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Beratungsinhalt: Beigeordnete
BAUMGARTEN möchte
klarstellen, dass der Ausländerbeirat keineswegs abgeschafft werden solle. Die
Wahlzeit solle verlängert werden, um zu prüfen, welche Möglichkeiten man habe,
Aussiedler und Ausländer zu integrieren und in welchem Gremium sie am besten
aufgehoben seien. Um dies gemeinsam mit dem Landkreis zu optimieren, müsse man
sich Zeit nehmen. Sie danke an dieser Stelle allen Mitgliedern und besonders der
Vorsitzenden des Ausländerbeirates für die bisher geleistete Arbeit. Beigeordnete
LOTZE führt aus,
dass es sinnvoll sei, einen Integrationsbeirat an Stelle des bisherigen
Ausländerbeirates einzurichten. Es sei nicht leicht, in Deutschland Fuß zu
fassen, dies beziehe sich besonders auf die Situation der Aussiedler, die im
Ausländerbeirat nicht berücksichtigt werden konnten. Viele Städte seien bereits
dazu übergegangen, einen Integrationsbeirat einzurichten, häufig sei die
Initiative dazu von den Ausländerbeiräten selbst ausgegangen, weil sie erkannt
hätten, dass Integration heute eine andere Aufgabe sei als zu jener Zeit, in
der viele Ausländerbeiräte eingerichtet wurden. Es sei entscheidend, dass es
Konzepte für die Integration gebe, beispielsweise die vorhandenen guten
Angebote besser zu vernetzen. Man könne es sich nicht leisten, die Potentiale
der Zuwanderer ungenutzt zu lassen. Man stimme der Verlängerung der Wahlzeit
des Ausländerbeirates zu, um die notwendige Zeit zu haben, einen
Integrationsbeirat mit der erforderlichen Ruhe zu entwickeln. Ratsherr
RIECHEY bedauert,
dass die von seiner Fraktion gestellte Anfrage zu diesem Thema vertagt worden
sei. Es wäre interessant gewesen, die Antwort zu hören, diese hätte
möglicherweise sein Abstimmungsverhalten beeinflussen können. Generell sei
nichts dagegen einzuwenden, die Amtszeit ergebnisoffen zu verlängern und die
Beteiligten in diesen Prozess aktiv mit einzubeziehen. Nur wenn man dies
wirklich wolle, könne er der Verlängerung zustimmen. Das demokratische
Instrument, den Migranten ein Wahlrecht einzuräumen, müsse auch in Zukunft
gewährleistet sein und dürfe nicht von der Wahlbeteiligung abhängig gemacht
werden. Auch Wahlen an Hochschulen und die Europawahl würden nicht wegen
geringer Beteiligung abgeschafft. Beigeordnete
SCHELLMANN weist
darauf hin, dass man gerade wegen der ergebnisoffenen Diskussion den Prozess
der Verlängerung der Wahlzeit so gestaltet habe. Sie mache Frau Wolf ein großes
Kompliment, es sei schon vor Jahren ihre Idee gewesen, dass ein Ausländerbeirat
in dieser Form zu kurz greife, da es viele Migranten gebe, die zwar Deutsche
seien, jedoch die gleichen Probleme wie Ausländer hätten. Es gehe nicht mehr um
Ausländer alleine, sondern um die Integration aller Migranten. Sie wolle nicht,
dass der Eindruck entstehe, dass man mit der Arbeit von Frau Wolf unzufrieden
sei, vielmehr wolle man gemeinsam mit Frau Wolf einen neuen Weg zur Optimierung
der Integration erkunden. Oberbürgermeister
MÄDGE erläutert,
dass es den typischen Ausländer, für den der Ausländerbeirat einst geschaffen
worden sei, so kaum noch gebe. Die große Gruppe der Aussiedler werde in der
Diskussion überhaupt nicht vertreten, da sie dem Ausländerbeirat als Deutsche
nicht angehören könnten. Ebenso fühlten sich die türkischen Staatsangehörigen
vom Ausländerbeirat kaum vertreten, da sie ein anderes Kultur- und
Rollenverständnis hätten. Diese Strukturen sollten nun modernisiert werden, wie
auch das Ausländerrecht selbst in den letzten zwanzig Jahren modernisiert
worden sei. Wenn trotz umfangreicher Information der Wahlberechtigten, auch
durch Frau Wolf, nur acht Prozent zur Wahl gingen, sei dies keine demokratische
Legitimation mehr, es kämen leicht Zufallsmehrheiten zustande. Zudem müsse Frau
Wolf bei der jetzigen Struktur an der Stadtgrenze mit der Beratung aufhören, da
es eine Ausländerberatung in dieser Form im Kreis bisher nicht gebe. Man müsse
akzeptieren, dass es heute andere Zuwanderungen und Bevölkerungsgruppen gebe
als früher und es müsse das Ziel sein, sich darauf mit dem Landkreis gemeinsam
einzustellen. Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg beschließt mehrheitlich bei 3 Enthaltungen der Fraktion
Bündnis 90 / Die Grünen: Die
Amtszeit/Wahlzeit des Ausländerbeirates wird abweichend von § 3 Abs. 1 der
Wahlordnung für den Ausländerbeirat der Stadt Lüneburg vom 24.10.1996 um ein
Jahr verlängert. (05,
V) |
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