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Beratungsinhalt: Rathauskomplex Stadtbaurätin
Gundermann begrüßt Architekt Hellberg vom
Architektenbüro PMP, dass der Bauverwaltung seit einem Jahr bei der Erstellung
des Masterplans zur Seite steht. In
einem Rückblick wird auf die bisher schon durchgeführten Maßnahmen eingegangen
und auch auf die unterschiedlichen Zuwendungsgeber. Die Erstellung eines
Masterplans und eines Nutzungskonzepts nehmen bereits abschließende Formen an.
Aufgezeigt wird dabei auch eine Perspektive und Entwicklung der Nutzung. Der
Gebäudekomplex Rathaus beinhaltet 248 Räume mit derzeit unterschiedlichster
Nutzung. Die Nutzungen unterliegen bisher über die Jahre einem ständigen Wandel
und Veränderungen bezogen auf die Verwaltungsnutzung. Die Nutzfläche betragt
über 7.900 m². Im Gebäudekomplex sind 700 Jahre Baugeschichte vereint. Der
Masterplan zeigt als Planinstrument auf, wie in den nächsten 20 Jahren mit den
Baumaßnahmen n der zeitlichen Abfolge und in welchen Bauabschnitten umgegangen
werden soll. Die Abwicklung wird sich variabel gestalten lassen. Als
Kostenrahmen für die nächsten 20 Jahre wurde ein Betrag von 20 Mio. €
ermittelt. Zukünftige Fördermittelanträge, mit einem Masterplan hinterlegt,
werden das Verfahren erleichtern. Der Masterplan ist realisierbar, flexibel,
anpassbar aber auch veränderbar. Mit dem Umzug des Archivs in andere Räumlichkeiten
eröffnen sich Potenziale, die jetzt noch als Archiv genutzten Räume, umzubauen,
zu sanieren und in Sitzungsräume umzugestalten. Der Masterplan Altes Rathaus
ist Teil des integrierten Handlungskonzeptes, eingebettet in den Teilbereich
Wasserviertel. Vor dem Hintergrund eines großen Gesamtvorhabens wird man
versuchen, von verschiedenen Fördermittelgebern Mittel in überschaubaren
Zeitabschnitten abzufordern. Die einzelnen Maßnahmen werden zu gegebener Zeit
im Ausschuss vorgestellt. St. Nikolaihof, Bardowick Stadtbaurätin
Gundermann führt
aus, dass für diesen Komplex ein Nutzungskonzept beauftragt wurde. Die
Erstellung der Antragsunterlagen wird von der Stadt wahrgenommen. Die
Antragstellung selbst übernimmt der Flecken Bardowick. Über die Vorgehensweise
wurde im Stiftungsbeirat vorgetragen. Ratsherr
Riechey hat den
Ausführungen entnommen, dass durch die vorgesehene Auslagerung des Stadtarchivs
im Rathaus Räume freiwerden, die nach einer Sanierung als Sitzungsräume genutzt
werden sollen. In anderen Städten werden den im Rat vertretenen Parteien
Sitzungsräume für Fraktionssitzungen zur Verfügung gestellt. Ihn interessiert,
ob dies auch hier angedacht sei. Oberbürgermeister
Mädge verdeutlicht,
dass es sich bei den Räumen um einen der ältesten Bereiche des Rathauses
handelt. Zunächst ist daran gedacht, heute noch ausgelagerte Verwaltungsteile
zurück zu holen. Über diese Räume und deren Nachnutzung wird noch viel zu
diskutieren sein, weil es hierzu die unterschiedlichsten Vorstellungen gibt. Seitens der
Verwaltung ist nicht vorgesehen, dass dort Fraktionssitzungsräume geschaffen
werden. Ratsherr
Völker
interessiert, ob es für die Abfolge, welche Gebäudeteile wann saniert werden,
schon eine Prioritätenliste besteht. Stadtbaurätin
Gundermann erinnert daran, dass dazu im Ausschuss
bereits vorgetragen wurde. Die Verwaltung beabsichtigt, nach fachlichen und
sachlichen Kriterien vorzugehen. Priorität haben die statischen Belange. Architekt
Hellberg – Büro PMP –
führt aus, dass das Dach des Tonnengewölbes über dem Archiv eine der ersten
Maßnahmen sein wird. Oberbürgermeister
Mädge ergänzt, dass
im Gebäudekomplex auch statische Probleme bestehen, die angefasst werden
müssen. Fassadenbereiche zeigen Ermüdungserscheinungen, die auch weiterhin
saniert werden müssen. Auch über die Bereiche der Druckerei und der Gastronomie
muss nachgedacht werden. Verbesserungswürdig sind auch die Eingangssituation,
die Verbesserung der Barrierefreiheit, Toilettenanlage und Garderoben. Der
Museumsteil muss moderner und zeitgemäßer aufgestellt werden.
Schadstoffprüfungen und Erneuerung von Elektrik müssen angefasst werden.
Sanierung wird für den Rathauskomplex ein Dauerthema bleiben. Die
Rathausunterhaltung ist eine Pflichtaufgabe einer Kommune. Das kulturelle Erbe
muss erhalten werden. Sanierung im Altbestand ist schwer von vornherein mit
Kosten zu belegen. Sicherlich wird es von der zu restaurierenden Substanz nicht
schwer sein, jährlich 300.000 bis 1. Mio. € zu verbauen. Realistisch sind
500.000 €/jährlich, weil in der Regel kleinteilig vorgegangen werden muss. Klar
gesagt werden muss, dass die Altbestände des Archivs sicherer untergebracht
werden müssen. Ratsherr
Kroll interessiert,
ob die alten Speichergebäude der StOV nicht für die Unterbringung des Archivs
geeignet sind. Oberbürgermeister
Mädge erinnert
daran, dass dies schon seit 10 Jahren ein Thema sei. Die Gebäude sind
ungeeignet. Angedacht ist die Nachnutzung des Gebäudes der Landeszentralbank. Beigeordneter
Körner geht davon
aus, dass die Fassadensanierung des Rathauskomplexes weitgehend abgeschlossen
sei. Ihn interessiert, ob auch in der Gründung der Fassade Probleme bestehen. Stadtbaurätin
Gundermann
verdeutlicht, dass kein einheitlicher Baugrund besteht. Über die Jahrhunderte
wurden einzelne Gebäude unterschiedlich gegründet. Aus diesem Grund sind in die
Untersuchungen auch Statiker einbezogen worden. Bereiche, in denen im
Gründungsbereich Probleme bereits erkannt wurden, werden aufgezeigt. Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Beschluss: Der
Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung nimmt die Vorstellung von mittel- und
langfristigen Perspektiven im baulichen Bereich für den Rathauskomplex
einvernehmlich zustimmend zur Kenntnis. |
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