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Beratungsinhalt: Ratsfrau
MAHLKE-VOß
beantragt einzelne Abstimmung der in der Vorlage der Verwaltung aufgeführten
Beschlussvorschläge, da sie den Punkt „Einrichtung der Stelle einer/s
ehrenamtlichen Ausländerbeauftragten“ gerne in den Sozial- und
Gesundheitsausschuss zurück überweisen ließe. Ratsherr
RIECHEY bittet
ebenfalls um Rücküberweisung, jedoch des gesamten Themas, da ihm heute eine
Stellungnahme von Frau Wolf vorgelegt worden sei, in der einige Punkte
angesprochen würden, die in das Konzept integriert werden sollten. Der
Rat der Hansestadt Lüneburg lehnt den Antrag auf Überweisung mehrheitlich mit
den Stimmen der Gruppe SPD/CDU gegen die Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen und der Fraktion DIE LINKE bei Enthaltung der FDP-Fraktion ab. Der
Rat der Hansestadt Lüneburg lehnt den Antrag auf Einzelabstimmung mehrheitlich
mit den Stimmen der Gruppe SPD/CDU gegen die Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen und der Fraktion DIE LINKE bei Enthaltung der FDP-Fraktion ab. Ratsfrau
MAHLKE-VOß führt zu
ihrem Änderungsantrag aus, dass die Kompetenz des Integrationsbeirates zur
Sicherung einer erfolgreichen Aufgabenerfüllung ernsthaft in die politische
Arbeit des Rates mit einbezogen werden müsse. Daher wünsche man sich eine
entsprechend aktive Rolle bei den politischen Entscheidungsprozessen, die die
Interessen von Migrantinnen und Migranten berühren. Außerdem müsse der
Integrationsbeirat generell eine beratende Funktion für alle vorhandenen
Gremien und für die Verwaltung erhalten, soweit es um Personen mit
Migrationshintergrund gehe. Nur so könne die vorhandene Fachkompetenz effizient
genutzt werden. Damit dies politische Alltagspraxis werden könne, müsse § 2 der
Vereinbarung ausdrücklich ergänzt werden. Bei der Zusammensetzung des Beirates
sei eine sinnvolle Arbeit nach Meinung ihrer Fraktion nur möglich, wenn das
Verhältnis zwischen Migrantenvertretern und Abgeordneten in etwa gleich sei.
Dies könne man auf zwei Arten herstellen, indem man zum Beispiel die Zahl der
Abgeordneten reduziere. Im Sozialausschuss sei der Vorschlag, pro Fraktion in
Kreistag und Stadtrat nur jeweils einen Vertreter zu entsenden, bereits
abgelehnt worden. Daher müsse man nun beantragen, die Anzahl der
Migrantenvertreter zu erhöhen, wodurch die Zahl der Mitglieder im Beirat auf 30
stiege. Gleichzeitig sollten dem Beirat die Vertreter der Wohlfahrtsverbände,
die Ausländerbeauftragte der Stadt Lüneburg, die Vertreter des Sports und der
Vertreter der Leitstelle für Integration als beratende Mitglieder angehören.
Durch diese Ergänzungen werde sichergestellt, dass die Mitbürgerinnen und
Mitbürger mit Migrationshintergrund ihre Probleme mit der Politik diskutierten
und nicht umgekehrt die Politik über deren Probleme spreche. Hinsichtlich des
Besetzungsverfahrens sei es wichtig, Frau Wolf aufgrund ihrer über
zwanzigjährigen Erfahrung in der Integrationsarbeit zum Mitglied der
Findungskommission zu machen. Ratsfrau
GÜNTNER betont,
dass die Umbildung des Ausländerbeirates der Stadt in einen gemeinsamen
Integrationsbeirat mit dem Landkreis mehr sei als der bloße Austausch eines
Etiketts. Seit den neunziger Jahren habe man immer wieder feststellen müssen,
dass die Beteiligung an den Wahlen zum Ausländerbeirat stetig abgenommen habe,
zumal die Gruppe der Spätaussiedler und der eingebürgerten Personen im
Ausländerbeirat nicht ausreichend vertreten waren. Durch die jetzige Besetzung
des Integrationsbeirates würden Kompetenzen in der Weise gebündelt, dass
Hindernisse für eine Integration stärker als bisher abgebaut werden können. Sie
möchte an dieser Stelle dem Ausländerbeirat ausdrücklich für die geleistete
Arbeit danken, insbesondere der Vorsitzenden, Frau Wolf, die sich stets mit
großem Engagement eingesetzt habe. Indem die Position der Ausländerbeauftragten
nun festgeschrieben werde, könne Frau Wolf ihre Arbeit kontinuierlich
fortsetzen. Zum Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen schlage sie
vor, in die Findungskommission für die Migrantenvertreter neben der
Ausländerbeauftragten auch noch den Vertreter einer Wohlfahrtsorganisation
aufzunehmen, im übrigen lehne ihre Fraktion den Antrag ab. Ratsherr
SOLDAN begrüßt,
dass man nun endlich zum Abschluss komme bei einem Thema, das alle schon lange
bewege. Es sei positiv, dass die Integrationspolitik in Stadt und Kreis neu
überdacht worden sei. In Lüneburg habe es schon zuvor eine sehr gute
Migrationspolitik gegeben mit Frau Wolf als Vorsitzender des Ausländerbeirates.
Es sei gut, dass die Position der Ausländerbeauftragten nun festgeschrieben und
institutionalisiert werde. Er hätte es besser gefunden, wenn die Themen
Ausländerbeauftragte und Integrationsbeirat getrennt voneinander beraten worden
wären, um das Ganze nun aber zu einem Ende zu bringen, stimme man heute
insgesamt zu. Die im Sozialausschuss eingebrachten Änderungswünsche seiner
Fraktion seien durch die Mehrheitsgruppe leider auf Stadt- und Kreisebene
weitgehend abgelehnt worden, das müsse man zur Kenntnis nehmen. Man werde aber darauf
achten, dass der Landrat oder der Oberbürgermeister bei den Sitzungen des
Integrationsbeirates persönlich anwesend sind und nicht durch ständige
Vertreter repräsentiert würden. Gewünscht hätte sich seine Fraktion, dass
angesichts ihres intensiven Einsatzes die Ausländerbeauftragte eine etwas
höhere finanzielle Honorierung erhalten würde, obwohl im Verwaltungsausschuss
bereits eine gewisse Erhöhung befürwortet worden sei. Man wolle aber, dass Frau
Wolf auch weiterhin in verschiedenen überregionalen Vereinigungen der
Integrationspolitik tätig ist und die dafür notwendigen Beiträge und
Fahrtkosten aus dem Budget der Stadt bezahlt werden. Die Definition der
Aufgabenbereiche der Ausländerbeauftragten und des Integrationsbeauftragten
hätte etwas genauer und umfangreicher abgefasst werden sollen, auch dies sei
abgelehnt worden. Ebenso die Forderung, dass Frau Wolf neben dem
Integrationsbeauftragten wenigstens gleichberechtigt stehe, da sich die beiden
Tätigkeiten gegenseitig ergänzten und nicht überschnitten. Gewünscht hätte man
sich auch die Formulierung, dass beide vertrauensvoll zusammenarbeiten müssen,
dies sei nicht unbedingt selbstverständlich. Ratsherr
RIECHEY geht auf
zwei Stellungnahmen seiner Fraktion ein, in denen unterschiedliche
Vorstellungen bezüglich der Besetzung und der Benennung vorgetragen worden
seien. Er halte die Abschaffung des urdemokratischen Instrumentes der Wahl für
einen großen Fehler, damit habe man ausländischen Mitbürgern die einzige
Möglichkeit genommen, sich aktiv an Wahlen zu beteiligen. Es sei schade, dass
man sich nicht auf eine paritätische Zusammensetzung des Beirates zwischen
ausländischen Vertretern und politischen Vertretern habe einigen können. Ein
solcher Vorschlag sei in dem vorgelegten Konzept seiner Fraktion enthalten
gewesen. Er hätte begrüßt, dass dem Beirat nicht ein Vorsitzender vorgegeben
würde, sondern sich der Beirat seinen Vorsitzenden aus seiner Mitte selbst
wählte, dies hätte durchaus zu dem gleichen Ergebnis führen können. Bei der
Aufgabenbeschreibung der Ausländerbeauftragten bitte er darum, die
Sprachförderung oder Veranstaltungen im Bereich der Sprachförderung mit
aufzunehmen. Parallel zu dem Angebot der VHS werde ehrenamtlich bereits einiges
geleistet, das finde sich in dem gesamten Konzept nicht wieder. Dankbar sei er
für die Anregung der FDP, auch er hätte sich eine weitere Erhöhung der
Aufwandsentschädigung gewünscht. Gerne hätte er sich noch intensiver mit der
heutigen Stellungnahme von Frau Wolf befasst, leider habe sich die Mehrheit
ebenso dagegen entschieden wie gegen den Antrag auf Einzelabstimmung. Das mache
die Entscheidung über das Gesamtpaket nicht einfach, angesichts der
Zugeständnisse in Sachen Ausländerbeauftragte werde seine Fraktion dem
Gesamtkonzept trotz Bauchschmerzen jedoch zustimmen. Ratsfrau
RUDOLPH findet es
gut, dass die Vereinbarung nun endlich zustande komme. In vielen
Ausschusssitzungen sei lange über das Thema diskutiert worden, dennoch sei es
nicht möglich, es zu jedermanns Zufriedenheit zu lösen. Die jetzt zustande
gekommene Vereinbarung halte sie für ausgesprochen sinnvoll. Eine Erhöhung auf
30 Personen finde sie aber bedenklich, man komme bei einer so großen Zahl von
Personen in einer Diskussion nie auf einen Nenner. Der Beirat in Hannover
bestehe aus zehn Personen. Besonders hervorheben möchte sie nochmals die sehr
rührige Arbeit von Frau Wolf, die dadurch gewürdigt werde, dass sie von Seiten
des Rates für die Position der Ausländerbeauftragten gesetzt sei. Beschluss: Der Rat
der Hansestadt Lüneburg lehnt den Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe SPD/CDU und der FDP-Fraktion bei
9 Ja-Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion DIE LINKE ab. Der Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt mehrheitlich mit
den Stimmen der Gruppe SPD/CDU , der FDP-Fraktion und der Fraktion DIE LINKE bei 7 Enthaltungen der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen, 1.)
gemeinsam
mit dem Landkreis Lüneburg einen Integrationsbeirat zu bilden. Die
Zusammensetzung und das Besetzungsverfahren erfolgen auf der Grundlage der mit
dem Landkreis Lüneburg geschlossenen „Vereinbarung über die Bildung eines
gemeinsamen Integrationsbeirates für Stadt und Landkreis Lüneburg“. Die
bestehenden Regelungen zum Ausländerbeirat (Wahlordnung, Geschäftsordnung)
werden aufgehoben; 2.)
gemäß
den in der Vorlage genannten Ausführungen die Stelle einer/s ehrenamtlichen Ausländerbeauftragten
einzurichten, 3.)
die
notwendigen Änderungen der derzeit gültigen Satzung der Hansestadt Lüneburg
über die Entschädigung der Ratsmitglieder, Ortsratmitglieder und ehrenamtlich
Tätigen vom 15.12.1984 i. d. F. der sechsten Änderungssatzung vom 22.02.2007
vorzunehmen (siehe hierzu Beschluss zu TOP 12), 4.)
die
Höhe der Aufwandsentschädigung für die oder den Ausländerbeauftragte/n wird auf
150,00 Euro monatlich festgesetzt, 5.)
Frau
Jacqueline Wolf wird für die Dauer von acht Jahren zur ehrenamtlichen
Ausländerbeauftragten der Hansestadt Lüneburg bestellt. (05,
V, 01/R) |
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