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Beratungsinhalt: Stadtbaurätin
GUNDERMANN
beantwortet zunächst die ersten beiden Fragen der Anfrage der Fraktion Bündnis
90/DIE GRÜNEN zu einer begrünten Mittelinsel auf dem Platz Am Sande, die
lauten: „Ist
aus verkehrlicher Sicht ein Einbau einer Mittelinsel auf dem Platz Am Sande
möglich?“ „Führt
eine Mittelinsel zur Behinderung des ÖPNV?“ Sie
führt aus, dass der Platz Am Sande als so genannter „Straßenplatz“
200 m lang sei und an seiner schmalsten Stelle 34 m breit. Außerdem seien dort
breite Gehwegbereiche anzutreffen, die schmalste Fahrbahnbreite misst 12,70 m.
Für einen fließenden Verkehr benötige man jedoch pro Fahrrichtung 7 m. Das
bedeute, jeweils 3,50 m für Busaufstellplätze und 3,50 m für vorbeifahrende
Busse, Lieferverkehr o. ä.. Würde man eine Mittelinsel Am Sande installieren,
müsste zwangsläufig aufgrund der eben genannten Abmessungen eine Reduzierung
der Gehwegbereiche vorgenommen werden. Aus
diesen Erläuterungen beantworte sich auch Frage 3, ob bei einer Installation
einer Mittelinsel Platz für die Außengastronomie verloren gehe. Zur
4. Frage, welche Kosten für den Einbau einer begrünten Mittelinsel anzusetzen
seien erläutert Stadtbaurätin GUNDERMANN, dass sie hierzu keine konkreten
Zahlen nennen könne, da sie zunächst eine detaillierte Planung über die Größe
und den Umfang sowie die Ausstattung der Mittelinsel vorliegen habe müsste. Frage
5 der Anfrage lautet: „Ist es aus denkmalpflegerischer Sicht angezeigt,
den Platz Am Sande mit einer Mittelinsel auszustatten?“ Hier
erläutert Stadtbaurätin GUNDERMANN, dass die Historie dieses
Straßenplatzes bis ins Jahr 1229 zurückzuverfolgen sei. In einer vergleichbar relativ
kurzen Zeitspanne war hier eine Mittelinsel installiert, jedoch spreche aus
ihrer denkmalpflegerischen Sicht alles gegen eine Mittelinsel. Der Platz wirke
als Straßenplatz durch seine Architektur und seine Häuser aus
unterschiedlichsten Epochen. Sie erinnert jedoch an die Diskussion vor ca. 9
Jahren, in der auch ein kleines Konzept über die Begrünung der Häuser mit Rosen
oder anderen Rankgewächsen vorgeschlagen wurde. Dieses Konzept sei an den
Widerständen der Hauseigentümer gescheitert, die alle einzeln angeschrieben
wurden, ob sie einer Begrünung ihrer Hausfassade zustimmen würden. Damals seien
vor allen Befürchtungen vor Schädigungen des Mauerwerkes oder zusätzlichen
Aufwendungen ausschlaggebend gewesen. Ergänzend
weist sie darauf hin, dass für den Umbau des Platzes und für das städtische
Buskonzept Fördermittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz akquiriert
wurden, die noch einer Zweckbindung unterliegen. Auf
Antrag des Beigeordneten LÖB wird eine Aussprache zu diesem
Tagesordnungspunkt bei 2 Enthaltungen genehmigt. Beigeordneter
LÖB erläutert, da es
sich bei dem Platz Am Sande um einen zentralen Platz für den Busverkehr
handele, habe sich damit zunächst eine Umgestaltung des Platzes, auch anhand
der eben gehörten Ausführungen der Verwaltung, erledigt. Gleichwohl wünsche er
sich eine Weiterentwicklung des Platzes. Die Politik müsse auf die Anwohner und
die Eigentümer einwirken, dass diese ihre Häuser begrünen möchten. Die Pflege
könne ggf. über Patenschaften oder einen Bürgerverein geschehen. Des Weiteren
bittet er die Verwaltung zu prüfen, ob nicht mehr Platz für
Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen werden könne. Bürgermeister
Dr. SCHARF erwähnt,
dass die nun vorhandene Diskussion aufgrund eines Denkanstoßes aus einer
CDU-Klausurtagung Mitte dieses Jahres komme. Der Platz Am Sande erscheint
Besuchern zwar aufgrund seiner Giebel, der St. Johanniskirche sowie des
Gebäudes der IHK durchaus beeindruckend, aber so werde ihm oftmals berichtet,
nicht unbedingt einladend und eher öde aufgrund der relativ geringen
Bepflanzung. Er erinnert sich an eine seinerzeit intensive Diskussion über die
Gestaltung des Platzes und erinnert außerdem an ein Projekt auf dem Platz vor
der IHK, einen Brunnen zu installieren. Er ruft ins Gedächtnis zurück, dass es
eine Daueraufgabe sein müsse, immerfort über die Weiterentwicklung des Platzes
Am Sande nachzudenken und zu diskutieren, um ihn noch attraktiver zu gestalten. Beigeordneter
DÖRBAUM lässt für die SPD-Fraktion verlauten, dass der
Platz Am Sande keiner Veränderung bedarf, da seine Gestaltung seinerzeit
gelungen sei. Man habe von 1994 bis 2000 intensiv über die Gestaltung des
Platzes diskutiert und sich dann dazu entschieden, die Architektur des Platzes
in den Vordergrund zu stellen. Sollten jedoch Mittel zur Verfügung stehen,
spricht er sich dafür aus, die Idee der Installation eines Brunnens vor dem
Platz des IHK-Gebäudes erneut wieder aufzunehmen, da dieser zur Steigerung der
Attraktivität des Sandes beitragen könne. Ratsherr
RIECHEY fände eine
Begrünung des Platzes durchaus sinnvoll, jedoch hätte dies vor 10 Jahren bei
der grundsätzlichen Neugestaltung des Platzes geschehen müssen. Eine
Neugestaltung des Platzes ohne jegliche Not und mit Hinblick auf die derzeitige
Haushaltssituation der Hansestadt Lüneburg sei nicht sinnvoll und daher auch
abzulehnen. Ratsherr
MEIHSIES ist der
Meinung, dass die CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt Lüneburg durch ihre
Vorschläge aus ihrer Klausurtagung, aus denen die Diskussion um den Sande nur
ein Puzzleteil darstelle, deutlich mache, dass sie keine Leidenschaft mehr für diese
Stadt besitze, völlig ideenlos und blutleer sei. Es sei an der Zeit, dass sich
die CDU in die Opposition begebe und von dort aus regeneriere. Beigeordnete
SCHELLMANN ist der
Meinung, dass der Platz Am Sande so wie er ist einer Hansestadt würdig sei und
verweist auf ähnliche Architekturen in den Städten Tallinn und Danzig. Der
Charakter des Platzes solle weiterhin wirken wie bisher, könne jedoch um das
Element eines Brunnens, der jedoch bespielbar sein müsste, ergänzt werden, wenn
die finanziellen Mittel dieses zulassen. Beigeordnete
BAUMGARTEN betont,
dass die CDU-Fraktion das erreicht habe was sie bezweckte, nämlich eine
Diskussion über Verbesserungen in der Hansestadt Lüneburg anzuschieben. Ziel
war es, dass der Rat der Hansestadt Lüneburg und die Einwohner dieser Stadt sich
mit verschiedensten Themen zur Verbesserung in der Hansestadt Lüneburg
beschäftigen. Beschluss: Der
Rat der Hansestadt Lüneburg nimmt Kenntnis. (VI, 06, 6,
63, 32, 7) |
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