Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Frau KARMINSKI gibt einen Einblick in die Arbeit der Koordinierungsstelle
Frau und Wirtschaft Lüneburg-Uelzen, die seit Juni 2003 besteht. Die
Koordinierungsstelle befindet sich in der Trägerschaft von feffa e.V., welcher
seit 1990 mit Projekten der beruflichen Bildung, Beratung und Existenzgründung
für Frauen in der Region aktiv ist. Frau Karminski erläutert, dass ein Schwerpunkt der Koordinierungsstelle
der berufliche Wiedereinstieg von Frauen nach der Eltern- oder Familienzeit,
deren Weiterbildung, Bewerbungsstrategien, eine evtl. berufliche
Neuorientierung oder die Berufswegeplanung ist. Ferner gibt sie Hilfen bei der
Existenzgründung. Außerdem gibt es einen kleinen Pool von Arbeit suchenden
Frauen, denen - wenn möglich - bei der Vermittlung von geeigneten Stellen
geholfen wird. Frau Karminski berichtet von verschiedenen Aktionen die die
Koordinierungsstelle durchführt, unter anderem Ferienbetreuung von Kindern der
berufstätigen Frauen. Beispielhaft führt sie das Projekt der Theaterwerkstatt
an, in dem Kinder innerhalb einer Woche erlernen, ein kleines Theaterstück
aufzuführen. Frau Karminski informiert den Ausschuss darüber, dass ab
November 2009 ein Familiensiegel eingeführt wird. Dieses soll Unternehmen
kennzeichnen, die besonders familienfreundlich arbeiten, unter anderem
hinsichtlich der Arbeitszeit und der Urlaubsplanung, die besonders auf die
Bedürfnisse von Teilzeitbeschäftigten eingehen. Mittels eines Fragebogens, der
erarbeitet wurde, können sich Unternehmen um das Familiensiegel bewerben. Zur
Einführung im November 2008 wird in der Presse ein Bericht erfolgen und es wird
eine Homepage erstellt. Ratsfrau RUDOLPH fragt wie hoch der Pool der zu
vermittelnden Frauen ist ? Frau KARMINSKI erläutert, dass dieser Pool nur
verschwindend gering ist. Ratsfrau RUDOLPH fragt weiterhin, ob es keine Zahlen gibt, zu wie viel
Vermittlungen es in Lüneburg über die Koordinierungsstelle kommt. Frau KARMINSKI berichtet, dass nur 1 – 2 mal
im Jahr eine Vermittlung erfolgreich
gelingt. Ratsfrau RUDOLPH stellt die Frage wie viele
Unternehmen in dem Verbund tätig sind. Frau KARMINSKI teilt mit, dass es sich um 39
Unternehmen handelt. Frau KARMINSKI stellt fest, dass es große Probleme gibt, die Profile von
Arbeit suchenden Frauen und einstellenden Betrieben übereinander zu bringen. Ein
sehr großes Problem ist der Mangel an geeigneten Teilzeitangeboten. Die
suchenden Frauen möchten vormittags arbeiten, wenn die Kinder in Kindergarten
oder Schule sind, die Betriebe suchen aber oft Personal für Nachmittage. Auf Anfrage von Frau ULLMANN teilt Frau KARMINSKI
mit, dass die erste Beratung kostenfrei ist. Ein Bewerbungscheck von einer Stunde wird mit 20,00 €
berechnet. Stadtkämmerin LUKOSCHEK möchte wissen, ob Frauen, die sich in der
Koordinierungsstelle beraten lassen, nach erfolgter Beratung Tipps bekommen,
wie es mit der beruflichen Entwicklung weitergeht. Frau KARMINSKI erläutert, dass die Anfragen und Wünsche sehr verschieden
sind. Es gibt viele Frauen die diesen Punkt in ihrem Leben nutzen wollen, um
noch einmal etwas neues anzufangen, andere möchten in ihren erlernten Beruf
zurück und wieder andere möchten sich selbstständig machen. Frau ULLMANN bedankt sich für die Arbeit der Koordinierungsstelle und
lobt deren Arbeit. Sie fragt woher die Beratung suchenden Frauen kommen. Frau KARMINSKI berichtet, dass in die Beratung auch Frauen kommen, die von
der Agentur für Arbeit geschickt wurden, des weiteren Frauen mit
Migrationshintergrund, Beziehererinnen von Hartz IV und andere. Auf Anfrage von Ratsfrau
MAHLKE-VOß antwortet Frau KARMINSKI, dass etwa 400-500 Beratungen im
Jahr durchgeführt werden. Ratsfrau MAHLKE-VOß fragt weiter, ob Auswirkungen der Finanzkrise auch in der
Arbeit der Koordinierungsstelle festzustellen sind. Frau KARMINSKI teilt dazu mit, dass ein Rückgang von zu besetzenden
Stellen schon zu bemerken ist. Laut Statistik sind Frauen aber weniger
betroffen von den Veränderungen. Ratsfrau MAHLKE-VOß fragt ob es richtig ist, das es eher Teilzeitstellen gibt
als Vollzeitstellen. Frau KARMINSKI hat festgestellt, dass Frauen, die den Wiedereinstieg
suchen und in die ihnen während der Elternzeit frei gehaltene Vollzeitstelle
als Teilzeitkraft einsteigen wollen, oft große Schwierigkeiten haben. Ratsfrau KUKULIES fragt, ob es weiterhin die Zusage der Unternehmen gibt,
dass Frauen nach der Elternzeit in ihre Stelle zurückkehren können. Frau KARMINSKI erläutert, dass dies so ist, weil es
gesetzlich vorgeschrieben ist. Frau SCHACK-RISTAU berichtet, dass Frauen ganz klar benachteiligt werden. Oft
werden ihnen als Lüneburgerinnen zum Beispiel Stellen in Celle oder anderen,
entfernten Standorten angeboten. Eine solche Stelle anzunehmen ist wegen der
Fahrzeit gar nicht möglich. Das führt oft dazu dass Frauen aufgeben. Auch eine
Rückkehr in Führungsstellen, die nun mit einer Teilzeitkraft besetzt werden
sollen, ist oft nicht möglich. Das führt dazu, dass trotz hoher Qualifikation
eine weniger gute Stelle angeboten wird. Ratsfrau
MAHLKE-VOß bedankt
sich bei Frau Karminski und verabschiedet diese um 16.56 Uhr. |
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