Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Zum
Antrag der Gruppe SPD / CDU vom 05.02.2008 war von der Verwaltung am 14.02.2008
eine Stellungnahme abgegeben worden, die mit der Vorlage zu dieser Sitzung
Mitte Mai fortgeschrieben wurde. Erster
Stadtrat Koch berichtet zur Einführung in die Thematik, dass sich hinsichtlich
der Betreuung von Kindern und Jugendlichen ständig etwas weiterentwickle. Wurde
in der Stadt zunächst die Schaffung von Kindertagesstättenplätzen für alle 3 -
6-jährigen, später auch von Krippenplätzen bis 2012 mit einer Versorgungsquote
von 35 % geplant, ist nun auch die Ganztagsversorgung im Grundschulbereich
verstärkt in die Planung gekommen. Finanziell und organisatorisch war nicht
alles gleichzeitig zu leisten. Die Einrichtung von Krippenplätzen hatte
Priorität. Bei
der Einrichtung der ganztägigen Versorgung spielt zunehmend der niedrig schwellige
Einstieg durch Übermittagsbetreuungen (ÜMI`s) eine Rolle. So kann auf dem Weg
zur Ganztagsschule derzeit dieser Zwischenstand präsentiert werden. Die
Ausführungserlasse lassen derzeit nur die offene Form von Ganztagsschulen zu.
Die Einrichtung „richtiger“ Ganztagsschulen wäre einfacher zu
gestalten. Dabei
stand der Vorwurf im Raum, Billigpädagogik zu betreiben, wenn die
Nachmittagsversorgung nur durch Elterninitiativen oder Kooperationen bestritten
wird. Festzustellen ist jedoch, dass damit die Bandbreite der in das Schulleben
eingebrachten Qualifikationen steige. Diese Erfahrung wurde auch schon bei den
Verlässlichen Grundschulen gemacht. Darüber
hinaus wird laut Antrag die flächendeckende Einführung von Ganztagsschulen, die
Bereitstellung eines Mittagessensangebotes gefordert, außerdem auch weiterhin
die Forderung an das Land Niedersachsen aufrecht erhalten, die Lehrerversorgung
für Ganztagsschulen wieder herzustellen. Ein Problem der flächendeckenden
Einführung könnte sich ergeben, wenn dann keine Wahlfreiheit für eine
Halbtagsschule mehr gibt, die durchaus auch noch von Eltern nachgefragt werde. Der
Leiter des Bereichs Bildung, Herr Wiebe, ergänzt zur Vorlage, dass an der
Grundschule Kreideberg aufgrund der aktuellen Entwicklung eine weitere Gruppe
für die Übermittagsbetreuung eingerichtet wird. Zunächst wird es
voraussichtlich eine provisorische Einrichtung in der leer stehenden
Hausmeisterwohnung geben, im Zuge der Umbaumaßnahmen zur Ganztagsschule werden
Räume im Gebäude mit geplant. In
der vorliegenden Stellungnahme und den Ausführungen der Verwaltung fehlen
Ratsherrn Meihsies noch die Verhandlungen mit den Schulvorständen und
Kostenschätzungen. Erster
Stadtrat Koch bittet darum, der Verwaltung zunächst einen entsprechenden
Auftrag zu erteilen. Verhandlungen und Kostenermittlungen können erst dann
verbindlich erfolgen, im Anschluss werde erneut die Politik zur Finanzierung zu
beteiligen sein. Derzeit
steht ein Posten im Haushalt zur Verfügung, aus dem für Nachmittagskonzepte
Mittel abgefordert werden können. Bereichsleiter
Wiebe ergänzt, dass ein ständiger diesbezüglicher Dialog mit den Schulen
bestehe. Der Schulträger ist in den Schulvorstandssitzungen vertreten und kann
die Thematik entsprechend einbringen. Sobald die Konzeption einer ÜMI an die
Verwaltung herangetragen wird der
jeweilige Bedarf ermittelt. Ebenso wird aus den pädagogischen Ganztagskonzepten
der Schulen ein Raumprogramm entwickelt. Nach einem diesbezüglichen Abstimmungsprozess
mit der Schule wird dazu eine Kostenschätzung für erforderliche Bau- oder
Ausstattungsmaßnahmen aufgestellt und anschließend mit der Politik abgestimmt. Bürgermeister
Dr. Scharf dankt für die Vorlage. Die Entwicklung im Einvernehmen mit den Schulvorständen
war ihm wichtig. Lehrerstunden für Ganztagsangebote seien zusätzlich wünschenswert. Hinsichtlich der Kosten weiß
er, dass z. T. auch mit geringen finanziellen Mitteln (Beispiel
Heiligengeistschule) die Einrichtung einer ÜMI möglich sei. Herr
Pfeffer von der Landessschulbehörde wird den Wunsch zusätzlicher Lehrerstunden
weiterleiten. Derzeit werden Genehmigungen für Ganztagsschulen jedoch nur
erteilt, wenn der Verzicht auf zusätzliche Lehrerstunden erklärt wird. Dennoch
werde es möglich gemacht, dass diese Schulen zumindest zusätzliche finanzielle
Mittel erhalten. Der Weg, so die Ganztagsversorgung zu erreichen, ist aus
seiner Sicht richtig. Nicht nur ein Antrag des Schulträgers, sondern der Wille
der Schule sei dafür entscheidend. Erster
Stadtrat Koch unterstreicht die weit reichenden Vorteile, die mit der
Einrichtung von Ganztagsangeboten verbunden wird: neben der Verbesserung des
Unterrichts stehe auch der sozialpolitische Aspekt. Möglichst an einem
Standort, der Schule, sollen möglichst viele Angebote zusammengeführt werden. Auf
Nachfrage erläutert er zur Situation in Celle, dass dort alle Schulen (nur
Grundschulen in Trägerschaft) für ein viertägiges Angebot in Ganztagsschulen
umgewandelt und teilweise Horte neu eingerichtet wurden. Horte müssen am
Standort der Grundschulen z. T. noch eingerichtet werden. Hier bestehen auch
Kooperationen mit freien Trägern. Für die Mittagessenversorgung wird das
Küchen- und Ausgabepersonal dort städtisch gestellt, bei der Stadt Lüneburg
gibt es unterschiedliche Catering-Lösungen. Ratsherr
Meihsies bittet um Präzision der Formulierung des Beschlussvorschlages auf
„qualifizierte Ganztagsangebote“. Herr
Cassens von der VHS ist Gast der Sitzung. Er berichtet, dass die VHS
Qualifikationen für nichtpädagogische Ganztagskräfte anbiete („Lernen für
den Ganztag“). Die
Landesschulbehörde bietet abgestimmt auf das Niedersächsische
Ganztagsschulkonzept Fortbildungen für Schulen an (SCHILF). Die
Vorsitzende lässt über den ergänzten Beschlussvorschlag abstimmen, der einstimmig
angenommen wird: Beschluss: Der
Schulausschuss beschließt, dass die Verwaltung in einvernehmlicher Absprache
mit den Schulvorständen Vorbereitungen für die Umwandlung weiterer Grundschulen
in Ganztagsschulen trifft. Es soll sich dabei zunächst um Ganztagsschulen mit
einem offenen Angebot handeln, bei denen die Schüler an zwei bis vier
Nachmittagen bis etwa 16:00 Uhr betreut werden. Die Zielvorstellung geht dahin,
ein qualifiziertes Angebot an allen Lüneburger Grundschulen
einzurichten. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 10 Nein-Stimmen: 0 Enthaltungen: 0 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||