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Beratungsinhalt: Ratsherr
RIECHEY begründet
die Dringlichkeit seines Antrages mit der Brisanz der aktuellen
Universitätsentwicklung durch massive Umstrukturierungen, die auch den Berichten
der Landeszeitung über die jüngste Sitzung des Senats zu entnehmen sei. Die
Vorlesungszeit ende mit dem 04. Juli, wolle sich der Stadtrat dieser Frage
annehmen, wäre dies nur innerhalb der Vorlesungszeit sinnvoll. Den
Dringlichkeitsantrag habe er dem Präsidium zugeleitet mit der Bitte, dort eine
Tagung zu ermöglichen. Eine definitive Zusage liege natürlich noch nicht vor,
so dass der heutige Ratsbeschluss vorbehaltlich der Zusage durch die
Universität erfolgen müsste. Bekannt geben wolle er noch, dass der vorab als
vertraulich eingestufte Bericht der wissenschaftlichen Kommission
Niedersachsens öffentlich zugänglich sei und von der Internetseite der
Universität herunter geladen werden könne. Zur Vorbereitung auf eine solche
Sitzung bitte er die Verwaltung, diesen Bericht den Ratsmitgliedern zuzuleiten. Oberbürgermeister
MÄDGE erläutert,
dass die Dringlichkeit nicht mit der angegebenen Ladungsfrist begründet werden
könne, diese betrage nach der NGO eine Woche. Es gebe aber bereits Gespräche
mit Herrn Landrat Nahrstedt und Herrn Keller über eine gemeinsame Sitzung mit
dem Kreistag und Universitätsvertretern. Die Universität habe bereits zugesagt,
zu einer solchen Sitzung in ihren Räumen einzuladen. Dort werde das Präsidium
über die Entwicklung berichten, das Modell des geplanten Baues vorstellen und
darüber diskutieren. Es
stehe ihm jedoch nicht zu, Schriften der Universität zu verteilen. Wenn der
Bericht im Internet veröffentlicht sei, könne sich jeder daran Interessierte
die Unterlagen ohne großen Aufwand besorgen. Zusammenfassend
sei festzustellen, dass der Antrag formalrechtlich nicht dringlich sei und
inhaltlich bereits die Umsetzung abgestimmt werde, da derzeit an der
Universität viele Dinge diskutiert würden, die auch für die Stadt von Bedeutung
sind. Beigeordnete
BAUMGARTEN findet
es ebenfalls wichtig, die Universität von Zeit zu Zeit zu besuchen, da sich der
Rat immer für deren Belange interessiert habe. Die Dringlichkeit sehe sie
jedoch nicht, das Thema sollte gründlich vorbereitet und in einer der nächsten
Sitzungen – dann in der Universität – behandelt werden. Ratsherr
MEIHSIES bittet die
Fraktion DIE LINKE um Auskunft, ob sie den Antrag angesichts der Ausführungen
des Oberbürgermeisters aufrechterhalte. Es finde derzeit ein Prozess in der
Universität statt, den man nicht von außen – auch nicht durch den Rat
– beeinflussen sollte, da derzeit noch die Gremien in der Universität
einen Meinungsbildungsprozess mit kontroversen Ansichten durchmachten. Er sehe
die Akteure auf Landesebene in der Pflicht. Bei aller Sympathie für die
Universität sehe auch seine Fraktion die Dringlichkeit nicht gegeben. Die
angekündigte gemeinsame Sitzung sei eine gute Sache, sie dürfe aber nicht zu
einer Diskussion über Architektur führen – sich über Gebäudestrukturen zu
unterhalten sei nicht Aufgabe des Rates. Beigeordneter
DÖRBAUM erkennt
ebenfalls keine Dringlichkeit. Man habe eine Rahmenvereinbarung mit der
Universität getroffen, arbeite vertrauensvoll zusammen und es finde ein
Austausch statt. Seine Fraktion und andere haben sich bereits bei der
Universität informiert und beide Seiten seien auf einem guten Wege. Die
Universität müsse ihre eigenen Belange selbst regeln dürfen, ohne dass sich der
Rat fortwährend einmische. Beigeordnete
SCHELLMANN verneint
die Dringlichkeit ebenso wie ihre Vorredner. Es bestehe eine Autonomie der
Universität, sie könne über ihre Gebäude entscheiden, da habe man nicht
reinzureden, auch wenn einem mal etwas nicht passe. Was die Entwicklung angehe,
sei die Universität als Stiftungsuniversität ebenfalls völlig autark, in diese
ureigenste Planung dürfe man nicht eingreifen. Ratsherr
RIECHEY möchte
klarstellen, dass es im Antrag nicht um das Audimax gehe, sondern um die
inhaltliche Universitätsentwicklung und den Bericht der wissenschaftlichen Kommission.
Dort gebe es durchaus eine zeitliche Dringlichkeit, da jetzt Entscheidungen
getroffen werden müssten, die im Sommersemester akut seien. Sich bei der
Universität zu treffen begrüße er ausdrücklich, Gespräche über die Gebäude
seien aber nicht Inhalt seines Antrags. Oberbürgermeister
MÄDGE betont
nochmals mit Nachdruck die Beachtung der Eigenständigkeit der Universität. Sie
zur Bekanntgabe von Informationen zwingen zu wollen, um vor der Umsetzung gegen
Pläne vorgehen zu können, sei nicht sein Verständnis von Autonomie und
vertrauensvoller Zusammenarbeit. In Frage komme eine Information der
Universität über das Audimax in jenem Bereich, für den die Stadt einen Zuschuss
zahle sowie über die geplanten Strukturen der Universität. Dies allein werde der
Gegenstand der gemeinsamen Sitzung, daher wäre es ohne weiteres möglich, wenn
diese Sitzung zu einem späteren Zeitpunkt abgehalten würde. Der Rat würde sich
seinerseits eine Einflussnahme in seine eigenen Angelegenheiten durch Gremien
der Universität ebenfalls verbitten. Beschluss: Der
ursprünglich als TOP 7 vorgesehene Tagesordnungspunkt „Besetzung der
Stelle des Stadtkämmerers / der Stadtkämmerin“ wird aufgrund der
Vorberatung im Verwaltungsausschuss von der Tagesordnung abgesetzt. Die
Tagesordnung wird ergänzt um die Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
(„Steigt die Abfallgebühr ?“) sowie um die Tischvorlage
„Ausschussveränderungen der FDP-Fraktion“. Die Tagesordnung wird
mit den vorgenannten Änderungen festgestellt. |
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