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Auszug - Mitteilungen der Verwaltung  

 
 
Öffentliche Sitzung des Integrationsbeirates
TOP: Ö 6
Gremium: Integrationsbeirat für Hansestadt und Landkreis Lüneburg Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 08.06.2009    
Zeit: 15:30 - 17:30 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Landkreises Lüneburg
Ort: Landkreis Lüneburg, Auf dem Michaeliskloster 4, 21335 Lüneburg
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Grimme und Herr Erdogan berichten über die Teilnahme an der Plenarsitzung des Niedersächsischen Integrationsrates am 06

Frau Grimme und Herr Erdogan berichten über die Teilnahme an der Plenarsitzung des Niedersächsischen Integrationsrates am 06.06.2009 in Braunschweig. Dort wurde durch eine Vertreterin des Niedersächsischen Kultusministeriums, u. a. über den Schulversuch „Islamischer Religionsunterricht“ informiert. Hintergrund ist eine Empfehlung der Kultusministerkonferenz an die Länder, die Einführung eines islamischen Religionsunterrichtes auf der Grundlage der in der Deutschen Islamkonferenz erarbeiteten Verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen eines islamischen Religionsunterrichts zu prüfen. Nach Angeben des MK ist Niedersachsen bei der Einführung von islamischem Religionsunterricht als ordentliches Unterrichtsfach inzwischen führend unter den Bundesländern. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat sich Niedersachsen bewusst für das Fach Religionsunterricht entschieden, in dem aus dem Glauben heraus wichtige Sinnfragen mit den Schülerinnen und Schülern erörtert werden sollen. Im Religionsunterricht ist der Islam sowohl Gegenstand der Auseinandersetzung als auch der subjektiven Erfahrung; informierende Elemente finden darin ebenso ihren Platz wie religiöse Werteerziehung.

 

An den inzwischen 29 Schulstandorten in Niedersachsen wird „Islamischer Religionsunterricht“ für über 1.600 muslimische Schülerinnen und Schüler (von insgesamt ca. 50 000 Schülerinnen und Schüler islamischen Glaubens in den Klassen 1- 11) angeboten. Im kommenden Schuljahr werden es voraussichtlich 37 Schulen sein. Der Unterricht von zwei Wochenstunden wird in deutscher Sprache von muttersprachlichen Lehrkräften – jetzt herkunftssprachlichen Lehrkräften - islamischen Glaubens erteilt, die bereits im Rahmen des herkunftssprachlichen Unterrichts Erfahrungen in dem Bereich der „Themen der religiösen Landeskunde“ gesammelt haben. Der Schulversuch „Islamischer Religionsunterricht“ wurde bisher jedes Jahr verlängert und auf weitere Schulen ausgeweitet, sofern geeignete Religionslehrkräfte zur Verfügung standen. Mit gegenwärtigem Stand dauert der Versuch bis zum 31.07.2013.

Um den Bedarf an universitär ausgebildeten Lehrkräften zukünftig decken zu können, wird seit 2007 an der Universität Osnabrück der Masterstudiengang „Islamische Religionspädagogik“ angeboten.

 

Herr Erdogan unterstreicht die Bedeutung des Islamunterrichts, der von Lehrkräften mit Migrationshintergrund, aber nicht kirchlichen Vertretern erteilt wird. Da viele Schülerinnen und Schüler über eigene Erfahrungen mit dem Glauben verfügten, könnten Sie daran anknüpfen und im Gegensatz zu anderen Fächern durch rege Teilnahme entsprechende positive Lernerfahrungen machen.

 

Da von Seiten der Mitglieder großes Interesse an zusätzlichen Informationen bekundet wird, schlägt der Vorsitzende vor, in einer der nächsten Sitzungen des Integrationsbeirates eine Vertreterin der Schulbehörde einzuladen.