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Beratungsinhalt: Beigeordneter
DÖRBAUM beantragt,
den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nicht in den Kultur- und
Partnerschaftsausschuss zu überweisen, sondern unmittelbar im Rat darüber zu
entscheiden. Ratsherr
VÖLKER verspricht
sich eine Steigerung der Attraktivität der Stadt für junge Leute. Er sei im
Gespräch mit örtlichen Akteuren wie beispielsweise den Initiatoren des
Rockprojektes 1000 Steine sowie des Lunatic Festivals auf ein positives Echo
gestoßen. Die Angesprochenen seien bereit, sich an der Umsetzung zu beteiligen
und ihr Fachwissen einzubringen. Die Verwaltung solle nicht die Organisation
übernehmen, sondern vermitteln und Verbindungen schaffen, nicht zuletzt bei der
Formulierung eines Projektantrages für Fördermittel der EU. Die Verwaltung
könne die Fachleute an einen Tisch bringen und dort die Organisation einer
kompetenten Person übertragen. Man benötige zwar Zeit für die Umsetzung, doch
könne er sich ein erstes Festival im Jahre 2008 vorstellen, um dann in einen
zweijährigen Turnus überzugehen. Neben den bereits vorhandenen Meisterkonzerten
und den Bachtagen mit klassischer Musik könne man mit einem solchen Festival
den Nachwuchsbands im Rock- und Popbereich eine Plattform bieten. Als
Aufführungsorte kämen Vamos, Theater und Ritterakademie in Betracht. Beigeordnete
LOTZE betont den
hohen Stellenwert der Rock- und Popmusik bei allen Altersschichten, daher sei
es grundsätzlich eine gute Idee, ein neues Festival zu etablieren. Der Antrag
ziele jedoch vor allem darauf ab, die Stadt finanziell in die Verantwortung zu
nehmen. Es gebe in der Tat bereits viele gute Angebote und eine hohe Kompetenz
in der Stadt Lüneburg, der Knackpunkt sei jedoch die Finanzierung. Zum Einsatz
von EU-Fördermitteln bedürfe es einer Vorfinanzierung durch die Stadt, dieses
Geld müsse an anderer Stelle des Haushaltes abgezogen werden. Die vorhandenen
Haushaltsmittel seien jedoch für andere Projekte eingeplant. Die Stadt könne
zwar koordinieren und bei der Vernetzung helfen, einen finanziellen Beitrag zu
einem Festival aber nicht leisten, daher sei der Antrag abzulehnen. Ratsfrau
HILLMER weist
darauf hin, dass es in der Stadt genügend Organisationen gebe, die eine solche
Veranstaltung auf den Weg bringen könnten. Als Beispiel sei das Lunatic
Festival auf dem Uni-Campus genannt, welches sich allein finanziere, von der
Verwaltung lediglich bei der Organisation und Durchführung unterstützt werde.
Jede Band könne sich dort anmelden. Aufgrund der Kosten könne man sich ein
eigenes Festival nicht leisten. Ratsherr
RIECHEY bedauert,
dass der Antrag im Rat bereits abschließend behandelt werden solle. Man könne
geteilter Meinung darüber sein, ob ein solches Festival finanzierbar sei, es
spreche nichts dagegen, sich mit dieser Frage im Kultur- und
Partnerschaftsausschuss auseinander zu
setzen. Mit der sofortigen Entscheidung im Rat gehe man der fachlichen
Diskussion aus dem Wege. Man müsse das hohe persönliche Engagement der
Beteiligten unterstützen. Die Finanzierung sei sicherlich schwierig, man könne
jedoch versuchen, über die Marketing GmbH Drittmittel und Spenden einzuwerben,
so dass das Gros der benötigten Mittel aus externen Quellen komme. Dies alles
könne im Kulturausschuss konstruktiv beraten werden. Erster
Stadtrat KOCH
erläutert, dass ein an den Rat gerichteter Antrag dort im Regelfall auch
behandelt und entschieden werde. Anträge könnten auch unmittelbar an die
Ausschüsse gerichtet werden, wenn eine Diskussion im Fachausschuss gewünscht
werde. Ratsherr
VÖLKER macht
deutlich, dass er ausdrücklich nicht die Finanzierung durch die Stadt beantragt
habe, sondern eine Unterstützung bei der Organisation, wie dies auch beim
Lunatic Festival geschehe. Dies sei ganz bewusst geschehen, da die angespannte
Haushaltslage der Stadt bekannt sei. Zudem sei nach seinem Wissen die
Vorfinanzierung von EU-Mitteln auch über Sponsoren möglich. Ein solches Festival
würde der Reputation der Stadt Lüneburg als Oberzentrum sehr gut tun. Ratsherr
MEIHSIES findet es
bemerkenswert, mit welcher Vehemenz eine gute Initiative abgewürgt werde. Man
stelle sich nicht der Diskussion in einem Fachausschuss, sondern sage von vornherein,
man wolle kein solches Festival. Man sende ein falsches Signal in Richtung der
Jugendlichen und jungen Erwachsenen die erwarteten, dass ihre Arbeit und ihre
Freizeitgestaltung einen Stellenwert haben. Diese Bands und ihre Ideen müssten
unterstützt und durch ein Festival in die Öffentlichkeit getragen werden. Ihm
fehle das Verständnis für die Entscheidung, sich nicht fachlich im Ausschuss
mit einem Thema auseinandersetzen zu wollen, wenn ein guter Antrag von der
falschen Fraktion gestellt werde. Ratsherr
VON MANSBERG möchte
klarstellen, dass niemand etwas gegen ein Rock- und Popfestival in Lüneburg
einzuwenden habe, dies sei aus den
Wortbeiträgen auch deutlich geworden. Man müsse aber berücksichtigen, dass alle
schon vorhandenen und auch genannten Initiativen bereits jetzt weitgehend ohne
fremde Unterstützung funktionierten, genau so solle es auch sein. Darüber
hinaus müsse man die Folgen beachten, wenn sich der Kulturausschuss für ein
bestimmtes Festival vorrangig einsetze. Es gebe viele Personen aus den
unterschiedlichsten Musikrichtungen, die Festivals planten und durchführen
wollten, zumal sich einige Musikrichtungen wie beispielsweise Jazz weit weniger
gut öffentlich positionieren könnten als Rock- und Popmusik. Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg lehnt die Überweisung in den Kultur- und
Partnerschaftsausschuss mehrheitlich bei 9 Ja-Stimmen der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen und der Linkspartei ab. Der
Rat der Stadt Lüneburg lehnt den Antrag mehrheitlich bei 9 Ja-Stimmen der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Linkspartei ab. (4) |
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