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Herr Stilke erläutert kurz den Hintergrund des Antrages der
Grünen-Kreistagsfraktion (ist dem Protokoll beigefügt), der darauf zielt, die
Besuchsquote von Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen zu erhöhen.
Hierbei verweist er auf eine Statistik, nach der Niedersachsen mit einer
Besuchsquote von nur 53 % bei den Kindern mit Migrationshintergrund das
Schlusslicht bildet. Die mögliche Folge seien schulisches Versagen, was sich
nicht zuletzt in der in Niedersachsen mit 25 % erheblich über dem Durchschnitt
der Bundesländer (8 %) liegenden Schulabbrecherquote niederschlägt. Der Integrationsbeirat solle daher klären, welche Hemmnisse
aus Sicht der Migranten dem Kindergartenbesuch entgegenstehen und
Handlungsempfehlungen erarbeiten, wie man diese überwinden könne. In der folgenden Diskussion wird die Meinung vertreten, die
einfachste und wirksamste Methode bestehe darin, dass Migranteneltern selbst in
ihrem direkten Umfeld mehr Werbung für Angebote der Kinderbetreuung machen
sollten. Eine weitere Möglichkeit wird darin gesehen, In
Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden alle Eltern von Kindern im
Kindergartenalter anzuschreiben und sich auf diesem Wege insbesondere an die
Eltern mit Migrationshintergrund zu wenden. Aus Gründen des Datenschutzes sei
es kaum möglich, die betreffenden Eltern direkt anzusprechen. Herr Erdogan stellt die im Antrag genannte Prozentzahl unter
Hinweis auf seine Erfahrungen in der Moscheegemeinde in Frage. Nach seiner
Einschätzung gäbe es in der Moscheegemeinde keine Eltern, die ihr Kind nicht in
den Kindergarten schicken würden, sofern ihnen ein Kindergartenplatz angeboten
werden konnte und dieser auch finanzierbar ist. Diese Einschätzung wird von den
Vertreterinnen der Migrationsdienste im Großen und Ganzen bestätigt. Seitens des
Fachbereiches 5 wird einschränkend darauf hingewiesen, dass in der Regel jedes
Kind einen Kindergartenplatz angeboten bekäme, wenn auch nicht immer in der
gewünschten Einrichtung. Am Beispiel der Gemeinde Adendorf wird aufgezeigt,
dass auch der Verzicht auf jegliche Kostenbeteiligung seitens der Eltern (nicht
nur der sozialschwachen Eltern) ein Weg sein könne, die Besuchsquote zu
erhöhen. Der Vorsitzende zitiert aus einer ihm vorliegenden
Untersuchung, nach der im Krippenalter (0 - 3 J.) jedes 6. deutsche Kind, bei
den Migrantenkindern jedoch nur jedes 20. Kind eine Betreuungseinrichtung
besuche. Im Kindergartenalter sehe dies nicht viel besser aus. Er verstehe den
Beschluss des Kreistages nicht so, dass der Integrationsbeirat aufgefordert
werde, lediglich einen Appell an die jeweiligen Gebietskörperschaften zu
richten, sondern dass er zunächst verlässliche Zahlen zusammentrage und auf
dieser Basis (möglicherweise in einer weiteren Arbeitsgruppe) entsprechende
Handlungsstrategien entwickelt. Der
Vorsitzende schlägt vor, diesen Punkt in einer der nächsten Sitzungen erneut
auf die Tagesordnung zu setzen. |
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