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Auszug - Lüneburg überregional als Festivalstandort für Nachwuchsbands im Rock- und Popmusikbereich etablieren (Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen vom 29.11.2006)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 6.2
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: abgelehnt
Datum: Do, 18.01.2007    
Zeit: 17:00 - 19:45 Anlass: Sitzung
VO/2146/06 Lüneburg überregional als Festivalstandort für Nachwuchsbands im Rock- und Popmusikbereich etablieren (Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen vom 29.11.2006)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag d. Fraktion Bündnis90/Die Grünen
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:Fachbereich 4 - Kultur
Bearbeiter/-in: Gieseking, Stefan   
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Beigeordneter DÖRBAUM beantragt, den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nicht in den Kultur- und Partnerschaftsausschuss zu überweisen, sondern unmittelbar im Rat darüber zu entscheiden.

 

Ratsherr VÖLKER verspricht sich eine Steigerung der Attraktivität der Stadt für junge Leute. Er sei im Gespräch mit örtlichen Akteuren wie beispielsweise den Initiatoren des Rockprojektes 1000 Steine sowie des Lunatic Festivals auf ein positives Echo gestoßen. Die Angesprochenen seien bereit, sich an der Umsetzung zu beteiligen und ihr Fachwissen einzubringen. Die Verwaltung solle nicht die Organisation übernehmen, sondern vermitteln und Verbindungen schaffen, nicht zuletzt bei der Formulierung eines Projektantrages für Fördermittel der EU. Die Verwaltung könne die Fachleute an einen Tisch bringen und dort die Organisation einer kompetenten Person übertragen. Man benötige zwar Zeit für die Umsetzung, doch könne er sich ein erstes Festival im Jahre 2008 vorstellen, um dann in einen zweijährigen Turnus überzugehen. Neben den bereits vorhandenen Meisterkonzerten und den Bachtagen mit klassischer Musik könne man mit einem solchen Festival den Nachwuchsbands im Rock- und Popbereich eine Plattform bieten. Als Aufführungsorte kämen Vamos, Theater und Ritterakademie in Betracht.

 

Beigeordnete LOTZE betont den hohen Stellenwert der Rock- und Popmusik bei allen Altersschichten, daher sei es grundsätzlich eine gute Idee, ein neues Festival zu etablieren. Der Antrag ziele jedoch vor allem darauf ab, die Stadt finanziell in die Verantwortung zu nehmen. Es gebe in der Tat bereits viele gute Angebote und eine hohe Kompetenz in der Stadt Lüneburg, der Knackpunkt sei jedoch die Finanzierung. Zum Einsatz von EU-Fördermitteln bedürfe es einer Vorfinanzierung durch die Stadt, dieses Geld müsse an anderer Stelle des Haushaltes abgezogen werden. Die vorhandenen Haushaltsmittel seien jedoch für andere Projekte eingeplant. Die Stadt könne zwar koordinieren und bei der Vernetzung helfen, einen finanziellen Beitrag zu einem Festival aber nicht leisten, daher sei der Antrag abzulehnen.

 

Ratsfrau HILLMER weist darauf hin, dass es in der Stadt genügend Organisationen gebe, die eine solche Veranstaltung auf den Weg bringen könnten. Als Beispiel sei das Lunatic Festival auf dem Uni-Campus genannt, welches sich allein finanziere, von der Verwaltung lediglich bei der Organisation und Durchführung unterstützt werde. Jede Band könne sich dort anmelden. Aufgrund der Kosten könne man sich ein eigenes Festival nicht leisten.

 

Ratsherr RIECHEY bedauert, dass der Antrag im Rat bereits abschließend behandelt werden solle. Man könne geteilter Meinung darüber sein, ob ein solches Festival finanzierbar sei, es spreche nichts dagegen, sich mit dieser Frage im Kultur- und Partnerschaftsausschuss auseinander  zu setzen. Mit der sofortigen Entscheidung im Rat gehe man der fachlichen Diskussion aus dem Wege. Man müsse das hohe persönliche Engagement der Beteiligten unterstützen. Die Finanzierung sei sicherlich schwierig, man könne jedoch versuchen, über die Marketing GmbH Drittmittel und Spenden einzuwerben, so dass das Gros der benötigten Mittel aus externen Quellen komme. Dies alles könne im Kulturausschuss konstruktiv beraten werden.

 

Erster Stadtrat KOCH erläutert, dass ein an den Rat gerichteter Antrag dort im Regelfall auch behandelt und entschieden werde. Anträge könnten auch unmittelbar an die Ausschüsse gerichtet werden, wenn eine Diskussion im Fachausschuss gewünscht werde.

 

Ratsherr VÖLKER macht deutlich, dass er ausdrücklich nicht die Finanzierung durch die Stadt beantragt habe, sondern eine Unterstützung bei der Organisation, wie dies auch beim Lunatic Festival geschehe. Dies sei ganz bewusst geschehen, da die angespannte Haushaltslage der Stadt bekannt sei. Zudem sei nach seinem Wissen die Vorfinanzierung von EU-Mitteln auch über Sponsoren möglich. Ein solches Festival würde der Reputation der Stadt Lüneburg als Oberzentrum sehr gut tun.

 

Ratsherr MEIHSIES findet es bemerkenswert, mit welcher Vehemenz eine gute Initiative abgewürgt werde. Man stelle sich nicht der Diskussion in einem Fachausschuss, sondern sage von vornherein, man wolle kein solches Festival. Man sende ein falsches Signal in Richtung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen die erwarteten, dass ihre Arbeit und ihre Freizeitgestaltung einen Stellenwert haben. Diese Bands und ihre Ideen müssten unterstützt und durch ein Festival in die Öffentlichkeit getragen werden. Ihm fehle das Verständnis für die Entscheidung, sich nicht fachlich im Ausschuss mit einem Thema auseinandersetzen zu wollen, wenn ein guter Antrag von der falschen Fraktion gestellt werde.

 

Ratsherr VON MANSBERG möchte klarstellen, dass niemand etwas gegen ein Rock- und Popfestival in Lüneburg einzuwenden habe, dies  sei aus den Wortbeiträgen auch deutlich geworden. Man müsse aber berücksichtigen, dass alle schon vorhandenen und auch genannten Initiativen bereits jetzt weitgehend ohne fremde Unterstützung funktionierten, genau so solle es auch sein. Darüber hinaus müsse man die Folgen beachten, wenn sich der Kulturausschuss für ein bestimmtes Festival vorrangig einsetze. Es gebe viele Personen aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen, die Festivals planten und durchführen wollten, zumal sich einige Musikrichtungen wie beispielsweise Jazz weit weniger gut öffentlich positionieren könnten als Rock- und Popmusik.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Lüneburg lehnt die Überweisung in den Kultur- und Partnerschaftsausschuss mehrheitlich bei 9 Ja-Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Linkspartei ab.

 

Der Rat der Stadt Lüneburg lehnt den Antrag mehrheitlich bei 9 Ja-Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Linkspartei ab.

 

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