Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Ratsherr RIECHEY begrüßt, dass es zu einem parteiübergreifenden Konsens für
eine Gesamtschule gekommen sei. Die Linke habe das Thema vor einem Jahr auf die
politische Agenda gesetzt, im Mittelpunkt stehe aber, dass man mit vereinten
Kräften ein Ergebnis geschaffen habe, das sei auch dem Engagement der
vielfältigen privaten Initiativen zu verdanken. Die Gesamtschule werde von
einem breiten Bündnis getragen, was auch der Umfrageerfolg unter den Eltern
belege. Er habe bereits früher erläutert, dass Deutschland innerhalb
der OECD das Land sei, in dem der Bildungserfolg am stärksten von der sozialen
Herkunft abhänge. Die angebliche Durchlässigkeit der einzelnen Schulformen im
dreigliedrigen System sei zumeist nur nach unten gerichtet, in einem
Gesamtschulkonzept sei hingegen eine wahre Durchlässigkeit gegeben. Die
Lockerung des Gesamtschulverbotes, wenngleich unter repressivsten Auflagen, sei
ein erster Schritt zur Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems. Trotz des vorhandenen Konsens dürfe nicht unerwähnt bleiben,
dass viele der noch verbliebenen Herausforderungen durch die Errichtung einer
zweiten Gesamtschule auf dem Gebiet des Landkreises hätten vermieden werden
können. Da das vorhandene Interesse weder von einer fünf-, noch von einer
sechszügigen Schule aufgefangen werden konnte, solle nun das Los über den
Elternwillen entscheiden. Eine Aufteilung der Schülerzahlen zwischen Landkreis
und Stadt sei von der Landesschulbehörde zurückgewiesen worden, was dazu führen
könne, dass Schüler aus der direkten Nachbarschaft des Schulzentrums Kaltenmoor
dort nicht zur Schule gehen dürfen, sondern zum Kreideberg oder zu noch weiter
entfernten Standorten ausweichen müssen. Schulbusgeld werde jedoch erst ab
einer Entfernung von drei Kilometern gezahlt. Das stelle die Stadt vor
Probleme, die mit einem zweiten Standort nicht aufgetreten wären. Das Starten
zweier paralleler Jahrgänge der Klassen 5 und 6 hätte ebenfalls vielen Eltern
geholfen, die auf eine frühere Umsetzung gehofft hatten und deren Kinder gerade
in diesem Sommer auf eine konventionelle weiterführende Schule geschickt worden
seien. Eine weitere Befragung hierzu habe leider keine Zustimmung im
Schulausschuss gefunden. Dennoch überwiege heute die Freude über das Erreichte
und auf die Eröffnung des Standortes Kaltenmoor. Beigeordnete LOTZE erinnert daran, dass die Gesamtschule bereits 1991 im
Wahlprogramm der SPD aufgeführt gewesen sei. Es werde heute im Rat eine
wahrhaft historische Entscheidung getroffen, da endgültig die Weichen für eine
integrierte Gesamtschule in Lüneburg gestellt werden. Das habe vor einem Jahr
wohl niemand ernsthaft für möglich gehalten. Man habe ein wichtiges
Zwischenziel erreicht, ob die Schule tatsächlich im nächsten Jahr ihre Türen
öffne, hänge nun von der Landesregierung ab. Sie gehe aber davon aus, dass man
die Eröffnung werde feiern können. Damit werde die Erwartung vieler Eltern
erfüllt, die sich für ihre Kinder eine Alternative zu den Schulen des
dreigliedrigen Systems wünschen. Als Vorsitzende des Schulausschusses habe sie
die nicht immer einfache Diskussion intensiv begleitet, sie wolle sich an
dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken, ausdrücklich auch bei den
Schulleiterinnen der Hauptschule und der Realschule Kaltenmoor, die die
Mitteilung, dass ihre Schulen mit dem heutigen Beschluss auslaufen werden, sehr
sachlich und konstruktiv aufgenommen haben, wohl wissend, dass er für alle eine
große Veränderung bedeute. Sie wünsche sich eine weitere positive Begleitung
und Unterstützung des Prozesses, etwa durch eine enge Kooperation zwischen den
drei Schulen. Überhaupt werde es darauf ankommen, den Übergang in Kaltenmoor so
zu gestalten, dass alle Beteiligten wirklich mitgenommen werden. Ihr sei durch
Gespräche vor Ort klar geworden, dass es im Stadtteil Kaltenmoor über die Jahre
gelungen sei, über die Schulen eine intensive Elternarbeit aufzubauen. Sie sei
der Schlüssel dafür, dass keine Schüler verloren gehen, daher müsse diese
Begleitung auch fortgesetzt werden, wenn Schüler künftig nicht mehr in
Kaltenmoor zur Schule gehen werden, sondern eine andere Schule in der Stadt
besuchen, weil sie im Losverfahren keinen Platz bekommen. Die Begleitung sei
eine Aufgabe für alle, also der abgebenden wie der aufnehmenden Schule, der
Verwaltung und natürlich der Kommunalpolitiker. Die wichtigste Voraussetzung
für das Gelingen der neuen Schule sei schon erfüllt, die neue Schule sei
nämlich in Kaltenmoor willkommen, das werde von allen Seiten bestätigt. Leider
sei die Landesschulbehörde mit Informationen bisweilen recht zögerlich gewesen,
hier hätte sie sich eine aktivere Rolle gewünscht. Bürgermeister DR. SCHARF erklärt, dass die bisherige Diskussion durch eine
gemeinsame Haltung der großen Fraktionen in Rat und Kreistag geprägt war,
nachdem Ministerpräsident Wulff vor einem Jahr ankündigte, auch in
Niedersachsen weitere Gesamtschulen zuzulassen. Man habe gemeinsam das im
Januar vorgestellte Schulgutachten, welches die Möglichkeit einer Gesamtschule
im Bereich Lüneburg aufzeigte, gegen den Widerstand der Linken und der Grünen
beschlossen. Die angespannte Haushaltslage in beiden Körperschaften habe
schnell deutlich gemacht, dass man kein neues Gebäude werde errichten können.
Daraus sei die Vorstellung entstanden, dass mit
Embsen für eine KGS und Kaltenmoor für eine IGS zwei Standorte in Frage
kämen. Die Diskussion in allen Ausschüssen sei außerordentlich positiv,
sachlich und zielorientiert verlaufen, alle Beteiligten haben eine
Ideologiediskussion vermieden. Er danke ausdrücklich auch der Elterninitiative
‚eine Schule für alle’, auch diese Gespräche seien von einem hohen
Maß an Sachorientierung und Objektivität geprägt worden. Das Ergebnis der
Umfrage unter den Eltern führe immer wieder zu einer falschen Interpretation
der Zahlen: Von den abgeschickten Fragebögen seien 61 % zurückgekommen, daraus
könne man – wenn man wolle – auch ableiten, dass die übrigen 39 %
mit dem dreigliedrigen Schulsystem zufrieden seien. Von diesen 61 % haben sich
wiederum 44 % für eine Gesamtschule ausgesprochen, 56 % hingegen für das
dreigliedrige Schulwesen. Dies belege eine hohe Zufriedenheit der Eltern mit
dem vorhandenen Schulsystem. Das Ergebnis sei aber ausreichend gewesen, um eine
neue IGS in Kaltenmoor aus der Taufe zu heben. Er wolle nicht verschweigen,
dass man in den Ausschüssen einige Probleme intensiv diskutiert habe. Seine
Fraktion habe sich klar für einen Beginn nur mit den fünften Klassen
ausgesprochen, es sei lange über eine sechste Klasse debattiert worden, was aus
nachvollziehbaren pädagogischen Gründen abgelehnt worden sei. Dies hätte
ansonsten erhebliche Schwierigkeiten für die eine oder andere Schule bedeutet,
da die Herausnahme mehrer Schüler aus Klassen dazu hätte führen können, dass
der gesamte Jahrgang neu hätte orientiert werden müssen. Das haben auch die
Elternvertreter eingesehen. Problematisch sei auch die Vorgabe der
Landesschulbehörde, dass in der einzurichtenden IGS Kaltenmoor Schüler aus dem
Landkreis und aus der Stadt gleichberechtigt Zutritt haben. Vermutlich werden
die Anmeldezahlen überzeichnet, was zu einer Verteilung durch ein Loseverfahren
und mithin zu gewissen Ungerechtigkeiten führe. Hier müsse mit der Landesschulbehörde
nochmals verhandelt werden, ob nicht ein gewisses Quorum für Kreis und Stadt
eingerichtet werden könnte. Ganz wichtig erscheine ihm, dass sowohl die neu
einzurichtende IGS, als auch die bestehenden Schulen in etwa vergleichbar
ausgestattet sein müssen. Als Schulträger habe man damit keine Probleme, diese
Forderung gehe aber auch an die Landesregierung, die bestehenden Schulen mit
entsprechenden Förderstunden auszurichten. Die Diskussion in der Vergangenheit
habe gezeigt, dass man verantwortungsvoll mit diesem Thema umgehe und eine
vernünftige und realisierbare Lösung gefunden habe. Ratsfrau KUCKULIES beschreibt kurz das Befragungsverfahren der Eltern. Dabei
sei Kaltenmoor mit großer Mehrheit als Standort für eine IGS gewählt worden,
auch von Eltern aus entfernten Teilen des Landkreises. Die IGS in Kaltenmoor
sei auch deshalb am besten geeignet, weil alle Räume bereits von der
PCB-Belastung befreit und saniert worden seien. Da die Orientierungsstufe
beendet sei, gebe es auch genügend freie Klassenzimmer und Fachräume. In den
letzten Jahren seien der Stadt durch die Sanierung Millionenbeträge entstanden,
die sie bisher alleine getragen habe. Wenn der Landkreis nun zu 45 % Kinder an
die Schule in Kaltenmoor schicken wolle, müsste er sich an den entstandenen
Sanierungskosten prozentual beteiligen. Außerdem werde für die Lehrer eine
besondere Herausforderung entstehen, wenn in den ersten Jahren mit Teilen des
Johanneums, der Hauptschule mit Klasse 6 bis 9, der Realschule mit Klasse 6 bis
10 und den ersten Klassen der IGS gleich vier verschiedene Schultypen
nebeneinander arbeiten. Es sei zudem wichtig, dass die IGS fünf-, bzw.
sechszügig beginne, damit es vor Ort in Kaltenmoor eine gymnasiale Oberstufe
geben könne. Diese dauere an der IGS drei Jahre, weshalb Oberstufenschüler
nicht zum Johanneum wechseln können, da die Oberstufe dort nur noch zwei Jahre
dauere. Zum ersten Male können nicht mehr alle Schüler aus den
vierten Klassen der Anne-Frank-Schule, dies seien 94 Kinder, im Schulzentrum
zur Schule gehen, sondern müssen teilweise zu anderen Schulen in Lüneburg
wechseln. Hierbei sei die Beförderung der Schüler noch nicht sichergestellt.
Mit den öffentlichen Bussen könne der Schulweg bis zu vierzig Minuten dauern.
Von den Sozialarbeitern, die in den Familien in Kaltenmoor mühsam Netzwerke
aufgebaut haben, kämen erhebliche Bedenken, ob diese Schüler dort auch wirklich
am Unterricht teilnehmen, da man nicht von den aufnehmenden Lehrern eine
Kontrolle verlangen könne. Eigentlich müsse man fordern, dass ein größerer
Anteil von Schülern der Anne-Frank-Schule zur IGS gehen könnte, damit die
Netzwerke erhalten bleiben. Zumindest müsste ein zusätzlicher Sozialarbeiter
eingestellt werden, um sich um schwierige und auffällige Kinder zu kümmern. Wie
viele Kinder sich endgültig im nächsten Jahr anmelden, sei ungewiss und könne
unterschiedlich sein. Es solle zu einem Losverfahren kommen, wobei 1/5
Hauptschüler, 2/5 Realschüler und 2/5 Gymnasiasten ausgewählt werden sollen. Ihre Fraktion könne sich nur der Stimme enthalten, weil
folgende Punkte nicht geregelt seien: Die Beteiligung des Landkreises an
Sanierungskosten der Schule, die Übernahme der Beförderungskosten der Schüler
aus Kaltenmoor an andere Schulen und die Einstellung eines zusätzlichen
Sozialarbeiters. Erster Stadtrat KOCH führt ergänzend aus, dass die Gesamtschule natürlich
– wie alle anderen Schulen – eine Schulform sei, die zusätzlicher
Unterstützung seitens des Schulträgers und des Landes Niedersachsen bedürfe.
Die Stadt werde selbstverständlich auch an der Integrierten Gesamtschule die
nötigen Unterstützungsmechanismen installieren, zumal die IGS ja in Form einer
Ganztagsschule errichtet werden soll. Die Stadt lasse eine neue Schule nicht
alleine. Ob bestehende Projekte übergeleitet oder parallel aufgebaut werden,
muss die einzuberufende Planungsgruppe in Kooperation mit den vorhandenen
Schulen untersuchen und entscheiden. Aus der Haupt- und der Realschule
Kaltenmoor, die die Beschlüsse mitgetragen haben, komme natürlich die besorgte
Frage, wie es weiter gehe. Es müsse deutlich gesagt werden, dass diese beiden
Schulen keineswegs über Nacht verschwinden, sie haben noch viele Jahre eine
Aufgabe zu erfüllen, nämlich die ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu
einem erfolgreichen Abschluss zu führen. In dieser Zeit werde man ihnen Mittel
und Unterstützung weiter zur Verfügung stellen. Man werde einen Modus im
Nachmittagsbereich finden und ihn mit der künftigen IGS und mit der Haupt- und
der Realschule entwickeln. Das seien Selbstverständlichkeiten, die zur
Ausführung des Beschlusses gehören. Zur Frage der Schülerbeförderung müsse er klarstellen, dass
es keineswegs so sei, dass die Kinder aus Kaltenmoor, wenn sie denn schon aus
dem Stadtteil heraus müssen, keine Schülerbeförderung erhalten würden. Der Landkreis
als Träger der Schülerbeförderung bestimme die Bedingungen für die
Kostenübernahme. Dafür seien Entfernungsgrenzen festgelegt. Für die künftigen
Gymnasiasten aus Kaltenmoor werden Fahrtkosten aufgrund der geringen Entfernung
zum Johanneum natürlich nicht übernommen. Die Grenze für die einfache
Entfernung betrage drei Kilometer, für die siebte bis zehnte Klasse vier
Kilometer. Die Realschüler können die fortbestehenden Realschulen am Kreideberg
oder in Oedeme besuchen, die beide über der Vier-Kilometer-Grenze liegen, so
dass es eine Fahrtkostenzahlung gebe. Bei den Hauptschülern sei es hingegen
etwas schwieriger. Ziehe man für die nächstgelegene Hauptschule Stadtmitte
– eine sehr erfolgreich arbeitende und beliebte Ganztagsschule –
den Drei-Kilometer-Bereich, zerschneide die Linie den Stadtteil Kaltenmoor. In
Fällen, in denen eine solche Entfernungsgrenze durch ein geschlossenes
Siedlungsgebiet führe, müsse der Landkreis in Abstimmung mit der Stadt
entscheiden, ob er für den betroffenen Stadtteil insgesamt die
Schülerbeförderungskosten übernehme, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden.
Unabhängig davon gebe es im übrigen auch noch Kinder, die sich per Fahrrad oder
zu Fuß auf den Weg zur Schule machten. Laut Ratsherrn NOWAK seien fünfzehn Jahre ins Land
gegangen, seit sich die erste Elterninitiative gebildet habe, nun verdanke man
es einer erneuten Elterninitiative, endlich eine Integrierte Gesamtschule zu
bekommen. Das sei sehr erfreulich und ein guter Entschluss. Es habe bei der
Umsetzung allerdings auch kritische Momente gegeben, als man sich den
Fragebogen angesehen habe, in dem Embsen als Standort für eine IGS angegeben
wurde. Die Umfrageergebnisse wurden nicht berücksichtigt, da der Landkreis
sage, dass der Standort – insbesondere der Schulleiter – keine IGS
wolle, denkbar sei eine KGS. Im Schulausschuss und im Schulgrundsatzausschuss
habe man mit den Zahlen gearbeitet, die die Einrichtung einer IGS am Standort
Kaltenmoor befürwortet haben. Allerdings könnte man sich angesichts der Zahlen
auch vorstellen, mit einer zweiten Schule zu arbeiten. Hier wäre der Landkreis
in der Pflicht, seine Fraktion im Kreistag habe einen entsprechenden Antrag
eingebracht und es wäre erfreulich, auch in diesem Bereich zumindest
mittelfristig eine Gesamtschule einzurichten. Berücksichtigt werden müsse
natürlich auch die Frage nach der Fünfzügigkeit oder der Sechszügigkeit. Seine
Fraktion befürworte eine fünfzügige Gesamtschule, da die Schule ansonsten zu
groß würde. Eine weitere Frage sei gewesen, mit welchen Klassen man anfange.
Natürlich habe es kritische Worte hinsichtlich der Einrichtung sechster Klassen
gegeben, da das Ausbluten anderer Schulen befürchtet wurde. Um ein
realistisches Bild zu bekommen, müsste man auch noch alle Eltern jener Kinder
befragen, die die sechste Klasse einer IGS besuchen könnten. Viele von ihnen
gingen zu herkömmlichen Schulen, obwohl sie wahrscheinlich lieber eine
Gesamtschule gewählt hätten. Zudem müsse man sich vor Augen führen, dass an
diesen Schulen der Unterricht vielfach mit Außenstellen und in Containern oder
mit anderen Notlösungen geführt werde. Seine Fraktion habe im
Schulgrundsatzausschuss versucht, zumindest eine Befragung bei den Eltern der
betroffenen Kinder durchzuführen, ohne bereits eine Zusage für einen
Gesamtschulplatz zu machen. Es sei bedauerlich, dass man damit nicht
durchgekommen sei. Man sei sehr glücklich, dass man nun eine IGS bekomme, müsse
aber auch in Zukunft weiter die kritischen Punkte diskutieren. Ratsherr VON MANSBERG dankt Herrn Koch für dessen Ausführungen angesichts der
Tatsache, dass doch schon wieder große Bedenken gehegt werden bei einer Sache,
die doch eigentlich einen großen Schritt nach vorne darstelle. In Kaltenmoor
werde zukünftig in verstärktem Maße gemeinsam gelernt, das sei auch das
gemeinsame Ziel gewesen. Gemeinsames Lernen bedeute hier auch, dass
Schülerinnen und Schüler, die nicht aus Kaltenmoor stammen, in verstärktem Maße
in diesen wundervollen Stadtteil kommen. Ebenso werde künftig an anderen
Schulen, wenn auch im dreigliedrigen Schulsystem, gemeinsam mit Schülerinnen
und Schülern aus Kaltenmoor gelernt. Es entstehe dadurch eine Durchmischung,
die doch allen nur recht sein könne und bei der man nicht zaghaft sein müsse.
Mit den von Herrn Koch beschriebenen begleitenden Maßnahmen werde man erfolgreich
sein. Beschluss: Der
Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe
SPD/CDU, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion DIE LINKE bei 3
Enthaltungen der FDP-Fraktion: 1.
Die Hansestadt Lüneburg beschließt als Schulträger die
Errichtung einer fünfzügigen Integrierten Gesamtschule als Ganztagsschule mit
gymnasialer Oberstufe, aufwachsend ab Klasse 5 am Standort der Hauptschule
Kaltenmoor/Kopernikus-Realschule ab dem Schuljahr 2009/2010. 2.
Die Verwaltung wird beauftragt, bei der
Landesschulbehörde einen entsprechenden Antrag zu stellen. 3.
Die Verwaltung wird beauftragt, mit dem Landkreis
Lüneburg eine Vereinbarung gemäß § 104 Satz 3 Nds. Schulgesetz zu treffen, nach
der Schülerinnen und Schüler aus der Hansestadt Lüneburg und der Fläche des Landkreises Lüneburg
gleichberechtigten Zugang zur Integrierten Gesamtschule nach Ziffer 1.
erhalten. Diese Vereinbarung soll auch Regelungen über die Bildung eines
gemeinsamen Schulbezirks enthalten.
4.
Die Verwaltung wird beauftragt, eine Satzungsregelung zur
Bildung eines Schulbezirks für die Integrierte Gesamtschule nach Ziffer 1. für
die gesamte Fläche des Landkreises Lüneburg vorzubereiten und zur
Beschlussfassung vorzulegen. 5.
Die Stadt Lüneburg geht davon aus, dass die im
Zusammenhang mit der Errichtung der Integrierten Gesamtschule anfallenden
zusätzlichen Kosten der Erstausstattung durch die gesetzlichen Regelungen und
bestehenden Vereinbarungen zwischen Landkreis und Hansestadt aufgefangen
werden. Sollten darüber hinaus
unabgedeckte Kosten entstehen, werden sich Landkreis und Hansestadt
entsprechend dem Verhältnis der Schülerzahl vereinbaren. 6.
Hauptschule Kaltenmoor und Kopernikus-Realschule werden
beginnend mit dem Schuljahr 2009/2010 keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr
aufnehmen. Nach Beendigung des Schulbesuches der Schülerinnen und Schüler der
derzeitigen 5. Klassen werden diese beiden Schulen aufgehoben (§ 106 Nds.
Schulgesetz). Auch hierzu ist die entsprechende Genehmigung der
Landesschulbehörde einzuholen. 7.
Die von der Landesschulbehörde einzusetzende
Planungsgruppe wird vom Schulgrundsatzausschuss der Hansestadt und des
Landkreises Lüneburg begleitet. (56a) |
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