Bürgerinformationssystem
Herr
Koch erinnert zunächst daran, dass es bereits eine Anfrage im Rat der Stadt
gegeben hat, ob die Qualitätsberichte für alle Alten- und Pflegeheime nicht
veröffentlicht werden könnten. Das sei nach derzeitiger Rechtslage allerdings
eindeutig ausgeschlossen, da der Datenschutz der Heimbewohner - noch - als
höherrangig angesehen werde. Sofern
es zu Mängelfeststellungen im Bereich der Heimaufsicht kommt, wird ggf. mit dem
Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) und ggf. dem Gesundheitsamt
agiert. Bei Kontrollbesuchen ist i. d. R. ein Mitglied des Seniorenbeirates
anwesend, sofern der Heimbetreiber damit einverstanden ist. Herr
Kowalik führt weiter aus, dass sämtliche Alten- und Pflegeheime von der
Heimaufsicht regelmäßig geprüft werden. Dabei sei es ein Ziel für die Zukunft,
diese Prüfungen zukünftig arbeitsteilig mit dem MDK durchzuführen. Momentan
gestaltet sich das aber noch schwierig, weil die Intervalle der Prüfungen
unterschiedlich sind. So prüft die Heimaufsicht mindestens jährlich, der MDK
will aber nur alle 5 - 6 Jahre prüfen. Das
Gesundheitsamt und der Seniorenbeirat werden bei den Prüfungen häufig mit
beteiligt. In
Lüneburg werden aktuell zwei weitere Alten- und Pflegeheime neu gebaut. Ein
Heim soll in Kaltenmoor entstehen und eines im sog. Havemann-Zentrum (Berliner
Straße). Am
Ebensberg ist zudem mit der Planung einer weiteren Tagespflegeinrichtung
begonnen worden, die jüngst eingereichten Unterlagen sind allerdings noch
unvollständig. Der
Beratungsbedarf der Heimbewohner durch die Heimaufsicht ist deutlich gestiegen.
Jedes Heim wird zudem einmal tagsüber und einmal nachts überprüft. Die
nächtlichen Prüfungen dienen dazu, die personelle und qualitative Sicherung der
Nachwache zu überprüfen. Auch
bauliche Mängel werden vereinzelt weiter festgestellt, allerdings seien Einzel-
oder Zweibettzimmer inzwischen Standard. Frau
Güntner erkennt Unterschiede im Bericht bei der personellen Stärke und fragt,
ob es personelle Reduzierungen gegeben hat. Herr Kowalik verneint dieses.
Bisher wurden allerdings Hilfskräfte, wie Vertreter vom Seniorenbeirat oder der
Seniorenberater mit im Bericht angegeben, was sich als fehlerhaft
herausgestellt hat. Herr
Soldan fragt nach der Tagespflege. Hier wies die Bedarfsplanung fehlende
Platzangebote aus. Zudem sei die Mängelliste identisch mit der letzten Liste.
Herr Kowalik antwortet dazu, dass sich viele Beschwerden und Mängel
wiederholen. Bei der Tagespflege sei es so, dass solche Einrichtungen außerhalb
von Lüneburg teilweise geschlossen werden. In Lüneburg gibt es bisher ein gutes
Angebot durch den ASB. Ggf. sei eine Vernetzung der Pflege zuhause und der
Tagespflege nötig. Frau
Rudolph möchte wissen, ob die Zahl der Mängel im normalen Rahmen liegt und ob
diese zügig abgestellt werden. Herr Kowalik schätzt die Höhe der Mängelzahlen
als normal ein. Die Mängel sollten zudem sofort abgestellt werden, aber das ist
grundsätzlich unterschiedlich. Manchmal tauchen Fehler dann im gleichen Heim
bei anderen Bewohnern wieder auf. Herr
Koch unterstreicht, dass eine neutrale Aufsicht in diesem Bereich unabdingbar
ist. Frau
Rudolph möchte das Angebot der Tagespflege in Lüneburg erhalten wissen und
würde einen weiteren Ausbau dieses Angebotes begrüßen. Herr
Koch weist darauf hin, dass bei der Auswahl eines Heimes von der Heimaufsicht
oder der Seniorenberatung keine ausdrückliche Empfehlung gegeben werden darf
und kann. Es empfiehlt sich ggf. die Möglichkeit des Probewohnens zu nutzen.
Frau Kannengießer ergänzt, dass auch Hausärzte hinsichtlich von Kriterien zur
Auswahl des passenden Heimes befragt werden können. Weiter
führt Herr Koch aus, dass die Konzeption eines Senioren-Service-Büros in der
letzten Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses vorgestellt wurde.
Inzwischen haben die Wohlfahrtsverbände Bedenken erhoben, weil der Wettbewerb
zu der Sorge führt, nicht genügend berücksichtigt zu werden. Es muss aber
letztlich eine Stelle geben, die überblickend die Lage auf dem Pflegemarkt
beobachtet. Insofern soll eine Seniorenberatung im Verbund mit den Verbänden
erfolgen, aber eben anbieterneutral. Förderanträge beim Land Niedersachsen
seien gestellt. Frau
Güntner fragt an, ob es im Anna-Vogeley-Seniorenzentrum (AVS) in den letzten 2
Jahren Mängel gegeben hat. Herr Koch erklärt dazu, dass die Heimaufsicht seit
einiger Zeit auch für eigene Heime der Kommunen zuständig ist und die Prüfung
nach den gleichen Kriterien erfolgt, wie sie bei anderen Heimen auch der Fall
sind. Das AVS wurde im Jahre 1998 dem Klinikum zugeordnet, dann Bestandteil der
Klinikum gGmbH. Die Notwendigkeit von Investitionen für Renovierungen ist nicht
neu und die Modernisierungen haben in den letzten Jahren auch begonnen. Das AVS
ist momentan als Heim vielleicht nicht ganz marktgerecht, aber keineswegs
marode. Die Entscheidungen, wie es weitergeht, sind noch nicht getroffen. |
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