Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Ratsherr
NEUBAUER möchte die
Verwaltung loben, die konsequent und zukunftsweisend den Antrag der Gruppe
SPD/CDU nach einer regionalen Klimaleitstelle umgesetzt habe. In der
Landeszeitung sei eine Kritik der Grünen zu lesen gewesen, wonach die Politik
nur noch abnicke, was die Verwaltung vorgebe. Hier werde jedoch im Gegensatz
vorbildlich umgesetzt, was der Rat vorgegeben habe. Dennoch lobe er den
Beigeordneten Löb, der ebenfalls in der LZ erkannt habe, dass
Kooperationsvereinbarung und Klimaleitstelle richtig seien. Allerdings frage
Herr Löb im gleichen Atemzug, warum es jetzt so eilig vorangehe. Dazu sei
anzumerken, dass ein Tempolimit für den Klimaschutz zwar sinnvoll sein
mag, ein Tempolimit beim Klimaschutz jedoch nicht, da seien sich
sicherlich alle im Rat einig. Der vorliegende Kooperationsvertrag sei eine
wichtige Sache und die Frage, warum er jetzt schon unterschrieben werden
sollte, sei von zentraler Bedeutung, wenn man sich vor Augen führte, dass
eigentlich der Landkreis Lüneburg die zuständige Institution für einen solchen
Kooperationsvertrag sei. Er glaube, der Rat der Hansestadt Lüneburg müsse sich
unbedingt positionieren, bevor die Gremien im Landkreis tagten. Man müsse
klarstellen, dass die Hansestadt Lüneburg als dritter gleichberechtigter
Partner mit in dieses Kooperationsboot wolle. Der Landkreis berate morgen
erstmals zu diesem Thema, daher sei es richtig, heute deutlich zu machen, dass
man selbst nicht nur ein Anhängsel bilde, schon gar nicht in Klimaschutzfragen.
Ergänzend wolle er feststellen, dass Frau Schubert vom BUND und auch Frau
Kirsch als NABU-Vertreterin ihm in Gesprächen ausdrücklich versichert hätten,
dass es wichtig sei, heute diese Position einzunehmen. Zum
Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen habe er sich die Mühe
gemacht, mal ein wenig nachzublättern und er müsse feststellen, dass in der
Präambel des Kooperationsvertrages klipp und klar stehe, dass dieser
Maßnahmenkatalog die Grundlage bilde, um das Klima in der Metropolregion
Hamburg zu schützen. Die Forderungen aus dem Änderungsantrag nach Baumschutz
und ökologisch nachhaltiger Waldwirtschaft seien ebenfalls bereits enthalten.
Moniert wurde zudem, dass auch andere Themen nicht entsprechend gewürdigt
würden, das sei aber kein Problem, da es heute ohnehin nur um die eine Frage
gehe, ob der Oberbürgermeister beauftragt werde, die Kooperationsvereinbarung
zu unterschreiben, nicht mehr und nicht weniger. Ratsfrau
HILLMER schließt
sich der Auffassung an, der Unterzeichnung zustimmen zu können. Die Änderungen
könne man unter den Tisch fallen lassen, da die Inhalte in der Lüneburger
Klimaschutzfibel bereits behandelt würden. Ratsherr
RIECHEY unterstützt
die Kooperationsvereinbarung, da sicherlich alle Fraktionen erkannt hätten,
dass sie in der Tat wichtig und richtig sei, der Prozess der Entstehung finde
aber nicht seine Zustimmung. Problematisch sei an der schnellen Entstehung
dieses Papiers, dass die Umweltverbände in keiner Weise beteiligt worden seien.
Diese müsse man aber natürlich mit in’s Boot holen. So sei wohl auch der
Punkt 2 des Änderungsantrages zu verstehen, dass dies nämlich kein
abschließender Katalog sein solle, sondern dass man ihn im Umweltausschuss
gemeinsam mit den Umweltverbänden jederzeit müsse ergänzen und weiterentwickeln
können. Das Sachwissen dieser Gruppen sollte unbedingt mit einbezogen werden.
Er erinnere zudem daran, dass in der Sitzung des Verwaltungsausschusses
zugesichert worden sei, die Präambel um den Bezug auf das Lüneburger Konzept zu
erweitern. Dies sei wichtig, da man in diesem Konzept sehr konkrete Zahlen
verabschiedet habe, an denen es in der Kooperationsvereinbarung mangele. Frau
DZIUBA-BUSCH
erläutert, dass die mehrheitliche Beschlussempfehlung aus dem
Verwaltungsausschuss laute, das Lüneburger Klimaschutzkonzept in die Präambel
mit aufzunehmen. Sie habe in der Sitzung bereits deutlich gemacht, dass ihr
dies möglich erscheine. Sie habe jedoch noch keine ergänzte Sitzungsvorlage
vorlegen können, da sie erst am gestrigen Nachmittag die Gelegenheit gehabt
habe, mit dem Vertreter der Hansestadt Hamburg darüber zu sprechen. Dort werde
der Wunsch als unproblematisch betrachtet. Die Kooperationsvereinbarung sei als
Rahmen abgefasst, so dass man sie stets ergänzen könne, wenn eine Übereinkunft
mit den Vertragspartnern erzielt werde. Bürgermeister
DR. SCHARF stellt
die Signalwirkung der Vereinbarung heraus. Hansestadt Lüneburg, Landkreis
Lüneburg und die Hansestadt Hamburg träten als gleichberechtigte Partner auf,
er lege Wert darauf, dass dies gemeinsam auf den Weg gebracht worden sei und
niemand die Vorreiterrolle beanspruchen sollte. Es gehöre mit zu den großen
Themen, die man gemeinsam mit dem Kreis vereinbart und vorangebracht habe. Er
verstehe nicht so recht die etwas hinhaltende Taktik der Grünen, denen es bei
diesem Thema doch eigentlich sonst nicht schnell genug gehen könne. Insofern
sollte man doch die vorgetragenen Bedenken heute etwas zurückstellen und der
Vereinbarung mit großer Mehrheit zustimmen. Ratsfrau
KIEßLICH stellt
klar, dass Klimaschutz und Naturschutz allgemein natürlich für ihre Fraktion
schon seit Jahrzehnten ohne Wenn und Aber ganz vordringliche Themen seien. Es
könne auch für sie nicht schnell genug gehen, aber dennoch wolle man Dinge, die
Hand und Fuß haben, das sei das Entscheidende. Die Stadt Lüneburg sei bereits
seit 1991 Mitglied im Klimabündnis, aber man wolle nun keine Lippenbekenntnisse
und Verallgemeinerungen mehr, sondern bei konkreten Themen ansetzen und sie
verwirklichen. Es würden oft große Rahmen beschlossen, denen aber dann letzten
Endes nichts folgte. Dafür stehe ihre Fraktion nicht zur Verfügung. Im letzten
Jahr habe es ganze zwei Umweltausschusssitzungen gegeben, was bedeute, dass das
Thema hier durchaus noch nicht so präsent sei und dass das Thema Umweltschutz
doch nicht ganz so ernst genommen werde. Das Thema sei aber keineswegs neu, so
dass man in den letzten Jahren sicherlich Termine hätte finden können, um die
beteiligten Verbände über den Umweltausschuss mit einzubeziehen. Auf deren
Erfahrung vor Ort solle man nicht verzichten. Fachbereichsleiterin
SCHRÖDER-EHLERS
möchte dem Eindruck entgegenwirken, dass Umweltschutz in Lüneburg nur noch über
die Rahmenvereinbarung mit Hamburg definiert werde. Man habe in den letzten
Jahren deutlich gezeigt, dass man hier eine sehr engagierte Umweltarbeit betreibe,
das sei auch im Umweltausschuss mit den
Verbänden immer wieder diskutiert worden. Man habe von den Verbänden das Signal
bekommen, dass man mit dieser Vereinbarung auf dem richtigen Weg sei. Man dürfe
nicht vergessen, dass die Stadt Lüneburg auch weiterhin den Rahmen setze für
die eigene Umwelt- und Klimaschutzarbeit und es doch eine Bereicherung
darstelle, sich mit den anderen Partnern in der Region zusammenzuschließen, um
gemeinsam etwas zu erreichen. Klimaschutz höre nicht an den Stadtgrenzen auf,
sondern sei eine überregionale und sogar weltweite Aufgabe. Das dürfe aber
niemanden daran hindern, vor Ort konkrete Projekte umzusetzen. Die Bilanz des
Klimaschutzes der letzten Jahre in Lüneburg, an der alle mitgearbeitet hätten,
könne sich sicher sehen lassen. Sie nenne als Beispiele die Erhöhung des
Anteils der Solarenergie und eine nachvollziehbare und messbare
Energieeffizienz. Die überregionale Zusammenarbeit bilde dazu eine gute und
wichtige Ergänzung. Beigeordnete
SCHELLMANN betont,
dass es ihr wichtig sei, nun eine Kooperation zu haben, die es vorher so nicht
gegeben habe, weil Hamburg die Region Lüneburg eigentlich nie so recht zur
Kenntnis genommen habe. Dass diese Kooperationsvereinbarung noch nicht alles
sei, was man haben wolle, sei ganz selbstverständlich. Hamburg habe sehr viel
unternommen, um das Bewusstsein für Klima und Klimaschutz ihrer Bürger zu
stärken, das könne man im Rahmen der Kooperation in Lüneburg ebenfalls
anstreben. Die Vereinbarung biete praktikable Rahmenbedingungen, die noch wenig
über die Inhalte aussagten, die man noch ausfüllen könne. Natürlich müsse man
noch Prioritäten formulieren, die man nicht einseitig festlegen könne, sondern
mit den Vertragspartnern diskutieren müsse. Hier werde es sicherlich noch einen
fruchtbaren Dialog geben. Beschluss: Der
Rat der Hansestadt Lüneburg lehnt den Änderungsantrag der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe SPD/CDU und der
FDP-Fraktion gegen die Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion
DIE LINKE ab. Der
Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt einstimmig: Der
Verwaltungsausschuss wird beauftragt, die im Entwurf vorgelegte
Kooperationsvereinbarung zwischen der Hansestadt Lüneburg, dem Landkreis
Lüneburg und der Freien und Hansestadt Hamburg über gemeinsame Zielsetzungen im
Klimaschutz zu unterzeichnen unter Aufnahme des Lüneburger Klimaschutzkonzeptes
in die Präambel. (31) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||