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Auszug - Begrünte Mittelinsel auf dem Platz Am Sande? (Anfrage der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen vom 29.07.2009)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg
TOP: Ö 5.1
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 01.10.2009    
Zeit: 17:00 - 19:40 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/3346/09 Begrünte Mittelinsel auf dem Platz Am Sande? (Anfrage der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen vom 29.07.2009)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage d. Fraktion Bünd. 90/Die Grünen
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:Bereich 32 - Ordnung und Verkehr
    06 - Bauverwaltungsmanagement
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin GUNDERMANN beantwortet zunächst die ersten beiden Fragen der Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN zu einer begrünten Mittelinsel auf dem Platz Am Sande, die lauten:

 

„Ist aus verkehrlicher Sicht ein Einbau einer Mittelinsel auf dem Platz Am Sande möglich?“

„Führt eine Mittelinsel zur Behinderung des ÖPNV?“

 

Sie führt aus, dass der Platz Am Sande als so genannter „Straßenplatz“ 200 m lang sei und an seiner schmalsten Stelle 34 m breit. Außerdem seien dort breite Gehwegbereiche anzutreffen, die schmalste Fahrbahnbreite misst 12,70 m. Für einen fließenden Verkehr benötige man jedoch pro Fahrrichtung 7 m. Das bedeute, jeweils 3,50 m für Busaufstellplätze und 3,50 m für vorbeifahrende Busse, Lieferverkehr o. ä.. Würde man eine Mittelinsel Am Sande installieren, müsste zwangsläufig aufgrund der eben genannten Abmessungen eine Reduzierung der Gehwegbereiche vorgenommen werden.

 

Aus diesen Erläuterungen beantworte sich auch Frage 3, ob bei einer Installation einer Mittelinsel Platz für die Außengastronomie verloren gehe.

 

Zur 4. Frage, welche Kosten für den Einbau einer begrünten Mittelinsel anzusetzen seien erläutert Stadtbaurätin GUNDERMANN, dass sie hierzu keine konkreten Zahlen nennen könne, da sie zunächst eine detaillierte Planung über die Größe und den Umfang sowie die Ausstattung der Mittelinsel vorliegen habe müsste.

 

Frage 5 der Anfrage lautet: „Ist es aus denkmalpflegerischer Sicht angezeigt, den Platz Am Sande mit einer Mittelinsel auszustatten?“

 

Hier erläutert Stadtbaurätin GUNDERMANN, dass die Historie dieses Straßenplatzes bis ins Jahr 1229 zurückzuverfolgen sei. In einer vergleichbar relativ kurzen Zeitspanne war hier eine Mittelinsel installiert, jedoch spreche aus ihrer denkmalpflegerischen Sicht alles gegen eine Mittelinsel. Der Platz wirke als Straßenplatz durch seine Architektur und seine Häuser aus unterschiedlichsten Epochen. Sie erinnert jedoch an die Diskussion vor ca. 9 Jahren, in der auch ein kleines Konzept über die Begrünung der Häuser mit Rosen oder anderen Rankgewächsen vorgeschlagen wurde. Dieses Konzept sei an den Widerständen der Hauseigentümer gescheitert, die alle einzeln angeschrieben wurden, ob sie einer Begrünung ihrer Hausfassade zustimmen würden. Damals seien vor allen Befürchtungen vor Schädigungen des Mauerwerkes oder zusätzlichen Aufwendungen ausschlaggebend gewesen.

 

Ergänzend weist sie darauf hin, dass für den Umbau des Platzes und für das städtische Buskonzept Fördermittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz akquiriert wurden, die noch einer Zweckbindung unterliegen.

 

Auf Antrag des Beigeordneten LÖB wird eine Aussprache zu diesem Tagesordnungspunkt bei 2 Enthaltungen genehmigt.

 

Beigeordneter LÖB erläutert, da es sich bei dem Platz Am Sande um einen zentralen Platz für den Busverkehr handele, habe sich damit zunächst eine Umgestaltung des Platzes, auch anhand der eben gehörten Ausführungen der Verwaltung, erledigt. Gleichwohl wünsche er sich eine Weiterentwicklung des Platzes. Die Politik müsse auf die Anwohner und die Eigentümer einwirken, dass diese ihre Häuser begrünen möchten. Die Pflege könne ggf. über Patenschaften oder einen Bürgerverein geschehen. Des Weiteren bittet er die Verwaltung zu prüfen, ob nicht mehr Platz für Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen werden könne.

 

Bürgermeister Dr. SCHARF erwähnt, dass die nun vorhandene Diskussion aufgrund eines Denkanstoßes aus einer CDU-Klausurtagung Mitte dieses Jahres komme. Der Platz Am Sande erscheint Besuchern zwar aufgrund seiner Giebel, der St. Johanniskirche sowie des Gebäudes der IHK durchaus beeindruckend, aber so werde ihm oftmals berichtet, nicht unbedingt einladend und eher öde aufgrund der relativ geringen Bepflanzung. Er erinnert sich an eine seinerzeit intensive Diskussion über die Gestaltung des Platzes und erinnert außerdem an ein Projekt auf dem Platz vor der IHK, einen Brunnen zu installieren. Er ruft ins Gedächtnis zurück, dass es eine Daueraufgabe sein müsse, immerfort über die Weiterentwicklung des Platzes Am Sande nachzudenken und zu diskutieren, um ihn noch attraktiver zu gestalten.

 

Beigeordneter DÖRBAUM  lässt für die SPD-Fraktion verlauten, dass der Platz Am Sande keiner Veränderung bedarf, da seine Gestaltung seinerzeit gelungen sei. Man habe von 1994 bis 2000 intensiv über die Gestaltung des Platzes diskutiert und sich dann dazu entschieden, die Architektur des Platzes in den Vordergrund zu stellen. Sollten jedoch Mittel zur Verfügung stehen, spricht er sich dafür aus, die Idee der Installation eines Brunnens vor dem Platz des IHK-Gebäudes erneut wieder aufzunehmen, da dieser zur Steigerung der Attraktivität des Sandes beitragen könne.

 

Ratsherr RIECHEY fände eine Begrünung des Platzes durchaus sinnvoll, jedoch hätte dies vor 10 Jahren bei der grundsätzlichen Neugestaltung des Platzes geschehen müssen. Eine Neugestaltung des Platzes ohne jegliche Not und mit Hinblick auf die derzeitige Haushaltssituation der Hansestadt Lüneburg sei nicht sinnvoll und daher auch abzulehnen.

 

Ratsherr MEIHSIES ist der Meinung, dass die CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt Lüneburg durch ihre Vorschläge aus ihrer Klausurtagung, aus denen die Diskussion um den Sande nur ein Puzzleteil darstelle, deutlich mache, dass sie keine Leidenschaft mehr für diese Stadt besitze, völlig ideenlos und blutleer sei. Es sei an der Zeit, dass sich die CDU in die Opposition begebe und von dort aus regeneriere.

 

Beigeordnete SCHELLMANN ist der Meinung, dass der Platz Am Sande so wie er ist einer Hansestadt würdig sei und verweist auf ähnliche Architekturen in den Städten Tallinn und Danzig. Der Charakter des Platzes solle weiterhin wirken wie bisher, könne jedoch um das Element eines Brunnens, der jedoch bespielbar sein müsste, ergänzt werden, wenn die finanziellen Mittel dieses zulassen.

 

Beigeordnete BAUMGARTEN betont, dass die CDU-Fraktion das erreicht habe was sie bezweckte, nämlich eine Diskussion über Verbesserungen in der Hansestadt Lüneburg anzuschieben. Ziel war es, dass der Rat der Hansestadt Lüneburg und die Einwohner dieser Stadt sich mit verschiedensten Themen zur Verbesserung in der Hansestadt Lüneburg beschäftigen.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Hansestadt Lüneburg nimmt Kenntnis.

 

(VI, 06, 6, 63, 32, 7)