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Auszug - Ganztagsschule - Auswirkungen auf den Vereinssport ohne Vorlage; Der Sportbeirat wünscht zu diesem Thema eine Aussprache  

 
 
Öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Sport Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 16.06.2010    
Zeit: 14:00 - 15:50 Anlass: Sitzung
Raum: ESV Lüneburg Vereinsheim
Ort: Sportplatz Lüne, Bockelmannstraße
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Der Erste Stadtrat, Herr Koch, berichtet, dass neben der PISA-Studie Auslöser zur Einrichtung von Ganztagsschulen (GTS) war, dass vermehrt Eltern Unterstützungsbedarf bei der Erziehung ihrer Kinder haben. Die GTS werden in zwei Grundformen unterschieden. So findet in der offenen GTS der klassische Unterricht vormittags statt und nachmittags wird ein freiwilliges Angebot unterbreitet, das oftmals von außerschulischen Partnern betreut wird. In der gebundenen GTS findet der Unterricht hingegen über den ganzen Tag verteilt statt, wodurch die klassische Einteilung in 45-Minuten-Einheiten aufgegeben werden kann. In dem für alle Schüler ganztägig verpflichtenden Unterricht arbeiten Fachlehrer, Sozialpädagogen und außerschulische Partner zusammen.

 

In Niedersachsen hat sich das Grundkonzept der offenen gegenüber der gebundenen GTS durchgesetzt. Der Schulalltag erstreckt sich vermehrt in den Nachmittag hinein, sodass dem Vereinssport zunehmend Trainingszeiten in Schulsporthallen verloren gehen. Der Vereinssport aber auch andere Organisationen wie Kirche, Musikschulen, Jugendzentren usw. müssen sich den veränderten Gegebenheiten anpassen. Kooperationen zwischen allen Beteiligten erfährt hierdurch eine ganz neue Bedeutung.

 

Der Sprecher des Sportbeirates, Herr Horn, stellt klar, dass die Einführung von GTS bei allen Sportvereinen eine nicht zu unterschätzende Unsicherheit und Besorgnis hinterlässt. Im anschließendem Referat gibt er einen Überblick über die aktuelle Situation und unterbreitet Lösungsmöglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen GTS und Sportvereinen. Der Wortlaut dieses Referats liegt dieser Niederschrift als Anlage bei.

 

Beigeordneter Meißner dankt Herrn Horn für die Ausführungen. Er habe Verständnis für die Besorgnisse der Sportvereine und geht davon aus, dass diese Thematik den Sportausschuss auch in Zukunft beschäftigen dürfte. Die gesellschaftliche Entscheidung GTS einzurichten sei gefallen und ist zu begrüßen. Es kommt jetzt darauf an, dass in Kooperation mit den Schulen jeder Sportverein seine Kompetenzen in die aktuelle Entwicklung einbringt und in jedem Einzelfall gemeinsam mit den jeweiligen Schulleitungen und unter Mithilfe der Verwaltung, Lösungen erarbeitet werden. Der Sportausschuss ist dazu nicht in der Lage. Er hat sich seit jeher aus der Vergabepraxis der Sporthallen herausgehalten, dies ist auch nicht seine Aufgabe.

 

Die im vergangenen Schuljahr durch die Einführung der GTS vorgenommene Ausweitung von 33 Schulsportstunden/wöchentlich (einschließlich der Sporthallen in Oedeme) ist zur Zeit nicht so gravierend. Von einem Wegfall potentieller Nutzungszeiten für Sportvereine um fast 30 % kann noch keine Rede sein. In keinem Fall könne der Sportausschuss Einfluss darauf nehmen, dass Dienstag und Donnerstag Nachmittag kein Schulsport stattfinden darf und die Sporthallen generell den Sportvereinen ab 16.00 Uhr zur Verfügung stehen.

 

In der anschließenden Diskussion besteht Einigkeit darüber, dass die Überschneidungen der Nachmittagszeiten von Schul- und Vereinssport im Ganztags-Schulsystem dazu führen können, dass vermehrt Schüler nicht mehr am Übungsbetrieb der Sportvereine teilnehmen. Der organisierte Sport muss daher für die befürchteten und tatsächlich zu erwartenden Nachteile konstruktive Lösungen finden und die möglichen Vorteile, die GTS für den Vereinssport bieten können, deutlich herausstellen und die Sportvereine im Umgang mit den Schulen unterstützen. Dazu gehören vor allem umsetzbare konkrete Vorschläge, wie die zukünftige Zusammenarbeit gestaltet werden kann.

 

Der Erste Stadtrat, Herr Koch, gibt Kenntnis davon, dass bereits heute schon an einigen Lüneburger GTS regelmäßig kooperative Projekte durchgeführt werden. So wird z. B. in der Christianischule in Kooperation mit dem MTV Treubund Lüneburg Fußball, Badminton und Wing Tsun, in der Anne-Frank-Schule in Kooperation mit Eintracht Lüneburg und dem Reitverein Hagen Mädchen-Fußball und Reitsport sowie in der HS Stadtmitte in Kooperation mit Jugger Lüneburg e. V. die Trendsportart Jugger angeboten. Da die Verwaltung für kooperative Gespräche immer offen ist schlägt er vor, diese Thematik auch den Schulleitungen in der nächsten Rektorenkonferenz nahezubringen.


 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:           

Nein-Stimmen:           

  Enthaltungen:           

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Referat GTS und Sportverein Seite 1 (1096 KB)      
Anlage 2 2 Referat GTS und Sportverein Seite 2 (1148 KB)