Bürgerinformationssystem
![]() |
![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Beratungsinhalt: Herr Petersen, Leiter der
Musikschule Lüneburg erläutert die angespannte finanzielle Situation der
Musikschule ist. Geplant war vor einigen Jahren, dass sich die Musikschule auf
ein eigenes Budget – finanziert von Stadt und Landkreis Lüneburg und den
Einnahmen der Nutzer – stützen könne, dessen Höhe durch einen “Kontrakt”
festgeschrieben wird. Dazu ist es nicht gekommen. Auch in der Musikschule
steigen die Kosten, was durch die öffentlichen Träger nicht mehr ausgeglichen
werden kann. Will man nun das Angebot der Schule nicht stark beschränken,
bleibt nur die Alternative die Unterrichtsgebühren wie vorgeschlagen anzuheben. Herr Petersen belegt die
Finanzsituation der letzten 10 Jahr durch Tabellen, die dieser Niederschrift
als Anlage beigefügt sind. Bürgermeisterin Schellmann
äußert Verständnis für diese schwierige Situation und weist auf die
Volkshochschule hin, bei der es finanziell noch schlechter aussehe. Stadtdirektor Koch erinnert
daran, dass es keine gesetzliche Verpflichtung für die Stadt Lüneburg gebe die
Einrichtungen Musikschule und VHS zu unterhalten. Betreibe man sie aber, müsse
eine finanzielle Grundlage vorhanden sein, die die laufenden Kosten decke. Es war leider nicht möglich, im
Zuge der Verselbständigung der Musikschule das Budget festzuschreiben, obwohl
dies vorbereitet war. Verschiedentlich mussten (etwa zur teilweisen Deckung von
Fehlbeträgen bei der VHS und aus Haushaltskonsolidierungszwängen) sogar noch
Eingriffe in das Budget vorgenommen werden. Dies konnte bisher durch eine
flexible Verwaltung noch immer ausgeglichen werden. Diesmal hat sich die
Elternvertretung, die bisher Gebührenerhöhungen sehr solidarisch mitgetragen
hat, jedoch gegen eine Gebührenerhöhung ausgesprochen. Ratsherr Hornig bedankt sich
für die gute Arbeit der Musikschule und hält sie für eine wichtige Einrichtung,
auch wenn sie nur zu den freiwilligen Leistungen der Stadt zählt. Er fragt nach
den Gründen, warum 100 Schüler im letzten Jahr die Schule verlassen haben – ob
es an dem mangelnden Angebot oder den zu hohen Kosten lag. Herr Petersen hält in erster
Linie die Kosten für den Grund des Rückganges. Er beschreibt, dass versucht
wurde durch ausgelagerte Lehrgangsorte wieder neue Schüler anzusprechen, doch
ist dies immer schwierig. Auch Ratsfrau Meins dankt der
Musikschule für die geleistete Arbeit. Ihrer Meinung nach ist gerade die
Früherziehung der 4 – 5 Jährigen der wichtigste Baustein in der Musikschule,
der nicht durch erhöhte Kosten gefährdet werden darf. Sie spricht sich
allgemein gegen eine Gebührenerhöhung aus. Ratsherr Mohr hält die Arbeit
der Musikschule für eine große und wichtige Aufgabe. Für ihn ist die Schule
eine soziale Einrichtung, die kein elitärer Club für Reiche werden darf.
Insofern ist er gegen eine Gebührenerhöhung. Er regt an, das gesamte
Gebührensystem der Musikschule zu überdenken und evtl. eine einkommensabhängige
Gebührenordnung einzurichten. Ratsherr Harder gibt zu
bedenken, dass bereits im letzten Jahr eine Schülerrückgang aufgrund der Kosten
zu verzeichnen war. Es ist doch davon auszugehen, dass noch mehr Schüler
abwandern, wenn die Gebühren weiter steigen. Ratsherr Fischer lobt die Eltern, die bisher die Entwicklung der Musikschule sehr gut mitgetragen haben. Die soziale Verantwortung der Musikschule sei schwierig zu definieren, trotzdem sollte es möglich sein, über eine grundsätzliche Änderung der Strukturen nachzudenken. Fakt bleibt für ihn, dass der Haushalt der Stadt Lüneburg hier auf Sicht keine Verbesserung bringen wird. Bürgermeisterin Schellmann
hielt die Idee für gut, der Musikschule ein festes Budget zur Verfügung zu
stellen. Leider habe dies nicht funktioniert, vielmehr wurden sogar noch Mittel
weggenommen. Es sei an der Zeit eine langfristige Lösung zusammen mit den
Eltern und der Verwaltung zu finden, evtl. wäre die Gründung eines
Musikschulvereins sinnvoll. Sie betont, dass es der Stadt
Lüneburg auch aus ihrer Sicht nicht möglich sei, weitere Gelder an die
Musikschule zu verteilen, sondern dass man froh darüber ist, den Ansatz nicht
habe kürzen zu müssen. Sie hält die angedachte
Gebührenerhöhung für nicht so gravierend, als dass sie dagegen wäre, erwartet
aber für die Zukunft neue Überlegungen zu einem schlüssigen Konzept. Stadtdirektor Koch warnt davor,
die Flucht in privatrechtliche Organisationsformen als Allheilmittel anzusehen.
Zwar könne z.B. die BAT-Bindung bei privatrechtlichen Gesellschaften oder
Vereinen bei Neueinstellungen entfallen, aber es bleibe dabei, dass jede Arbeit
ihren guten Lohn verdient. Trotzdem hält auch er es für denkbar, ähnlich wie
für die VHS beabsichtigt, eine grundsätzliche Überprüfung anzustellen. An die Stellungnahme des
Elternbeirats anknüpfend, erläutert Stadtdirektor Koch, dass die dort
angedachten Kürzungen im Bereich “bauliche Unterhaltung” oder “innere
Verrechnungen” nicht hilfreich wären, da mit diesen Mitteln unplanbare Notfälle
behoben werden müssen, wie z.B. kaputte Fenster oder fehlende Dachziegel,
PC-Wartungen oder juristische Hilfen. Das Geld ist nicht für größere
Baumaßnahmen gedacht, die lange geplant und damit auch verschiebbar wären. Um
diese Belange kümmert sich nämlich die Gebäudewirtschaft, sofern Mittel – wie
vor einem Jahr - im Vermögenshaushalt bereitgestellt werde. Auf die Frage von Ratsherrn
Mohr, was passiert, wenn der Rat der Erhöhung nicht zustimmt, erläutert Herr
Petersen, dass er dann keine andere Idee hat, wie er die Musikschule durch das
nächste Jahr bringen kann. Im Grund ist auch er gegen eine Erhöhung der
Gebühren, doch hat er eine Verpflichtung seinen Lehrern gegenüber und auch der
Qualität des Schulangebots. Auch er ist nicht mit der
Situation zufrieden, jedes Jahr über Gebührenerhöhungen oder
Stellenbesetzungssperren nachdenken zu müssen. Ratsherr Fischer meint, dass
die Eltern entscheiden müssen, ob ihre Kinder geschult werden sollen. Dann
haben sie aber auch das Geld dafür bereit zu halten und nicht noch viele andere
Projekte zu unterstützen. Eine Grundsatzlösung wäre gut,
aber erst in 2004/5 zu realisieren. Ratsfrau Polinowski sieht
spontan auch keine Lösung, kann jedoch sowohl Herrn Peters, als auch die Eltern
verstehen, die sich vor steigenden Kosten in allen Bereichen des Lebens sehen. Ratsfrau Meins sieht einen
großen Unterschied zwischen der Förderwürdigkeit der VHS und der Musikschule,
da ihrer Meinung nach die Früherziehung in der Musikschule nicht
wiederbringbare Grundlagen schafft, die in der Erwachsenenbildung der VHS keine
so große Rolle mehr spielen. Ratsfrau Lotze-Rauckes spricht
sich auch entschieden für eine langfristige Lösung aus, aber es bleibt Fakt,
dass in diesem Haushalt 26.000,- € fehlen. Bei diesem Defizit hält sie eine
Erhöhung von 3,- € pro Monat für akzeptabel. An dieser Stelle weist Herr
Peters auf einen Schreibfehler in der Vorlage hin; Die erhöhte Gebühr 2.3.1
beträgt nicht 29,- € sondern nur 25,- €. Beschluss: Es wird beschlossen, die Satzung über
die Teilnahme am Unterricht der Musikschule und Erhebung der
Unterrichtsgebühren (Musikschulsatzung) in der derzeit gültigen Fassung vom 14.12.2000 mit Wirkung vom 01.01.2003 wie folgt zu
ändern: §10 Abs.5 Nr.1 Grundgebühr 1.1 Alle Fächer außer Klavier, Harfe, Schlagzeug 1.1.1 Kinder und Jugendliche 15,00
€ 1.1.2 Erwachsene 28,00 € nach Vollendung des 18.
Lebensjahres 1.2 Instrumentalfächer
Klavier, Harfe, Schlagzeug 1.2.1 Kinder,
Jugendliche 16,00 € 1.2.2 Erwachsene 29,00
€ nach Vollendung des 18. Lebensjahres §10 Abs.5 Nr.2 Unterrichtsgebühr I. Abteilung A (Grundstufe) Grundausbildung a) Musikalische
Früherziehung für 4-jährige (MFE) 8,50 € b) Musikalische
Früherziehung für 5-jährige (MFE-Vorkursus) 8,50
€ c) Musikalische
Grundausbildung (MGA) 8,50 € II. Abteilung B (Unterstufe) Elementares
Instrumentalspiel a) Nach
absolvierter Grundausbildung 17,50 € b) Bei versäumter
Grundausbildung 17,50 €
"Nachholkursus für Kinder im 3./4. Schuljahr" III. Abteilung C (Mittel- und Oberstufe)
Instrumentaler- und vokaler Hauptfachunterricht a)
Gruppenunterricht 25,00 € b)
Partner/innenunterricht 39,00 € c) ½ Einzelstunde 39,00
€ d) Einzelstunde 64,00
€ Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 4 Nein-Stimmen: 1 Enthaltungen: 2 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |