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Auszug - Ergebnis der Elternbefragung zur Kita-Situation in Häcklingen/Rettmer  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 24.04.2007    
Zeit: 16:00 - 19:20 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Frau Baumgarten begrüßt als Gäste Frau Siebenbrodt und Frau Schmidt vom Stadtelternrat. Frau Schmidt stellt den ermittelten Bedarf an Kita-Plätzen in den Ortsteilen Rettmer und Häcklingen vor. Es wurde eine Haus-zu-Haus-Befragung mittels Verteilung eines Fragebogens in alle Briefkästen sämtlicher Haushalte durchgeführt.

Nach den ausgewerteten Fragebögen (Rücklauf v. 176 Bögen zu 1960 verteilten Exemplaren) besteht ein zusätzlicher Bedarf an 37 Kita-Plätzen zu Beginn des Kita-Jahres 2007/2008. Befragt nach der Art der Betreuung wurde vornehmlich ein Ganztagsplatz bzw. eine 2/3-Gruppe angegeben.

 

Herr Koch trägt vor, dass Ergebnisse von Befragungen sorgfältig auf ihre Verwertbarkeit zu beleuchten sind. So besitze die vorliegende Umfrage eine Rücklaufquote von nur 9 %. Weiterhin habe die Verwaltung vor der Befragung angeregt, im Fragebogen zusätzliche Fragen, u.a. wer von den Befragten bereits einen Kita-Platz für sein Kind habe, mit aufzunehmen. Jene Anregungen fanden sich in der endgültigen Umfrage bedauerlicherweise nicht wieder.

 

Herr Hagels gibt an, dass er auch - obwohl er keine Kinder im Kita-pflichtigen Alter hat - den Fragebogen in seiner Post vorfand. Herr Hagels geht davon aus, dass weitere Haushalte ohne Kleinkinder in den Ortsteilen Rettmer/Häcklingen ebenfalls den Bogen erhielten. Die Rücklaufquote sei daher um einen Faktor X zu relativieren.

 

Herr Soldan führt aus, dass ein Bedarf an Kita-Plätzen von den Eltern vorgetragen wurde; es sei in diesem Zuge unerheblich, ob die Rücklaufquote nun repräsentativ sei oder nicht.

 

Laut Frau Siebenbrodt, Stadtelternrat, wäre eine Auswahl der Adressaten nur mit einem unverhältnismäßigen Aufwand möglich gewesen; daher habe jeder Haushalt den Fragebogen erhalten. Von dem Ergebnis der Fragebogenaktion lassen sich folgende Bedürfnisse ableiten:

1.)    eine ganztägige Betreuung von Kita-Kindern,

2.)    eine wohnortnahe Betreuung und

3.)    eine Wahlmöglichkeit für Eltern.

 

Jene Anliegen werden vom Stadtelternrat als gewichtig angesehen und demgemäss unterstützt.

 

Frau Holste führt aus, dass das Bündnis für Familie sich immer für die Schaffung von zusätzlichen Ganztagsplätzen stark gemacht habe und das Votum des Stadtelternrates nur unterstützen könne.

 

Herr Kirch stellt die Anzahl der vorhandenen Kita-Plätze im Gebiet der Stadt Lüneburg kurz vor.

Von den insgesamt 2516 Plätzen entfallen

-          29,4 % auf Ganztagsplätze, in Zahlen: 740 Kita-Plätze

-          40 % auf Halbtagsplätze, vormittags, 1006 Kita-Plätze

-          8,3 % auf Halbtagsplätze, nachmittags, 209 Kita-Plätze und

-          22,3 % auf Zweidrittelplätze, 561 Kita-Plätze

Das in der Stadt Lüneburg umfangreiche und breit gefächerte Angebot an unterschiedlichsten Betreuungsformen könne sich im Vergleich mit anderen Städten durchaus sehen lassen.

In der Vergangenheit wurden an der Peripherie Lüneburgs (und dazu zählen auch Rettmer und Häcklingen) vermehrt Kita-Gruppen mit Halbtagsplätzen geschaffen und in der Innenstadt vermehrt Ganztagsplätze; hiervon könne natürlich abgewichen werden, sofern der Bedarf danach verlange.

Zu der aktuellen Warteliste für die Kita Häcklingen wird vorgetragen, dass von den in Warteschleife befindlichen 20 Kindern 13 auf einen Halbtagsplatz bzw. Zweidrittelplatz warten.

 

Seitens der Verwaltung wird folgender Kompromiss vorgeschlagen:

In der Kita Häckligen wird eine Halbtagsgruppe von morgens bis mittags errichtet; ab mittags wird diese Gruppe als Kleingruppe für 13 Kinder fortgeführt ; ab nachmittags wird für 10 Kinder eine Gruppe als Ganztagsgruppe angeboten.

Jenes Angebot wird voraussichtlich ab 01.08.2007 starten. Diese Regelung ist hierbei nicht statisch zu verstehen; bei Erfordernis kann sie einer bedarfsgerechten Änderung unterzogen werden.

Die Variante ist erst durch eine seit 01.01. diesen Jahres erfolgte Lockerung der Bestimmungen des Landesjugendamtes möglich gewesen. Bei einen positiv verlaufenden Praxistest wäre es durchaus denkbar, das Modell auf andere Kindertagesstätten zu übertragen.

 

Frau Marotze-Richter fragt nach dem Erzieherinnenschlüssel und ob ein nahtloser Übergang von der Krippe zur Kita gewährleistet sei.

Herr Kirch erklärt, dass eine Erzieherin pro Kleingruppe vorgesehen ist; zu der zweiten Fragestellung wird hervorgehoben, dass die Kita Häcklingen keine Krippengruppe anbietet.

 

Herrn Meihsies drängt sich der Verdacht auf, dass die Stadt Lüneburg die Kosten drücken wolle. Das Ergebnis der Elternbefragung solle die Verwaltung ernst nehmen und nicht versuchen, eine kostengünstige Minimallösung umzusetzen.

 

Herr Koch hebt hervor, dass eine anonyme Befragung nicht zweifelsohne den tatsächlichen Bedarf widerspiegele. So habe es in der Vergangenheit durchaus Meinungsänderungen der Elternschaft gegeben, sobald jene mit der Höhe des Elternbeitrages für einen Ganztagsplatz konfrontiert wurden.

 

Herr Soldan sieht das von der Verwaltung vorgestellte Modell als eine Idee und Einstieg in die Thematik an. Mit irgendwas müsse schließlich begonnen werden; die Zeit wird es zeigen, ob und welche Änderungen vorzunehmen sind.

 

Laut Frau Baumgarten handelt es sich bei dem Verwaltungsvorschlag um eine vernünftige Lösung. Es bietet sich an, eine Probephase abzuwarten und das Modell schrittweise in den anderen Kitas einzuführen. Hierfür sollte eine Überprüfung im anstehenden Kita-Jahr erfolgen und das Ergebnis im Jugendhilfeausschuss - im Jahr 2008 - vorgetragen werden.

 

Herr Hagels unterstreicht den lobenswerten Entwurf der Verwaltung.

Beschluss:

Beschluss:

 

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses fassen einstimmig folgenden Beschluss:

 

Es ist beabsichtigt, die Kita Häcklingen um eine zusätzliche Regelgruppe zu erweitern.

Die neue Gruppe wird als Halbtagsgruppe mit der Option der Weiterführung als Zweidrittel-Kleingruppe eingerichtet,

Die bisherige Zweidrittelgruppe wird um die Option einer Weiterführung als Ganztags-Kleingruppe erweitert.

 

Der Beschluss steht unter der Maßgabe, dass der Bedarf seitens der Verwaltung im Jahr 2008 abgefragt und hierzu in einer Jugendhilfeausschusssitzung vorgetragen wird.