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Auszug - Vorstellung von mittel- und langfristigen Perspektiven im baulichen Bereich für a) Rathauskomplex b) Stift St. Nikolaihof, Bardowick  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 14.05.2007    
Zeit: 15:00 - 17:50 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Rathauskomplex

 

Stadtbaurätin Gundermann  begrüßt Architekt Hellberg vom Architektenbüro PMP, dass der Bauverwaltung seit einem Jahr bei der Erstellung des Masterplans zur Seite steht.

In einem Rückblick wird auf die bisher schon durchgeführten Maßnahmen eingegangen und auch auf die unterschiedlichen Zuwendungsgeber. Die Erstellung eines Masterplans und eines Nutzungskonzepts nehmen bereits abschließende Formen an. Aufgezeigt wird dabei auch eine Perspektive und Entwicklung der Nutzung. Der Gebäudekomplex Rathaus beinhaltet 248 Räume mit derzeit unterschiedlichster Nutzung. Die Nutzungen unterliegen bisher über die Jahre einem ständigen Wandel und Veränderungen bezogen auf die Verwaltungsnutzung. Die Nutzfläche betragt über 7.900 m². Im Gebäudekomplex sind 700 Jahre Baugeschichte vereint.

Der Masterplan zeigt als Planinstrument auf, wie in den nächsten 20 Jahren mit den Baumaßnahmen n der zeitlichen Abfolge und in welchen Bauabschnitten umgegangen werden soll. Die Abwicklung wird sich variabel gestalten lassen. Als Kostenrahmen für die nächsten 20 Jahre wurde ein Betrag von 20 Mio. € ermittelt. Zukünftige Fördermittelanträge, mit einem Masterplan hinterlegt, werden das Verfahren erleichtern. Der Masterplan ist realisierbar, flexibel, anpassbar aber auch veränderbar. Mit dem Umzug des Archivs in andere Räumlichkeiten eröffnen sich Potenziale, die jetzt noch als Archiv genutzten Räume, umzubauen, zu sanieren und in Sitzungsräume umzugestalten. Der Masterplan Altes Rathaus ist Teil des integrierten Handlungskonzeptes, eingebettet in den Teilbereich Wasserviertel. Vor dem Hintergrund eines großen Gesamtvorhabens wird man versuchen, von verschiedenen Fördermittelgebern Mittel in überschaubaren Zeitabschnitten abzufordern. Die einzelnen Maßnahmen werden zu gegebener Zeit im Ausschuss vorgestellt.

 

 

St. Nikolaihof, Bardowick

 

Stadtbaurätin Gundermann führt aus, dass für diesen Komplex ein Nutzungskonzept beauftragt wurde. Die Erstellung der Antragsunterlagen wird von der Stadt wahrgenommen. Die Antragstellung selbst übernimmt der Flecken Bardowick. Über die Vorgehensweise wurde im Stiftungsbeirat vorgetragen.

 

Ratsherr Riechey hat den Ausführungen entnommen, dass durch die vorgesehene Auslagerung des Stadtarchivs im Rathaus Räume freiwerden, die nach einer Sanierung als Sitzungsräume genutzt werden sollen. In anderen Städten werden den im Rat vertretenen Parteien Sitzungsräume für Fraktionssitzungen zur Verfügung gestellt. Ihn interessiert, ob dies auch hier angedacht sei.

 

Oberbürgermeister Mädge verdeutlicht, dass es sich bei den Räumen um einen der ältesten Bereiche des Rathauses handelt. Zunächst ist daran gedacht, heute noch ausgelagerte Verwaltungsteile zurück zu holen. Über diese Räume und deren Nachnutzung wird noch viel zu diskutieren sein, weil es hierzu die unterschiedlichsten  Vorstellungen gibt. Seitens der Verwaltung ist nicht vorgesehen, dass dort Fraktionssitzungsräume geschaffen werden.

 

Ratsherr Völker interessiert, ob es für die Abfolge, welche Gebäudeteile wann saniert werden, schon eine Prioritätenliste besteht.

 

Stadtbaurätin Gundermann  erinnert daran, dass dazu im Ausschuss bereits vorgetragen wurde. Die Verwaltung beabsichtigt, nach fachlichen und sachlichen Kriterien vorzugehen. Priorität haben die statischen Belange.

 

Architekt Hellberg – Büro PMP – führt aus, dass das Dach des Tonnengewölbes über dem Archiv eine der ersten Maßnahmen sein wird.

 

Oberbürgermeister Mädge ergänzt, dass im Gebäudekomplex auch statische Probleme bestehen, die angefasst werden müssen. Fassadenbereiche zeigen Ermüdungserscheinungen, die auch weiterhin saniert werden müssen. Auch über die Bereiche der Druckerei und der Gastronomie muss nachgedacht werden. Verbesserungswürdig sind auch die Eingangssituation, die Verbesserung der Barrierefreiheit, Toilettenanlage und Garderoben. Der Museumsteil muss moderner und zeitgemäßer aufgestellt werden. Schadstoffprüfungen und Erneuerung von Elektrik müssen angefasst werden. Sanierung wird für den Rathauskomplex ein Dauerthema bleiben.

Die Rathausunterhaltung ist eine Pflichtaufgabe einer Kommune. Das kulturelle Erbe muss erhalten werden. Sanierung im Altbestand ist schwer von vornherein mit Kosten zu belegen. Sicherlich wird es von der zu restaurierenden Substanz nicht schwer sein, jährlich 300.000 bis 1. Mio. € zu verbauen. Realistisch sind 500.000 €/jährlich, weil in der Regel kleinteilig vorgegangen werden muss. Klar gesagt werden muss, dass die Altbestände des Archivs sicherer untergebracht werden müssen.

 

Ratsherr Kroll interessiert, ob die alten Speichergebäude der StOV nicht für die Unterbringung des Archivs geeignet sind.

 

Oberbürgermeister Mädge erinnert daran, dass dies schon seit 10 Jahren ein Thema sei. Die Gebäude sind ungeeignet. Angedacht ist die Nachnutzung des Gebäudes der Landeszentralbank.

 

Beigeordneter Körner geht davon aus, dass die Fassadensanierung des Rathauskomplexes weitgehend abgeschlossen sei. Ihn interessiert, ob auch in der Gründung der Fassade Probleme bestehen.

 

Stadtbaurätin Gundermann verdeutlicht, dass kein einheitlicher Baugrund besteht. Über die Jahrhunderte wurden einzelne Gebäude unterschiedlich gegründet. Aus diesem Grund sind in die Untersuchungen auch Statiker einbezogen worden. Bereiche, in denen im Gründungsbereich Probleme bereits erkannt wurden, werden aufgezeigt.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

 

 

Beschluss:

Beschluss:

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung nimmt die Vorstellung von mittel- und langfristigen Perspektiven im baulichen Bereich für den Rathauskomplex einvernehmlich zustimmend zur Kenntnis.