Auszug - Osthannoversche Eisenbahn AG - Sicherung von Schieneninfrastruktur im Kreisgebiet Lüneburg (Vortrag)  

Beratungsinhalt:

Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, übergibt an Herrn Enkelmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH für Stadt und Landkreis Lüneburg (W.LG).

Herr Enkelmann stellt den Sachstand zur Sicherung von Schieneninfrastruktur im Kreisgebiet Lüneburg anhand einer Präsentation vor (siehe Anlage). Auftraggeber dieses Projektes ist der Landkreis Lüneburg. Die W.LG leitet im Auftrag des Landkreises die begleitende Projektgruppe.

Die Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) hat angekündigt die Schienenstrecken Lüneburg – Embsen/ Melbeck – Amelinghausen – Hützel und Lüneburg – Bleckede im Landkreis spätestens bis 2016 stillzulegen. Grund hierfür ist ein nicht kostendeckender Betrieb der Strecken.

Die OHE bzw. die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V. (AVL), als potentielle Betreiber der Strecke Lüneburg – Hützel bzw. Lüneburg – Bleckede hatten hierzu Kalkulationen vorgelegt. Der Landkreis Lüneburg beauftragte nach einer Preisabfrage das Institut für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und –betrieb (IVE) an der Technischen Universität Braunschweig als unabhängigen Gutachter mit der Überprüfung der getroffenen Aussagen bzgl. der Kosten für den Oberbau und der Gleisübergänge auf Plausibilität ein. Die Statik der Brücken gehörte dagegen nicht zum Prüfauftrag. Hierzu ist ein ergänzendes TÜV-Gutachten erforderlich. Nebengleise sind ebenfalls nicht betrachtet worden. Als möglicher Betrachtungszeitraum für einen Erhalt der Strecken wurden 10 Jahren angesetzt. Eine  Streckenstilllegung würde damit im Jahr 2020 erfolgen

Die Strecke Lüneburg – Bleckede wird ausschließlich zu touristischen Zwecken genutzt und wird mit weniger als 20 Zügen im Jahr nur gering frequentiert. Allein der Streckenabschnitt Bhf. Lüneburg bis zur Anschlussweiche  Lüneburg Hafen ist für Güterverkehre relevant.

Die Strecke Lüneburg – Melbeck/ Embsen ist aufgrund der dort angesiedelten Gewerbebetrieben ebenfalls für Güterverkehre bedeutend.

Die Ergebnisse des Gutachtens lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Die Kosten (Anmerkung: für die Unterdeckung) für die Streckenunterhaltung Lüneburg – Hützel werden mit ca. 2 Mio. EUR angegeben. Würde die Strecke nur bis Melbeck/ Embsen unterhalten werden, verringern sich die Kosten auf 750.000 EUR.

Die Strecke Lüneburg – Bleckede (Anmerkung: für die Unterdeckung) würde bei möglicher Umsetzung des „1-€-Konzeptes“ des AVL 450.000 EUR Kosten verursachen. Wenn das Konzept nicht durchführbar ist, würden die Unterhaltungskosten ca. 1,5 Mio. EUR betragen. Ob 1-€-Kräfte eingesetzt werden können und dieses Konzept umsetzbar ist, wurde nicht geprüft.

Für die Strecke Lüneburg – Hützel wurde auch eine Kostenprognose für den Weiterbetrieb bis 2030 erstellt. Die Kosten würden in dem Fall ca. 9,5 Mio. betragen.

Zusätzliche Kosten fallen an, wenn auf der Strecke Lüneburg – Amelinghausen auch ein Personenverkehr geplant wird. In diesem Fall müssten zusätzlich Kosten z.B. für die Herrichtung/Unterhaltung von Bahnsteigen und Signal-/Sicherungstechnik  berücksichtigt werden.

Der Abschlussbericht wird zurzeit erstellt, danach würden sich die Hansestadt, der Landkreis sowie die OHE zusammensetzen, so Herr Enkelmann.

Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, bedankt sich bei Herrn Enkelmann für die Präsentation.

Beschluss:

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.

Anlage

Präsentation