Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr Dr. Rehbein erläutert den Sachstand
zu den Planungen der Hansestadt Lüneburg und der Bahn AG zur der Erneuerung der
Eisenbahnbrücken über die Bleckeder Landstraße und die Lünertorstraße. Die Bahn
AG will die beiden Brücken erneuern, damit sie für den zusätzlichen
Güterverkehr auf der Hauptstrecke Hamburg-Hannover gerüstet sind. Im Zuge
dessen soll auch die Straße nebst Radweg vom Lüner Damm bis zum Pulverweg neu
gestaltet werden. Dafür ist die Hansestadt Lüneburg zuständig. Die Bahn AG ist
vor einigen Monaten zunächst mit dem Ziel an die Hansestadt Lüneburg
herangetreten, für ihre Bauplanungen zu den Eisenbahnbrücken Vorgaben zu den
notwendigen Durchgangsbreiten und Durchfahrtshöhen für die Straßen unter diesen
zu erhalten. Die jetzigen Eisenbahnbrücken haben eine lichte Weite von rund 13
Meter und eine Höhenbeschränkung. Herr Dr. Rehbein hält für die Bleckeder
Landstraße unter der Eisenbahnbrücke drei Fahrspuren und auf beiden Seiten der
Fahrbahn separate Fuß- und Radwege für erforderlich. Insgesamt ergibt sich für
diese Brücke daraus eine lichte Breite von 17,95 Meter. Von den drei Fahrspuren
ist eine für eine Linksabbiegespur von der Bleckeder Landstraße in die
Bahnhofstraße vorgesehen, die notwendig ist, um Staus auf der Bleckeder
Landstraße durch Fahrzeuge, die in die Bahnhofstraße einbiegen wollen, zu
vermeiden. Die Lünertorstraße würde im Vergleich zur Bleckeder Landstraße unter
der Eisenbahnbrücke mit einer Breite von 15 Meter auskommen, weil hier nur zwei
Fahrspuren neben den beidseitig der Fahrbahn benötigten separaten Rad- und
Fußwegen notwendig sind. Als Durchfahrtshöhe sind für beide Eisenbahnbrücken
4,50 Meter erforderlich, damit alle zugelassenen Fahrzeuge die Verkehrswege
nutzen können. Dazu muss die Straße um 20 Zentimeter abgesenkt werden. Nach
oben ist wegen der Bahngleise kein Spielraum vorhanden. In dem Zuge müsste auch
das Kanalsystem erneuert werden. Geprüft werden müsse noch, ob eine Ampelanlage
im Bereich der beiden Brücken installiert wird. Herr Dr. Rehbein erläutert den
bisherigen Planungsstand weiter anhand von Zeichnungen. Die beiden Brücken sind
als so genannte Einfeldbrücken, d. h. ohne Zwischenträger, geplant. Sofern der
vorgestellte Umbau so oder ähnlich umgesetzt werden sollte, wäre von dem
Gewerbebetrieb Hochwald Nahrungsmittelwerke GmbH Grunderwerb erforderlich.
Bisher ist noch nicht entschieden, ob die Radwege im Planungsbereich Hochbord
oder als Radfahrstreifen auf Fahrbahnhöhe geführt werden. Zurzeit existieren
hier Hochbordradwege mit dem Nachteil, dass Radfahrer oftmals auf der falschen
Straßenseite fahren. Letztendlich könne aber auch nicht gesagt werden,
inwieweit sich die Situation in diesem Bereich durch Radfahrstreifen auf
Fahrbahnebene verändert. Von der Bleckeder Landstraße soll nach Wünschen der
Hansestadt Lüneburg wieder der direkte Zugang zum Bahnsteig zwischen Gleis 2
und 3 möglich sein. Ratsherr Kuhn möchte wissen, ob die Bahn
AG sich schon zum Baubeginn geäußert hat und wie hoch die Kosten sind. Hierzu gibt es noch keine konkreten Daten,
Oberbürgermeister Mädge vermutet einen Baubeginn aber erst nach 2010, weil die Bahn
AG zunächst andere Projekte beenden muss. Mittels eines Kostenschlüssels nach
dem Eisenbahnkreuzungsgesetz wird berechnet, wie hoch die Kosten für die Bahn
AG und die Hansestadt Lüneburg sind. Die Gesamtkosten sind zwischen beiden
Parteien so aufzuteilen, als wenn jede für sich bauen würde. Ratsherr Kroll macht auf die relativ hohe
erforderliche Konstruktionshöhe bei Einfeldbrücken aufmerksam. Aufgrund dessen
müssen die Straßen unter den Brücken tiefer nach unten gebaut werden, um die
erforderliche Durchfahrtshöhe von 4,50 Meter sicherzustellen. Herr Dr. Rehbein führt dazu aus, dass die
Bahn-AG erste Entwürfe erarbeitet hätte und an dieser Stelle vermutlich eine so
genannte Trogbrücke zum Einsatz kommen werde. Die Hansestadt Lüneburg wird
darauf drängen, eine möglichst wirtschaftliche Konstruktionsform zu wählen. Beigeordneter Meißner findet es wichtig,
von den benötigten Durchgangsbreiten und Durchfahrtshöhen in den Verhandlungen
mit der Bahn AG nicht abzuweichen. Beigeordneter Löb wünscht sich für die
Radwege eine Lösung, die ohne Hochbordradwege auskommt, weil Radfahrstreifen
eine bessere Einfädelung auf die andere Straßenseite gewährleisteten, wodurch
die Nutzung der falschen Straßenseite durch die Radfahrer verhindert werden
könnte. Positiv ist der Versuch, den direkten Bahnsteigzugang von der Bleckeder
Landstraße wieder zu reaktivieren. Gegen Hochbordradwege spricht sich auch Herr
Mott aus. Ratsherr Kuhn möchte wissen, inwieweit
eine zusätzliche Busspur sinnvoll ist. Herr Thöring verweist in Richtung Bahnhof
auf die Buslinienführung über den Pulverweg. Busse, die in die Gegenrichtung
unterwegs sind, biegen in der Regel ohne Staugefahr von der Bahnhofstraße
rechts in die Bleckeder Landstraße ein. Oberbürgermeister Mädge führt dazu an,
dass mit der Buslinienführung über den Pulverweg der optimale Weg gefunden
wurde. Herr Dammann hält für eine abschließende
Beurteilung über die Durchgangsbreite der Brücken mehr Informationen zur
Verkehrsabwicklung für erforderlich. Eine Verbreiterung der Fahrbahn führe zu
längeren Wegen für Fußgänger. Zudem müsse der Lärmschutz Berücksichtigung
finden. Für Oberbürgermeister Mädge können die
derzeitigen Planungen in Zukunft nur bedarfsgerecht sein, wenn die
Verkehrsentwicklung über einen längeren Zeitraum von mindestens zehn Jahren
berücksichtigt wird. Man könne solch eine Planung nicht auf die Entwicklung der
nächsten zwei Jahre auslegen. Herr Dr. Rehbein erinnert daran, dass die
Bahn AG für ihre Planungen jetzt zunächst eine Antwort zu den Durchgangsbreiten
und Höhen benötigt. Genaure Details zu den erforderlichen Fahrspuren und
Radwegen, können über längere Zeit noch sorgfältiger berücksichtigt werden. Ratsherr Schulz hält es für wichtig,
Verkehrssicherheitsaspekte zu diskutieren. Beschluss: Die Mitglieder des Verkehrsausschusses
nehmen den Sachvortrag der Verwaltung zur Kenntnis. Sie sprechen sich dafür
aus, den Verkehrsraum im Bereich der Bleckeder Landstraße im Vorfeld der
anstehenden Brückensanierungen auf der Grundlage der von der Verwaltung
vorgestellten lichten Weiten zu überplanen und zu optimieren. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 7 Nein-Stimmen: - Enthaltungen: - |
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