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Beratungsinhalt: Ratsherr
MEIHSIES erklärt,
dass die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN diesen Antrag zum 2 Mal im Rat der
Hansestadt Lüneburg vorlege, da das Thema nach wie vor hochaktuell sei. Ein
Austritt aus dem Nordland-Autobahnverein wäre ein großer symbolischer Akt, der
deutlich machen würde, dass die A 39 nie kommen werde. Zum einen sei sie bis
heute nicht gegenfinanziert, die Lärmprobleme nicht lösbar und die
Umweltbelange gravierend. Zum anderen sei die Stadt Mitglied im Klimabündnis
und anderen Bündnissen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hätten, so
dass eine weitergehende Mitgliedschaft im Nordland-Autobahnverein nicht angebracht
sei. Die Kündigung dieser Mitgliedschaft wäre ein erster Schritt für mehr
Realismus in der Umwelt- und Verkehrspolitik. Ratsherr
RIECHEY könne
diesem Antrag zustimmen und das damit eingesparte Geld für sinnvollere
Verkehrsmaßnahmen einsetzen. Er vermisse seitens der Verwaltung eine
Stellungnahme zu diesem Antrag und bittet auch bei künftigen Vorlagen und deren
Anlagen auch die finanziellen Auswirkungen zu erläutern, damit dieses auch im
Vorfelde bereits in die Diskussionen einfließen könne. Sollte die Verwaltung
einem Verkehrsverein beitreten wollen würde er dem Verkehrsclub Deutschland
empfehlen, der sinnvolle Lobbyarbeit leiste, sich für verschiedene sinnvolle
Verkehrsprojekte einsetze und gern auch die Hansestadt Lüneburg zu Alternativen
zur A 39 oder einer Y-Trasse beraten würde. Ratsherr
SOLDAN bekräftigt,
dass die FDP-Fraktion für den Bau der A 39 sei, die Planungen seien seit
einigen Jahrzehnten vorangeschritten und eine Realisierung scheint immer
wahrscheinlicher. Daher sei es für die FDP-Fraktion nicht mehr zwingend
erforderlich, Mitglied im Nordland-Autobahnverein zu sein. Beigeordnete
BAUMGARTEN spricht
sich für die Mitgliedschaft im Nordland-Autobahnverein aus, da die
Stadtverwaltung vom Informationsfluss nur profitieren könne. Wenn die neue
Argumentation der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNE konsequent wäre, müsste sie
auch sagen, dass keine Autos mehr gebaut werden dürften und man dann auch keine
Straßen mehr bräuchte. Sie weist auf die erheblichen Entlastungen für den
Verkehrsfluss in der Innenstadt durch den Bau der Umgehungsstraßen hin. Wie
auch in der Vergangenheit wird die CDU-Fraktion den Antrag auf Kündigung der
Mitgliedschaft im Nordland-Autobahnverein ablehnen. Beigeordneter
MEIßNER ist der
Meinung, dass dieser Antrag der GRÜNEN lediglich dazu diene, ein populistisches
Thema zu platzieren. Seit 1969 setze sich der Nordland-Autobahnverein für eine
Stärkung der Verkehrsinfrastruktur im Norden unseres Landes ein, welches auch
im Sinne der Hansestadt Lüneburg sei. Es gebe eine belegbare Zunahme des
Kfz-Verkehrs. Die Kraftfahrzeuge in Deutschland seien die, die am wenigsten CO2
ausstoßen, größere CO2-Verursacher seien eher die Haushalte oder die
Industrie. Eine Autobahn gewährleiste fließenden Verkehr, weniger Verkehrstote
und vermeide den CO2-intensiven Stop-and-Go-Verkehr wie er auf
verstopften Straßen, vor Ampeln und im Stadtbereich zu finden sei. Außerdem sei
die Mitgliedschaft in diesem Verein wichtig, um sich bei der Argumentation für
die Verlängerung des Tunnels über die A 39 bei den entsprechenden Stellen
einzusetzen. Bürgermeister
Dr. SCHARF findet
es von Seiten der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN billig, diesen Antrag nach 2
Jahren erneut zu stellen, obwohl damals intensiv über dieses Thema diskutiert
wurde. Für ihn sei es wichtig, die Mitgliedschaft im Nordland-Autobahnverein zu
erhalten, um vom Informationsfluss in diesen Verein zu produzieren und
Meinungen zu bilden. Beigeordneter
LÖB betont, dass
wir in einer Welt leben, in der man nicht noch mehr Platz für Autos schaffen
müsse und könne. Stattdessen müsse man Lösungen finden, wie auch die Autos
ihren Anteil am CO2-Problem verringern könnten. Ratsherr
RIECHEY sehe diesen
Antrag als Anlass für ein Umdenken, um auf ökologische Verkehrswege zu setzen,
den Ausbau der Schiene und des Radverkehrs als aber auch Gedanken über die
Ausweitung der Maut-Pflicht ggf. auf alle Gemeindestraßen, die dann von den
Einnahmen profitieren und daraus das Radverkehrsnetz oder Lärmschutzmaßnahmen
ausbauen könnten. Für ihn gehe es hier um eine Grundsatzdebatte über die
Ausrichtung der Hansestadt Lüneburg, in der mehr Kreativität gefordert sei. Für
den Beigeordneten DÖRBAUM sei dieser Antrag ganz klar ein Vorwand, die
Diskussion erneut auf die A 39 zu lenken. In diesem Zuge müsse man jedoch auch
auf die Erfolge hinweisen, die man z. B. im Lärmschutzmaßnahmenbau erreicht
habe und berechtigte Einwände der Anwohner geltend machen konnte. So sei es
gelungen, einen verbesserten Lärmschutz für die Bereiche Moorfeld und Lüne zu
erwirken, als es bislang angedacht gewesen sei. Beschluss: Der
Rat der Hansestadt Lüneburg lehnt den Antrag auf Kündigung der Mitgliedschaft
im Nordland-Autobahn-Verein mit den Stimmen der Gruppe SPD/CDU gegen die
Stimmen der Fraktionen der FDP, DIE LINKE und Bündnis90/Die Grünen ab. |
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