Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr
LANDMANN
(Kulturreferent und Fachbereichsleiter Kultur) erinnert zunächst daran, dass
Bewerbungen um den Titel ‚Weltkulturerbe’ nicht von den Städten
selbst, sondern von der Bundesrepublik Deutschland gestellt würden, dem voraus
gingen die Sammlungen von Anträgen durch die jeweiligen Bundesländer. Daraus
folge, dass man die Bereitschaft des Landes zur Unterstützung eines solchen
Antrages sondieren müsse. Ende der neunziger Jahre habe das Land trotz aller
Anstrengungen der Stadt einer Bewerbung für die historische Innenstadt und das
Rathaus keine Erfolgsaussichten eingeräumt. Dies habe nicht an der Bewerbung
der Stadt gelegen, sondern an einer Änderung der Politik der Unesco, die bis
dahin eine Fülle von Weltkulturerbetiteln für kleine Objekte vergeben hatte,
inzwischen jedoch auf größere Zusammenhänge setzte. Selbst aussichtsreiche
Städte wie Oxford und Cambridge hätten daraufhin ihre Bewerbungen zurückgezogen.
Eine Chance bestehe für Lüneburg in der Beteiligung an einer möglichst
länderübergreifenden Kulturregion. Es seien daraufhin Überlegungen in Richtung
‚Kulturregion Lüneburger Heide’ angestellt, um diese Vorgaben
umzusetzen. Eine Region sei bei der Bewerbung aufgrund der verschiedenen
Interessen der Beteiligten natürlich schwieriger zu handhaben. Zur Bündelung
dieser Interessen sei im Februar 2006 der Förderkreis Weltkulturerbe Lüneburg
e.V. gegründet worden, der sich zum Ziel gesetzt habe, die Bewerbungsinitiative
der Stadt Lüneburg in der Region zu unterstützen. Es seien vielfältige
Gespräche mit der Unesco, dem Land Niedersachsen und diversen in der Region
tätigen Kultureinrichtungen geführt worden mit dem Ergebnis, dass man große
Chancen sehe, mit der ‚Kulturregion Lüneburger Heide’ die
Unterstützung des Landes zu erhalten. Die offizielle Bewerbungsabsicht werde
man im kommenden Frühjahr in Hannover vorstellen. Gleichwohl habe man auch
Gespräche mit bereits erfolgreichen Bewerbern geführt um auszuloten, wie die
eigenen Chancen zu optimieren seien. Die Bewerbung der Stadt Lüneburg sei auch
ein Impuls an andere Heidegebiete, die es in vielen Teilen Europas gebe, sich
möglicherweise der Bewerbung anzuschließen. Ob dies gelinge, könne zur jetzigen
Zeit noch nicht sicher zugesagt werden. Sofern sich nur zwei Länder
entschließen würden, parallel etwas ähnliches zu beantragen, könne man
unabhängig von Wartelisten und Fristen sofort die Bewerbung an die Unesco
geben. Dies sei eine konkrete Chance, man habe daher die erforderlichen
wissenschaftlichen Expertisen unter anderem zur Bedeutung der Heidelandschaften
in Auftrag gegeben. Beschluss: Vorlage
zur Kenntnis genommen. (4) |
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