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Auszug - Vorstellung der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft Lüneburg-Uelzen durch Frau Brigitte Karminski - Aktivitäten im Bereich Wiedereinstieg in den Beruf, überbetrieblicher Verbund und Bündnis für Familie  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 14.10.2009    
Zeit: 16:00 - 18:00 Anlass: Sitzung
Raum: Magistratszimmer (Raum 30)
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Frau KARMINSKI gibt einen Einblick in die Arbeit der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft Lüneburg-Uelzen, die seit Juni 2003 besteht. Die Koordinierungsstelle befindet sich in der Trägerschaft von feffa e.V., welcher seit 1990 mit Projekten der beruflichen Bildung, Beratung und Existenzgründung für Frauen in der Region aktiv ist.

 

Frau Karminski erläutert, dass ein Schwerpunkt der Koordinierungsstelle der berufliche Wiedereinstieg von Frauen nach der Eltern- oder Familienzeit, deren Weiterbildung, Bewerbungsstrategien, eine evtl. berufliche Neuorientierung oder die Berufswegeplanung ist. Ferner gibt sie Hilfen bei der Existenzgründung. Außerdem gibt es einen kleinen Pool von Arbeit suchenden Frauen, denen - wenn möglich - bei der Vermittlung von geeigneten Stellen geholfen wird. Frau Karminski berichtet von verschiedenen Aktionen die die Koordinierungsstelle durchführt, unter anderem Ferienbetreuung von Kindern der berufstätigen Frauen. Beispielhaft führt sie das Projekt der Theaterwerkstatt an, in dem Kinder innerhalb einer Woche erlernen, ein kleines Theaterstück aufzuführen.

 

Frau Karminski informiert den Ausschuss darüber, dass ab November 2009 ein Familiensiegel eingeführt wird. Dieses soll Unternehmen kennzeichnen, die besonders familienfreundlich arbeiten, unter anderem hinsichtlich der Arbeitszeit und der Urlaubsplanung, die besonders auf die Bedürfnisse von Teilzeitbeschäftigten eingehen. Mittels eines Fragebogens, der erarbeitet wurde, können sich Unternehmen um das Familiensiegel bewerben. Zur Einführung im November 2008 wird in der Presse ein Bericht erfolgen und es wird eine Homepage erstellt.

 

Ratsfrau RUDOLPH fragt wie hoch der Pool der zu vermittelnden Frauen ist ?

 

Frau KARMINSKI erläutert, dass dieser Pool nur verschwindend gering ist.

 

Ratsfrau RUDOLPH fragt weiterhin, ob es keine Zahlen gibt, zu wie viel Vermittlungen es in Lüneburg über die Koordinierungsstelle kommt.

 

Frau KARMINSKI berichtet, dass nur 1 – 2 mal im Jahr eine  Vermittlung erfolgreich gelingt.

 

Ratsfrau RUDOLPH stellt die Frage wie viele Unternehmen in dem Verbund tätig sind.

 

Frau KARMINSKI teilt mit, dass es sich um 39 Unternehmen handelt.

 

Frau KARMINSKI stellt fest, dass es große Probleme gibt, die Profile von Arbeit suchenden Frauen und einstellenden Betrieben übereinander zu bringen. Ein sehr großes Problem ist der Mangel an geeigneten Teilzeitangeboten. Die suchenden Frauen möchten vormittags arbeiten, wenn die Kinder in Kindergarten oder Schule sind, die Betriebe suchen aber oft Personal für Nachmittage.

 

Auf Anfrage von Frau ULLMANN teilt Frau KARMINSKI mit, dass die erste Beratung kostenfrei ist. Ein Bewerbungscheck  von einer Stunde wird mit 20,00 € berechnet.

 

Stadtkämmerin LUKOSCHEK möchte wissen, ob Frauen, die sich in der Koordinierungsstelle beraten lassen, nach erfolgter Beratung Tipps bekommen, wie es mit der beruflichen Entwicklung weitergeht.

 

Frau KARMINSKI erläutert, dass die Anfragen und Wünsche sehr verschieden sind. Es gibt viele Frauen die diesen Punkt in ihrem Leben nutzen wollen, um noch einmal etwas neues anzufangen, andere möchten in ihren erlernten Beruf zurück und wieder andere möchten sich selbstständig machen.

 

Frau ULLMANN bedankt sich für die Arbeit der Koordinierungsstelle und lobt deren Arbeit. Sie fragt woher die Beratung suchenden Frauen kommen.

 

Frau KARMINSKI berichtet, dass in die Beratung auch Frauen kommen, die von der Agentur für Arbeit geschickt wurden, des weiteren Frauen mit Migrationshintergrund, Beziehererinnen von Hartz IV und andere.

 

Auf Anfrage von Ratsfrau MAHLKE-VOß antwortet Frau KARMINSKI, dass etwa 400-500 Beratungen im Jahr durchgeführt werden.

 

Ratsfrau MAHLKE-VOß fragt weiter, ob Auswirkungen der Finanzkrise auch in der Arbeit der Koordinierungsstelle festzustellen sind.

 

Frau KARMINSKI teilt dazu mit, dass ein Rückgang von zu besetzenden Stellen schon zu bemerken ist. Laut Statistik sind Frauen aber weniger betroffen von den Veränderungen.

 

Ratsfrau MAHLKE-VOß fragt ob es richtig ist, das es eher Teilzeitstellen gibt als Vollzeitstellen.

 

Frau KARMINSKI hat festgestellt, dass Frauen, die den Wiedereinstieg suchen und in die ihnen während der Elternzeit frei gehaltene Vollzeitstelle als Teilzeitkraft einsteigen wollen, oft große Schwierigkeiten haben.

 

Ratsfrau KUKULIES fragt, ob es weiterhin die Zusage der Unternehmen gibt, dass Frauen nach der Elternzeit in ihre Stelle zurückkehren können.

 

Frau KARMINSKI erläutert, dass dies so ist, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist.

 

Frau SCHACK-RISTAU berichtet, dass Frauen ganz klar benachteiligt werden. Oft werden ihnen als Lüneburgerinnen zum Beispiel Stellen in Celle oder anderen, entfernten Standorten angeboten. Eine solche Stelle anzunehmen ist wegen der Fahrzeit gar nicht möglich. Das führt oft dazu dass Frauen aufgeben. Auch eine Rückkehr in Führungsstellen, die nun mit einer Teilzeitkraft besetzt werden sollen, ist oft nicht möglich. Das führt dazu, dass trotz hoher Qualifikation eine weniger gute Stelle angeboten wird.

 

Ratsfrau MAHLKE-VOß bedankt sich bei Frau Karminski und verabschiedet diese um 16.56 Uhr.