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Auszug - Forstwirtschaftsbericht 2009  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Grünflächen- und Forstausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Grünflächen- und Forstausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 03.11.2010    
Zeit: 14:00 - 16:10 Anlass: außerordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Stall – Bereich 74 – geht ein auf den Bericht über das Forstwirtschaftsjahr 2009.

Er erläutert hierbei, dass durch das Ausscheiden eines Forstwirtes die Personalkosten um 42.000 € gesenkt werden konnten. Zur ausgewiesenen Unterdeckung in Höhe von 21.560 € weist er darauf hin, dass dieses Ergebnis im Zusammenhang zu betrachten sei. Der erwirtschaftete Überschuss des Forstwirtschaftsbetriebes beträgt rd. 52.000 € zusätzlich wurden 74.200 € als Dienst- und Sachleistung im Erholungswald erbracht.

Die Holzpreise, die im Verkauf erzielt werden konnten, lagen um 60 % niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die im Ergebnis schlechten Erlöse stellen trotzdem das drittbeste Ergebnis in den Forstwirtschaftsberichten dar.

Insgesamt kann ausgesagt werden, dass man sich seitens der Forstwirtschaft bemüht, nicht nur den Blick vorrangig auf die Holzerlöse zu haben. Das man jetzt verstärkt auch die Ausgabenseite für die Aufwendungen des Erholungswaldes betrachtet habe, führte letztendlich zu dem jetzt dargelegten Ergebnis.

 

Beigeordnete Schellmann  merkt an, dass man, auch wenn man ausweislich Personalkosten einspart, darauf achten sollte, dass sich Personaleinsparungen in den Folgejahren nicht nachteilig auswirken werden.

 

Herr Stall – Bereich 74 –  weist darauf hin, dass die eingesparten Personalausgaben teilweise dadurch kompensiert werden, dass mit den bisher vom eigenen Personal erbrachten Aufgabenerledigungen verstärkt Unternehmer beauftragt werden. Sichergestellt ist, dass die naturgemäße Waldwirtschaft in unveränderter Intensität fortgesetzt wird.

 

Beigeordnete Schellmann  entnimmt den Ausführungen, dass sich der Wald nachhaltig erholt und dass auch weiterhin ausschließlich Schädlingsbekämpfung auf biologischer Basis vorgenommen werden soll.

 

Herr Stall – Bereich 74 –  führt hierzu aus, in welcher Art und Weise ausschließlich biologischer Borkenkäferbekämpfung und Vorbeugemaßnahmen im Wald durchgeführt werden.

Er weist darauf hin, dass im Jahre 2009 ausschließlich Laubbäume gepflanzt wurden. Insgesamt handelt es sich um 24.000 Bäume. Hierbei wurden parallel 6 ha Nadelwald in Laubmischwald umgewandelt. Um einen Borkenkäferbefall zu verhindern,  werden durch den Einsatz von 1-Euro-Kräften Verbrennungen von Unterholz in vom Borkenkäferbefall gefährdeten Bereichen durchgeführt.

 

Ratsherr Bruns interessiert, ob in der Stadtforst auch Douglasien gepflanzt werden.

 

Herr Stall – Bereich 74 –  führt hierzu aus, dass dieser Baum kein einheimisches Gehölz sei aber betriebswirtschaftlich gesehen verführerisch sei, da er die doppelte Festmeterzahl an Holz liefere als heimische Holzarten. Douglasien werden aber trotzdem im Stadtforst nicht gepflanzt.

 

Ratsfrau Thielbörger  merkt zum Betriebsergebnis an, dass die ausgewiesenen 74.200 € die als Dienst- und Sachleistungen im Erholungswald erbracht wurden, der Bevölkerung zugute kommen. Dies ist nach ihrer Ansicht lobenswert.

Der Übersicht über den Holzeinschlag hat sie entnommen, dass nur ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtet Holzeinschlag vorgenommen wird, was sich dadurch dokumentiert, dass sich der Ist-Vorrat des in der Forst stehenden Holzes sich gegenüber den Zeitraum des Vorjahres trotz Holzeinschlages erhöht habe.

 

Ratsfrau Ebeling merkt an, dass, wie aus dem Bericht auch ersichtlich, seitens der Forstverwaltung eine lobenswerte und sehr breit gestreute Öffentlichkeitsarbeit geleistet wird.

 

Herr Dammann – BUND – hebt ebenfalls positiv die geleistete Öffentlichkeitsarbeit der Forstverwaltung hervor. Zum Thema Urwald im Stadtwald möchte er wissen, ob zwischenzeitlich weitergehende Maßnahmen ergriffen wurden.

 

Herr Stall – Bereich 74 – weist darauf hin, dass aus der Flächenaufstellung der Stadtforsten ersichtlich ist, dass sich die Stadtforst auf 42 Standorte in Stadt und Landkreis verteilt. Derzeit sind 5 – 7 % der Flächen aus der Bewirtschaftung genommen bzw. werden aufgrund anderer Kriterien auch bisher schon nicht bewirtschaftet. Die Fauna und Flora in diesem Bereich hat sich dort bereits über die Jahrzehnte entsprechend entwickelt.

Für den bewirtschafteten Teil von ca. 95 % der Waldflächen besteht eine Zielsetzung dahingehend, dass bei Holzeinschlag auf den jeweiligen Flächen ca. 10 Bäume des Altbestandes (Lebensdauer ab ca. 80 Jahre) als Verbindungselemente stehen bleiben. Diese Bäume sollen eine Vernetzungsfunktion zwischen den unbewirtschafteten Waldflächen ausüben.

Das Verbleiben dieser Bäume stellt weniger einen wirtschaftlichen Verlust dar. Vielmehr wird damit ein hoher Gewinn für den Naturschutz erzielt.

 

Herr Dr. Kracht – NABU – erinnert an die im Frühjahr durchgeführte Besichtigung der Forstbrücken im Bereich des Lüner Holzes. Er weist nochmals darauf hin, dass die Augenschein genommenen Brücken stark frequentiert seien. Insofern interessiert ihn, ob zwischenzeitlich eine Entscheidung dahingehend gefasst wurde, die Brücke zu erhalten. Insbesondere spricht er die besichtigte Brücke über den Rader-Bach entlang der Lübecker Bahn an.

 

Herr Stall – Bereich 74 –  erklärt hierzu, dass zwischenzeitlich darüber befunden wurde, dass eine Entscheidung darüber ansteht, dass diese Brücke möglicherweise erhalten und instand gesetzt werden soll. Die Finanzierung hierzu muss jedoch noch sichergestellt werden.

 

Stadtbaurätin Gundermann bringt in Erinnerung, dass bei der Ortsbesichtigung seitens der Ausschussmitglieder an die Verwaltung ein Auftrag dahingehend formuliert wurde, dass sich die Verwaltung noch einmal Gedanken darüber machen soll, wie diese Brücke erhalten werden kann. Auch wenn es noch keine endgültige Lösung gibt, so wurden doch verschiedene Denkmodelle in Erwägung gezogen.

 

Beigeordnete Schellmann  merkt an, dass auch in diesem Bereich ein Eisvogelvorkommen vorhanden gewesen sei. Sie interessiert, ob generell Aussagen über Eisvogelvorkommen in der Stadtforst gemacht werden können.

 

Herr Stall – Bereich 74 –  weist darauf hin, dass ca. 80 % des Bestandes durch den harten Winter eingebrochen sei, wobei angemerkt wird, dass sich der Bestand relativ schnell durch mehrfache Brut im Jahr erholt. Eisvogelvorkommen in der Stadtforst sind u. a. im Bereich des Hasenburger Baches, des Göxer Baches, der Ilmenau sowie weiteren Gebieten festgestellt worden.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Beschluss:

Beschluss:

Der Bericht über das Forstwirtschaftsjahr 2009 wird von den Mitgliedern des Grünflächen- und Forstausschusses einvernehmlich zur Kenntnis genommen.