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Auszug - Brunnen Am Sande  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 20.02.2012    
Zeit: 15:00 - 17:40 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/4490/12 Brunnen Am Sande
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Bereich 41 - Kultur Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Oberbürgermeister MÄDGE berichtet einleitend über den Wettbewerb zur Auswahl des Brunnens im Jahr 2000, bei dem das hier vorgestellte Modell favorisiert worden sei. Die Umsetzung sei jedoch bisher an den fehlenden finanziellen Mitteln gescheitert. Der Verein Lüneburger Kaufleute sei durch einen Artikel in der Landeszeitung im März des letzten Jahres auf die Sache aufmerksam geworden und habe nach einer Lösung gesucht.

 

Herr AUDE, der Präsident des Vereins Lüneburger Kaufleute, stellt den Verein kurz vor. Anlässlich des Jubiläumsjahres 2012 mit dem 100jährigen Jubiläum des Vereins, dem 600jährigen Jubiläum der Kaufmannsvereinigungen und dem Hansetag in Lüneburg, der nach 600 Jahren erstmals wieder in Lüneburg stattfindet, habe der Verein den Wunsch, der Hansestadt Lüneburg diesen Brunnen zu stiften, dessen Realisierung bisher an der finanziellen Hürde gescheitert sei. Die Idee dahinter sei, etwas Bleibendes zu stiften, den lang gehegten Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach Rückkehr eines Brunnens Am Sande zu erfüllen und damit die Attraktivität des Platzes sowie des Einganges zum Kaufhaus Innenstadt von Süden her zu erhöhen. Der im damaligen Wettbewerb ausgesuchte Entwurf, der damals auch von den Gremien unterstützt worden sei, sei schlüssig und in Konzeption und Aussage zu den Kaufleuten passend. In Vorgesprächen mit dem Oberbürgermeister, dem Bauamt und der IHK habe es bereits positive Resonanz auf das Projekt gegeben. Als Projektbeauftragter sei Heinz Meyer vom Architekturbüro Meyer Arc gewonnen worden. Gemäß Kostenvoranschlag im Jahr 2000 war mit einer Summe von 300.000 DM gerechnet worden, inzwischen liege die Kostenschätzung für die Realisierung bei 160.000 €, die der Verein durch Spenden aus dem Mitgliederkreis zur Verfügung stellen wolle. Herr AUDE geht kurz auf den Werdegang der Künstlerin Doris Waschk-Balz und einige ihrer Arbeiten im öffentlichen Raum ein, u.a. einen Brunnen am Großneumarkt in Hamburg und eine Figurengruppe an der FH Lüneburg. Er zeigt das Gipsmodell, bei dem der Brunnenkörper quadratisch dargestellt ist. Der Entwurf solle von der Künstlerin in den Details noch überarbeitet werden, u.a. solle der Brunnenkörper rund gestaltet werden. Der fertige Brunnen werde eine Gesamthöhe von 3,60 m aufweisen. Standort solle nun rechts vor dem IHK-Gebäude sein, nicht mehr, wie anfangs im Jahr 2000 geplant, links. Da der Brunnen nicht sehr hoch sei, sei nicht zu befürchten, dass die Fassade der IHK zu sehr verdeckt werde. Für die Abwicklung des Projektes solle am 01.03.12 eigens ein Förderverein gegründet werden, der in der Lage sei, zweckbezogene Spendenbescheinigungen auszustellen. Der Förderverein werde dann einen Werkvertrag mit der Künstlerin und einen Schenkungsvertrag mit der Hansestadt Lüneburg schließen, damit er nach der Realisierung in das Eigentum der Stadt übergehe. Bis Ende März 2012 solle Klarheit über die Projektrealisierung erreicht werden, der Bau des Brunnenkörpers könnte dann schon im August 2012 beginnen und die Fertigstellung und Übergabe an die Stadt sei für Ende 2012 geplant. Er beantwortet Fragen der Ausschussmitglieder.

 

Herr VON MANSBERG dankt dem Verein für das Engagement und fragt, ob die Veränderungen auf dem Platz Am Sande nach einer Zeitspanne von 12 Jahren bei der Überarbeitung des Entwurfes durch die Künstlerin berücksichtigt würden.

 

Herr AUDE bestätigt das. Die Künstlerin sei bereits in Lüneburg gewesen und habe sich ein Bild von dem geplanten Standort gemacht. Sie wolle den ursprünglichen Entwurf gern modifizieren und den Gegebenheiten anpassen.

 

Herr MEYER ergänzt, die Brunneneinfassung mit einem Durchmesser von 4 Metern solle in grauem Granit als Kontrast zum hellen Belag des Platzes erstellt werden. Da die Einfassung nur 35 cm hoch sein werde, wirke sie nicht zu wuchtig. Die seitliche Versetzung Richtung Grapengießerstraße erkläre sich daraus, dass es sich bei der Hauptfigur um die Darstellung eines Grapengießers handele, der Brunnen auf dieser Seite zudem weniger eingeengt sei und an dieser Stelle die Leitungsführung im Untergrund optimal sei.

 

Beigeordnete LOTZE fragt, wie sich die Folgekosten in Höhe von ca. 10.000 € jährlich zusammensetzen.

 

Herr MEYER erläutert, neben Wasserkosten für Frischwasserzuführung und Stromkosten für die Umwälzung würden Reinigungskosten sowie Kosten für das winterfeste Einpacken und wieder Auspacken anfallen. Die Wassermenge von rd. 2,5 m3 müsse aus hygienischen Gründen täglich erneuert werden, weil dort Kinder drin spielen könnten.

 

Herr KOPLIN ergänzt, man habe sich bei der groben Kostenschätzung am Kurparkbrunnen orientiert.

 

Ratsfrau RUDOLPH freut sich prinzipiell über das Projekt, auf den Sande einen Brunnen zu bauen, obwohl sie vor 12 Jahren gegen dieses Modell gewesen sei und sich etwas Kleineres, Flacheres vorgestellt hatte. Nachdem der Brunnen jetzt jedoch nach rechts verschoben werden solle und aus den Fotomontagen hervorgehe, dass die Fassade der IHK nicht verdeckt werde, könne sie sich mit dem Entwurf anfreunden. Sie fragt, ob die Anlieger beteiligt worden seien.

 

Herr AUDE antwortet, das sei der Fall. Die IHK-Kollegen seien begeistert und auch der Betreiber des Mälzer sei positiv dazu eingestellt, obwohl er einige Außentische verlieren werde. Er sei aber der Ansicht, dass die Attraktivität des Platzes dadurch steige und Touristen angezogen würden.

 

Ratsfrau SCHELLMANN findet es grundsätzlich dankenswert, dass der Verein der Stadt bei einer Gelegenheit helfe, wo das Geld für die Realisierung eines Projektes fehle, in diesem Fall halte sie jedoch das Projekt für falsch. Sie erinnert daran, dass sie selbst ein Gegner des Bildhauerwettbewerbs gewesen sei, weil der Preis zu gering sei, um ein wirklich qualitätvolles Werk erhalten zu können. Sie sei damals nicht traurig gewesen, dass die Realisierung nicht erfolgen konnte, da der Entwurf ihr in seiner Kleinteiligkeit nicht gefallen habe und zu der Großartigkeit des Platzes passe. Der Großteil der Bevölkerung scheine es allerdings zu wollen. Sie habe auch weiterhin Schwierigkeiten mit dem Modell und den Folgekosten, die in einer Zeit, in der dringend gespart werden müsse, nicht unerheblich seien. Sie hätte es begrüßt, wenn das Geld für sinnvollere Zwecke, z.B. eine KiTa gespendet werden würde. (Wortbeitrag korrigiert auf Wunsch von Beigeordneter Schellmann nach Genehmigung der Niederschrift in der Sitzung des KPA am 15.05.2012.)

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss empfiehlt dem Verwaltungsausschuss einstimmig bei Stimmenthaltung der Fraktion Die Linke, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Aufstellung des auf Grundlage des Wettbewerbs im Jahr 2000 ausgewählten Grapengießer-Brunnens auf dem Platz Am Sande vor dem Gebäude der IHK und der Übernahme der jährlichen Folgekosten für dessen Unterhaltung wird grundsätzlich zugestimmt.

 

Die Künstlerin und der Verein Lüneburger Kaufleute werden gebeten, den aktualisierten Entwurf vor Baubeginn im Kultur- und Partnerschaftsausschuss vorzustellen.