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Beratungsinhalt: Frau BAUMGARTEN erläutert, dass es zunächst eine
Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu diesem Thema gab. Dazu gibt es
einen Antrag der Mehrheitsgruppe der SPD/CDU und danach wurde im
Verwaltungsausschuss noch ein "Dringlichkeitsantrag" der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen gestellt, der sich insbesondere auf die Einladung eines
Vertreters der Stadt Nordhorn bezog, um das sog. „Nordhorner
Modell“ vorzustellen. Herr KOCH schlägt vor, in die Sachdiskussion einzutreten
und die Reihenfolge der Anfragen/Anträge zurückzustellen. Es hat auch weitere
Anfragen zu diesem Thema außerhalb der Ratsgremien gegeben, wobei u. a. der
Kriminalpräventionsrat angemeldet hat, sich an der Diskussion beteiligen zu
wollen, was durch die Anwesenheit durch Herrn Wieben als Vorsitzendem des
Kriminalpräventionsrates im Jugendhilfeausschuss zwangslos erfolgen kann. Herr NOWAK erläutert für die Fraktion Bündnis
90/Die Grünen, dass die Anfrage entstanden ist, weil es in Lüneburg kein
Jugendparlament gibt. Dieser Weg soll aus seiner Sicht in Lüneburg auch
weiterhin nicht gegangen werden. In Nordhorn gibt es sog. Jugendforen, die
Vertreter dann wiederum in Gesamtforen senden können. Die Foren sind in den
Stadtteilen angebunden und arbeiten grundsätzlich selbständig. Unter den
Jugendlichen sollen so eigene Beschlüsse gefasst werden, die dann auch mit
einem zur Verfügung gestellten kleinen Budget umgesetzt werden. Dieses ist sog.
„gelebte Demokratie“, wo Jugendliche eigenverantwortlich agieren
können, ohne an einen Ausschuss o. ä. angebunden zu sein. Mit eigenen
Budgetmitteln können so im eigenen Stadtteil Dinge in Bewegung gebracht werden.
In Lüneburg gibt es zwar zahlreiche Projekte, die in der Vorlage auch benannt
werden, allerdings gibt es hier nur punktuelle Beteiligungen, keine
Kontinuität. Zudem stellt sich das Problem der Finanzierung. Auffällig ist,
dass dort, wo soziale Brennpunkte entstehen, größere Aktivitäten feststellbar
sind. Ziel der Anfrage war somit, die Verwaltung aufzufordern, darzulegen, wie
in den Stadtteilläden mit einer entsprechenden Beteiligung von Jugendlichen
begonnen werden kann. Der Antrag der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe kann aus seiner
Sicht lediglich ein Anfang sein und Programme, die in anderen Kommunen bereits
erfolgreich laufen, sollten in Lüneburg berücksichtigt werden. Deshalb gab es
zusätzlich noch den Dringlichkeitsantrag seiner Fraktion. Vielleicht können Dinge,
die bei anderen Kommunen gut laufen, übernommen werden. Herr KOCH antwortet zu dem letzten Punkt,
dass der Verwaltungsausschuss die Dringlichkeit bereits abgelehnt hat. Nordhorn
ist eine anders strukturierte Kommune als Lüneburg. Zudem hat sich die Diskussion
in Nordhorn insgesamt über einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren erstreckt. Frau OTTE wünscht sich, wenn Vertreter aus
Nordhorn eingeladen werden, vorher deren Konzeption zu kennen, damit dann gezielte
Fragen gestellt werden können, um z. B. die Übertragbarkeit auf die Angebote in
den Stadtteilhäusern zu prüfen. Herr KOCH erläutert weiter, dass auch der
Kinderschutzbund recht weitgehende Anregungen für die Beteiligung von Kindern
und Jugendlichen geben möchte und entsprechende Ideen bereits im Rathaus
eingebracht hat. Frau BAUMGARTEN erläutert den Antrag der
SPD/CDU-Gruppe. Die Beteiligung der Jugendlichen werde von diesen teilweise als
frustrierend empfunden, da wenig Resonanz erfolgt. Diese wenige Resonanz war
zudem sehr stadtteilbezogen für einzelne Projekte und leider ist keine
Kontinuität feststellbar. Deshalb sollen aus Sicht der Gruppe die
Stadtteilhäuser vermehrt prüfen, ob man dort Beteiligungsprojekte starten kann,
die Jugendliche längerfristig binden. Zudem sollte es eine Bestandsaufnahme und
Prüfung geben, was bereits vorhanden ist. Wenn Beteiligungsprojekte gut laufen,
kann man diese Dinge dann auch in andere Stadtteile und Stadtteilhäuser
übernehmen. Zudem wäre natürlich die Kostenfrage zu klären. Frau OTTE weist darauf hin, dass Jugendliche
bisher häufig projektbezogen durchaus beteiligt und mitgearbeitet haben, wenn
es um Einzelanliegen in dem jeweiligen Stadtteil ging. Eine grundsätzliche
längerfristige Beteiligung hat aber nicht stattgefunden, da die betroffenen
Jugendlichen, wenn Jugendprobleme besprochen werden, leider oft nur einmalig kommen
und nur ein kurzfristiges Interesse zeigen.
Herr NOWAK weist darauf hin, dass es nicht
darum gehen soll, Jugendliche ins Rathaus zu bringen, wie es zuletzt beim
Projekt „Gläsernes Rathaus“ war, sondern vielmehr um Foren, die in
den Stadtteilen stattfinden sollen, wenn Probleme von Jugendlichen besprochen
werden sollen. Wichtig ist, wie Projekte in anderen Städten gezeigt haben, die
zeitnahe Umsetzung. Jugendliche müssen das Gefühl haben, „mitgenommen“
zu werden. Jugendliche müssen bei der Entscheidung beteiligt werden und durch
ihre eigene Entscheidung etwas ändern können. Dann werden sie auch
kontinuierlich eingebunden bleiben. Frau Dr. PAHNKE lobt, dass im Bereich der
Hansestadt Lüneburg bereits viel im Bereich der Partizipation von Kindern und
Jugendlichen getan wird. Ein Jugendparlament hält auch sie für zu akademisch.
Jugendliche haben wegen der starken schulischen Belastungen und wegen vieler
anderer Freizeitaktivitäten zumeist wenig Zeit. Sie unterstreicht, dass Kinder und
Jugendliche einbezogen werden sollen. Dieses wäre anders als in Nordhorn, wo
lediglich 12- bis 18-Jährige beteiligt werden. In den von der Gruppe
angegebenen Stadtteilen sollte gestartet werden, weil Jugendliche dort bereits
handelnde Personen kennen. Zudem sollten sich die Jugendlichen selbst die
Themen suchen, an denen sie mitarbeiten und mitwirken wollen. Herr SOLDAN sieht bisher kein Argument in der
Diskussion, weshalb es in einer zentralen Einrichtung nicht genauso
funktionieren könnte wie in den Stadtteilen. Zudem fragt er an, ob es in den
Stadtteilen und Stadtteilhäusern eine kontinuierliche Einrichtung geben soll
oder ob projektbezogene Beteiligung vorgesehen ist. Insgesamt hält er den
Auftrag, die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen durchzuführen, für zu
ungenau. Herr HEINRICH weist darauf hin, dass der auch in
der heutigen Sitzung vertretene Stadtjugendring bereits seit 40 Jahren
Sprachrohr der Jugendlichen in der Hansestadt Lüneburg ist. Somit gibt es,
anders als bisher dargestellt, durchaus Jugendliche, wie beispielsweise den
aktuellen Vorsitzenden des Stadtjugendringes, der selbst auch Jugendlicher ist,
die aktiv mitarbeiten und dieses auch kontinuierlich tun. Keineswegs darf man
die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen so darstellen, als wenn Nordhorn
die Jugendbeteiligung an sich neu erfunden hätte. Herr WIEBEN hebt hervor, dass das Ziel des
Kriminalpräventionsrates ist, Jugendliche abseits von jedweder politischen
Gesinnung zu unterstützen. Den Kriminalpräventionsrat gibt es seit 1983 und
dieser arbeitet „von unten her“. Die dortige Arbeitsgruppe Jugend
hat Ideen entwickelt, um das Thema neu anzugehen. Auch stellt sich für ihn die
Frage, ob die Universität Lüneburg hier ggf. unterstützen kann. Frau BERGGÖTZ bietet die Unterstützung des
Stadtjugendrings an. Dieser hat derzeitig einen sehr jungen Vorstand. Frau
Leal, selbst Schülerin, ist heute anwesend. Auch in den Schulen muss das
Interesse für politische Begleitung verstärkt eingeworben werden. Der
Stadtjugendring würde an der Konzeptionierung gerne mitarbeiten und sie schlägt
vor, zu diesem Thema vielleicht einen runden Tisch oder einen Arbeitskreis
separat vom Ausschuss einzurichten. Herr HERDER weist darauf hin, dass es eine große
Zahl sozialwissenschaftlicher Untersuchungen gibt, die sich mit der
Präventionsarbeit im Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen, aber auch
Erwachsenen, befassen. Darin wird festgestellt, dass in einer Entfernung von
500 bis 800 Metern um den eigentlichen Wohnbereich am meisten Präventionsarbeit
möglich ist. Das Projekt einer Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den
Stadtteilen muss insgesamt nachhaltig wirken und eine Perspektive beinhalten.
Zudem müssen Ressourcen vorhanden sein dahingehend, dass die Partizipation von
Kindern und Jugendlichen auch fachlich begleitet wird. Gleichwohl sind Kinder
und Jugendlichen Experten des eigenen Prozesses und müssen entsprechend
einbezogen werden. Für Frau LÜTJOHANN machen die
gestellten Anträge deutlich, dass die schon stattfindende Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen in den einzelnen Stadtteilen vielleicht nicht ausreichend
bekannt ist. Sie weist darauf hin, dass bereits sehr viele Maßnahmen laufen,
auch mit Beteiligung der Schulen. Allerdings sind die Budgetmittel aufgrund der
finanziellen Situation oft knapp bemessen, so dass Projekte letztlich dann
nicht oder nicht vollständig umsetzbar sind. Herr KOCH weist darauf hin, dass es sich bei
diesem Thema um ein sehr komplexes Thema handelt, zu dem in Nordhorn eine
ganztägige Klausurtagung des Jugendhilfeausschusses stattgefunden hat. Insofern
kann die augenblickliche Diskussion hier und heute lediglich ein Beginn sein.
Tatsächlich gibt es im Bereich der Stadt, wie die Tabelle der Vorlage ausweist,
bereits zahlreiche Beteiligungen, von denen viele in der Vergangenheit immer
einmal wieder dem Jugendhilfeausschuss informatorisch vorgestellt wurden. Auch
im Schulausschuss, wo Schülervertreter vertreten sind, findet eine Beteiligung
Jugendlicher durchaus bereits statt. Ebenso bei der Spielplatzplanung durch
Beteiligung der Kinder, die im Umfeld des geplanten Spielplatzes wohnen. Zu den einzelnen Punkten der Anfrage
von Bündnis 90/Die Grünen antwortet Herr KOCH: Zu 1.: Ja. Es ist grundsätzlich eine
gesetzliche Pflicht, die für alle Kommunen in Niedersachsen gleichermaßen gilt.
Insofern ist manches durchaus übertragbar. Unterschiedlich ist allerdings die
unterschiedliche Methodik und die jeweilige Sichtweise. Nordhorn ist z. B. im
Vergleich zu Lüneburg deutlich kleiner. Nordhorn hat im Gegensatz zu Lüneburg seines
Wissens keine so starke Stadtteilorientierung. In Lüneburg ist man in die
Stadtteile gegangen, um den jungen, aber auch alten Menschen entgegen zu gehen.
Zugleich wurden vielfältige Angebote geschaffen. Daraus erklärt sich der andere
Ansatz, der in Nordhorn durch die entsprechenden Stadtteilforen gewählt wurde. Zu 2.: Nein. Hier sieht er aus den oben
dargelegten Gründen durchaus Unterschiede zwischen der Stadt Nordhorn und der
Hansestadt Lüneburg. In der Hansestadt Lüneburg besteht eine starke Präsenz in
den Stadtteilen. Zu 3.: Wenn es sozialraumbezogene Foren
gäbe, wäre zu klären, ob es dann auch entsprechende Vertreter gibt.
Hinsichtlich der professionellen Begleitung ist dies grundsätzlich zu begrüßen.
Zu 4.: Die Stadtteilhäuser sind sowohl nach
Lage, Größe wie auch dem inhaltlichen Konzept recht unterschiedlich. In allen
Projekten gibt es allerdings keine zusätzlichen personellen Ressourcen, sondern
nur Betriebs- und Sachkosten. Es entstehen keine eigenen Personalkosten, weil
Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialdienstes, die weiterhin aber ihre
Beratungsarbeit in den Familien leisten müssen, zusätzlich die Betreuung der
jeweiligen Stadtteilhäuser übernommen haben. Zudem gibt es an allen Standorten
Kooperationspartner aus Kirchen oder freien Wohlfahrtsträgern. In Nordhorn
wurde im Jahr 2002 eine zusätzliche Stelle allein für Kinderbeteiligung geschaffen
und zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt. Dieses geschah auch gleich
zu Beginn des Projektes. Zu 5.: Ja, das kann man grundsätzlich
machen. In Nordhorn hat es auch eine längere Leitbilddiskussion gegeben. So
entstand nicht nur das Leitbild für die Stadt Nordhorn, sondern es spaltete
sich eine Diskussion eines „Unterleitbildes“ für die Beteiligung
von Kindern und Jugendlichen ab. 2005/2006 wurde ein solches
„Kooperatives Leitbild für ein kinder- und jugendfreundliches
Nordhorn“ beschlossen. Zu 6.: Momentan sind Programme, aus denen
für dieses Thema Geld oder auch Personal eingeworben werden könnte, nicht
vorhanden. Die von der Initiative "Für ein kindgerechtes Deutschland"
angebotene Beratung könne man in Anspruch nehmen, doch laufe die Förderung für
dieses Beratungsbüro leider bald aus. Zu 7.: Auch eine Unterstützung durch die
Leuphana-Universität wird gern in Anspruch genommen, wenn sich dort
Kooperationspartner finden. Herr KOCH erklärt zusammenfassend, dass er
durchaus bereit ist, Erfahrungen aus anderen Kommunen einzubeziehen, wenn sie
denn auf den Lüneburger Rahmen übertragbar sind. Dabei ist auch zu klären, ob
die finanziellen Rahmenbedingungen gleich sind. Zudem ist zu beachten, dass der
Weg zur Umsetzung solcher Beteiligungsprojekte meist sehr lang ist. Man könnte
auch in den Partnerstädten der Hansestadt Lüneburg schauen, welche
Beteiligungsmöglichkeiten und -projekte dort bereits Erfolge haben. Frau Dr. PAHNKE weist darauf hin, dass im Antrag
der Gruppe ausdrücklich gefordert wird, dass eine weitere Verbesserung erfolgt
und ein Konzept im Rahmen eines Modellprojektes unter Nutzung und Beteiligung
vorhandener Netzwerke geprüft werden soll. Es geht hier nicht um kleine,
einzelne Projekte, sondern um ein ganzes. Wir haben gute Netzwerke und daher
sollte nun die Arbeit „von unten“ beginnen. Das sollte zunächst in
den drei vorgeschlagenen Stadtteilen beginnen und dann könnte es ausgeweitet
werden. Beispielsweise in Kaltenmoor ist der dortige Quartiermanager, Herr
Nehring, bereits in den Startlöchern. Das manche Projekte der Jugendlichen
wegen fehlender finanzieller Mittel nicht umgesetzt werden können, kann bei den
Jugendlichen auch, positiv gesehen, dazu führen, dass demokratische Prozesse
und Abläufe erkannt werden. Herr NOWAK bittet aber zu beachten,
dass es in Nordhorn ein festes finanzielles Budget von 25.000 € gibt,
über das die Jugendlichen selbst entscheiden können. Frau Dr. PAHNKE möchte trotzdem in den drei
Stadtteilen starten. Herr KOCH möchte einen Fehler in der Vorlage
berichtigen: Die Jugendarbeit am Ebensberg ist im Augenblick wegen baulicher
Probleme im kirchlichen Gemeindehaus nur eingeschränkt möglich, soll aber
fortgesetzt werden. Herr Wolff und Herr Leitis bemühen sich bereits räumliche
Alternativen zu finden, damit die Jugendarbeit dort wieder intensiviert
fortgesetzt werden kann. Herr HEINRICH erinnert, dass es auch bei
Hansestadt bereits Auszeichnungen für Beteiligungsprojekte gegeben hat. Wichtig
sei es aber, die Jugendlichen nicht zum Jugendhilfeausschuss zu holen, sondern
sie selbst machen zu lassen. Frau RUDOLPH spricht sich für pragmatische
Lösungen aus und möchte die vorhandenen Netzwerke im Ausschuss vorgestellt
bekommen. Frau BAUMGARTEN plädiert ebenfalls dafür, umgehend
in den drei benannten Stadtteilen anzufangen. Sie lädt besonders den
Stadtjugendring zur Zusammenarbeit ein. Es sollten Jugendliche zu einem
Stadtteiltreff in die Stadtteilhäuser eingeladen werden. Außerdem könnten
natürlich weitere Mitglieder dieses Ausschusses aktiv beteiligt werden. Dann
könnte kontinuierlich in den Jugendhilfeausschuss rückgekoppelt werden. Eine
finanzielle Ausstattung allein ist nicht ziel bringend. Viele Wünsche sind eben
nicht umsetzbar und das müssen auch Jugendliche lernen. Gleichwohl sollte es
dann eine finanzielle Ausstattung geben, soweit dafür Mittel freigemacht werden
können. Herr NOWAK will keineswegs deutlich machen,
dass alles in der Hansestadt schlecht sei, sondern will mit der Anfrage
Bewegung einbringen, damit es mehr Beteiligung bei Kindern- und Jugendlichen
gibt. Er möchte aber keine „Kleinprojekte“, sondern Konzepte, die
professionell begleitet werden und die dann ein Fundament darstellen. Frau BAUMGARTEN stellt heraus, dass Projekte, die
gut laufen, dann von den drei Stadtteilen auf alle Stadtteile übertragen werden
sollen. Frau BERGGÖTZ begrüßt die vorgesehene Konzeption
und insbesondere die Beteiligung des Stadtjugendringes. Herr HERDER begrüßt den Ansatz, zunächst in
ausgewählten Stadtteilen anzufangen. Ein Beteiligungsprozess muss gut
vorbereitet sein und gesteuert werden. Es muss eine Funktionalität und ein Ziel
vorhanden sein. Dafür ist eine „Analyse vor Ort“ erforderlich, die erfasst,
was bereits vorhanden ist und was Jugendliche wirklich wünschen. Auch Frau OTTE möchte keine
„heiße Nadel-Praxis“. Vielmehr kann, zunächst für die drei genannten
Stadtteile, ein Grobkonzept durch die Verwaltung geschaffen werden, dass dann
in einer der nächsten Jugendhilfeausschusssitzungen vorgestellt werden. In
diesem Konzept soll dargestellt werden, „wer mit wem was“ macht.
Dann kann man auch feststellen, was genau zusätzlich benötigt wird. Frau SCHÜTZ berichtet, Herr Prof. Stange hätte
vor ca. vier Wochen kostenfrei in Kaltenmoor mit Beteiligungsprojekten anfangen
können, aber er habe das Votum dieses Ausschusses abwarten sollen. Sie bittet
daher, dass nun begonnen werden darf. Es gibt in den Stadtteilen Personen, die
motiviert sind und starten können. Herr SOLDAN fragt an, ob wegen der
unterschiedlichen Strukturen in den Stadtteilen nicht besser gleich für alle
Stadtteile Grobkonzepte erstellt werden sollten. Frau OTTE erklärt, dass ein spezifisches
Konzept für mehr als drei Stadtteile momentan arbeitstechnisch nicht leistbar
ist. Es ist eine zusätzliche Arbeit. Auch Herr KOCH erinnert, dass
die ausgewählten Stadtteile strukturell sehr unterschiedlich und vielfältig
sind. Insofern könne man verschiedene Modelle entwickeln und später auf
ähnliche Situationen übertragen. Herr HEINRICH weist darauf hin, dass der
Stadtjugendring in den Startlöchern steht und finanzielle Zuwendungen an diesen
gehen könnten, damit sich dieser, vielleicht kostengünstiger als die
Verwaltung, andere Partner wählen kann, die beratend zur Seite stehen. Herr SCHWEERS berichtet, dass auf vielen
verschiedenen ehrenamtlichen Ebenen bereits viele engagierte Jugendliche
vorhanden sind. Zugleich haben sich die gesellschaftlichen Strukturen aber
geändert, so dass die Zahl der an Mitwirkung interessierten Jugendlichen heute
nicht mehr so hoch ist wie vor vierzig Jahren. Herr KOCH ist erfreut über den großen
Grundkonsens, den er im Ausschuss feststellt und sagt baldige Aufnahme der
Arbeit am Thema zu. Beschluss: Frau BAUMGARTEN schlägt folgenden
abgeänderten Beschlussvorschlag vor: Die Verwaltung wird beauftragt, auf
der Grundlage des Antrags der Gruppe SPD/CDU und der Anfrage von Bündnis 90/Die
Grünen und unter Einbeziehung des öffentlichen, sowie der freien Träger,
insbesondere des Stadtjugendrings, eine Grobkonzeption zu entwickeln und
Aussagen zu den personellen und finanziellen Rahmenbedingungen zu treffen.
Dieses ist in einem der nächsten (zeitnahen) Jugendhilfeausschusssitzungen
vorzustellen. Frau SCHÜTZ erkundigt sich, ob mit dieser
Beschlussempfehlung unterdrückt werden solle, dass man in einigen Stadtteilen
bereits mit Beteiligungsprojekten beginnen kann. Herr KOCH ist mit einem sofortigen Start - in
allen Stadtteilen, in denen es solche Aktivitäten gibt - völlig einverstanden.
Das ist mit dem Beschlussvorschlag auch möglich, zumal besonders der Stadtteil
Kaltenmoor durch die besondere Situation im Programmgebiet "Soziale
Stadt" reichlich Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung hat und dabei auch
Kinder- und Jugendliche betroffen und beteiligt sind. Frau BAUMGARTEN bedankt sich für die lebhafte
Diskussion und lässt über den neuen Beschlussvorschlag abstimmen. Abstimmungsergebnis: Der (neue) Beschlussvorschlag wird
einstimmig angenommen. |
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