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Auszug - Gewerbegebietsentwicklung Hansestadt Lüneburg - Vortrag (Herr Enkelmann)  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und städt. Beteiligungen
TOP: Ö 9
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft und städt. Beteiligungen Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 05.09.2012    
Zeit: 16:03 - 18:40 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Enkelmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Stadt und Landkreis Lüneburg (WLG), stellt anhand einer Präsentation (s

 

Herr Enkelmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Stadt und Landkreis Lüneburg (WLG), stellt anhand einer Präsentation (s. Anlage) die Gewerbegebietsentwicklung in Lüneburg vor.

 

Einleitend geht Herr Enkelmann auf die Ergebnisse des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes für die Metropolregion Hamburg (GEFEK) ein. Hierin wurden Status quo und Prognosen  zur Entwicklung des regionalen Gewerbegebietsangebotes im Bezug auf die erwartete Nachfrage dargestellt. In diesem Zusammenhang erfolgte u.a. die Einordnung wichtiger Gewerbegebiete in der Region Lüneburg in Standortkategorien. Mit  A II (zweithöchste Bewertung) wurde im Landkreis Lüneburg lediglich das Gewerbegebiet „Bilmer Berg“ in der Hansestadt Lüneburg bewertet. Insofern spielt die Gewerbegebietsentwicklung für die überregionale Vermarktung und Ansiedlung neuer Unternehmen eine besondere Rolle. Die Untersuchungsergebnisse bestätigen auch die eigene Erfahrung der WLG, nach der sich die überwiegende Zahl derzeitiger Standortverlagerungen im Umkreis von 30 km vollzieht. Folie 8 hebt die  Standortargumente hervor, die im Ergebnis einer durchgeführten Unternehmensbefragung relevant sind. Für die Region Lüneburg bestehe nach Einschätzung der Gutachter ein Gewerbeflächenbedarf bis 2025 von bis zu 60 ha (Folie 11). Aus Sicht der Wirtschaftsförderung seien weitere Anstrengungen zur Entwicklung und Ansiedlung auch deshalb wichtig, weil der Unternehmensbesatz und das Unternehmenswachstum in der Region im Vergleich mit anderen Landkreisen der Metropolregion Hamburg immer noch unterdurchschnittlich sei (Folien 9 u. 10). Anhand der Folie 12 wird verdeutlicht, dass sich die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes in der Region auch zukünftig auf die Gewerbestandorte in der Hansestadt Lüneburg und die angrenzenden Gemeinden im Norden, Osten und Süden konzentrieren wird. Hierfür seien auch die Gewerbegebietsentwicklungen in der SG Bardowick und der SG Ostheide von Belang. Vor dem Hintergrund einer stark eingeschränkten Infrastrukturförderung für die Entwicklung von Gewerbestandorten aus Mitteln des Lands und der EU müsse zukünftig mit steigenden Projektentwicklungskosten für die Kommunen gerechnet werden. Insofern wird es auch zukünftig darum gehen infrastrukturell erschlossene Areale weiter zu entwickeln bzw. über Umwidmungen einer gewerblichen Nutzung zuzuführen (Folie 13). Die Gewerbeflächenentwicklung im Bereich Hafen/Bilmer Berg werde derzeit durch die laufende Planung der A 39 erschwert (Folie 16). Weiterhin handelt es sich um ein kostenintensives Projekt, da Höhenunterschiede bei der Erschließung ausgeglichen werden müssen. Eine neue Option für die Gewerbegebietsentwicklung in der Hansestadt Lüneburg könne sich durch die Umwidmung von Teilfläche der Theodor-Körner-Kaserne ergeben (Folie 17).

Beigeordneter Blanck, fragt, ob die Faktoren Verkehrsanbindung „Luftfahrt“ und „Wasser“ für Lüneburg entscheidend seien. Herr Enkelmann antwortet, dass neben der guten Straßen- und Schienenanbindung auch die Existenz eines Binnenhafens mit direkter Anbindung an den Elbe-Seiten-Kanal für den Standort Lüneburg spreche. Allerdings hänge viel von den tatsächlich verfügbaren Flächen und dem vorhandenen Infrastrukturangebot ab.

 

Beigeordneter Blanck, bedankt sich bei Herrn Enkelmann für den Vortrag.

 

Oberbürgermeister Mädge ergänzt, dass eine Gewerbeflächenentwicklung im Bereich der Theodor-Körner-Kaserne geringere Erschließungskosten durch eine bessere Anbindung an die A 39 verursacht. Eine Entscheidung der Bundeswehr hinsichtlich des Standortes wird bis 2015 getroffen. Im Bereich Bilmer Berg wird die Entwicklung durch das Planfeststellungsverfahren der A 39 verlangsamt. Erst wenn der genaue Verlauf der A 39 feststeht, können hier weitere Entwicklungen vorangetrieben werden.

 

Ratsherr Srugis bedankt sich ebenfalls bei Herrn Enkelmann für den Vortrag. Er fragt, wie die Zusammenarbeit der WLG und der Wachstumsinitiative Süderelbe AG (SAG) bei Anfragen für Lüneburg erfolgt. Herr Enkelmann führt aus, dass eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Bearbeitung von Investorenanfragen mit der SAG getroffen wurde. Überregionale Anfragen werden von der SAG und auf den Standort Lüneburg bezogene Anfragen werden von der WLG bearbeitet. Er ergänzt, dass die SAG für die Einbindung der WLG in die Aktivitäten der Metropolregion Hamburg sehr gut ist. In spezifischen Themenfeldern wie z.B. der Förderung von Existenzgründungen arbeite die WLG aber auch mit der Region Wolfsburg/Braunschweig zusammen. Ein erheblicher Teil der Investitionstätigkeit und der damit verbundenen Arbeitsmarkteffekte resultiere allerdings aus der positiven Entwicklung von Bestandsunternehmen.

 

Beigeordneter Pauly möchte wissen, ob die Nachfrage im Gewerbegebiet Bilmer Berg so groß ist, dass die vorhandenen Flächen nicht ausreichen. Herr Enkelmann erklärt, dass sich zurzeit noch ca. 4ha frei verfügbare Gewerbeflächen im öffentlichen Besitz befinden. Vor dem Hintergrund einer anhaltenden Nachfrage nach Gewerbeflächen und den langen Vorlaufzeiten für die Entwicklung zukünftiger Gewerbeflächen bestehe hier Handlungsbedarf. Es gebe zwar im Stadtgebiet weitere freie Flächen in angrenzenden Gewerbegebieten, diese befänden sich allerdings in Privatbesitz. Insofern könnten interessante Ansiedlungen auch an erfolglos verlaufenden Preisverhandlungen scheitern. Eine zukünftige Flächenentwicklung  sollte aber auch Möglichkeiten der Umwidmung vorhandener Areale wie z.B. der Theodor-Körner-Kaserne oder einzelne Brachflächen z.B. im Bereich der Lüner Rennbahn einbeziehen. Jedoch reichen diese Flächenreserven für die Deckung  des prognostizierten Bedarfs von 60 ha bis 2025 nicht aus.

 

Oberbürgermeister Mädge hebt hervor, dass der Schwerpunkt der Ansiedlung auf produzierendem Gewerbe liegt. Das Planungsrecht nimmt 2-3 Jahre in Anspruch. Private Investoren werden nicht so lange warten, daher ist eine frühzeitige Planung notwendig. Er ergänzt, dass im Bereich Bilmer Berg die Hochspannungsleitung verlegt werden müsste. Dies führt ebenfalls zu einer Erhöhung der Erschließungskosten. Sobald der Bund über die A 39 entschieden hat, muss die konkrete Planung erfolgen.

 

Beigeordneter Blanck verweist auf die Option der Gewerbegebietsentwicklung der Theodor-Körner-Kaserne. In Gesprächen mit dem Bund müsste vorgebracht werden, dass die Hansestadt Lüneburg das erste Zugriffsrecht bei Verkauf der Flächen für die Stadtentwicklung erhält.

 

Oberbürgermeister Mädge fügt hinzu, dass die Castorpolizei bis 2022 am Standort bleibt. Die Fläche des Flugplatzes muss innerhalb von 2 Jahren entwickelt werden.

 

Ratsfrau Schellmann erklärt, dass der Rat bisher zukunftsorientiert gearbeitet hat und dies auch in Zukunft tun wird. Optionen müssen allein aufgrund der Preisentwicklung offen gehalten werden.

 

Beigeordnete Schmidt erläutert, dass eine Bestandssicherung sowie die Uni für Lüneburg entscheidend seien. Das e.novum bietet den Studenten eine gute Chance. Sie bittet Herrn Enkelmann um Ausführungen zur aktuellen Entwicklung. Herr Enkelmann berichtet, dass das e.novum eine hohe Auslastung hat. Es rücken immer neue Gründer nach, jedoch sind dies nicht alles ehemalige Studenten der Leuphana. Eine energetische Sanierung mit der Unterstützung des Landkreises, der Hansestadt und der Sparkasse Lüneburg ist in 2010/2011 durchgeführt worden. Eine Erweiterung der Flächen ist nicht notwendig, da das e.novum als Sprungbrett gedacht ist.

 

 

 

Anlage: Präsentation


 


 

Anlagen:  
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Anlage 1 1 Präsentation (4917 KB)