Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr Domanske verweist auf die im April des Jahres vorgenommenen Verkehrsmessungen, bei denen festgestellt wurde, dass durch die abendliche Öffnung im Durchschnitt auf den Tag bezogen gegenüber September 2002 eine leichte Zunahme der Verkehrsmenge von 2.131 auf 2.336 Kfz zu verzeichnen war. Die Betrachtung der Tageszeiten ergab, dass sich die größte Zunahme mit durchschnittlich 607 Fahrzeugen im Messzeitraum 19.00 bis 3.00 Uhr ergab. Hinsichtlich der am St. Lambertiplatz abgeschalteten Lichtsignalanlage wurden bisher keine Defizite für die Verkehrssicherheit festgestellt. Die dortigen Querungshilfen in Form von Zebrastreifen sind ausreichend. Im Bereich der Salzstraße läßt sich eine subjektiv falsche Wahrnehmung vieler Verkehrsteilnehmer feststellen. Dies ist weiter zu beobachten und verwaltungsintern hinsichtlich möglicher Anpassungsmaßnahmen zu erörtern. Auf Nachfrage
von Herrn Dammann erläutert Herr Thöring das Zählungsverfahren. Es wurde
jeweils an sieben Tagen an drei verschiedenen Stellen gemessen, nämlich im
Bereich des Kiosk, Ecke Neue Sülze / Auf
der Altstadt, ebenso Auf der Altstadt selbst sowie südlich in Höhe der
Fahrschule. Die Messungen fanden außerhalb der Ferienzeiten statt. Die Zahlen
sind die Mittelwerte der Werktage. Unterteilt wurden die Messungen in die
Zeiträume 19.00 bis 3.00 Uhr, 3.00 bis 12.00 Uhr und 12.00 bis 19.00 Uhr. Im
Ergebnis waren im Schnitt 50 Fahrzeuge zusätzlich in der Zeit von 12.00 bis
19.00 Uhr zu verzeichnen und 150 Fahrzeuge im Zeitraum 19.00 bis 3.00 Uhr. Herr Domanske
ergänzt, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit dabei mit 17 km/h gemittelt
wurde. Herr Dammann
kritisiert, dass nicht zwischen legalen und illegalen Verkehren unterschieden
wurde und teilt mit, dass BUND und VCD eigene Zählungen an drei Abschnitten vorgenommen
haben. Hierbei wurden an einem Mittwoch innerhalb von zwei Stunden 235
Fahrzeuge gezählt, die von der Neuen Sülze illegal in Richtung St.
Lambertiplatz fuhren. Herr Dammann übergibt die Zählliste der Verwaltung. OB Mädge
erklärt, dass es einen Unterschied macht, ob die Verkehrsmessungen zu Spitzenzeiten
oder kontinuierlich über den ganzen Tag mit Hilfe von Messschwellen
durchgeführt werden. Durch die Auswertung der Messschwellen erhält man
objektive Zahlen. Die von Herrn Dammann präsentierte Zählung muss dagegen
relativiert gesehen werden. Er erinnert daran, dass der Verkehrsversuch noch
nicht abgeschlossen ist sondern hier nur ein Zwischenbericht vorgestellt wird.
Für den ÖPNV und den Taxenverkehr haben sich im Zusammenhang mit der Änderung
keine Probleme gezeigt. Herr Mott
weist darauf hin, dass der Seitenstreifen in der Neuen Sülze häufig von
Auswärtigen zugeparkt wird. Da hier ein gemeinsamer Fuß- und Radweg vorhanden
ist, an den sich die Radfahrer halten müssen, gibt es dringenden Handlungsbedarf.
Zudem ist das eingeschränkte Halteverbot auf der gegenüberliegenden
Straßenseite im Verhältnis zu dem gemeinsamen Geh- und Radweg unverständlich. Ratsherr
Ziegert bestätigt die geschilderte Situation und spricht sich für eine
Verbesserung aus. Beigeordneter
Meißner sieht die von der Verwaltung dargestellten Zahlen als überzeugend an
und stellt fest, dass sich frühere Befürchtungen hinsichtlich erheblicher
Verkehrszunahmen nicht bestätigt haben. Herrn Dammann
fragt an, ob das Ergebnis der Verkehrszählung in der Salzstraße der Niederschrift
beigefügt werden kann. OB Mädge
bestätigt dies und macht klar, dass die Verwaltung nicht überwachen kann, ob es
sich bei den durchfahrenden Fahrzeugen um illegaler oder legaler Verkehr
handelt. Hierfür benötigte man wie etwa in London ein GPS-System oder
zusätzliche Ordnungskräfte. Dieses Geld kann jedoch an anderer Stelle
sinnvoller eingesetzt werden. Da die aufgrund der kontinuierlichen Zählungen
ermittelten Werte aussagekräftig sind, soll der Versuch fortgesetzt werden. Die
Polizei wird den fließenden Verkehr in diesem Bereich auch weiterhin
kontrollieren. Ratsherr
Reinecke apelliert an den Ausschuss, beim TOP zu bleiben. Durch den Zwischenbericht
wurde seitens der Verwaltung deutlich beantwortet, dass es keine Nachteile
durch die abendliche Öffnung gibt. Ratsherr
Dörbaum teilt mit, dass vor Einführung des VEP in dem angesprochenen Bereich
8.000 Fahrzeuge pro Tag fuhren. Nach altem Maßstab hätte man somit andere
Zahlen, als die jetzt von der Verwaltung vorgetragenen. Trotz steigender
Kfz-Zulassungen und rund 10 % Kfz-Zuwachs im Stadtgebiet ist nach dem
Zwischenbericht nur eine geringe Zunahme von 200 Fahrzeugen zu verzeichnen. Die
abendliche Öffnung war somit die richtige Entscheidung. Beigeordneter
Löb erklärt, dass er die Lösung mit einem beweglichen Poller befürwortet hätte
und spricht sich dafür aus, die Entwicklung am Tage weiter zu beobachten. Er
stellt den Antrag, das Wort “zustimmend” im Beschlussvorschlag zu
streichen. Dieses wird mit 1 Ja-Stimme
(Beigeordneter Löb) und 6 Nein-Stimmen abgelehnt. Beschluss: Der
Verkehrsausschuss nimmt den Sachbericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
Vor Ablauf des noch laufenden Verkehrsversuches ist erneut im Verkehrsausschuss
vorzutragen. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 6 Nein-Stimmen:
1 (Beigeordneter Löb) Enthaltungen: -
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