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Auszug - Bau- und Sanierungskonzept für das Museum für das Fürstentum Lüneburg  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg
TOP: Ö 10
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 27.08.2009    
Zeit: 17:00 - 20:00 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/3340/09 Bau- und Sanierungskonzept für das Museum für das Fürstentum Lüneburg
- Sachstandsbericht und Vorstellung der Planung
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:1. Landmann, Jürgen
2. Krügel, Dieter
3. Neumann, Tobias
Federführend:DEZERNAT VI Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsherr VON MANSBERG freut sich, dass nahezu 9,5 Mio. EUR in die Museen fließen werden. Er betone jedoch, dass es sich hierbei um kein Prestigeobjekt handele, sondern den hohen Stellenwert der Kultur in dieser Stadt darstelle. Bei diesem Konzept handelte es sich um ein gutes Stück Zukunftssicherung für ganz entscheidende Bestandteile des kulturellen Angebots der Stadt, nämlich die Museen. Durch den Umzug des Stadtarchivs in die neuen Räumlichkeiten seien spürbare Verbesserungen der Archivarbeit entstanden. Durch die Einweihung des Neubaus des Kinder- und Jugendtheaters sowie den absehbaren Umzug der Musikschule sei eine nachhaltige Verbesserung des kulturellen Angebots der Stadt geschehen. Die Neuordnung der Lüneburger Museenlandschaft sei ausdrücklich zu begrüßen. Das Konzept sei auch Ausdruck wirtschaftlicher Vernunft und richte den Standort Lüneburg für die Zukunft aus. Schon heute könne man die anhand der Zusammenarbeit der Arbeitsgruppen der Museen positiven Ergebnisse absehen und gespannt auf ein endgültiges Konzept sein. Durch diese neue Struktur seien eine Effektivitätssteigerung sowie eine Kraft- und Ressourcenbündelung angestrebt, die auch mehr Besucher in die Museen locken werde. Trotzdem sei die Wahrung der jeweiligen eigenen Identität der einzelnen Museen gewährleistet. Er spricht sich dafür aus, diesen Schritt nun in großer Einmütigkeit zu gehen.

 

Für die Fraktion DIE LINKE führt Ratsherr RIECHEY aus, dass die Gesamtplanung sowie die Kostenverteilung nicht überzeugt haben und somit von seiner Fraktion inhaltlich und finanziell nicht mitgetragen werden könne. In dem nun endgültig vorliegenden Konzept sei aus seiner Sicht das Salzmuseum nicht ausreichend berücksichtigt worden. Des Weiteren bemängelt er den Verkauf des Gebäudes des Naturkundemuseums für 300.000 EUR. Dieses sollte in dieser explizierten Lage einer öffentlichen Verwendung zugeführt werden.

 

Bürgermeister DR. SCHARF betont, dass eine große kulturelle Entwicklung der Hansestadt Lüneburg vorerst zu einem ersten Ende komme. Ziel sei die optimale Darstellung aller Lüneburger Museen sowie die Sanierung des Altbaus. Mit dem bisher geplanten Ausstellungskonzept einer Dauerausstellung Natur und Kultur werde etwas Neuwertiges in der Bundesrepublik geschaffen.

 

Beigeordnete SCHELLMANN kritisiert, dass das Konzept, wenn man auf die inhaltliche Konzeption zielt, nicht Resultat eines ergebnisoffenen Dialogs sei. Inhaltlich sei sehr wenig diskutiert worden und Teile des Museumsvereins wurden auf diesem Wege nicht mitgenommen. Sie befürchte, dass dieses Museum ein „Heidemuseum“ werde mit wenig Bezug auf die Bedeutung der Stadt Lüneburg als Hanse- und Salzstadt.

 

Ratsfrau BRUNKE-REUBOLD ist bei ihrem ersten Besuch in den Lüneburger Museen entsetzt über deren Qualität gewesen. Es habe sich damals um eine lieblose Aneinanderreihung von Exponaten gehandelt und nicht um Zugpferde im Bereich Tourismus wie in anderen Kommunen. Daher begrüßt sie nun diesen ersten Schritt, die Museumslandschaft in Lüneburg zu optimieren.

 

Oberbürgermeister MÄDGE stellt klar, dass sich die Hansestadt Lüneburg mit ihrer Geschichte auseinandersetze und dieses im neuen Konzept darstellen werde; insbesondere die Aspekte Natur, Kultur, Fürstentum und die Zeit der Stadt zwischen 1933 und 1945, die bislang nirgends dokumentiert werde. Ziel sei es, dass künftig jeder Besucher in den Museen willkommen ist, dafür sei dieses Grobkonzept gedacht.

 

Zur Veräußerung des Gebäudes der Musikschule stellt Oberbürgermeister MÄDGE klar, dass klare Absicht der Verwaltung sei, dieses Gebäude zu veräußern, da eine Nutzung erhebliche Kosten für die energetische und brandschutztechnische Sanierung notwendig machen würde. Für das Jugendzentrum wurde seitens der Verwaltung und des Rates eine Bestandsgarantie im Bereich der Innenstadt ausgesprochen.

Ratsvorsitzende THIELBÖRGER lässt über die 2 bis 5 sowie 7 en bloc abstimmen

Auf Antrag der FDP-Fraktion lässt Ratsvorsitzende THIELBÖRGER über die Beschlusspunkte 2 bis 5 sowie 7 en bloc abstimmen. Die Beschlusspunkte 1 und 6 werden gesondert abgestimmt.

 

Beschluss:

 

Der Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt mehrheitlich bei 2 Gegenstimmen der Fraktion DIE LINKE :

 

  1. Der im Zusammenhang mit der Standortentscheidung zusammenhängenden Planung, auf der Freifläche an der Willy-Brandt-Straße ein Museumsgebäude als Anbau am Bestand zu errichten, wird zugestimmt.

 

  1. Von der Aufstellung eines Bebauungsplans wird abgesehen. Das Vorhaben muss sich entsprechend den Kriterien des § 34 BauGB unter Respektierung der näheren Umgebung städtebaulich einfügen.

 

  1. Der Durchführung des dargestellten Sanierungsvorhabens aus Konjunktur-Mitteln im Museum für das Fürstentum Lüneburg wird zugestimmt.

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, die haushaltsrechtlich notwendigen Voraussetzungen zur Umsetzung der dargestellten Finanzierungskonzeption im Haushalt 2010 und in der mittelfristigen Finanzplanung zu schaffen.

 

7.   Die Verwaltung wird beauftragt, die Vergabe der Architekten- und Ingenieurleistungen entsprechend der dargestellten rechtlichen Vorgaben vorzubereiten.

 

 

Der Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt mehrheitlich bei 2 Gegenstimmen der Fraktion DIE LINKE sowie 2 Enthaltungen der FDP-Fraktion und 3 Enthaltungen aus den Reihen der Fraktion Bündnis90/Die Grünen:

 

1.   Die Berichterstattung zu der in Arbeit befindlichen Machbarkeitsstudie mit den darin genannten Teilergebnissen zur Standortentscheidung, den Überlegungen zur Organisationsstruktur und die Finanzierungskonzeption wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

 

6.   Der Gründung einer Stiftung (Stiftung Museumslandschaft Lüneburg) wird zugestimmt. Die Hansestadt Lüneburg wird die Grundstücke und Gebäude des Museums für das Fürstentum Lüneburg und des Naturmuseums Lüneburg sowie die zur Bebauung vorgesehene Grünfläche an der Willy-Brandt-Straße einbringen. In der Stiftung muss sichergestellt werden, dass die Hansestadt Lüneburg in ihr die Mehrheit hält.

 

 

(V, VI, 4, 8, 6)