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Auszug - Hat die Region Lüneburg Bedarf für weitere Hallenkapazitäten auf dem Sport- und Veranstaltungssektor? (Anfrage der Gruppe SPD / Bündnis90/Die Grünen vom 09.01.2013)  

 
 
Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg
TOP: Ö 5.2
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 24.01.2013    
Zeit: 17:00 - 20:10 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/4989/13 Hat die Region Lüneburg Bedarf für weitere Hallenkapazitäten auf dem Sport- und Veranstaltungssektor? (Anfrage der Gruppe SPD / Bündnis90/Die Grünen vom 09.01.2013)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:DEZERNAT V
Bearbeiter/-in: Kunz, Andrea   
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Erster Stadtrat KOCH antwortet auf die Anfrage:

Zu Frage 1:

Die Fertigstellung soll in 2014 erfolgen. Exakt feststehende Termine der Fertigstellung und der geplanten Eröffnung sind der Hansestadt nicht bekannt und konnten auch auf Nachfrage bei der UNI noch nicht ermittelt werden.

Die seitens der UNI mit der Hansestadt und dem Landkreis Lüneburg vertraglich zu vereinbarende Nutzungs- und Mietordnungen sind noch nicht erfolgt.

Der Planungsstand, wie sich die Nutzungsmöglichkeiten darstellen könnten, ist der VA-Vorlage aus 2008 VO/2876/08-1 zu entnehmen, in der die Grundsätze zur Nutzung des neuen Zentralgebäudes der LEUPHANA Universität Lüneburg dargestellt worden seien. Danach sollen die erforderlichen Nutzungs- und Mietordnungen für die drei unterschiedlichen, der Hansestadt und dem Landkreis eingeräumten Veranstaltungsformen vertraglich vereinbart werden.

Der Hansestadt und dem Landkreis Lüneburg sollen insgesamt 5 Nutzungsoptionen pro Jahr eingeräumt werden. Diese Nutzungsoptionen sind hinsichtlich der Dauer (ein oder mehrere Veranstaltungstage) nicht näher bezeichnet bzw. eingeschränkt.

Darüber hinaus sind nicht kontingentierte nichtkommerzielle Veranstaltungen von dem Gemeinwohl verpflichteten Organisationen möglich. Auch hierüber ist eine entsprechende Nutzungs- und Mietordnung ein Jahr vor Eröffnung vertraglich zu vereinbaren.

Diese Nutzungsoptionen sind hinsichtlich der Dauer nicht näher bezeichnet bzw. beschränkt.

Für in der Hansestadt und dem Landkreis Lüneburg eingetragene Vereine soll für nichtkommerzielle Veranstaltungen ein Kontingent von 30 Einzelveranstaltungstagen vorgesehen werden, für die ebenfalls ein Jahr vor Eröffnung eine Nutzungs- und Mietordnung vereinbart werden muss. Dieses Kontingent bezieht sich eindeutig auf Veranstaltungstage.

Sportveranstaltungen sind im Audi-Max generell nicht möglich bzw. vorgesehen.

 

Zu Frage 2:

Auf der Basis des Schulentwicklungsplans und den Vorgaben des „Goldenen Plans Ost“ wurde im vergangenen Jahr für die Hansestadt Lüneburg ein Sporthallenkonzept erstellt und dem Sportausschuss in seiner Sitzung am 12.07.2012 (Vorlage-Nr. VO/4661/12) zur Beratung vorgelegt.

Resultierend hieraus ist festzuhalten, dass nach Inbetriebnahme der neuen Dreifeld-Sporthalle St.-Ursula-Schule und der in diesem Jahr geplanten Fertigstellung einer Einfeld-Sporthalle in Ochtmissen, ein zusätzlicher Bedarf an Hallensportflächen zur Absicherung des Lüneburger Schul- und Vereinssports nicht erkennbar ist.

 

Zu Frage 3:

Um die Sporthalle im Sportpark Kreideberg dauerhaft für größere Sportveranstaltungen mit mehreren hundert Zuschauerplätzen auszubauen, müssen hierfür diverse Bauauflagen erfüllt werden. So müsste u.a. die Be- und Entlüftungsanlage erneuert, die Sanitäranlagen erweitert und zwischen Sporthalle und Gaststätte eine feuerhemmende Trennwand eingezogen werden. Die geschätzten Kosten betragen rd. 1,5 Mio. Euro.

Des weiteren müsste aufgrund der ungewöhnlichen Konstruktion der Sporthalle, der Schallschutz in der Halle erheblich verbessert werden. Umfang und Kosten wurden hierfür noch nicht ermittelt; dürften jedoch mehr als 1 Mio. Euro betragen.

 

Zu Frage 4:

Innerhalb des Stadtgebietes wird der Schulsportbedarf des Landkreises weitestgehend über die landkreiseigenen Sportanlagen/Sporthallen Schwalbenberg (BBS) und Oedeme abgedeckt.

 

Beigeordneter DÖRBAUM beantragt Aussprache.

 

Beschluss:

 

Dem Antrag auf Aussprache wird mehrheitlich zugestimmt.

 

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsherr MEIßNER erklärt, dass zwei Artikel aus der Landeszeitung Ende Dezember 2012 die Gruppe SPD / Bündnis90/Die Grünen zu der Anfrage veranlasst haben.

Im Sportausschuss sei dargelegt worden, dass Hallenkapazitäten für die Schulen und auch für die Sportvereine ausreichend vorhanden seien.

Laut Sportbeirat wäre es wünschenswert, dass der Hansestadt Lüneburg als Oberzentrum eine Halle mit einer Kapazität für 1.500 Zuschauer zur Verfügung stünde. Zur Zeit benötige die Hansestadt Lüneburg eine solche Halle jedoch nicht, da kein so attraktiver Hallensport angeboten werde, der über 1.000 Zuschauer anlocke.

Inline-Hockey-Spieler des VfL kommen mit der Lüner Halle zurecht und die MTV Basketballer mit der Halle der Herderschule. Selbst die Benefizveranstaltungen des MTV haben gezeigt, dass die Halle am Wienebüttler Weg, die mit je 200.000 € von Hansestadt und Landkreis Lüneburg ausgebaut wurde, ausreichend sei. In die Halle am Wienebüttler Weg passen zirka 600 Zuschauer und bei Versetzung der Tore und Nutzung der gesamten Länge der Halle können etwa 1.000 Zuschauer Platz finden. Dazu müsste die Halle gerade in Bezug auf den Lärmschutz verbessert werden. Diese Kosten seien nicht abzusehen. Der Landkreis Lüneburg könne unter Verzicht eines Hallenneubaus für die Berufsschüler Am Schwalbenberg sich in die Halle am Wienebüttler Weg einmieten, um so den Schulsport zu gewährleisten und gleichzeitig den Sportvereinen eine Halle mit eine Kapazität für zirka 1.000 Zuschauern bieten.

 

Ratsherr DR. SCHARF erinnert, dass der erste Nutzungsvertrag mit der Leuphana Universität vor drei Jahren ausführlich diskutiert und seines Wissens nach unter einigen Fragen und Auflagen auch verabschiedet worden sei. Die Verwaltung sollte demnach weiterhin mit der Universitätsleitung in Bezug auf Veranstaltungstage und Großveranstaltungen verhandeln, worauf bisher keine Ergebnisse vorgelegt worden seien.

Die Verhandlungen sollten umgehend und nicht Ende 2013 / Anfang 2014 mit der Universität aufgenommen und zum Abschluss gebracht werden.

Bezüglich des Sporthallenangebots in der Hansestadt Lüneburg schließe er sich der Aussage von Ratsherrn Meißner an. Der Bedarf der Lüneburger Schulen und Sportvereine sei auch mit der Erstellung der neuen Hallen abgedeckt. Als informative Ergänzung könne die Aufteilung der Halle der neuen St.-Ursula-Schule dienen.

Die Aussagen zum Sportpark Kreideberg von dem Ersten Stadtrat Koch verstehe er als erste Information. Wenn dieses Projekt umgesetzt werden solle, müssen noch eine Menge Fragen geklärt werden.

 

Bürgermeister MEIHSIES spricht sich gegen die Begehrlichkeiten des Landkreises Lüneburg aus, die der Hansestadt Lüneburg Kosten verursachen, aber nicht miteinander abgesprochen worden seien.

Der Rat der Hansestadt Lüneburg habe ein Haushaltskonsolidierungskonzept beschlossen und sich somit zum Sparen verpflichtet.

Mit der Unterstützung für den Bau des Audimax der Leuphana Universität i.H.v. 5 Mio. € erübrige sich für die Fraktion Bündnis90/Die Grünen die Hallendiskussion für viele Jahrzehnte. Die Betriebskosten einer Halle mit der angesprochenen Kapazität seien für die Hansestadt Lüneburg nicht finanzierbar.

 

Oberbürgermeister MÄDGE erklärt, dass ein Jahr vor Eröffnung des Audimax, welche zirka im Herbst 2014 erfolge, eine Vereinbarung verhandelt und vorgelegt werden solle. In diesem Jahr werden die Endverhandlungen erfolgen und eine Vorlage dem Verwaltungsausschuss der Hansestadt Lüneburg zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Zu der Veranstaltungshalle führt er aus, dass die Baukosten etwa 15 bis 20 Mio. € und die jährlichen Unterhaltungskosten etwa 10% der Baukosten betragen.

Der MTV habe vor vielen Jahren die Halle auf dem Kreideberg erworben, um sie für den Lüneburger Sport zu erhalten. Die Halle sei nicht für Sportveranstaltungen im überregionalen Sport geeignet gewesen aufgrund der daraus resultierenden Lärmentwicklung. Da aber überregionaler Bedarf bestehe, habe die Hansestadt Lüneburg und der Landkreis Lüneburg zirka 600.000 € und der MTV mindestens 1,2 Mio. € in den Ausbau investiert. Nach einigen Veranstaltungen sei in der Nachbarschaft die Diskussion der erhöhten Lärmentwicklung aufgekommen. Im Sportausschuss sei über die Kosten des Ausbaus der Halle sowie der Lärmproblematik informiert worden.

Er erläutert die Problematik des Landkreises Lüneburg bezüglich des Bedarfs an Sportflächen.

(siehe Ergänzung Rat 07.05.2013 TOP 4)

 

Beigeordneter PAULY stimmt überein, dass bezüglicher einer neuen Veranstaltungshalle aufgrund der Kosten Skepsis angebracht sei.

Die Hansestadt Lüneburg habe mit der Nordlandhalle die Möglichkeit einer Veranstaltungs- und Mehrzweckhalle mit EU-Mitteln gehabt, was abgelehnt worden sei. Daher könne man sich jetzt nicht für die Notwendigkeit einer Veranstaltungshalle aussprechen.

 

Ratsherr KIESEL erklärt, dass über eine Veranstaltungshalle nachgedacht werden sollte.

Er widerspricht Ratsherrn Meißner und führt als Vergleich Buxtehude und die Hamburger Halle mit dem Bundesliga Handball und Eishockey an. Bevor die Halle nicht existiert habe, habe es auch nicht die Bundesligamannschaften gegeben. Die Sportmannschaften Lüneburgs hätten nicht die Sporthalle mit ausreichender Kapazität, um in den überregionalen Sport hineinzuwachsen.

 

Oberbürgermeister MÄDGE wendet gegen die Aussage von Beigeordneten Pauly ein, dass die Hansestadt Lüneburg keine EU-Mittel für die Nordlandhalle erhalten hätte. Es habe Gespräche, aber keine Zusage gegeben, da die Halle nicht finanzierungsfähig durch die EU gewesen sei. Es sei über 5 Mio. € verhandelt worden und die letzte Kostenschätzung belief sich auf 20 Mio. €, wobei die Kosten zur energetischen Sanierung hinzugekommen wären. Für große Veranstaltungen gebe es die Freie und Hansestadt Hamburg in der Nähe.

Die Hansestadt Lüneburg habe im Gegensatz zu Buxtehude eine Musikschule, ein Theater, Museen und bald die Kulturbäckerei und sichere die Vielfalt und Breite im Sport.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Hansestadt Lüneburg nimmt Kenntnis.

 

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