Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Ratsherr RIECHEY stellt fest, dass die Haushaltsgenehmigung gerade erst
eingegangen sei, da wolle der Oberbürgermeister schon dreieinhalb Millionen
Euro umschichten. Hier mache sich bemerkbar, dass man keinen Kämmerer habe und er
meine, alles selber zu können. Der Rat solle mit nur einer Woche Vorlauf und
ohne Kenntnis genauer Fakten darüber entscheiden, die Maßnahmen würden nur kurz
erläutert, die geplanten Kürzungen gar nicht. In der Zeitung werde von
bewilligten EU-Mitteln berichtet, mit denen sich jeder gerne brüste, über die
gescheiterten Anträge, die ein Grund für die jetzt geforderten Umschichtungen
seien, werde hingegen elegant geschwiegen. Die Verwaltung saniere lieber eine
historische Toilettenanlage in der Gerichtslaube, als die dringend
erforderlichen Sanierungen im Glockenhaus anzugehen. Viel Geld solle in die
Entschlammung des Hafenbeckens gesteckt werden, dies müsse eigentlich die
Hafengesellschaft bezahlen, da diese das Geld jedoch nicht eingeplant habe,
solle die Stadt komplett dafür einspringen. Leider könne er nicht auf alle
Punkte eingehen, mit der Nordlandhalle wolle er aber eine Maßnahme herausheben,
die ihn besonders schockiert habe. In der Sitzung des Verwaltungsausschusses
habe der Oberbürgermeister berichtet, dass es noch keinen konkreten Käufer für
die Halle gebe und der Betrag von 400.000 Euro eine konservative Schätzung sei,
wobei man auf einen wesentlich höheren Erlös hoffe. Gestern war nun in der
Zeitung zu lesen, dass die Halle für genau diesen Betrag an die
Parkhausgesellschaft verkauft werde und das Ganze schon beschlossene Sache sei.
Hier werde das Pferd von hinten aufgezäumt, da es weder einen Beschluss des
Rates zum Verkauf der Halle gebe, noch eine Ausschreibung. Er wüsste gerne, wie
dieser Betrag zustande gekommen sei, ob hierfür ein Wertgutachten vorliege und
ob alternative Nutzungskonzepte oder Sanierungsprogramme, die ja auch schrittweise
mit einer Verteilung der Kosten auf mehrere Haushaltsjahre durchgeführt werden
könnten, geprüft wurden ? Eine solche Immobilie in zentraler Lage bekomme die
Stadt so schnell nicht wieder. Es sei keineswegs gesichert, dass sich das
geplante Audimax für eine Stadthallennutzung eignen werde, voraussichtlich
werde es dafür viel zu klein. Es müsse erst ein Konzept vorgelegt und geprüft
werden, bevor man eine historische Chance vergebe. Seine Fraktion werde den
chaotischen Umschichtungen im Haushalt ohne nähere Informationen nicht
zustimmen, insbesondere verwehre man sich gegen den Verkauf der Nordlandhalle
in dieser Form. Beigeordneter LÖB hat ebenfalls ein Problem mit der Zustimmung zu den über-
und außerplanmäßigen Ausgaben. In dem vor erst vier Monaten verabschiedeten
Haushalt seien einige der jetzt genannten Positionen enthalten, die damals
schon hätten bekannt sein können. Dazu gehöre die Beschleunigung der
Schadstoffsanierung der Herderschule und der Schule in Kaltenmoor, die
Hafenbeckenentschlammung, die Feuerwache Süd oder auch die Sanierung des
Lösegrabenwehrs. Diese Dinge seien langfristig planbar gewesen und hätten damit
bereits in den Haushaltsanmeldungen im
Herbst enthalten sein können. Er sage nicht, dass diese Maßnahmen nicht
sinnvoll seien, fraglich sei aber, warum der Rat jetzt mit diesen Dingen
überrascht werde. Hier fehle offenbar die ordnende Hand eines Kämmerers. Beim
Blicke auf die Deckungsvorschläge stelle er fest, dass wichtige Maßnahmen in
das nächste Jahr verschoben und Ansätze gekürzt werden sollen, die bei den
Haushaltsberatungen noch als unabdingbar galten. Eine Kürzung des Ansatzes für
Wege und Straßenbau sei seinerzeit vehement zurückgewiesen worden mit dem
Argument, es handle sich bereits um den kleinstmöglichen Betrag. Gleiches gelte
für die jetzt geplante Kürzung der Gelder für den Radwegebau, obwohl sich die
Sprecher der Mehrheitsgruppe in der Haushaltsdebatte noch als
fahrradfreundliche Stadt dargestellt hätten. Durch die Streichung von
Investitionsmitteln werde auch das Klinikum in seiner Wirtschaftlichkeit nicht
gestärkt, in der augenblicklichen Situation sei das nicht der richtige Weg.
Darüber hinaus würden Einnahmesummen kalkuliert, die noch gar nicht geschaffen
seien, wie etwa die energetische Sanierung von Schulen und natürlich der schon
angesprochene Verkauf der Nordlandhalle. Mit der Zustimmung zum Verkauf der
Nordlandhalle schaffe der Rat einen Sachzwang, aus dem er nicht mehr
herauskäme. Seine Fraktion habe andere Pläne für eine Nutzung der Nordlandhalle
vorgelegt, hier müsse erst einmal vernünftig diskutiert und beraten werden, ehe
man eine Entscheidung über die Nordlandhalle treffe. Viele der Gegenvorschläge
seien nicht sinnvoll und nicht solide durchfinanziert. Seine Fraktion fordere,
den Verkauf der Nordlandhalle und die Kürzung der Fahrradwegemittel aus der
Gegenfinanzierung heraus zu nehmen und stattdessen die Sanierung der
Friedrich-Ebert-Brücke um ein Jahr zu verschieben, da diese Sanierung nicht
unter akutem Zeitdruck stehe. Seine Fraktion habe kein Problem mit
überplanmäßigen Ausgaben, sie seien ein notwendiges Mittel wenn sich
Handlungsbedarf für nicht planbare Dinge einstelle. Wenn man so kurz nach der
Aufstellung des Haushalts alles wieder umwerfe,
werde der Rat in seinen Rechten nicht respektiert. Hier fehle es der
Verwaltung an genügendem Willen, den Rat umfassend und sachgerecht zu
unterrichten. Beigeordnete BAUMGARTEN betont, dass es wieder einmal die Linken seien, die
behinderten und blockierten, dass Dinge angepackt würden, die zu Beginn des Jahres
so nicht vorhersehbar gewesen seien. Jeder wisse, dass die in den Schulen
vorhandenen Schadstoffe die Schüler und Lehrer bereits seit langer Zeit
beeinträchtigten. Wenn man nun die Möglichkeit habe, die Sanierung durch die
Einbringung zusätzlicher Mittel schneller voranzubringen, müsse man diese
Chance ergreifen. Wenn die Möglichkeit bestehe, im Bereich der Kitas etwas
Neues und Zusätzliches zu schaffen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
voranzubringen, dürfe man sich nicht widersetzen. Ebenso sei es mit dem
Hafenbecken, dessen Weiterbetrieb zwingend notwendig sei und für dessen
Entschlammung man daher zunächst in Vorleistung treten müsse. Ebenso
erforderlich sei die Erweiterung der Feuerwache Süd, sie sei gerne bereit,
dafür das notwendige Geld einzustellen und stattdessen weniger wichtige Dinge,
wie etwa die Sanierung des Glockenhauses, zurückzustellen. Niemand solle für
sich in Anspruch nehmen, immer zu wissen, was man zum Jahresanfang in den
Haushalt einstellen müsse. Ratsherr SRUGIS unterstützt die letzte Aussage seiner Vorrednerin; niemand
könne in die Zukunft sehen. Es sei eine Frechheit von Herrn Riechey, hier von
hektischer Umfinanzierung zu reden. Wenn Flexibilität der Verwaltung gefragt
sei, wie in diesem Falle, handle sie nicht hektisch, sondern sinnvoll und
angemessen. Voraussetzung für die Genehmigung von über- und außerplanmäßigen
Ausgaben sei die rechtliche oder tatsächliche Unabweisbarkeit einer Ausgabe.
Niemand könne ernsthaft bestreiten, dass die Stadt die notwendigen Sicherungsmaßnahmen
am Rathaus vornehmen müsse. Der Schadstoffsanierung an den Schulen haben alle
– auch die Grünen – im Schulausschuss zugestimmt, daher müsse man
auch die erforderlichen Mittel bereitstellen, wie es nun vorgesehen werde.
Ebenso wolle sicherlich niemand den Bau von Krippen und Kitas verhindern. Die
Erschließungsstraße für die Neuansiedlung habe man nicht vorhersehen können, da
niemand absehen könne, welche Firma wann und wo etwas erwerbe. Erforderlich sei
die Straße auf jeden Fall, damit die Firma hier arbeiten könne, dies sei nicht
zuletzt aufgrund der neuen Arbeitsplätze gut für Lüneburg. Die bereits
angesprochene Entschlammung des Hafenbeckens sei zwingend notwendig und zwar
schnell, damit die Wirtschaft am Standort weiter arbeiten könne. Hier müsse man
sich zunächst die Situation der Hafengesellschaft ansehen, die stets knapp an
der schwarzen Null arbeite. Die Gesellschaft könne keine wesentlichen Rücklagen
bilden, dies ginge ansonsten zu Lasten der Ansiedlungszahlen. Selbst wenn die
Gesellschafter ihre Anteile nun in voller Höhe einzahlten, reiche das Geld für
die Maßnahme noch nicht aus, so dass die Gesellschafter nachlegen müssen. Es ehre die Grünen, dass sie einen Alternativvorschlag zur
Finanzierung gemacht haben, er halte es jedoch nicht für sinnvoll, die
Brückensanierung nochmals zu verschieben. Die Verwaltung habe sich einige Mühe
gegeben, die erforderliche Gegenfinanzierung aufzustellen und es sei ihr
geklungen, ein schlüssiges Konzept zu erarbeiten. Die Nordlandhalle werde seit
Jahren diskutiert, durch die Mitnutzung des Audimax ergäben sich nun neue
Gesichtspunkte. Er sei bisher immer für den Umbau der Nordlandhalle gewesen,
habe aber auch nicht absehen können, welche Entwicklung sich auf dem Gelände
der Universität abzeichne. Daher habe er keine Probleme damit, diese
kostspielige Immobilie loszuwerden. Wenn man nun einen Käufer habe, der das
Risiko auf sich nehme, solle man sie zu einem angemessenen Preis abstoßen. Beigeordneter BLANCK möchte noch einmal auf die Nordlandhalle zurückkommen. Herr
Srugis solle nicht versuchen, die Leute für dumm zu verkaufen. Man könne sich
nicht jetzt hinstellen und sagen, weder die Entwicklung des Audimax noch der
angesetzte Verkaufserlös von 400.000 Euro seien im Dezember absehbar gewesen.
Es sei doch Fakt, dass ein jeder seit der Unterzeichnung der
Kooperationsvereinbarung mit der Universität sich im Klaren sei, dass man sich
über die weitere Verwendung der Nordlandhalle Gedanken machen müsse. Dies haben
einige Leute anscheinend getan und inzwischen seien diese Gedanken offenbar so
konkret geworden, dass es für sie nun an der Zeit sei, die Halle zu kaufen. Das
sehe jeder in Lüneburg so und daher könne es nicht angehen, dass man ein
solches Objekt für nur 400.000 Euro aus der Hand geben wolle. Er sei der
Auffassung, dass dieses Gelände, das noch immer einer öffentlichen Nutzung
gewidmet sei, auch eine entsprechende Nachnutzung erfahren sollte. Es dürfe
nicht sein, dass man das Gelände für ‚einen Appel und ein Ei’ aus
der Hand gebe, wenn dort im Falle einer Wohnbebauung ein vielfaches an Gewinn
erzielt werde und die Allgemeinheit leer ausgehe. Derartige Entscheidungen
dürften auch nicht auf diesem Wege getroffen werden, indem über die
Refinanzierung einer überplanmäßigen Ausgabe der Beschluss über den Verkauf
eines Objektes gefasst werde. Dies sei ein Thema, das ordentlich beraten und
abgewogen werden müsse und das nicht mal eben so nebenbei behandelt werden
könne. In genau dem gleichen Stil sei dem Rat der Verkauf der
Straßenbeleuchtung untergeschoben worden. Bei Projekten mit einer solchen
Tragweite für Lüneburg und mit einem solchen öffentlichen Interesse dürfe das
nicht sein. Oberbürgermeister MÄDGE erinnert an vergangene Aussagen der Grünen, wonach
man die Nordlandhalle aufgrund der hohen und untragbaren Folgekosten so schnell
wie möglich verkaufen müsse. Heute stelle er fest, dass sie lieber eine
Stadthalle bauen wollten. In einer Bauausschusssitzung habe man im öffentlichen
Teil die Situation der Nordlandhalle dargestellt mit ihrer erheblichen brandbedingten
Schadstoffbelastung, deren Wiederherrichtung als Sporthalle etwa sechs
Millionen Euro kosten würde. Ebenso sei vorgetragen worden, dass die Stadt nur
Teileigentümer mit 5/12 an der Nordlandhalle sei, dass ihr nämlich nur der
obere Teil der Halle gehöre. Daraufhin sei der Vorschlag der Grünen mit den
Gärten und der Finanzierung über EU-Mittel gekommen. Inzwischen wisse man, dass
es dafür keine EU-Mittel gebe, so dass nun eigentlich der Antrag kommen müsse,
den Umbau selbst vorzunehmen und dafür die erforderlichen Millionen
bereitzustellen, gleichzeitig aber auch zu sagen, woher das Geld kommen solle.
Niemand könne bestreiten, dass die in der Vorlage aufgezählten Maßnahmen
notwendig seien. Dafür sei auch eine entsprechende Gegenfinanzierung erforderlich,
die man nicht aus Kreditaufnahmen bestreiten könne. Die Aufträge für die
zwingenden Sanierungsmaßnahmen für das Rathaus, die nach dem ebenfalls lange
bekannten Masterplan ein Gesamtvolumen von 13 Millionen Euro umfassen, könnten
nur vergeben werden, wenn auch die erforderlichen Mittel eingestellt würden.
Das müsse jetzt geschehen. Wie diese habe die Verwaltung alle Ausgabepositionen
sehr sorgfältig geprüft und jede sei dringend erforderlich. Die Schaffung von
Kitas und Krippen werde allseits gewünscht, die Beschleunigung der
Schadstoffsanierung an den Schulen werde von den Schüler- und Lehrervertretern
dringend und nachvollziehbar gefordert. Herderschule und Johanneum müssten
einerseits im Hinblick auf das künftig beschleunigte Abitur fertig gestellt werden,
andererseits auch für die Entlastung der Schule Lüne, damit diese
Ganztagsschule werden könne, auch diese Abhängigkeiten dürfe man nicht außer
Acht lassen. Die Aufträge müssen nun vergeben werden, um die Schaffung der
Krippen bis Januar zu realisieren, um den berufstätigen Eltern die
Unterbringung ihrer Kinder zu ermöglichen. Damit setze er die entsprechenden
Beschlüsse des Jugendhilfeausschuss um. Natürlich schmerze ihn die Kürzung der
Mittel für den Radwegebau aber er nehme auch zur Kenntnis, dass es vor 2010
keine GVFG-Mittel für Radwege gebe. Daher sei es sinnvoll, dieses Geld jetzt in
Krippen zu investieren und später mit den GVFG-Zuschüssen einen breiteren
Radwegeausbau vorzunehmen. Dies seien vernünftige ökonomische Überlegungen. Für
die Nordlandhalle habe man zunächst einen Ansatz eingestellt, über den
endgültigen Betrag müsse man verhandeln. Dafür brauche man ein Gutachten. In das Hafenbecken können aufgrund des fehlenden Tiefganges
derzeit nur halb beladene Binnenschiffe einfahren. Der größte Anteilseigner neben
der Stadt an der Hafengesellschaft habe seinen Sitz in England, man könne sich
vorstellen, wie schwierig und langfristig Verhandlungen über eine
Kostenbeteiligung seien. Auf dessen Entscheidung könne man nicht erst warten,
da an einer schnellen Entschlammung erhebliche wirtschaftliche Interessen und
damit auch Arbeitsplätze vor Ort hingen. Aus diesem Grund müsse man die
Maßnahme vorfinanzieren. Der GmbH sei es nur möglich gewesen, eine Rücklage in
Höhe des halben Betrages zu bilden. Die Firma Primus wolle rund einhundert
Arbeitsplätze in Lüneburg schaffen, dafür gebe es eine vertragliche
Vereinbarung, der im übrigen der Rat einstimmig zugestimmt habe, die
Erschließung sicher zu stellen. Nun habe die Firma Primus früher angefangen,
als zunächst geplant, so dass auch die Erschließungsstraße bereits in diesem
Jahr gebaut werden müsse, wolle man die Arbeitsplätze nicht gefährden. Der
Feuerschutz müsse verbessert werden, zum Bereich der Feuerwache Süd gehören die
Altstadt und Kaltenmoor, hier komme es ganz besonders auf jede Minute an, die
die Fahrzeuge früher am Einsatzort eintreffen. Derzeit kleideten sich die
Feuerwehrleute hinter den Fahrzeugen um, also im Bereich der Abgase, dies sei
ein untragbarer Zustand. Die Notwendigkeit der Erweiterung der Feuerwache Süd
liege daher auf der Hand. Ratsherr KUNATH erklärt, er habe in der Landeszeitung gelesen, dass der
Bauausschuss beschlossen habe, die Nordlandhalle zu verkaufen. Ihm sei aus
keiner Sitzung ein solcher Beschluss bekannt. Für eine Schadstoffsanierung in
den Schulen und einen Ausbau der Kitas sei natürlich auch seine Fraktion,
dennoch verwahre er sich gegen die Deckungsvorschläge und insbesondere gegen
den Verkauf der Nordlandhalle. Lieber solle man an den Verkehrsprojekten
sparen, dann habe man auch die Mittel für die Gegenfinanzierung. Oberbürgermeister MÄDGE stellt klar, dass immer vorgetragen worden sei, dass
man hinsichtlich der Nordlandhalle in Verhandlungen stehe, aber noch keinen
Beschluss gefasst habe. Der ausgehandelte Vertrag werde dem Rat zur Zustimmung
vorgelegt. Er stelle die Frage, an welchen Verkehrsprojekten die Linken denn
sparen wollen ? Beim Bahnhofsumbau müsse man nur die Zahl der Pendler nach
Hamburg betrachten, die tagtäglich mit dem Bus zum Bahnhof fahren. Die Linke fordere
doch eine Stärkung des ÖPNV, der Ausbau des Busbahnhofes sei neben der
notwendigen Erneuerung der Friedrich-Ebert-Brücke das einzige noch vorhandene
Verkehrsprojekt in 2008. Ratsherr MEIHSIES fühlt sich durch die Ausführungen des Oberbürgermeisters
nicht ermutigt, jetzt oder künftig überplanmäßigen Ausgaben zuzustimmen. Seine
Fraktion habe in der Vergangenheit immer ihre Unterstützung gegeben, wenn im
Herbst zusätzliche Mittel benötigt wurden, die nicht absehbar waren. Kritisiert
würden heute nicht die Maßnahmen im einzelnen, sondern dass Verfahren, indem
kurz nach Verabschiedung des Haushalts plötzlich eine neue Veränderungsliste
auf den Tisch komme. Dies entwerte den Rat, besonders da man der Auffassung
sei, dass viele Bereiche vorher absehbar gewesen seien. Mit diesen Kenntnissen
hätte man die eine oder andere Sache in den Haushaltsberatungen durchaus anders
gewürdigt. Oberbürgermeister MÄDGE entgegnet, dass Herr Völker im Feuerwehrausschuss
der Sicherstellung der Finanzierung der Feuerwache Süd noch in diesem Jahr
zugestimmt habe. Herr Nowak habe im Schulausschuss der Beschleunigung der
Schadstoffsanierung zugestimmt. Im Jugendhilfeausschuss sei mit Beteiligung der
Grünen beschlossen worden, den Krippenplan schneller als geplant umzusetzen. So
könne er die Liste der von ihm ausgeführten Beschlüsse der Fachausschüsse noch
weiter fortsetzen. Man habe die Diskussion über die Einwendungen der
Kommunalaufsicht und über den Prüfbericht mit den Grünen geführt, die
beanstandet haben, schon im Frühjahr Aufträge zu vergeben und diese erst im
Herbst abzusegnen. Jetzt verhalte er sich im Sinne der Grünen seriös und werde
genau dafür kritisiert. Beigeordneter DÖRBAUM erinnert daran, dass der Haushalt nicht gestern beschlossen
wurde, sondern bereits im Dezember des Vorjahres und zwar mit einem Volumen von
240 Millionen Euro. Heute rede man über einen Anteil von 1,4 Prozent dieses
Volumens. Man habe es mit unabwendbaren und in dieser Größenordnung nicht
vorhersehbaren Positionen zu tun, da könne man doch nicht so tun, als könne man
die Entscheidungen bis Oktober aufschieben. Zu den wesentlichsten Positionen
gehöre der Masterplan Rathaus, der im Bauausschuss beraten worden sei und für
den man entsprechende Mittel aus dem europäischen Förderfonds erwartet habe. Leider
habe man diese Gelder nicht erhalten, so dass man die Mittel nun selbst
aufbringen müsse, da die Maßnahme auch nicht aufschiebbar sei. Dringend sei
auch die Situation bei der Schadstoffsanierung der Schulen, da doch niemand
wolle, dass die Schülerinnen und Schüler sich in belasteten Räumen aufhalten
müssen. Er habe bei den Darstellungen im Bauausschuss mit Erschrecken
festgestellt, dass in der Herderschule bisher deutlich weniger ausgeführt
worden sei, als er eigentlich angenommen habe. Er halte alle dargestellten
Maßnahmen für erforderlich, die Deckungsvorschläge für angemessen und bitte um
Zustimmung zu den über- und außerplanmäßigen Ausgaben. Beschluss: Der
Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe
SPD/CDU und der FDP-Fraktion bei 6 Gegenstimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
und der Fraktion DIE LINKE sowie 4 Enthaltungen aus den Reihen der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen gemäß § 89 NGO den überplanmäßigen Ausgaben im Finanzhaushalt/Investitionsplan in der
Gesamthöhe von 2.403.000,00 Euro und 40.000,00 Euro VE und den außerplanmäßigen
Ausgaben des Finanzhaushaltes/Investitionsplanes in Höhe von 1.200.000,00 Euro
zuzustimmen. (14) |
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