Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Beigeordneter Löb begrüßt Herrn Lutz
Aigner von der HVV GmbH. Herr Aigner stellt den
Ausschussmitgliedern zunächst die Organisationsform des HVV vor. Der HVV ist
seit 1996 im Eigentum der politischen Gebietskörperschaften; dabei ist der HVV
Besteller im Auftrag dieser für die Leistung des öffentlichen
Personennahverkehrs. Mittlerweile gibt es 35 Verkehrsunternehmen die im Auftrag
des HVV tätig sind. Politische Einflüsse auf die HVV GmbH übt der Aufsichtsrat
aus, dem u.a. die Landräte angehören. Auch Fahrgäste können über einen Beirat
Einfluss nehmen. Der HVV finanziert sich zu 72 % über
Fahrgeldeinnahmen. Dies entspricht im Vergleich zu anderen Verkehrsunternehmen
nach Ansicht von Herrn Aigner einem sehr guten Kostendeckungsgrad. Die
Fahrgastzahlen entwickeln sich positiv. 2006 wurden 609 Mio. Fahrgäste gezählt.
Insbesondere nehmen die Kunden auch die Verbundausweitung, unter anderem auf
den Landkreis Lüneburg, sehr gut an. Zudem wurde die Qualität der Leistung in
Niedersachsen z.B. durch die Einführung des Metronoms verbessert. Positiv entwickeln sich auch die
Fahrgeldeinnahmen. 2006 wurden 504 Mio. Euro eingenommen, in 2007 wird diese
Zahl noch einmal übertroffen. Die Einnahmen kommen in einen Topf und werden
daraus an die Verkehrsunternehmen, die im Auftrag des HVV tätig sind, verteilt.
Verteilungsschlüssel ist die Nachfrage in den einzelnen Versorgungsgebieten. Zur Verbunderweiterung auf den Landkreis
Lüneburg bleibt mitzuteilen, dass nach einer Umfrage 88 % der Bürger im
Landkreis Lüneburg über die Zugehörigkeit zum HVV informiert sind. 67 % der
Bevölkerung finden die Ausweitung auf den Landkreis Lüneburg gut bis sehr gut,
weil unter anderem das Preisleistungsverhältnis stimmt. Seit der
Verbundausweitung auf den Landkreis Lüneburg hat der HVV für den öffentlichen
Personennahverkehr einen Kundenzuwachs von 8 % registriert, zudem nutzen 10 %
der alten Kunden jetzt öfter den öffentlichen Personennahverkehr. Problematisch ist nach der Ansicht von
Herrn Aigner die Verkaufsstelle der Deutschen Bahn am Bahnhof Lüneburg, da dort
nur widerwillig Auskünfte zum HVV erteilt, bzw. HVV-Zeitkarten verkauft werden.
Verbessern wird sich die Situation 2008 durch den Austausch der vorhandenen
Fahrkartenautomaten in der Eingangshalle gegen touch screen Geräte, auf denen
man das Fahrziel dann direkt eingeben kann und nicht mehr erst in einer
Haltestellenliste die Nummer des Zielbahnhofes heraussuchen muss. Auf Nachfrage von Ratsherr Kroll wird
erklärt, dass die Menuführung selbstverständlich in deutscher Sprache sein
wird. Als nächsten Schritt soll 2009 im HVV die
elektronische Fahrkarte eingeführt werden. Ziel dieser Fahrkarte ist es, auch
den Kunden Rabatte zu geben, die den HVV z.B. nur bestimmte Tage oder einen
halben Monat lang nutzen. Denn für diese Vielfahrer gibt es bisher keine geeigneten
Rabattmöglichkeiten, weil sich eine Monatskarte in der Regel nicht rentiert. Herr Kästner möchte eine
behindertengerechte Gestaltung der Automaten. Herr Dammann möchte wissen, ob durch den
Börsengang der Deutschen Bahn bestehende Strecken außer Betrieb genommen werden
und wie es mit der Nord-Süd Streckenumleitung auf die Y- Trasse aussieht. Herr Aigner kann dazu nichts sagen, weil
der HVV an diesen Prozessen nicht beteiligt ist. Auf weitere Nachfrage von
Herrn Dammann teilt Herr Aigner mit, dass der HVV für eine Ausweitung des
Schienenstreckennetzes bzw. für den Erhalt kämpft. Herr Brock bewertet die verbesserte
Ausrüstung der Busse als Positiv. Insbesondere die akustische Fahrzielansage
ist eine Hilfe. Negativ ist, dass es keine Sechserkarten mehr gibt. Senioren
fahren oftmals nur gelegentlich. Außerdem ist das Angebot in den Abendstunden
nicht ausreichend. Von Vorteil wäre es zudem, wenn die Bahncard genutzt werden
könnte. Frau Schröder-Ehlers hält eine Erweiterung
des Angebotes in die Abendstunden für unwirtschaftlich. Die Ladenöffnungszeiten
in der Innenstadt reichen lediglich bis 19:00 Uhr, für den Bedarf danach gäbe
es das ASM. Für die Strecke zur Uni wurde aufgrund des vorhandenen Bedarfs das
Busangebot erweitert. Mehrfachfahrkarten können im HVV-System
nicht angeboten werden, weil z.B. Entwerter nicht vorgehalten werden. Herr
Aigner verweist aber nochmals auf die Einführung der elektronischen Fahrkarte,
die die Interessen dieser Kundengruppe berücksichtigen soll. Sofern der HVV die
Bahncard akzeptieren würde, würden daraus Verluste in zweistelliger
Millionenhöhe entstehen, die die Deutsche Bahn dem HVV nicht ausgleichen
möchte. Herr Oberbürgermeister Mädge setzt sich
ebenfalls für die Einführung der Sechserkarte ein, weil daraus weitere
Fahrgastzuwächse resultieren würden. Positiv sieht er die Einführung der
Senioren- und Familienkarte. Herr Aigner führt dazu an, dass der Kunde
eine gute Transparenz verlangt. Sonderformen bilden eine zusätzliche
Erschwernis. Weiter macht Herr Aigner auf die vier Autofreien Sonntage in 2008
aufmerksam. An diesen Tagen wird das HVV- Angebot im gesamten Verbund kostenlos
sein. Finanziert wird die Aktion durch die Freie und Hansestadt Hamburg. Ratsherr Kunath möchte das nachlösen von
HVV- Fahrscheinen in den Fahrzeugen ermöglichen. Herr Aigner hält dadurch das
Schwarzfahrrisiko für zu groß. Damit könnte ein erheblicher wirtschaftlicher
Schaden verbunden sein. Beigeordneter Löb möchte wissen, wie die
KVG mit dem HVV zufrieden ist. Herr Losch von der KVG ist mit der
Zusammenarbeit zufrieden. Beigeordneter Löb plädiert für eine
kostenlose Fahrradmitnahme in den Metronomzügen des HVV. Im HVV- Gebiet gibt es bis auf die
Regionalbahnen nach Aussage von Herrn Aigner überall die Möglichkeit, außerhalb
der Hauptverkehrszeiten das Fahrrad kostenlos mitzunehmen. Die Ausweitung
dieses Angebotes auf alle Züge scheitert an den vorhandenen Kapazitäten.
Deshalb hat man sich entschlossen in den Regionalzügen die Notwendigkeit des
Lösens einer Fahrradkarte (3,50 € pro Tag) beizubehalten. |
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