Zukunft, die wir wollen, müssen wir selbst erfinden, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“

Ein Quartier bezeichne einen Stadtteil, dessen Bürgerschaft durch eine gemeinsame Identität und durch eine gemeinsame soziale Interaktion gekennzeichnet sei. Diese Voraussetzung sei beim Kreideberg gegeben.

Umfragen des Kuratoriums Deutsche Altershilfe haben ergeben, das über 80% der älteren Menschen bei Pflegbedürftigkeit in ihrer Wohnung und Umgebung bleiben möchten und nicht in ein Heim umziehen wollen. 2005 habe eine Hochrechnung ergeben, dass die Zahl der Pflegeheimplätze sich bis 2050 verdoppeln würde, wenn wie bisher weitergemacht werde. Dies würde alle 10 Jahre zusätzliche Kosten i.H.v. 400 Mio. € verursachen.

Schon heute bestehe ein akuter Pflegenotstand aufgrund des Mangels an Altenpflegekräften im stationären und im ambulanten Bereich. Der Mangel an Fachkräften werde dramatisch steigen, da dieser Beruf sehr anstrengend und zusätzlich schlecht bezahlt sei. Der Zuzug ausländischer Pflegekräfte könne den Notstand nicht beheben.

Aus diesen Gründen müsse alles getan werden, damit die Menschen in ihren Wohnungen altern und sterben können. Daher sollte der Stadtteil Kreideberg zu einem Alten-, Pflege- und Behindertenquartier umgestaltet werden. Der Stadtteil Kreideberg sei nach Kaltenmoor derjenige, in dem anteilig die meisten über Sechzigjährigen leben, aber die Anpassung der Infrastruktur dem nicht in vollem Umfang gerecht werden konnte.

Er verweist auf das Bielefelder-Modell, an dem sich zur Quartiersentwicklung für Jung und Alt auf dem Kreideberg orientiert werden solle. Es solle die Selbst- und Nachbarschaftshilfe gefördert und gestärkt werden. Ein alten- und behindertengerechtes Quartier müsse zugleich familiengerecht und damit generationenübergreifend sein, da Pflegebedürftige von einer familiengerechten Infrastruktur profitieren.

 

Ratsherr KUHN begrüßt ausdrücklich die Pläne für den Stadtteil Kreideberg, da dort knapp 8.000 Menschen leben, von denen ein Drittel über 60 Jahre alt sei. Von den Bürgern werde das Stadtteilhaus KredO sehr gut angenommen.

Er beantragt, dass eine Analyse der bisherigen Aufgaben erfolge.

 

Bürgermeister KOLLE erklärt, dass durch Ratsherrn Bögershausen und ihm zusammen mit interessierten Bürgern des Stadtteils Kreideberg vor einem Jahr mit der Gründung einer Bürgerplattform begonnen worden sei. Die Bürgerplattform treffe sich ein Mal im Monat und werde unterstützt durch DialogN. Ziel sei der seniorengerechte Umbau des Stadtteils Kreideberg.

Die Bürgerplattform habe einen Fragebogen entwickelt, der in den nächsten beiden Sitzungen beraten werde. Der Fragebogen werde im Laufe des Jahres an Bürger durch die Bürger verteilt. Die Erhebung soll Aufschluss über den Ist-Zustand und die Wünsche der Bürger geben.

Dieses Projekt solle in den nächsten Jahren mit der Unterstützung von Fachleuten im Stadtteil Kreideberg umgesetzt werden.

 

Ratsherr KIESEL unterstützt die Erarbeitung eines Konzeptes für ein generationenübergreifendes Quartier am Kreideberg. Er bittet die Verwaltung um Unterstützung der Arbeitsgruppe bei der Umsetzung des Konzeptes.

Jetzt sollten die Kosten kein Thema sein, jedoch müsse rechtzeitig mit der Sparkasse, den Genossenschaften usw. über Finanzierungsmöglichkeiten beraten werden. Er sehe eine Übereinstimmung mit dem Stiftungszweck der Hospitäler, daher schlage er eine Einwerbung von finanziellen Mitteln bei den Hospitälern vor.

Die Möglichkeit, dass ältere Menschen in der vertrauten Umgebung bleiben können, sei wesentlicher Punkt des Konzeptes und müsse absolute Priorität vor der Unterbringung in Heimen haben. Dafür müssen entsprechend betreute Wohngemeinschaften entwickelt werden.

Den älteren Menschen müsse die Teilhabe am öffentlichen Leben erleichtert werden. Dazu zählen deutlich ermäßigte Busfahrpreise für alle älteren Menschen sowie die Erweiterung des Personenkreises der Berechtigten der Hansecard auf die Gruppe der über 65jährigen. Des weiteren könne das geplante Fahrradverleihsystem auf den Stadtteil Kreideberg ausgeweitet werden. Für den Erfolg des Konzeptes sei die Verschönerung des Thorner Platzes entscheidend, der als Mittelpunkt des Quartiers über ausreichende Versorgung und attraktive Treffpunkte verfügen müsse. Zur Beruhigung der Thorner Straße schlage er als sofortige Maßnahme einen zweiten Zebrastreifen zwischen Schule und Postannahmestelle vor.

 

Erster Stadtrat KOCH weist darauf hin, dass der Stadtteil Kreideberg durch die Stadtteilrunde vor einigen Jahren ein Heft herausgegeben habe, welches sämtliche sozialen und freizeitorientierten Angebote aufführte. Dieses Heft, welches im KredO ausliege, gebe eine erste Orientierung, welche Vielfalt am Kreideberg vorhanden ist.

Nach den Stichtagszahlen vom 31.12.2011 sei der Kreideberg der zweitgrößte Stadtteil gewesen. Laut Grafik sei nach der Gesamtzahl die Einwohnerschaft relativ stabil, allerdings in einer starken demografischen Veränderung.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Hansestadt Lüneburg fasst einstimmig folgenden Beschluss:

 

Der Antrag wird in den Sozial- und Gesundheitsausschuss verwiesen.

 

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