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Auszug - 'Mehrgenerationenplatz' im Kurpark einrichten (Antrag der Gruppe SPD/CDU vom 10.06.2008, eingegangen am 11.06.2008)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg
TOP: Ö 7.3
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 25.09.2008    
Zeit: 17:00 - 21:30 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/2895/08 'Mehrgenerationenplatz' im Kurpark einrichten (Antrag der Gruppe SPD/CDU vom 10.06.2008, eingegangen am 11.06.2008)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag der Gruppe SPD/CDU
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:Bereich 74 - Grünplanung und Forsten
Bearbeiter/-in: Gieseking, Stefan  Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsfrau EBELING dankt der Fachstelle Demografischer Wandel und Senioren für die positive Stellungnahme. In einem kürzlich von ihr besuchten Gottesdienst ging es ebenfalls um das Thema, Generationen zusammen zu bringen. Dort sei die Bemerkung „macht den Jungen Lust auf Leben mit der Weisheit der Alten und halte die Alten in Bewegung durch die Anregung der Jungen“ gefallen. Das passe sehr gut zum Antrag der Gruppe, da der Mehrgenerationenplatz ein Angebot im Kurpark werden solle, um Junge und Alte sportlich und spielerisch zusammen zu führen. Ein solcher Platz könne mit einer durchlässigen Hecke abgegrenzt, auf der Wiese im Abschnitt des Spielplatzes vorgesehen und bis zum Gradierwerk verlängert werden. Da in Lüneburg noch keine Erfahrungen zur Nutzung und Akzeptanz einer solchen Anlage vorliegen, müsse geprüft werden, ob ein Bedarf vorhanden sei. Hierzu sollte der Antrag in den Grünflächen- und Forstausschuss überwiesen werden, eventuell unter Einbeziehung des Sportausschusses. Zur Studie der Universität in Lappland sei zu sagen, dass Testpersonen im Alter zwischen 65 und 81 Jahren ihre Gelenkigkeit, Schnelligkeit und ihr Koordinationsvermögen verbessern konnten, nachdem sie Klettergerüste und Sprossenleitern auf öffentlichen Spielplätzen genutzt hatten. Inwieweit solche Studien auf die Situation vor Ort übertragen werden könnten, sei dahingestellt, sie halte solche Tests aber für gefährlich, da Spielplatzgeräte der jüngeren Generation vorbehalten bleiben sollten. Es gebe für jede Generation passende Geräte, geachtet werden sollte jedoch insbesondere auf Balanceübungen. Es gehe nicht darum, Höchstleistungen zu erbringen, sondern das körperliche und seelische Wohlbefinden zu stärken.

 

Bürgermeister KOLLE stellt dar, dass ein Mehrgenerationenplatz, wie er von der Gruppe geplant sei, nicht etwa ein Spielplatz für Alte sein solle, wie die Berichterstattung in der Landeszeitung vielfach fälschlich aufgenommen worden sei. Vielmehr solle ein solcher Platz für alle Bürger dieser Stadt sein, gleich welchen Alters. Entgegen der vielen sehr ernsten Themen der letzten Zeit gehe es hierbei darum, Freude am gemeinsamen Spiel und Sport für Jung und Alt zu schaffen. Jeder kenne die Situation auf Spielplätzen, auf denen Eltern und Großeltern meist nur passiv dabei sitzen, wenngleich es vielen – da spreche er auch aus Erfahrung – in den Fingern jucke, mitzuspielen. Daher sei er sehr froh, dass diese Idee geboren worden sei und man in anderen Städten bereits praktische Erfahrungen damit gemacht habe. Mit solchen Plätzen könne man viel Gutes bewirken. Gemeinsame Bewegung für Jung und Alt bringe Schwung und mache fit. Wer schon einmal beim Stadtfest im Liebesgrund gewesen sei, habe feststellen können, dass bereits seit mehreren Jahren ein gemeinsames Spielfest aller Generationen ausgerichtet werde. Das sei jedoch stets nur ein Tageserlebnis, das nun ausgebaut werden solle. Inzwischen gebe es eine große Anzahl an Geräten, hier müssten Verwaltung und Fachausschuss genau schauen, was passend und angemessen sei. Der Kurpark sei der ideale Ort für einen Mehrgenerationenplatz, er liege zentral und sei gut zu erreichen.

 

Ratsherr SOLDAN unterstützt die bisherigen Ausführungen zu diesem sinnvollen Antrag und ergänzt, dass man im Kurpark lediglich anfangen, mit der Umsetzung anschließend aber in den Stadtteilen weitermachen sollte, um noch mehr solche Plätze zu schaffen.

 

Beigeordneter LÖB erinnert daran, dass seine Fraktion vor acht Jahren im Sportheim des MTV Treubund ihre Planungen für den Kurpark vorgestellt habe. Seinerzeit sei man von den anwesenden Mitgliedern der älteren Generation geradezu auseinander genommen worden, weil man Dinge wie einen bespielbaren Brunnen gefordert habe. Inzwischen seien diese Vorschläge aufgenommen worden und sollen nun umgesetzt werden. Damals wollte seine Fraktion den Kurpark zu einem Familienpark machen, nun werde beantragt, einen  Mehrgenerationenplatz einzurichten. Dabei werde der Begriff ‚Mehrgenerationen’ leider meistens dahingehend reduziert, dass man etwas für Senioren tun wolle. Ein solcher Ansatz würde jedoch dazu führen, den Kurpark wieder zu einem Seniorenpark zu machen. Mehrgenerationenpark bedeute, für alle Generationen etwas zu tun, indem man auch für Menschen mittleren Alters etwa Sportmöglichkeiten schaffe, oder für jüngere Menschen etwas einrichte, wenngleich dies, wie man erlebe, zu Problemen führen könne. Die Forderung nach einem Mehrgenerationenplatz dürfe sich daher nicht auf Geräte für Senioren beschränken, sondern müsse zu einem attraktiven Aufenthaltsort für alle Generationen werden, zu dem auch eine entsprechende Restauration gehöre. Derzeit gebe es nur einen schlechten und auf eine gewisse Öffnungszeit reduzierten Kiosk, auch das sei ein dringend anzusprechender Punkt, wenn man den Kurpark attraktiver gestalten wolle. Ein Mehrgenerationenplatz müsse ein Ort werden, an dem sich dauerhaft viele Menschen wohlfühlen können, daher müsse man auch über diesen einen Platz hinausdenken.

 

Ratsherr RIECHEY bestätigt, dass seine Fraktion natürlich das Projekt eines Mehrgenerationenplatzes unterstütze. Er schlage darüber hinaus eine Mehrgenerationen-Fahrradtrasse durch den Kurpark vor, die wunderbar zu dem Mehrgenerationenplatz passen würde.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Hansestadt Lüneburg überweist den Antrag einstimmig zur weiteren Beratung in den Grünflächen- und Forstausschuss.

 

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