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Auszug - Sachstandsbericht HVV  

 
 
Öffentliche Sitzung des Verkehrsausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Verkehrsausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 10.10.2007    
Zeit: 17:00 - 20:11 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Beigeordneter Löb begrüßt Herrn Lutz Aigner von der HVV GmbH.

 

Herr Aigner stellt den Ausschussmitgliedern zunächst die Organisationsform des HVV vor. Der HVV ist seit 1996 im Eigentum der politischen Gebietskörperschaften; dabei ist der HVV Besteller im Auftrag dieser für die Leistung des öffentlichen Personennahverkehrs. Mittlerweile gibt es 35 Verkehrsunternehmen die im Auftrag des HVV tätig sind. Politische Einflüsse auf die HVV GmbH übt der Aufsichtsrat aus, dem u.a. die Landräte angehören. Auch Fahrgäste können über einen Beirat Einfluss nehmen.

 

Der HVV finanziert sich zu 72 % über Fahrgeldeinnahmen. Dies entspricht im Vergleich zu anderen Verkehrsunternehmen nach Ansicht von Herrn Aigner einem sehr guten Kostendeckungsgrad. Die Fahrgastzahlen entwickeln sich positiv. 2006 wurden 609 Mio. Fahrgäste gezählt. Insbesondere nehmen die Kunden auch die Verbundausweitung, unter anderem auf den Landkreis Lüneburg, sehr gut an. Zudem wurde die Qualität der Leistung in Niedersachsen z.B. durch die Einführung des Metronoms verbessert.

Positiv entwickeln sich auch die Fahrgeldeinnahmen. 2006 wurden 504 Mio. Euro eingenommen, in 2007 wird diese Zahl noch einmal übertroffen. Die Einnahmen kommen in einen Topf und werden daraus an die Verkehrsunternehmen, die im Auftrag des HVV tätig sind, verteilt. Verteilungsschlüssel ist die Nachfrage in den einzelnen Versorgungsgebieten.

 

Zur Verbunderweiterung auf den Landkreis Lüneburg bleibt mitzuteilen, dass nach einer Umfrage 88 % der Bürger im Landkreis Lüneburg über die Zugehörigkeit zum HVV informiert sind. 67 % der Bevölkerung finden die Ausweitung auf den Landkreis Lüneburg gut bis sehr gut, weil unter anderem das Preisleistungsverhältnis stimmt. Seit der Verbundausweitung auf den Landkreis Lüneburg hat der HVV für den öffentlichen Personennahverkehr einen Kundenzuwachs von 8 % registriert, zudem nutzen 10 % der alten Kunden jetzt öfter den öffentlichen Personennahverkehr.

 

Problematisch ist nach der Ansicht von Herrn Aigner die Verkaufsstelle der Deutschen Bahn am Bahnhof Lüneburg, da dort nur widerwillig Auskünfte zum HVV erteilt, bzw. HVV-Zeitkarten verkauft werden. Verbessern wird sich die Situation 2008 durch den Austausch der vorhandenen Fahrkartenautomaten in der Eingangshalle gegen touch screen Geräte, auf denen man das Fahrziel dann direkt eingeben kann und nicht mehr erst in einer Haltestellenliste die Nummer des Zielbahnhofes heraussuchen muss.

 

Auf Nachfrage von Ratsherr Kroll wird erklärt, dass die Menuführung selbstverständlich in deutscher Sprache sein wird.

 

Als nächsten Schritt soll 2009 im HVV die elektronische Fahrkarte eingeführt werden. Ziel dieser Fahrkarte ist es, auch den Kunden Rabatte zu geben, die den HVV z.B. nur bestimmte Tage oder einen halben Monat lang nutzen. Denn für diese Vielfahrer gibt es bisher keine geeigneten Rabattmöglichkeiten, weil sich eine Monatskarte in der Regel nicht rentiert.

 

Herr Kästner möchte eine behindertengerechte Gestaltung der Automaten.

 

Herr Dammann möchte wissen, ob durch den Börsengang der Deutschen Bahn bestehende Strecken außer Betrieb genommen werden und wie es mit der Nord-Süd Streckenumleitung auf die Y- Trasse aussieht.

 

Herr Aigner kann dazu nichts sagen, weil der HVV an diesen Prozessen nicht beteiligt ist. Auf weitere Nachfrage von Herrn Dammann teilt Herr Aigner mit, dass der HVV für eine Ausweitung des Schienenstreckennetzes bzw. für den Erhalt kämpft.

 

Herr Brock bewertet die verbesserte Ausrüstung der Busse als Positiv. Insbesondere die akustische Fahrzielansage ist eine Hilfe. Negativ ist, dass es keine Sechserkarten mehr gibt. Senioren fahren oftmals nur gelegentlich. Außerdem ist das Angebot in den Abendstunden nicht ausreichend. Von Vorteil wäre es zudem, wenn die Bahncard genutzt werden könnte.

 

Frau Schröder-Ehlers hält eine Erweiterung des Angebotes in die Abendstunden für unwirtschaftlich. Die Ladenöffnungszeiten in der Innenstadt reichen lediglich bis 19:00 Uhr, für den Bedarf danach gäbe es das ASM. Für die Strecke zur Uni wurde aufgrund des vorhandenen Bedarfs das Busangebot erweitert.

 

Mehrfachfahrkarten können im HVV-System nicht angeboten werden, weil z.B. Entwerter nicht vorgehalten werden. Herr Aigner verweist aber nochmals auf die Einführung der elektronischen Fahrkarte, die die Interessen dieser Kundengruppe berücksichtigen soll. Sofern der HVV die Bahncard akzeptieren würde, würden daraus Verluste in zweistelliger Millionenhöhe entstehen, die die Deutsche Bahn dem HVV nicht ausgleichen möchte.

 

Herr Oberbürgermeister Mädge setzt sich ebenfalls für die Einführung der Sechserkarte ein, weil daraus weitere Fahrgastzuwächse resultieren würden. Positiv sieht er die Einführung der Senioren- und Familienkarte.

 

Herr Aigner führt dazu an, dass der Kunde eine gute Transparenz verlangt. Sonderformen bilden eine zusätzliche Erschwernis. Weiter macht Herr Aigner auf die vier Autofreien Sonntage in 2008 aufmerksam. An diesen Tagen wird das HVV- Angebot im gesamten Verbund kostenlos sein. Finanziert wird die Aktion durch die Freie und Hansestadt Hamburg.

 

Ratsherr Kunath möchte das nachlösen von HVV- Fahrscheinen in den Fahrzeugen ermöglichen.

 

Herr Aigner hält dadurch das Schwarzfahrrisiko für zu groß. Damit könnte ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden verbunden sein.

 

Beigeordneter Löb möchte wissen, wie die KVG mit dem HVV zufrieden ist.

 

Herr Losch von der KVG ist mit der Zusammenarbeit zufrieden.

 

Beigeordneter Löb plädiert für eine kostenlose Fahrradmitnahme in den Metronomzügen des HVV.

 

Im HVV- Gebiet gibt es bis auf die Regionalbahnen nach Aussage von Herrn Aigner überall die Möglichkeit, außerhalb der Hauptverkehrszeiten das Fahrrad kostenlos mitzunehmen. Die Ausweitung dieses Angebotes auf alle Züge scheitert an den vorhandenen Kapazitäten. Deshalb hat man sich entschlossen in den Regionalzügen die Notwendigkeit des Lösens einer Fahrradkarte (3,50 € pro Tag) beizubehalten.