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Auszug - Reduzierung des Busverkehrs in der Wallstraße (Antrag der FDP-Fraktion vom 21.11.2006)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 6.1
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 18.01.2007    
Zeit: 17:00 - 19:45 Anlass: Sitzung
VO/2151/06 Reduzierung des Busverkehrs in der Wallstraße (Antrag der FDP-Fraktion vom 21.11.2006)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag der FDP-Fraktion
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:Bereich 32 - Ordnung und Verkehr
Bearbeiter/-in: Gieseking, Stefan   
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsherr SOLDAN macht auf die Zielsetzung des Rates aufmerksam, den ÖPNV zu stärken. Es gelte nach wie vor der Verkehrsentwicklungsplan, man wolle nicht dessen Aushöhlung, sondern eine Optimierung durch eine dynamische Entwicklung erreichen. Obwohl die KVG moderne Busse einsetze, sei die Belastung der Anwohner der Wallstraße durch Staub, Lärm und Vibrationen zu hoch. Die Zahl der Busse liege bei fast 600 in den Tagesstunden, das bedeute etwa alle 1,5 Minuten die Durchfahrt eines Busses. Die Stellungnahme der Verwaltung sei recht kurz ausgefallen, sie signalisiere, dass es nicht anders gehe. Dem könne er sich nicht anschließen. Die Erreichbarkeit der Post sei über Haltestellen an der Uelzener Straße und an der Soltauer Straße gegeben, wenngleich die Busse nicht direkt vor der Tür hielten. Einen kurzen Fußweg müssten aber auch die Bewohner anderer Stadtteile in Kauf nehmen, um zu einer Postniederlassung zu gelangen. Die Attraktivität des Busangebotes leide darunter nicht. Wenn die Post die Erreichbarkeit als Problem ansehe, sei ihr zuzumuten, eine Filiale an einer verkehrstechnisch günstigen Stelle zu eröffnen. Die Sicherheit der Schulkinder der St.Ursula-Schule sei ebenfalls nicht gefährdet. Die genannten Linien könnten die Haltebuchten Rote Straße benutzen, die direkt am Pausenhof der St.Ursula-Schule lägen, derzeit jedoch für Motorradstellplätze genutzt würden. Der Verkehrsfluss in der Lindenstraße werde durch die Zunahme um 600 Busse nicht verbessert, verlagert werden sollten nach dem Antrag jedoch nur etwa 100 bis 150 Busse, die sich über den Tag verteilten. Dies bedeute etwa alle siebeneinhalb Minuten einen Bus mehr in der Lindenstraße. Die Reduzierung des Busverkehrs in der Wallstraße sei folglich ohne großen finanziellen Aufwand möglich.

 

Ratsherr DR. REHBEIN weist darauf hin, dass die Wallstraße im Zuge der Verkehrsentwicklungsplanung erheblich von Verkehr entlastet worden sei, um den Busverkehr auf dieser Trasse zentrumsnah führen zu können. Aufgrund des Kooperationsvertrages mit der KVG würden alle Stadtbusse bis Ende diesen Jahres mit Partikelfiltern ausgerüstet, so dass sich die Staubbelastung in der Wallstraße verringern werde. Wichtig sei eine hohe Auslastung der Busse, Voraussetzung dafür seien zum einen Pünktlichkeit und zum anderen Haltestellen dort, wo Menschen auch ein- und aussteigen wollten. Die Haltestelle in der Wallstraße auf Höhe des Theaters habe eine zentrale Bedeutung für die Besucher der Grapengießerstraße. Gerade Fahrgäste des Busverkehrs reagierten empfindlich auf weite Fußwege, so dass eine Verlegung der Busstrecke zu einer verringerten Attraktivität der Grapengießerstraße führen werde. Die Belastung in der Wallstraße betrage einschließlich der Busse knapp 4.000 Kraftfahrzeuge pro Tag, in der Lindenstraße liege sie bei etwa 20.000 Fahrzeugen. Es mache keinen Sinn, angesichts des Verkehrsaufkommens weitere Busse in die Lindenstraße zu verlegen. Dies sei nur durch einen Ausbau der Lindenstraße möglich. Man dürfe nicht die Grundsätze der Verkehrsentwicklungsplanung über Bord werfen, es lohne sich aber, im Verkehrsausschuss über dieses Thema zu diskutieren.

 

Ratsherr KROLL unterstreicht, dass eine Frequenz von eineinhalb Minuten pro Fahrzeug eine erhebliche Störung darstelle, da jedes Fahrzeug unterschiedliche Fahr- und Motorgeräusche verursache, unabhängig von seiner technischen Qualität. Der Vorschlag zur Verlegung von Busrouten sei vernünftig, eine Diskussion im Verkehrsausschuss sei sinnvoll, dort könne sicher eine Lösung gefunden werden. In der WELT habe am Vortag ein Artikel gestanden, wonach noch in diesem Jahr ein Regierungsprogramm „Umwelt und Gesundheit“ erarbeitet werden solle. In dessen Mittelpunkt stehe die Belastung der Bevölkerung durch krank machenden Lärm, sechzig bis achtzig Prozent der Bevölkerung fühlten sich laut Umfragen durch Verkehrslärm belastet. Damit müsse man sich im Verkehrsausschuss auseinandersetzen.

 

Beigeordneter LÖB stellt die Belastung der Bewohner der Wallstraße durch den Busverkehr außer Frage, durch modernere Busse ließe sich dies sicher verbessern. Die Forderung nach einer Verlegung der Buslinien in die Lindenstraße erscheine jedoch wie ein Versuch, den gesamten Verkehrsentwicklungsplan zu torpedieren und die Autofahrer gegen die Busfahrer aufbringen. Da man den Bussen Vorrang gegenüber den Autos verschaffen müsse, sei eine der beiden vorhandenen Spuren in der Lindenstraße zu einer Busspur umzugestalten, dies würde zu Staus führen. Er halte den Antrag nicht für diskussionswürdig im Verkehrsausschuss.

 

Fachbereichsleiterin SCHRÖDER-EHLERS ergänzt, dass die Zahl der Fahrzeuge in der Wallstraße seit Mitte der achtziger Jahre von 5.125 Fahrzeuge auf etwa 2.500 Fahrzeuge im Jahre 1996 reduziert werden konnte. Seither sei wieder ein Anstieg auf etwa 3.400 Fahrzeugbewegungen durch falsch abbiegende Fahrzeuge und durch Parksuchverkehr zu verzeichnen. Dies sei immer noch eine Reduzierung gegenüber der Ausgangssituation um fast zweitausend Fahrzeuge. Die Haltestelle an der Post sei wichtig nicht nur für die Postkunden, es würden hier auch viele andere Fahrbeziehungen abgewickelt, die Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Raabe-Schule würden hier ebenso einsteigen wie die Kunden des SaLü in Richtung Innenstadt. Die Busflotte in Lüneburg werde durch den Vertrag mit der KVG weiter modernisiert, von den 46 eingesetzten Bussen seien fünfzehn erdgasbetrieben, dies sei eine sehr hohe Zahl für Städte dieser Größenordnung. Der Vertrag sehe bis zum Jahresende die Nachrüstung mit Rußfiltern vor, wodurch man die Belastungen durch den Busverkehr weiter reduzieren werde.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Lüneburg beschließt mehrheitlich bei 8 Gegenstimmen der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen:

 

Der Antrag wird in den Verkehrsausschuss überwiesen.

 

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