Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt: Ratsherr RIECHEY stellt fest, dass es sich ganz allgemein bei den
Niederschriften um Verlaufsniederschriften handle, welche die einzelnen
Redebeiträge erfassen sollen, nicht um reine Ergebnisprotokolle. Normalerweise
vertraue er darauf, dass in den Niederschriften das festgehalten werde, was
gesagt wurde. In den letzten Sitzungen sei ihm aufgefallen, dass sich seine
Äußerungen immer sehr stark verkürzt wiederfänden, wogegen andere Redebeiträge
teilweise sehr ausführlich wiedergegeben würden. Damit solle keine Politik
betrieben werden und er bitte darum, dass künftig auf etwas mehr Ausgewogenheit
geachtet werde. So seien etwa seine zahlreichen kritischen Anmerkungen zum
PPP-Projekt am Kreideberg im Protokoll des Fachausschusses überhaupt nicht
dokumentiert worden. Bei den Ratsprotokollen, um die es heute gehe, habe er seine
Aufzeichnungen mit den Niederschriften der beiden letzten Sitzungen verglichen.
Das Protokoll für die Februar-Sitzung habe er nicht zu beanstanden, zum
Januar-Protokoll habe er jedoch einige Anmerkungen: Unter TOP 3.1
(Wärmelieferung Wilhelm-Leuschner-Straße) werde erwähnt, dass er sich bei der
Verwaltung für ihr Handeln bedankt habe. Seine Ausführungen zum Sachverhalt und
seine Kritik daran, dass es in einer Stadt, in der der Oberbürgermeister im
Aufsichtsrat der Avacon sitze, eigentlich nicht so weit hätte kommen dürfen,
tauchten jedoch überhaupt nicht auf. Zu TOP 3.2 (Konjunkturpaket) habe er
ausgeführt, dass die Verwendung der Mittel aus dem Konjunkturpaket in
öffentlichen Bürgerveranstaltungen vorgestellt und mittels Bürgerentscheid
abgestimmt werden solle. Seine Erläuterungen, wie das passieren sollte und wo
es andernorts funktioniere, finden sich in der Niederschrift ebenfalls nicht
wieder. Schließlich sei ihm unter TOP 5.2 (Anna-Vogeley-Seniorenzentrum) in den
Mund gelegt worden, er habe Herrn Sauer unterstellt, keine Ahnung von der
Thematik zu haben. Das habe er wirklich nicht gesagt. Er habe lediglich
begründet, dass es sich entgegen den Äußerungen von Herrn Sauer sehr wohl um
ein PPP-Projekt handle. Sein zugehöriger Quellenbeleg fehle leider in den
Ausführungen, ebenso wie eine angeführte kritische Stellungnahme vom Bundesgeschäftsführer
des Städte- und Gemeindebundes zu PPP-Verfahren. Einige seiner Erwiderungen zum
zweiten Redebeitrag dieses Tagesordnungspunktes wurden ebenfalls nicht
abgebildet. Oberbürgermeister MÄDGE verweist auf die Regelungen des § 49 NGO über die
Protokollführung. Danach sei der wesentliche Inhalt der Verhandlungen in einer
Niederschrift festzuhalten. Aus ihr müsse ersichtlich sein, wann und wo die
Sitzung stattgefunden und wer an ihr teilgenommen habe, welche Gegenstände
behandelt, welche Beschlüsse gefasst und welche Wahlen vorgenommen wurden.
Zudem könne jedes Ratsmitglied verlangen, festzuhalten, wie es abgestimmt hat.
Ähnliche Regelungen treffe auch die Geschäftsordnung des Rates. Er könne nicht
erkennen, dass in dem beanstandeten Protokoll nicht die wesentlichen Inhalte
dargelegt worden seien. Nicht alle im Rat vorgebrachten Ausführungen seien so
wichtig, dass sie in der Niederschrift wiedergegeben werden müssen. Ratsherr RIECHEY empfindet es als keinen guten Stil, wenn gemachte
Äußerungen nicht in ein Protokoll aufgenommen werden. Bisher sei es auch immer
gängige Praxis gewesen, die Bitte zu äußern, kritikwürdige Punkte nochmals
prüfen zu lassen. Zentrale Sachen zu verschweigen finde er nicht gut, er bitte
darum, mit dem Protokoll keine Politik zu machen und allen in gleicher
Ausführlichkeit Raum zu geben. Oberbürgermeister MÄDGE weist zurück, dass mit dem Protokoll Politik gemacht
werde. Die Protokollführer fertigten ihre Niederschriften sehr gewissenhaft an,
es sei kein Problem, wenn man einen oder zwei zentrale Sätze überprüfen lasse.
Was Herr Riechey jedoch eben ausgeführt habe, seien lange Passagen, die beinahe
wortwörtlich zu Protokoll genommen werden sollen. Diese Forderung sei aber
weder nach der Geschäftsordnung, noch nach der NGO möglich, daher werde er ihr
auch nicht nachkommen. Er sei als Oberbürgermeister nach der NGO für das
Protokoll verantwortlich, wenn also Herr Riechey der Meinung sei, dass er das
Protokoll aus politischen Gründen fälsche, solle er Strafanzeige erstatten. Beschluss: Die Tagesordnungen
vom 29.01.2009 und vom 26.02.2009 werden in gemeinsamer Abstimmung bei 3
Enthaltungen und 2 Gegenstimmen mehrheitlich genehmigt. |
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