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Beratungsinhalt: Herr
PROF. DR. SPOUN
bedankt sich für die Gelegenheit, vor dem Rat der Stadt Lüneburg zur
Entwicklung der Universität sprechen zu können und stellt fest, dass es in
Lüneburg in den letzten zwanzig Jahren gelungen sei, aus einer kleinen
pädagogischen Hochschule eine Universität zu machen. Dies sei eine große
Leistung gewesen. Die
Rahmenbedingungen für Universitäten hätten sich in den letzten Jahren
dramatisch verändert. Dies sehe man zum einen daran, dass die Zahl der
Professoren in Deutschland gesunken sei. Es sei ein Rückzug des Staates aus der
Bildungsfinanzierung festzustellen. Zum anderen orientiere sich der Fokus der
öffentlichen Hand sehr stark an Qualität und dort namentlich an
Forschungsleistungen. Im System vorhandenes neues Geld orientiere sich im
wesentlichen an den Forschungsthemen. Darauf müsse man sich einstellen, um im
relativen Wettbewerb nicht zurück zu fallen und dadurch keine Bildungschancen
für junge Menschen mehr anbieten zu können. Dies sei der Grund, warum so viel
von Veränderung, Neuausrichtung, Kurswechseln, Betonung der Qualität und
dergleichen zu hören und zu lesen
sei. Nicht alles davon sei immer zutreffend. Diesen
veränderten Rahmenbedingungen müsse man Rechnung tragen vor drei
Herausforderungen: Die erste Herausforderung sei bundesweit einzigartig,
nämlich die Fusion einer Fachhochschule und einer Universität. Dies sei ein
besonders schwieriges Pionierunterfangen, welches nicht nur mit den Strukturen
zu tun habe, sondern auch mit der gelebten inneren Kultur der beiden
Institutionen. Das zweite große Thema sei die Frage, welche Bildung für die
jungen Menschen gebraucht werde, damit sie in Leben und Beruf erfolgreich sein
können. Man müsse beachten, wenn man heute über die Ausbildung spreche, dann
laufe die daran anschließende Berufstätigkeit bis zum Jahre 2050. Die dritte
Herausforderung bestehe darin, durch die Universität eine möglichst große Zahl
von Arbeitsplätzen innerhalb und außerhalb der Universität zu schaffen. Wenn
man sich die erfolgreichen Universitätsentwicklungen weltweit anschaue, so
lebten diese Universitäten davon, ein regionaler Entwicklungsmotor zu sein, im
eigenen Hause und darum herum. Angesichts
dieser Herausforderungen habe man nun eine Reihe von Prozessen auf den Weg
gebracht. Einer dieser Prozesse sei das neue Studienmodell mit dem man in diesem
Herbst beginne und das besonders den allgemeinbildenden Teil und die
Vorbereitung des lebenslangen Lernens in den Mittelpunkt stelle. Man sei
zweitens dabei, einen Großantrag im Rahmen der Ziel-1-Förderung auszuarbeiten,
der für das Thema „Universität als regionaler Entwicklungsmotor“ zentrale
Bedeutung habe. Dabei erfahre man von allen Seiten sehr gute Unterstützung,
dies zeige die Wertschätzung der Universität. Drittens unternehme man große
Anstrengungen, was die Ausbildung einer großen Zahl von Studierenden betreffe.
Er kenne keine Universität in Niedersachsen, die mit so wenigen Mitteln so
viele Studierende betreue. Zu verdanken sei das dem besonderen Engagement der
Lehrenden und der wenigen Nachwuchswissenschaftler/innen. Man müsse versuchen,
zu langfristig tragenden Proportionen zu kommen. Man unternehme sehr große
Anstrengungen zur Ausbildung einer möglichst großen Studierendenzahl auf einem
sich ständig entwickelnden und steigenden Leistungsniveau. Die Zahl der
Studienanfänger verhalte sich in diesem Jahr in einer ähnlichen Größenordnung,
wie für das laufende Studienjahr. Dies werde eine sehr große Herausforderung,
da es eine unglaubliche Menge an parallelen Seminarangeboten erfordere, um
überhaupt einen intensiven Studienbetrieb starten zu können. Hier erfahre man
eine große Unterstützung durch das Ministerium, mit dem man in einem guten
Entwicklungsprozess stehe. Einen
ebenso guten Entwicklungsprozess gebe es mit der Stadt Lüneburg zu einer ganzen
Reihe bedeutender Themen. Für eine erfolgreiche Arbeit der Universität sei die
gute Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher Basis mit dem Ministerium auf der
einen Seite genauso wichtig, wie auf der anderen Seite die Zusammenarbeit mit
der Stadt. Dazu liege dem Rat heute eine Vereinbarung vor, die sich auf vier
Themen richte. Eines davon sei das gemeinsame Ziel, eine große Zahl von
Studierenden auszubilden. Das zweite gemeinsame Ziel sei der Beitrag der
Universität zur Regionalentwicklung durch das EU-Großprojekt. Das dritte Ziel
sei die Idee einer räumlichen Entwicklung auf dem Campus Scharnhorststraße, die
Gelegenheit biete, einerseits die erforderlichen Voraussetzungen für die
Studierenden zu schaffen, andererseits eine Reihe von Entwicklungsprojekten
unter anderem auf dem Gebiet der Forschung und der Zusammenführung zu
verwirklichen und aus einer Kaserne aus den dreißiger Jahren, die aggressive
Expansionsziele unterstützen sollte, einen Universitätscampus zu machen, der
durch seine zivile Nutzung auch ein ästhetisches Symbol sein könne für das, was
die Universität repräsentiere. Viertes Ziel sei eine Zusammenarbeit im Bereich
der kulturellen Entwicklung der Region, wie sie durch die Kulturwissenschaften
bereits Tradition an der Universität habe. Dies
seien vier wesentliche Ansatzpunkte für eine gute Zusammenarbeit zwischen
Universität und Stadt. Ratsherr
MEIHSIES möchte
einige kritische Anmerkungen zur Rahmenvereinbarung machen. Er erinnere an die
Diskussion über die Einrichtung eines Universitätsbeirates, dieser sei
seinerzeit abgelehnt worden mit der Begründung, dass es keine Inhalte für einen
solchen Beirat gebe. Seine Fraktion habe mehr erwartet als Absichtserklärungen,
Selbstverständlichkeiten und Aufforderungen an Dritte und an das Land
Niedersachsen. Die Rahmenvereinbarung biete mit Ausnahme des Audimax keine
konkreten Inhalte. Die genannte Aufwertung des Lehrangebotes sei eine
Selbstverständlichkeit und keine große Tat, ebenso wie die Koordinierung der
Maßnahmen von Stadt, Landkreis und Universität zur Stärkung der
Wirtschaftskraft der Region Lüneburg. Konkret seien nur die Punkte drei und
vier, seine Fraktion freue sich, dass die Aufpäppelung der Nordlandhalle nun
endlich vom Tisch sei und das finanzielle Risiko nicht bei der Stadt Lüneburg
und damit beim Steuerzahler liege. Sehr allgemein gehalten sei der Punkt fünf,
zur heutigen Sitzung hätte eigentlich dargestellt werden müssen, wie der dort
genannte Zukunftsplan auszusehen und welche Projekte er zum Inhalt habe. Genau
hierüber hätte man gerne in einem Universitätsbeirat gesprochen. Man nehme als
Fraktion für sich in Anspruch, als Teil der Bürgerschaft gewählt worden zu sein
um darüber zu diskutieren, wie sich die Region weiterentwickeln solle. Weder
CDU noch SPD hätten ihren eigenen Anspruch an Inhalten eingelöst. Es werde
nicht mehr geliefert, als eine sehr rudimentär ausgestaltete Zielvereinbarung.
Er stelle fest, dass der Antrag zum Universitätsbeirat mit der
Rahmenvereinbarung keineswegs vom Tisch sei, sondern weiterhin zur Debatte im
Verwaltungsausschuss offen stehe, wie es vom Rat beschlossen worden sei. Man
werde der Vereinbarung dennoch hier nicht widersprechen, sondern nehme sie
positiv als einen ersten Schritt auf dem Wege zu einer Konkretisierung. Er sehe
die Universität grundsätzlich auf einem guten Weg, auf dem man sie sehr
engagiert begleiten werde trotz der heutigen kritischen Anmerkungen. Ratsherr
VON MANSBERG sieht
die Chance, gemeinsam ein Stück Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Aus der
Garnisonsstadt Lüneburg sei eine Universitätsstadt geworden durch das
vielfältige Engagement der politisch Verantwortlichen. Die heftige öffentliche
Debatte über den neuen Namen der Universität sei, positiv genommen, ein
Ausdruck der Identifikation der Stadt Lüneburg mit der Universität. In der Tat
habe in letzter Zeit Verunsicherung über die Entwicklung der Uni geherrscht und
manch einer habe sein Heil im Stichwort „Beirat“ gesucht. Ziel sei es, Inhalte
zu klären und genau das finde jetzt statt. Es sei verständlich, dass die
offenkundig notwendigen grundsätzlichen Veränderungen bisweilen Verunsicherung
schafften, es gelte jedoch festzuhalten, dass die Universität auf einem guten
Wege sei, der auch überregional Anerkennung finde. Die Vereinbarung erkenne die
jeweilige Eigenständigkeit der verhandelnden Partner und die Freiheit ihrer
Entscheidungen an. Diese selbständigen Partner formulierten hier gemeinsame
Ziele, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Vereinbarung sei hierzu der
entscheidende Schritt. Das Ziel der Erhöhung der Studierendenzahl, über das
sich alle Sorgen gemacht hätten, stehe in der Vereinbarung. Natürlich wisse man
um die finanziellen Auswirkungen und man hoffe, dass die Landesregierung unter
einen gewissen positiven Zugzwang gesetzt werde. Einig seien sich die Partner
auch über die Stärkung der Wirtschaft in der Region Lüneburg. Hier lägen
Chancen darin, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen so zu schaffen,
dass sich etwas zum Nutzen beider Partner entwickle. Eine solche Kooperation
sei im übrigen nicht neu. Die Chancen, die im Universitätszentrum auf dem
Campus lägen, stünden exemplarisch dafür, was Stadt, Landkreis und Universität
gemeinsam erreichen könnten. Hier könnte jeder Partner seine Interessen
einbringen, herauskommen könnte ein Gebäudekomplex von überregionaler
Ausstrahlung mit den verschiedensten Nutzungen. Das kulturelle Leben in
Lüneburg sei bereits jetzt vielfältig und umfangreich, wie man mit Stolz
feststellen könne. Umso interessanter werde es, die Kulturregion in
Zusammenarbeit mit der Universität weiter zu entwickeln. Vernetzung und
Kooperation seien Schlüsselbegriffe auch zu einer erfolgversprechenden
Bewerbung um das Weltkulturerbe. Stadt, Landkreis und Universität seien auf
einem guten und dynamischen Weg mit klar formulierten Zielen. Eine überregional
erfolgreiche, moderne und innovative Universität könne der Stadt nur nützen,
hierzu leiste die Rahmenvereinbarung den entscheidenden Beitrag. Der Senat der
Universität habe der Vereinbarung am Vortag zugestimmt, dies sollte der Rat
heute auch tun. Beigeordnete
SCHELLMANN erinnert
daran, dass bereits deutlich gesagt worden sei, was man in den letzten Jahren
gemeinsam mit der Universität gemacht habe. Alle Aktivitäten in Bereichen wie
Stadtentwicklung, Kulturbereich, Arbeitsmarkt, Wirtschaftpolitik und mehr seien
gemeinsam besprochen worden, die Wirtschaft sei bei den Projekten stark
vertreten gewesen. Dies fehle ihr ein wenig bei dieser Vereinbarung, man könne
es aber akzeptieren. Die Sorge ihrer Fraktion gelte einem anderen Punkt: Sie
habe festgestellt, dass die Vorlesungssäle überwiegend nur zur Hälfte oder noch
geringer ausgelastet seien. Sie stelle sich daher die Frage, wofür ein großes
Audimax eigentlich gebraucht werde. Natürlich sei die Universität autark und
könne darüber selbst entscheiden. Es sei aber in der gesamten Zeit ihrer
Mitgliedschaft im Rat immer nur in die Gebäude investiert worden, jedoch nichts
in die Lehre und in das Personal. Dies habe zur jetzigen schlechten Ausstattung
der Universität geführt. Dennoch sei man froh darüber, die Universität zu
haben, man wolle sie auch behalten und begleiten. Das aktuelle Vorhaben mit den
großen Baumassnahmen führte, unabhängig von der ebenfalls noch nicht geklärten
Baufinanzierung, zu Folgekosten, bei denen sie Sorge habe, ob die Universität
damit fertig werden könne. Man wolle nicht, dass die Universität in eine
Situation getrieben werde, die ihr Dasein gefährde. Sie finde auch nicht, dass
erneute Investitionen in Gebäude die Qualität der Lehre und der Ausbildung
bessere, dies gehe vielmehr wieder zu Lasten der jetzt schon knappen Situation.
Weder die vorherige noch die jetzige Landesregierung seien in der Lage gewesen,
für eine Verbesserung zu sorgen. Wenngleich man die Entwicklung der Universität
für wichtig und positiv halte, befürchte ihre Fraktion, dass sich die
Universität hier trotz der attraktiven Aussichten, die ein Libeskind-Bau biete, zu viel zumute. Bürgermeister
DR. SCHARF bedankt
sich für die kurze, klare und präzise Formulierung der Zielvereinbarung. Es sei
klar, dass es sich dabei um eine Basis handele, auf der man weiterarbeiten
könne. Jeder einzelne Punkt müsse natürlich zukünftig noch ausformuliert
werden, damit jeder wisse, was sich dahinter verbirgt. Die Geschichte der
Universität sei eine Erfolgsstory, an der der Rat ebenso mitgewirkt habe wie
Land und Bund. Die Zeichen der Zeit seien immer sehr frühzeitig erkannt worden.
Die Neuausrichtung, die Herr Prof. Dr. Spoun heute hier vorgestellt habe, sei
genau der richtige Weg. Die gesamte Region und die Stadt Lüneburg könnten davon
nur profitieren. Für Lüneburg sei neben der Qualität der Ausbildung, diese sei
natürlich primär, auch die Zahl der Studierenden wichtig, da dies ein
Wirtschaftsfaktor sei. Er frage Herrn Prof. Dr. Spoun, ob es Signale aus dem
Ministerium gebe, dass die Gelder für die Universität erhöht würden, damit
nicht weiterhin mit einem Minimum an Geld ein Maximum an Studenten ausgebildet
werden müsse. Ratsherr
RIECHEY bekräftigt,
dass seine Fraktion - wie auch alle anderen - der Universität sehr wohlwollend
gegenüber stehe und deren Entwicklung zukünftig begleiten werde. Dennoch müsse
es erlaubt sein, mit ein oder zwei Worten kritisch auf die Entwicklung und auf
die strategische Rahmenvereinbarung einzugehen. Die Fraktionen der Grünen und
der Linken hätten sich einen Universitätsbeirat gewünscht und ein
entsprechendes Konzept auch vorgestellt. Es sei auch in der heutigen Debatte
wieder angeklungen, dass die Transformation der Universität in einem rasanten
Tempo vorangehe, was bei vielen zu einem Gefühl der Unsicherheit und Sorge
führe. Es kursierten unterschiedlichste Versionen und Wissensstände zur
weiteren Entwicklung und zu den Konzepten, er bitte Herrn Prof. Dr. Spoun, die
Konzepte hier kurz vorzustellen. Die angesprochene Vernetzung und Kommunikation
seien in der Tat wichtig, diese erforderten aber Transparenz und Demokratie. Es
gebe zu vielen Punkten doch bereits sehr konkrete Ansätze, beispielsweise zur
Finanzierung, hierzu fänden sich in der Rahmenvereinbarung jedoch nur Aussagen
zur Finanzierung seitens der Stadt. Generell sei die Idee eines Audimax gut, es
stelle sich jedoch die Frage, ob der Finanzierungsrahmen nicht doch etwas
überdimensioniert sei, wenn man gleichzeitig überlege, welche Summen in das
Sofortprogramm Lehre gesteckt worden seien. Der AStA habe kürzlich dazu
aufgefordert, verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, um den Missstand im
Bereich der Lehre kurzfristig zu verbessern. Gleichzeitig würden die
Studierenden mit Studiengebühren belangt, da kein Geld vorhanden sei. In einer
solchen Situation der absoluten Unterfinanzierung ein Konzept für ein Audimax mit
einer Finanzierungssumme von 80 Millionen Euro aufzustellen, werde von vielen
Studierenden zunächst einmal mit Verwirrung aufgenommen. Trotzdem wolle man
eine solche Chance natürlich wahrnehmen, er bitte aber darum, alle Beteiligten
dabei wirklich mitzunehmen. Auch seine Fraktion wolle eine solche
Rahmenvereinbarung, jedoch habe man diese durch einen Unibeirat entwickeln
wollen. Er schlage vor, in einer Sondersitzung in den Räumen der Universität
den Senat, den Stadtrat und den Kreistag gemeinsam öffentlich tagen zu lassen.
Dort könne das Präsidium der Universität die Chance nutzen, ihr Konzept und
auch die strategische Rahmenvereinbarung noch einmal umfassend darzustellen und
öffentlichkeitswirksam zu unterzeichnen. In einer solchen Veranstaltung könnte man
Kritik und Änderungsvorschläge für eine solche Rahmenvereinbarung mit aufnehmen
und sich gemeinsam Gedanken machen, wie man eine künftige Zusammenarbeit
institutionalisieren wolle. Herr
PROF. DR. SPOUN erinnert daran, dass es sich bei
der Rahmenvereinbarung um eine Option handle. Ob sie eingelöst werde, werde die
Zukunft zeigen. Wenn man sich einen Wasserkanal vorstelle, so seien darin viele
Sperrriegel enthalten, mit der Rahmenvereinbarung hebe man den Ersten davon an,
viele weitere lägen jedoch noch auf dem Weg. Die Frage des Baues sei erst
geklärt, wenn alle diese Riegel überwunden seien. Auch heute sage er, dass man
im Präsidium nicht plane, man sei vielmehr in einer Phase möglicher Konzepte
und wenn man sich nicht die Freiheit nähme, zusammen mit anderen in immer
größeren Kreisen zu denken, könnten auch keine größeren Ideen wachsen. Bei der
Finanzierung müsse man unterscheiden, dass das Eine Betriebsmittel seien, das
Andere hingegen Mittel zur Finanzierung des Baues. Wenn man über einen kleinen
Bau spreche, könne man sicher sein, dass dieser in vielen Jahren noch nicht
verwirklicht wäre. Spreche man hingegen über ein Projekt, welches Ausstrahlung
habe, dann bestehe die Chance auf eine viel schnellere Verwirklichung als unter
normalen Umständen. Es bestehe Einigkeit zwischen dem Ministerium und der
Universität, dass keine normalen Haushaltsmittel für diesen Bau verwendet
würden, da in beiden Haushalten die Mittel zweckgebunden seien. Einig sei man
sich auch darüber, dass die Frage der Kosten-Nutzen-Analyse sowohl für die
Investition, als auch für den Betrieb eine ganz wesentliche sei. Nicht nur
aufgrund eigener Sorge, sondern auch aufgrund gesetzlicher Vorschriften, an die
sich alle Beteiligten halten müssen. Angesprochen
worden sei auch das große Thema der Information. Man stehe mit Blick auf die
Universität am Beginn eines Entwicklungsprozesses, der sehr viele Jahre
brauchen werde. Der Umgang und das Aushalten der Unsicherheit bei der
Finanzierung sei wichtig und zugleich schwierig zu lernen, eine solche
Unsicherheit komme im künstlerischen und wissenschaftlichen Bereich oft vor. Es
gebe von allen politischen Richtungen eine sehr große Unterstützung gerade auch
für die Neuausrichtung der Universität, die auch öffentlich artikuliert werde. Oberbürgermeister
MÄDGE bekräftigt,
dass es heute darum gehe, die Chance zu nutzen, ohne Risiko eine
Absichtserklärung einzugehen mit der der Rahmen abgesteckt werden solle für die
weiteren Schritte. Stattdessen gehe man in eine kleingeistige Diskussion um
Details. Man habe hier eine Stiftungsuniversität, hinter der der
Landesrechnungshof stehe, der die vernünftige Verwendung der Gelder
kontrolliere. Die Chance, mit einem der renommiertesten Architekten der Welt
etwas für Lüneburg zu beginnen, sei eine Verpflichtung für den Rat,
voranzugehen. Man solle die Universität zudem unterstützen durch Vertrauen in
die Professoren, die dort Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre
unterrichteten, dies auch in der Praxis anwenden zu können. Das
Kulturleben der Stadt wäre um die Hälfte ärmer, wenn es die Universität nicht
gäbe. Die Impulse und Ideen der jungen Leute brauche man, nicht nur als
Besucher, sondern als Agierende. All das seien Entwicklungschancen, die man mit
der vorliegenden Rahmenvereinbarung nutzen wolle. Er könne nur nochmals dafür
werben, diese Visionen mitzunehmen für die Stadt und für den Rat, trotz aller
Unsicherheiten. Es gelte auch, dem Land Niedersachsen ein Signal zu geben. Wenn
bei der Zusage von Geldern immer nur zuerst einer auf den anderen schaue, käme
nie etwas zustande. Durch die Vereinbarung würde man als Stadt und als Region
ein Zeichen setzen und ein positives Signal geben, zur Universität zu stehen
und gemeinsam mit ihr etwas weiter zu entwickeln. Er
nehme gerne mit, eine gemeinsame öffentliche Sitzung aller Gremien in der
Universität durchzuführen, sich dort der Diskussion zu stellen und die
Vereinbarung dort zu besiegeln. Ratsherr
MEIHSIES
verdeutlicht, dass der gewünschte Beirat ebenfalls eine Option sei, wenn es
darum gehe, die Kontakte zu verbessern und weiter zu entwickeln und
Zielvereinbarungen zu formulieren. Er bitte den Präsidenten, dies mitzunehmen
und hierfür habe seine Fraktion soeben einen Ergänzungsantrag zur Bildung eines
Beirates vorgelegt. Er weise darauf hin, dass seine Fraktion die erste und
einzige gewesen sei, die im Dezember einen Antrittsbesuch beim Präsidenten der
Universität gemacht habe um deutlich zu zeigen, dass die Universität als
zentraler Motor der Region seiner Fraktion ebenfalls am Herzen liege. Zum Änderungsantrag
der Fraktion DIE LINKE müsse er anmerken, dass man anerkennen müsse, dass der
Senat der Universität ebenfalls ein demokratisch legitimiertes Gremium sei,
dessen Beschlüsse man akzeptieren müsse, auch wenn man eine andere politische
Meinung vertrete. Der Senat habe die Vereinbarung beschlossen und wolle sie
haben, daher sollte man als Rat die Beschlussfassung jetzt nicht verschieben. Ratsherr
RIECHEY kündigt an,
sich bei der Beschlussfassung der Stimme zu enthalten, dies solle aber nicht dahingehend
ausgelegt werden, dass man gegen diesen Prozess sei, jedoch wolle man zur
Meinungsbildung zunächst die gemeinsame Veranstaltung in der Universität
abwarten. Dadurch und durch den Ergänzungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen seien alle Punkte seines Änderungsantrages abgearbeitet und müssten
nicht mehr abgestimmt werden. Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg lehnt den Ergänzungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe SPD/CDU und der FDP-Fraktion bei
9 Ja-Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion DIE LINKE ab. Der
Rat der Stadt Lüneburg beschließt mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe
SPD/CDU und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bei 5 Enthaltungen der
FDP-Fraktion und der Fraktion DIE LINKE: Der
Rat der Stadt Lüneburg nimmt die Kooperationsvereinbarung zustimmend zur
Kenntnis. (FB
4; V) |
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