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Beratungsinhalt: Die Tagesordnungspunkte 16 und 17 wurden gemeinsam beraten
und beschlossen. Ratsherr MEIHSIES spricht die sehr positive Diskussion im Bauausschuss über
die Entwicklung dieses ehemaligen Kasernengeländes an. Es habe sich aber noch
eine zentrale Frage ergeben, ob nämlich die städtebaulichen
Erschließungsverträge mit den Akteuren abgeschlossen seien. Es gehe mit dem
Herstellen der Straßen, Wege und Plätze, der gesamten Ver- und
Entsorgungsleistungen, dem Herstellen der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und
der ökologischen Wertigkeit um vier Bereiche, die in einem städtebaulichen und
Erschließungsvertrag festgehalten werden. Hier dürfe man keine Entscheidungen
aus der Hand geben und dem Vertragspartner signalisieren, dass er hier einen
Freiraum habe. Er verweigere sich nicht, schlage aber vor, die Entscheidung zu
verschieben, solange keine Verträge auf dem Tisch liegen. Oberbürgermeister MÄDGE erläutert, dass die Verträge noch nicht
abgeschlossen seien. Man habe mit Bund und Land zu tun, also mit zwei seriösen
Partnern. Es gehe derzeit darum, den Bebauungsplan zu verabschieden und die
Erschließungsverträge parallel zu verhandeln, um den Prozess zu beschleunigen.
Die bereits vorhandenen Kauf- und Bauinteressenten benötigten einen
Bebauungsplan, um zu planen und um Verhandlungen mit ihren Kreditinstituten
aufnehmen zu können. Die Beschleunigung sei im Bauausschuss eingefordert
worden, genau das solle nun umgesetzt werden. Man gebe damit nichts aus der
Hand. Eine Baugenehmigung werde nur erteilt, wenn die Erschließung gesichert
sei. Es sei zudem bereits dargestellt worden, dass die erforderlichen
Ausgleichsflächen vorhanden seien. Beigeordneter DÖRBAUM erinnert sich, dass Herr Meihsies im Bauausschuss ungewohnt
euphorisch über die Planung des Baugebietes gesprochen habe, nun aber alles
wieder in Frage stelle. Herr Meihsies habe in diesem Gebiet immer die Vision
eines ökologischen Modells geprägt und mehr Phantasie gefordert. Genau diese
Phantasie habe man nun in der Planung nachgewiesen. Man sei gut damit beraten
gewesen, nach den Kriterien ökologisch und sozial eine exzellente Rahmenplanung
mit einer nachhaltigen Bebauung dieses Gebietes erhalten zu haben. Stelle man
heute die Frage, warum welcher Grünordnungsplan noch nicht unterschrieben sei,
fange man dort wieder an, wo man vor einigen Jahren aufgehört habe. Man setze
mit diesem Bebauungsplan einen Meilenstein für die Stadtentwicklung Lüneburgs,
den man heute in aller Deutlichkeit beschließen sollte. Seit er im Rat sei,
habe man niemals einen Bebauungsplan dieser Größenordnung mit dieser Qualität
bearbeitet. Dieser Plan sei zukunftsweisend für eine stadtnahe, im Grünen
gelegene Wohnansiedlung. Beigeordneter KÖRNER begrüßt die umfangreiche und fruchtbare Diskussion aller
Fraktionen über dieses Baugebiet. Es sei einmalig, welche Grünfläche in diesem
Baugebiet erhalten werde. Man habe eine sehr gemischte Bebauung mit
Einzelhäusern und Wohnblocks sowie eine sehr gelungene Verkehrsanbindung.
Dieses Baugebiet werde nach seiner Fertigstellung einmal richtungsweisend sein,
daher sei ihm nicht klar, welche Probleme hier immer noch gesehen werden. Beigeordneter LÖB stellt fest, dass sich der Rat immer dann als erstaunlich
harthörig erweise, wenn seine Fraktion sachgerechte Vorschläge mache. Zu keiner
Zeit habe man den vorgestellten Bebauungsplan kritisiert, vielmehr habe man ihn
gelobt und als besonders gelungen dargestellt. Es gehe einzig darum, einen
Bebauungsplan erst dann fest zu machen, wenn er wasserdicht sei, wenn nämlich
der städtebauliche und Erschließungsvertrag unterschrieben sei, so dass man
damit arbeiten könne. Er teile keineswegs das Vertrauen des Oberbürgermeisters
in Bund und Land, da man aus der Erfahrung der letzten Jahre wisse, wie sehr
Bund und Land sich bemühten, ihren Vorteil herauszuholen. Hier gehe es um
klares, hartes Vertragsrecht mit einem gegenseitigen Geben und Nehmen. Darum
sei es sinnvoll, diesen wirklich guten Bebauungsplan noch um einen Monat zu
verschieben und damit Druck auf Bund und Land auszuüben, die Verträge zu
unterschreiben. Mit einer Vorleistung ohne Gegenleistung gebe man diese Option
aus der Hand, nur darum gehe es seiner Fraktion. Beschluss: Der
Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe
SPD/CDU, der FDP-Fraktion und der Fraktion DIE LINKE bei 8 Enthaltungen der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen,
(6,
06, 61, 63) |
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