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Auszug - Weitere Grundschulen in Ganztagsschulen umwandeln (Antrag der Gruppe SPD/CDU vom 05.02.2008, eingegangen am 12.02.2008)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Schulausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Mi, 11.06.2008    
Zeit: 16:00 - 19:55 Anlass: Sitzung
Raum: Oberschule Am Wasserturm, Aula
Ort: Haagestr. 1, 21335 Lüneburg
VO/2751/08 Weitere Grundschulen in Ganztagsschulen umwandeln (Antrag der Gruppe SPD/CDU vom 05.02.2008, eingegangen am 12.02.2008)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag der Gruppe SPD/CDU
Federführend:Bereich 56a - Bildung Bearbeiter/-in: Gieseking, Stefan
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Zum Antrag der Gruppe SPD / CDU vom 05.02.2008 war von der Verwaltung am 14.02.2008 eine Stellungnahme abgegeben worden, die mit der Vorlage zu dieser Sitzung Mitte Mai fortgeschrieben wurde.

Erster Stadtrat Koch berichtet zur Einführung in die Thematik, dass sich hinsichtlich der Betreuung von Kindern und Jugendlichen ständig etwas weiterentwickle. Wurde in der Stadt zunächst die Schaffung von Kindertagesstättenplätzen für alle 3 - 6-jährigen, später auch von Krippenplätzen bis 2012 mit einer Versorgungsquote von 35 % geplant, ist nun auch die Ganztagsversorgung im Grundschulbereich verstärkt in die Planung gekommen. Finanziell und organisatorisch war nicht alles gleichzeitig zu leisten. Die Einrichtung von Krippenplätzen hatte Priorität.

Bei der Einrichtung der ganztägigen Versorgung spielt zunehmend der niedrig schwellige Einstieg durch Übermittagsbetreuungen (ÜMI`s) eine Rolle. So kann auf dem Weg zur Ganztagsschule derzeit dieser Zwischenstand präsentiert werden. Die Ausführungserlasse lassen derzeit nur die offene Form von Ganztagsschulen zu. Die Einrichtung „richtiger“ Ganztagsschulen wäre einfacher zu gestalten.

Dabei stand der Vorwurf im Raum, Billigpädagogik zu betreiben, wenn die Nachmittagsversorgung nur durch Elterninitiativen oder Kooperationen bestritten wird. Festzustellen ist jedoch, dass damit die Bandbreite der in das Schulleben eingebrachten Qualifikationen steige. Diese Erfahrung wurde auch schon bei den Verlässlichen Grundschulen gemacht.

Darüber hinaus wird laut Antrag die flächendeckende Einführung von Ganztagsschulen, die Bereitstellung eines Mittagessensangebotes gefordert, außerdem auch weiterhin die Forderung an das Land Niedersachsen aufrecht erhalten, die Lehrerversorgung für Ganztagsschulen wieder herzustellen. Ein Problem der flächendeckenden Einführung könnte sich ergeben, wenn dann keine Wahlfreiheit für eine Halbtagsschule mehr gibt, die durchaus auch noch von Eltern nachgefragt werde.

 

Der Leiter des Bereichs Bildung, Herr Wiebe, ergänzt zur Vorlage, dass an der Grundschule Kreideberg aufgrund der aktuellen Entwicklung eine weitere Gruppe für die Übermittagsbetreuung eingerichtet wird. Zunächst wird es voraussichtlich eine provisorische Einrichtung in der leer stehenden Hausmeisterwohnung geben, im Zuge der Umbaumaßnahmen zur Ganztagsschule werden Räume im Gebäude mit geplant.

 

In der vorliegenden Stellungnahme und den Ausführungen der Verwaltung fehlen Ratsherrn Meihsies noch die Verhandlungen mit den Schulvorständen und Kostenschätzungen.

Erster Stadtrat Koch bittet darum, der Verwaltung zunächst einen entsprechenden Auftrag zu erteilen. Verhandlungen und Kostenermittlungen können erst dann verbindlich erfolgen, im Anschluss werde erneut die Politik zur Finanzierung zu beteiligen sein.

Derzeit steht ein Posten im Haushalt zur Verfügung, aus dem für Nachmittagskonzepte Mittel abgefordert werden können.

Bereichsleiter Wiebe ergänzt, dass ein ständiger diesbezüglicher Dialog mit den Schulen bestehe. Der Schulträger ist in den Schulvorstandssitzungen vertreten und kann die Thematik entsprechend einbringen. Sobald die Konzeption einer ÜMI an die Verwaltung herangetragen  wird der jeweilige Bedarf ermittelt. Ebenso wird aus den pädagogischen Ganztagskonzepten der Schulen ein Raumprogramm entwickelt. Nach einem diesbezüglichen Abstimmungsprozess mit der Schule wird dazu eine Kostenschätzung für erforderliche Bau- oder Ausstattungsmaßnahmen aufgestellt und anschließend mit der Politik abgestimmt.

 

Bürgermeister Dr. Scharf dankt für die Vorlage. Die Entwicklung im Einvernehmen mit den Schulvorständen war ihm wichtig. Lehrerstunden für Ganztagsangebote seien zusätzlich  wünschenswert. Hinsichtlich der Kosten weiß er, dass z. T. auch mit geringen finanziellen Mitteln (Beispiel Heiligengeistschule) die Einrichtung einer ÜMI möglich sei.

 

Herr Pfeffer von der Landessschulbehörde wird den Wunsch zusätzlicher Lehrerstunden weiterleiten. Derzeit werden Genehmigungen für Ganztagsschulen jedoch nur erteilt, wenn der Verzicht auf zusätzliche Lehrerstunden erklärt wird. Dennoch werde es möglich gemacht, dass diese Schulen zumindest zusätzliche finanzielle Mittel erhalten. Der Weg, so die Ganztagsversorgung zu erreichen, ist aus seiner Sicht richtig. Nicht nur ein Antrag des Schulträgers, sondern der Wille der Schule sei dafür entscheidend.

 

Erster Stadtrat Koch unterstreicht die weit reichenden Vorteile, die mit der Einrichtung von Ganztagsangeboten verbunden wird: neben der Verbesserung des Unterrichts stehe auch der sozialpolitische Aspekt. Möglichst an einem Standort, der Schule, sollen möglichst viele Angebote zusammengeführt werden.

Auf Nachfrage erläutert er zur Situation in Celle, dass dort alle Schulen (nur Grundschulen in Trägerschaft) für ein viertägiges Angebot in Ganztagsschulen umgewandelt und teilweise Horte neu eingerichtet wurden. Horte müssen am Standort der Grundschulen z. T. noch eingerichtet werden. Hier bestehen auch Kooperationen mit freien Trägern. Für die Mittagessenversorgung wird das Küchen- und Ausgabepersonal dort städtisch gestellt, bei der Stadt Lüneburg gibt es unterschiedliche Catering-Lösungen.

 

Ratsherr Meihsies bittet um Präzision der Formulierung des Beschlussvorschlages auf „qualifizierte Ganztagsangebote“.

 

Herr Cassens von der VHS ist Gast der Sitzung. Er berichtet, dass die VHS Qualifikationen für nichtpädagogische Ganztagskräfte anbiete („Lernen für den Ganztag“).

Die Landesschulbehörde bietet abgestimmt auf das Niedersächsische Ganztagsschulkonzept Fortbildungen für Schulen an (SCHILF).

 

Die Vorsitzende lässt über den ergänzten Beschlussvorschlag abstimmen, der einstimmig angenommen wird:

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Schulausschuss beschließt, dass die Verwaltung in einvernehmlicher Absprache mit den Schulvorständen Vorbereitungen für die Umwandlung weiterer Grundschulen in Ganztagsschulen trifft. Es soll sich dabei zunächst um Ganztagsschulen mit einem offenen Angebot handeln, bei denen die Schüler an zwei bis vier Nachmittagen bis etwa 16:00 Uhr betreut werden. Die Zielvorstellung geht dahin, ein qualifiziertes Angebot an allen Lüneburger Grundschulen einzurichten.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:            10

Nein-Stimmen:            0

  Enthaltungen:            0