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Auszug - Besichtigung der Alten Bäckerei auf dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung (STOV)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Mi, 13.04.2011    
Zeit: 16:00 - 17:55 Anlass: Sitzung
Raum: Dr. von Morgenstern Schulen
Ort: Dorette-von-Stern-Str. 6, 21337 Lüneburg
VO/4059/11 Besichtigung der Alten Bäckerei auf dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung (STOV)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Federführend:Bereich 41 - Kultur Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Die Teilnehmer der Ausschusssitzung besichtigen gemeinsam das leer stehende Gebäude der ehemaligen Bäckerei der Standortverwaltung. Herr KRÜGEL erläutert vor Ort die Gegebenheiten.

 

Oberbürgermeister MÄDGE erklärt im Anschluss an die Besichtigung, das Gebäude mit rd. 3.000 m2 Nutzfläche gehöre der Hansestadt Lüneburg, es sei kein Baudenkmal, befinde sich aber im Sanierungsgebiet, daher könne man für die Sanierung auf Fördermittel hoffen. Baulich sei es in einem einigermaßen guten Zustand, es müsse aber im Zuge der Sanierung energetisch auf den neuesten Stand gebracht, die Elektrik erneuert und die Verwendung regenerativer Energien eingeplant werden. Zudem müsse der Innenausbau behindertengerecht erfolgen. Ein erhebliches Problem stelle die Lärmbelästigung der Nachbarn in den angrenzenden Wohngebieten besonders in den Abendstunden durch die notwendigen Parkplätze dar. An- und Abfahrgeräusche, Türenschlagen und laute Gespräche wären hier unvermeidbar und würden wahrscheinlich Nutzungseinschränkungen nach sich ziehen. Dazu müsse ein Schallgutachten in Auftrag gegeben werden. Die Backöfen sollten im Gebäude verbleiben und eventuell könnte ein kleiner Backshop mit eingeplant werden, um den alten Bäckereicharakter ein wenig zu bewahren. Arbeitstitel für das Projekt sei derzeit „Kulturbäckerei“. Nach grober Schätzung der Bauverwaltung müsse man mit rd. 4 Mio. € für Sanierung und Innenausbau zu einem Kulturzentrum rechnen. Eine detaillierte Kostenschätzung nach DIN für die Sanierung liege noch nicht vor. Er selbst habe gemeinsam mit Vertretern der Sanierungstreuhänder BauBeCon, der LüWoBau, der Sparkassenstiftung und Campus GmbH nach einer Lösung gesucht, wie u.a. die im Sanierungsgebiet möglichen Sanierungsabschreibungen in doppelter Höhe wahrgenommen werden könnten. Die Stadt sei dazu selbst nicht berechtigt, aber die LüWoBau. Die Stadt könne nicht mehr als 1 Mio. € Eigenmittel zu dem Projekt beisteuern. Dazu Sanierungsmittel in Höhe von ca. 1 Mio. €. Es müsse also nach einer Finanzierungsmöglichkeit für die restliche Summe gesucht werden, eventuell müsse auch eine Realisierung in Etappen, also z.B. etagenweise in Erwägung gezogen werden. Diese Lösungen müssten erst erarbeitet werden, er könne noch keine festen Zusagen für die Umsetzung machen, seine Ausführungen dazu seien daher zunächst Ideenskizzen. Das Ziel sei aber klar, das Gebäude als „Kulturbäckerei“ herzurichten und so zu betreiben, dass die künftigen Nutzer sich die Mietkosten auch leisten könnten. Für den späteren Betrieb der „Kulturbäckerei“ könnte die Sparkassenstiftung das Gebäude von der LüWoBau anmieten und als Hausmanager Campus GmbH einsetzen. Mit den Mieteinnahmen müssten dann die Kosten von Campus abgedeckt werden. Der städtische Haushalt könne mit den Folgekosten nicht belastet werden. Die Einrichtung eines durch die Nutzer selbst verwalteten Kulturzentrums sei hier allerdings nicht möglich, da die Stadt letztlich in der Verantwortung für die Sicherheit der Nutzer bleibe.

Die Voruntersuchung zur Kostenermittlung müsse zunächst in Auftrag gegeben werden und dauere ca. 6 Monate. Danach könne die Städtebauförderung beantragt werden und die steuerfachliche Betrachtung erfolgen. Er betont nochmals ausdrücklich, dass die Finanzierung des Projekts keineswegs gesichert sei und der Nettokostenrahmen für die Hansestadt Lüneburg bei max. 1 Mio. € liege. Es solle jetzt eine Planungsgruppe eingerichtet werden mit je einem Vertreter der Fraktionen im Rat der Hansestadt Lüneburg, Herrn Junge von der Sparkassenstiftung, Herrn Hoppe von Campus GmbH, Frau Schäfke von der LüWoBau, Herrn Baumgarten für die Amateurtheater, Frau Stumpenhusen von der Kunstschule Ikarus, Frau Andree vom BBK, Herrn Löhn vom Projekt 1000 Steine, Herrn Thiele von ProfiMusik, Herrn Koplin von der Gebäudewirtschaft, Herrn Landmann als Kulturreferent und ihm selbst als Leitung. Terminvorschlag für ein erstes Treffen der Planungsgruppe sei der 04.07.2011, 10.00 Uhr im Rathaus, eine schriftliche Einladung werde zu gegebener Zeit erfolgen.

Oberbürgermeister MÄDGE stellt anschließend dar, wie die Aufteilung des Gebäudes für die unterschiedlichen Nutzergruppen aussehen könnte. Auch das seien aber lediglich Ideenskizzen, die in der Planungsgruppe diskutiert werden müssten. Er bittet alle Beteiligten und Interessenten um Geduld für den bevorstehenden, langwierigen Planungsprozess, der nach seiner Einschätzung mindestens 2-3 Jahre in Anspruch nehmen werde. Wenn das Projekt realisiert werden könne, werde es mit Sicherheit eine große Bereicherung der Lüneburger Kulturlandschaft darstellen.

 

Bürgermeister KOLLE freut sich über die Planungen und ist positiv überrascht, wie viel Ideen und Arbeit dort seitens der Verwaltung schon investiert wurden. Er fragt nach den Entscheidungskompetenzen der Planungsgruppe.

 

Oberbürgermeister MÄDGE antwortet, die Planungsgruppe werde keine Entscheidungskompetenzen, sondern lediglich informierende, beratende und empfehlende Befugnisse gegenüber Kultur- und Partnerschaftsausschuss und Rat der Hansestadt Lüneburg haben.

 

Ratsfrau HILLMER begrüßt das Projekt ebenfalls und dankt für die Möglichkeit der Ortsbesichtigung und die umfassenden Informationen.

 

Beigeordnete SCHELLMANN geht auf den Antrag von Ratsherrn Völker ein, der möglichst alle Interessenten in die Planung einbeziehen wollte. Da dies schwer umsetzbar wäre, sehe sie die Planungsgruppe und auch die Fraktionen in der Pflicht, als Schnittstelle zu fungieren, um die Bedarfe abzufragen und soweit möglich in die Planungen einzubeziehen. Selbstverständlich sei klar, dass am Ende Prioritäten gesetzt und Realisierbares von Utopien getrennt werden müssten.

 

Oberbürgermeister MÄDGE stimmt zu, dass die Bedarfe gesammelt werden sollen. Alle Interessenten für die Nutzung sollten sich melden. Es werde eine möglichst multifunktionelle, niederschwellige Nutzbarkeit des Gebäudes angestrebt. Man könne jedoch nicht alle Interessierten direkt am Planungsprozess beteiligen, das würde im Übrigen Hoffnungen wecken, die schon aus Kapazitätsgründen nicht alle erfüllbar wären. Zu gegebener Zeit werde es zu diesem Thema auch eine öffentliche Bürgerversammlung geben, wo ebenfalls noch Bedarfe angemeldet und Fragen gestellt werden könnten.

 

Zu den geplanten Bandübungsräumen macht Oberbürgermeister MÄDGE auf Nachfrage von Ausschussmitgliedern deutlich, dass zunächst bautechnisch geklärt werden müsse, ob es möglich sei, mit der Einrichtung dieser Räumlichkeiten im Keller zu beginnen, damit diese möglichst frühzeitig schon genutzt werden könnten. Hier sei aber insbesondere auch die Lärmproblematik zu berücksichtigen. Die Miete für diese Räume müsste so angesetzt werden, dass damit die Kosten für Campus GmbH und die Nebenkosten gedeckt werden können. Leider sei von vornherein klar, dass nicht genügend Räume für alle interessierten Bands angeboten werden könnten. Er weist darauf hin, dass auch in den 9 Stadtteilzentren Musik gemacht und Theater gespielt werden könne. Diese seien auch für kulturelle Nutzung konzipiert und sollten entsprechend genutzt und einbezogen werden. Auch die Stadtteile hätten einen Anspruch auf Kultur vor Ort. Hier bedürfe es möglicherweise auch eines übergreifenderen Raum-Managements.

 

Ratsherr VON MANSBERG fasst zusammen, der Ausschuss solle die Ausführungen zur Kenntnis nehmen und der Einrichtung der von Oberbürgermeister Mädge vorgeschlagenen Arbeitsgruppe zustimmen.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und stimmt der Einrichtung einer Arbeitsgruppe in der von Oberbürgermeister Mädge vorgeschlagenen Zusammensetzung zur Vorbereitung und Begleitung der Planungen einstimmig zu.