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Auszug - Neuordnung der Museumslandschaft (mündlicher Bericht)  

 
 
Öffentliche Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 12.04.2007    
Zeit: 15:30 - 17:30 Anlass: Sitzung
Raum: Glockenhaus (Erdgeschoss)
Ort: Glockenstraße, 21335 Lüneburg
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Oberbürgermeister MÄDGE macht einleitend deutlich, dass er in der heutigen Sitzung Visionen vorstellen wolle, wie sich die bedeutenden kulturellen Einrichtungen der Stadt Lüneburg vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und einer möglichen EU-Förderung in den nächsten 3 – 5 Jahren weiterentwickeln könnten. Es handele sich dabei bisher lediglich um Ideenskizzen aus fachlichen und politischen Diskussionen; Entscheidungen seien dazu noch nicht getroffen worden. Er umreißt kurz den derzeitigen Stand der Museumslandschaft in Lüneburg. Das Land Niedersachsen fordere eine stärkere Zusammenarbeit der Museen und eine Neukonzeption unter einem gemeinsamen Oberthema, ansonsten drohe eine massive Kürzung der Fördergelder. Da ein großer Teil der Städtetouristen Senioren seien, wäre eine Konzentrierung der Museen in Innenstadtlage mit kurzen Wegen und behindertengerechter Ausstattung von Vorteil.

Als gemeinsames Thema würde sich z.B. die „Hanse“ anbieten. Zudem müsse das Profil der einzelnen Museen weiterentwickelt und geschärft werden.

Die Überlegungen gingen dahin, das Museum für das Fürstentum Lüneburg mehr ins Zentrum zu ziehen, und zwar auf den Standort der jetzigen St. Ursula-Schule. Diese würde einen, den Anforderungen eines modernen Schulbetriebs besser entsprechenden Neubau in der Nähe der St. Marienkirche erhalten. An der Stelle würde ein Neubau für das Fürstentummuseum entstehen.

Das Naturmuseum könnte mit dem Deutschen Salzmuseum an dessen Standort zusammengeführt werden, das mache auch thematisch Sinn. Dafür könnte mittel- bis langfristig eine Erweiterung auf dem jetzigen Postgelände oder dem Gelände des jetzigen Einkaufszentrum in Erwägung gezogen werden, falls sich dort eine solche Möglichkeit ergäbe.

Das Ostpreußische Landesmuseum diskutiere derzeit noch mit den Balten über eine Lösung, wahrscheinlich werde das auf einen Anbau hinauslaufen, sodass das Gebäude der Landeszentralbank eventuell für das Stadtarchiv genutzt werden könne. Die Möglichkeiten zur Verlagerung des Stadtarchivs würden derzeit überprüft (01.07.07).

Für das Rathaus werde momentan ein Masterplan erarbeitet, um auch hierfür EU-Fördermittel erhalten zu können. Diese Planungen würden jedoch zu einem späteren Zeitpunkt im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung vorgestellt. Für das Museum Altes Rathaus könne man sich eine noch stärkere Zusammenarbeit mit der Ratsbücherei vorstellen.

Die zukünftige Lüneburger Museumslandschaft sollte durch eine Dachorganisation unter der Leitung eines Oberkustos verbunden und zentralisiert werden, in der sich alle Museumsvereine zusammenschließen und so Synergieeffekte nutzen könnten.

Zunächst werde mit den Museen und evtl. Hilfe der Stiftung Niedersachsen bis Mitte dieses Jahres eine Bestandsaufnahme der Lüneburger Museen erarbeitet. Im September 2007 finde in Lüneburg ein vom Land Niedersachsen ausgerichtetes Museumssymposium statt, das Voraussetzung für die weitere finanzielle Förderung durch das Land sei.

Pläne und Kostenschätzungen für die Umsetzung der Ideen sollen bis Ende 2007 erarbeitet und in einem Antrag auf Ziel-I-Fördermittel beim Ministerium vorgelegt werden. Was letztlich umgesetzt werden könne, richte sich nach der Förderquote, deshalb müssten gleichzeitig auch Varianten vorgeschlagen werden, die im Notfall mit weniger Geld umsetzbar seien.

Abschließend weist Oberbürgermeister MÄDGE darauf hin, dass keines der Museen von der Stadt gezwungen werde, sich an der geplanten Umstrukturierung und Neukonzeption zu beteiligen, er hoffe aber, dass alle den Aufbruch wagen werden, um die Museumslandschaft zu modernisieren, die Inhalte zeitgemäß und interessant zu präsentieren und damit die Attraktivität der Stadt zu erhöhen.

 

Ratherr VON MANSBERG betrachtet den anstehenden Prozess als nützlich und zielführend. Entscheidend sei dabei eine inhaltlich fundierte Grundstrukturierung.

 

Beigeordnete SCHELLMANN findet besonders ein gemeinsames inhaltliches Konzept notwendig. Die Lage der einzelnen Museen halte sie für gar nicht so schlecht. Das geplante Symposium sei wichtig, um aufzuzeigen, wie eine solche Aufgabe zu bewältigen und umzusetzen ist.

 

Ratsherr VÖLKER unterstützt ebenfalls eine Zusammenarbeit aller Museen. Im Sinne des Gesamtgedankens müssten die Eitelkeiten der Einzelnen zurückstehen.

 

Beschluss:

 

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis.