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Auszug - Sachstandsbericht zum Ausbau/ zur Verfügbarkeit des Breitbandes/ DSL in Lüneburg (Herr Degen-Feldmann)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und städt. Beteiligungen
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft und städt. Beteiligungen Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 20.04.2009    
Zeit: 17:00 - 19:11 Anlass: Sitzung
Raum: Sodmeisterkörkammer
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Sprung von der Firma LAN Consult, Hamburg, hält den Vortrag in Vertretung für Herrn Degen-Feldmann

 

Herr Sprung von der Firma LAN Consult, Hamburg, hält den Vortrag in Vertretung für Herrn Degen-Feldmann.

 

Zur Verfügbarkeit des Breitbandes/ DSL in Lüneburg ist vom Landkreis Lüneburg eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden. Herr Sprung berichtet über den Sachstand.

Der Vortragende stellt die These auf, dass in einer relativ großen Stadt wie Lüneburg das Breitband gut verfügbar sein müsse.

Gemessen wird die Verfügbarkeit ab 1 MB. Nach Aussage der Deutschen Telekom könnten in Lüneburg 98,4% Haushalte einen DSL-Anschluss nutzen.

Durch die Befragung der Haushalte und einiger Testaufträge an z.B. Kabeldeutschland hat sich herausgestellt, dass die Gebiete Häcklingen, Rettmer, Ebensberg, Moorfeld, Ochtmissen sowie die Gewerbegebiete Hafen und Bilmer Berg schlecht versorgt sind.

 

Mit der Firma LAN-Consult ist ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt worden, um zu erfahren, welcher Versorger bereit wäre, die Glasfaserstrecke in den schlechter versorgten Bereichen auszubauen, da die Deutsche Telekom aus wirtschaftlichen Gründen nicht an der Erweiterung ihres Kabelnetzes arbeiten wird.

Auch Kabeldeutschland, die einen Teil der Leitungen von der Deutschen Telekom gekauft hat und den letzten Teil zum Endabnehmer von der Telekom mieten muss, wird nicht in das Kabelnetz investieren, wenn die Wirtschaftlichkeitsberechnung keinen Erfolg garantiert.

Die Ergebnisse des noch laufenden Markterkundungsverfahrens werden mit dem Fachausschuss in einem Workshop erarbeitet. Weiterhin werden nach der Auswertung Maßnahmen zur Verbesserung der Verfügbarkeit vorgeschlagen.

 

Das Land Niedersachsen will die schlecht versorgten Bereiche ausschreiben. Dafür ist das Land in drei Cluster eingeteilt worden. Jeder Landkreis hat seine relevanten Gebiete benannt. Für die Hansestadt Lüneburg sind die Stadtgebiete Ebensberg, Ochtmissen sowie die Gewerbegebiete Hafen und Bilmer Berg genannt worden. Insgesamt stehen 2 Mio. € für jeden Landkreis zur Verfügung. Die Begrenzung auf die drei Gebiete erfolgt aufgrund der geringen Förderung.

 

Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, ist der Meinung, dass u.a. Kabeldeutschland motiviert werden müsste, die Versorgungslücken zu schließen.

 

Beigeordneter Blanck führt aus, dass die Telekom die Grundversorgung bereitstellt und eine Internetversorgung bereits über Satellitenschüssel möglich sei. Die Einrichtungskosten lägen ungefähr bei 300€ und die monatlichen Grundkosten in einem Rahmen von 30€ bis 50€. Hier wäre eine Leistung von 16 MB möglich und stelle somit eine Alternative für die schlechter versorgten Gebiete dar.

 

Herr Sprung spricht weitere Alternativen wie z.B. die Nutzung der alten Fernsehfrequenzen oder Sky DSL an.

 

Ratsfrau Dr. Pahnke fragt, ob es zukunftsträchtig sei, das Netz von Kabeldeutschland auszubauen. Herr Sprung antwortet, dass Kabeldeutschland zurzeit nicht zu einem Ausbau des Kabelnetzes verpflichtet ist. Die Deutsche Telekom ist jedoch durch die marktbeherrschende Stellung verpflichtet, ihr Netz anderen Versorgern zur Verfügung zu stellen.

Ein Ausbau wäre sogar auf 50 MB und nicht nur auf die angestrebten 16 MB möglich. Jedoch sind Leistungssteigerungen auch an Preiserhöhungen gekoppelt.

 

Ratsherr Srugis vertritt die Meinung, dass jeder Haushalt die Möglichkeit haben sollte, einen DSL-Anschluss nutzen zu können, wobei es gerade Gewerbekunden ermöglicht werden muss, einen schnellen Anschluss zu wählen.

 

Oberbürgermeister Mädge erläutert, das eigentliche Ziel sei gewesen, das Glasfasernetz mit der eigenen Firma flächendeckend auszubauen. Da dies jedoch 5 Mio. € an Investitionskosten verursachen würde und nur eine Förderung in Höhe von 100T€ je Maßnahme erwartet wird, müsste eine Alternative gesucht werden. Die Cluster sind vom Land Niedersachsen für eine EU-weite Ausschreibung gebildet worden. Eine Festverbindung kommt aufgrund des Preises als Alternative nicht in Frage. Das Glasfasernetz ist durch seine Sicherheit und Schnelligkeit die beste Möglichkeit für DSL-Anschlüsse. In den Neubaugebieten werden bereits leere Rohre verlegt, damit eine Verlegung der Glasfaserkabel einfacher möglich ist.

Herr Sprung von der Firma LAN Consult, Hamburg, hält den Vortrag in Vertretung für Herrn Degen-Feldmann