Bürgerinformationssystem
Ziel des seit 2009 auch in Lüneburg und Umgebung angesiedelten Gesundheitsprojektes „MiMi Mit Migranten für Migranten- Interkulturelle Gesundheit in Niedersachsen“ ist nach den Worten der Koordinatorin Frau Özdemir die mehrsprachige und kultursensible Gesundheitsförderung und Prävention für Migrantinnen und Migranten.
Die im Rahmen des Projektes eingesetzten Mediatorinnen haben zunächst eine Qualifizierung in verschiedenen Themenbereichen wie z. B. „Kindergesundheit und Unfallprävention“, „das deutsche Gesundheitssystem“ etc. erhalten und stehen danach als Referentinnen für muttersprachliche Informationsveranstaltungen zur Verfügung. Für die Organisation dieser Veranstaltungen, in der es ausschließlich um allgemeine Information geht und keine Gesundheitsberatung angeboten wird, erhalten die ehrenamtlich tätigen Mediatorinnen eine Aufwandsentschädigung. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass das Wissen um bestimmte Zusammenhänge insbesondere den Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zu unserem Gesundheitssystem erheblich erleichtert und sie somit zu stärkerer Eigenverantwortung motiviert.
Die Kontakte ergeben sich größtenteils durch Vernetzung mit lokalen Institutionen, Bildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbänden etc. Da Gesundheit und Gesundheitstraditionen sowie das Wissen um Gesundheit häufig familiär verankert sind, versteht sich das Projekt als generationenübergreifend und fördert die Teilnahme aller Altersgruppen.
Herr Schlagowski als verantwortlicher Leiter des Projektes in Lüneburg informiert ergänzend über die finanziellen Rahmenbedingungen des Projektes. So werden die Qualifizierung und Fortbildung, die Tätigkeit der Koordinatorin sowie die Kosten für die Durchführung einer bestimmten Anzahl an Informationsveranstaltungen durch das Land Niedersachsen finanziert. Ab 2011 erwartet das Land jedoch von den Kommunen die Übernahme eines Eigenanteils, der mit den Jahren sukzessive die Finanzierung des Landes ablösen soll, wobei eine ergänzende Finanzierung durch Sponsoren z. B. Versicherungen, Stiftungen etc. durchaus erwünscht ist.
Erstmals in diesem Jahr bleibt daher ein Betrag in Höhe von ca. 3000,00 Euro offen, was die Reduzierung des Umfangs der durchgeführten Veranstaltungen zur Folge hätte, wenn er nicht von anderer Seite sichergestellt wird.
Da bisher kein anderer Vorschlag zur Deckung der Finanzierungslücke vorliegt, bittet der Vorsitzende darum, zu überlegen, ob es bei bestimmten Anlässen nicht sinnvoller sein könnte, auf die sonst üblichen Geschenke zu verzichten und das Geld dem Projekt zu spenden. Abschließend zieht Landrat Nahrstedt den Vergleich zu der Tätigkeit der Kulturmittler, die er ebenfalls als ein Beispiel gelungener Vernetzung sieht, die es uns ermöglicht, die positiven Effekte der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in Lüneburg optimal zu nutzen.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||