Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr
Stall – Bereich 74 – geht ein auf den Bericht über das Forstwirtschaftsjahr
2009. Er
erläutert hierbei, dass durch das Ausscheiden eines Forstwirtes die Personalkosten
um 42.000 € gesenkt werden konnten. Zur ausgewiesenen Unterdeckung in
Höhe von 21.560 € weist er darauf hin, dass dieses Ergebnis im
Zusammenhang zu betrachten sei. Der erwirtschaftete Überschuss des
Forstwirtschaftsbetriebes beträgt rd. 52.000 € zusätzlich wurden 74.200
€ als Dienst- und Sachleistung im Erholungswald erbracht. Die
Holzpreise, die im Verkauf erzielt werden konnten, lagen um 60 % niedriger als
im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die im Ergebnis schlechten Erlöse stellen
trotzdem das drittbeste Ergebnis in den Forstwirtschaftsberichten dar. Insgesamt
kann ausgesagt werden, dass man sich seitens der Forstwirtschaft bemüht, nicht
nur den Blick vorrangig auf die Holzerlöse zu haben. Das man jetzt verstärkt
auch die Ausgabenseite für die Aufwendungen des Erholungswaldes betrachtet habe,
führte letztendlich zu dem jetzt dargelegten Ergebnis. Beigeordnete
Schellmann merkt an, dass man, auch wenn man ausweislich Personalkosten
einspart, darauf achten sollte, dass sich Personaleinsparungen in den
Folgejahren nicht nachteilig auswirken werden. Herr
Stall – Bereich 74 – weist darauf hin,
dass die eingesparten Personalausgaben teilweise dadurch kompensiert werden, dass
mit den bisher vom eigenen Personal erbrachten Aufgabenerledigungen verstärkt
Unternehmer beauftragt werden. Sichergestellt ist, dass die naturgemäße
Waldwirtschaft in unveränderter Intensität fortgesetzt wird. Beigeordnete
Schellmann entnimmt den Ausführungen, dass sich der Wald
nachhaltig erholt und dass auch weiterhin ausschließlich Schädlingsbekämpfung
auf biologischer Basis vorgenommen werden soll. Herr
Stall – Bereich 74 – führt hierzu aus, in
welcher Art und Weise ausschließlich biologischer Borkenkäferbekämpfung und Vorbeugemaßnahmen
im Wald durchgeführt werden. Er
weist darauf hin, dass im Jahre 2009 ausschließlich Laubbäume gepflanzt wurden.
Insgesamt handelt es sich um 24.000 Bäume. Hierbei wurden parallel 6 ha
Nadelwald in Laubmischwald umgewandelt. Um einen Borkenkäferbefall zu
verhindern, werden durch den Einsatz von
1-Euro-Kräften Verbrennungen von Unterholz in vom Borkenkäferbefall gefährdeten
Bereichen durchgeführt. Ratsherr
Bruns interessiert,
ob in der Stadtforst auch Douglasien gepflanzt werden. Herr
Stall – Bereich 74 – führt hierzu aus,
dass dieser Baum kein einheimisches Gehölz sei aber betriebswirtschaftlich
gesehen verführerisch sei, da er die doppelte Festmeterzahl an Holz liefere als
heimische Holzarten. Douglasien werden aber trotzdem im Stadtforst nicht gepflanzt.
Ratsfrau
Thielbörger merkt zum Betriebsergebnis an, dass die
ausgewiesenen 74.200 € die als Dienst- und Sachleistungen im
Erholungswald erbracht wurden, der Bevölkerung zugute kommen. Dies ist nach
ihrer Ansicht lobenswert. Der
Übersicht über den Holzeinschlag hat sie entnommen, dass nur ein auf Nachhaltigkeit
ausgerichtet Holzeinschlag vorgenommen wird, was sich dadurch dokumentiert,
dass sich der Ist-Vorrat des in der Forst stehenden Holzes sich gegenüber den Zeitraum
des Vorjahres trotz Holzeinschlages erhöht habe. Ratsfrau
Ebeling merkt an,
dass, wie aus dem Bericht auch ersichtlich, seitens der Forstverwaltung eine
lobenswerte und sehr breit gestreute Öffentlichkeitsarbeit geleistet wird. Herr
Dammann – BUND – hebt ebenfalls positiv die geleistete Öffentlichkeitsarbeit
der Forstverwaltung hervor. Zum Thema Urwald im Stadtwald möchte er wissen, ob
zwischenzeitlich weitergehende Maßnahmen ergriffen wurden. Herr
Stall – Bereich 74 – weist darauf hin, dass aus der Flächenaufstellung der Stadtforsten
ersichtlich ist, dass sich die Stadtforst auf 42 Standorte in Stadt und Landkreis
verteilt. Derzeit sind 5 – 7 % der Flächen aus der Bewirtschaftung
genommen bzw. werden aufgrund anderer Kriterien auch bisher schon nicht
bewirtschaftet. Die Fauna und Flora in diesem Bereich hat sich dort bereits
über die Jahrzehnte entsprechend entwickelt. Für
den bewirtschafteten Teil von ca. 95 % der Waldflächen besteht eine Zielsetzung
dahingehend, dass bei Holzeinschlag auf den jeweiligen Flächen ca. 10 Bäume des
Altbestandes (Lebensdauer ab ca. 80 Jahre) als Verbindungselemente stehen
bleiben. Diese Bäume sollen eine Vernetzungsfunktion zwischen den
unbewirtschafteten Waldflächen ausüben. Das Verbleiben
dieser Bäume stellt weniger einen wirtschaftlichen Verlust dar. Vielmehr wird
damit ein hoher Gewinn für den Naturschutz erzielt. Herr
Dr. Kracht – NABU – erinnert an die im Frühjahr durchgeführte Besichtigung der Forstbrücken
im Bereich des Lüner Holzes. Er weist nochmals darauf hin, dass die Augenschein
genommenen Brücken stark frequentiert seien. Insofern interessiert ihn, ob
zwischenzeitlich eine Entscheidung dahingehend gefasst wurde, die Brücke zu
erhalten. Insbesondere spricht er die besichtigte Brücke über den Rader-Bach
entlang der Lübecker Bahn an. Herr
Stall – Bereich 74 – erklärt hierzu, dass
zwischenzeitlich darüber befunden wurde, dass eine Entscheidung darüber
ansteht, dass diese Brücke möglicherweise erhalten und instand gesetzt werden
soll. Die Finanzierung hierzu muss jedoch noch sichergestellt werden. Stadtbaurätin
Gundermann bringt
in Erinnerung, dass bei der Ortsbesichtigung seitens der Ausschussmitglieder an
die Verwaltung ein Auftrag dahingehend formuliert wurde, dass sich die
Verwaltung noch einmal Gedanken darüber machen soll, wie diese Brücke erhalten
werden kann. Auch wenn es noch keine endgültige Lösung gibt, so wurden doch
verschiedene Denkmodelle in Erwägung gezogen. Beigeordnete
Schellmann merkt an, dass auch in diesem Bereich ein Eisvogelvorkommen
vorhanden gewesen sei. Sie interessiert, ob generell Aussagen über
Eisvogelvorkommen in der Stadtforst gemacht werden können. Herr
Stall – Bereich 74 – weist darauf hin,
dass ca. 80 % des Bestandes durch den harten Winter eingebrochen sei, wobei
angemerkt wird, dass sich der Bestand relativ schnell durch mehrfache Brut im
Jahr erholt. Eisvogelvorkommen in der Stadtforst sind u. a. im Bereich des
Hasenburger Baches, des Göxer Baches, der Ilmenau sowie weiteren Gebieten
festgestellt worden. Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Beschluss: Der
Bericht über das Forstwirtschaftsjahr 2009 wird von den Mitgliedern des
Grünflächen- und Forstausschusses einvernehmlich zur Kenntnis genommen. |
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