Bürgerinformationssystem

Vorlage - VO/7239/17  

 
 
Betreff: Ausbau zur Ganztagsschule und Einführung des Ganztagsangebotes an der Grundschule Lüne
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Thomas Wiebe
Federführend:Bereich 53 - Frühkindliche Bildung und Betreuung Bearbeiter/-in: Mehl, Lorenz
Beratungsfolge:
Schulausschuss Vorberatung
24.05.2017 
Sitzung des Schulausschusses ungeändert beschlossen   
Verwaltungsausschuss Vorberatung
Rat der Hansestadt Lüneburg Entscheidung
22.06.2017 
Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Die verlässliche Grundschule Lüne liegt im Nordosten der Hansestadt und versorgt in ihrem Schulbezirk die Stadtteile Goseburg, Moorfeld, Ebensberg und das Hanseviertel mit angrenzenden Straßenzügen nördlich der Bleckeder Landstraße.

 

Im Schuljahr 2016/2017 werden 305 Schülerinnen und Schüler in 14 Klassen unterrichtet.

Die Jahrgänge 1 und 2 sind dabei vierzügig, die Jahrgänge 3 und 4 sind dreizügig.

 

Dem Schulausschuss wurde in seiner Sitzung am 03.02.2017 berichtet, dass ein Ansteigen der Schülerzahlen für die Folgejahre bereits jetzt durch die aktuell dort gemeldeten 0 - 6 jährigen gesichert ist:

 

2017/2018104

2018/2019  91

2019/2020129

2020/2021117

2021/2022109 

2022/2023127

 

Diese Zahlen unterliegen erfahrungsgemäß durch Fort- oder Zuzüge einer gewissen Spannbreite; der insgesamt aber zu erkennende Trend wird sich so einstellen.

Daher schlägt die Verwaltung vor, einen Ausbau zur fünfzügigen Grundschule vorzusehen.

 

Nach § 4 Abs. 1 der Verordnung für die Schulorganisation (SchOrgVO) ist für Grundschulen eine Vierzügigkeit vorgesehen. Gemäß Randnote 1 dürfen die Höchstzahlen vorübergehend überschritten werden. Diese Überschreitung ist für die Jahre ab 2019 vorauszusehen. Gleichwohl ist davon auszugehend, dass nach Abschluss der städtebaulichen Entwicklung im Nordosten der Hansestadt eine Stabilisierung in der Bevölkerungszahl eintreten wird und damit auch in der Schülerschaft ein weiterer Anstieg nicht mehr zwingend erfolgt. Damit kann später die Grundschule vierzügig fortgeführt werden. Aufgrund der zu erwartenden künftigen pädagogischen Herausforderungen wird der Raumbestand weiterhin vollständig genutzt werden.

 

Im Schulausschuss vom 11.06.2008 wurde der Grundsatzbeschluss gefasst, Grundschulen in Ganztagsschulen (GTS) umzuwandeln. Der Beschluss lautete:

„Der Schulausschuss beschließt, dass die Verwaltung in einvernehmlicher Absprache mit den Schulvorständen Vorbereitungen für die Umwandlung weiterer Grundschulen in Ganztagsschulen trifft. Es soll sich dabei zunächst um Ganztagsschulen mit einem offenen Angebot handeln, bei denen die Schüler an zwei bis vier Nachmittagen bis etwa 16.00 Uhr betreut werden. Die Zielvorstellung geht dahin, ein qualifiziertes Angebot an allen Lüneburger Grundschulen einzurichten“.

 

Aus Anlage 1 ist der Stand zur Umwandlung der Grundschulen in GTS ersichtlich.

 

Aus den Gesprächen mit den Grundschulen bei der Entwicklung zur GTS wird immer wieder deutlich, dass den Schulen daran liegt, die Teilhabe am Bildungsprozess für alle Kinder zu ermöglichen. Mit der Einrichtung einer GTS wird nicht nur die Schule als zentraler Lern- und Lebensort gestärkt, sondern auch eine Lehr- und Lernkultur geschaffen, die auf die individuelle Situation jedes Kindes eingehen kann. Und so können die Angebote des schulischen Ganztags die Aspekte von Förderung und Fordern in gleicher Weise bedienen.

Dies geschieht zum Wohl des Kindes und entlastet die Familien.

 

Seit 2007 ist die Schulverwaltung mit der GS Lüne über die notwendige Ausweitung zur GTS im Gespräch. Es fand nachfolgend in den Jahren eine Vielzahl von gemeinsamen Gesprächen mit dem Schulvorstand, dem Schulelternrat, den politischen Vertretern aus dem Bereich der GS Lüne und anderen Akteuren statt. Im Ergebnis konnte sich die Schule nicht entschließen, den Weg in die Entwicklung zur GTS zu gehen.

 

Auch ein Wechsel in der Schulleitung brachte keine Veränderung an der grundsätzlich ablehnenden Haltung der Schule, vor allem des Kollegiums.

 

Zeitgleich entwickelte sich ein immer stärkerer Bedarf der Familien, für ihre Schulkinder am Nachmittag eine Betreuung zu erhalten. So wurde auch an der GS Lüne die Nachmittagsbetreuung durch die Pädagogische Initiative e.V. (PädIn) eingerichtet. Über die Schuljahre hinweg wuchs diese Einrichtung immer weiter auf.

Um Platz für eine Krippengruppe in der Kita Brandheider Weg zu schaffen, wurde zudem noch die dortige Hortgruppe in das Schulgebäude Lüne umgesetzt.

So wurde nach und nach der gesamte Bestand aller freien Räume innerhalb des Schulgebäudes für Zwecke der Nachmittagsbetreuung verwendet.  

 

Die Hansestadt ist durch die Aufstellung des Bildungsfonds II gegenüber dem Land Niedersachsen in der Situation, alle beabsichtigten baulichen Vorhaben, die bis 2022 realisiert werden sollen, in die finanzielle Planung aufzunehmen.

Dazu gehört auch zwingend das Gebäude der GS Lüne, welches baulich zur Fünfzügigkeit zu erweitern und im gleichen Zuge zur GTS auszubauen ist.

 

Der sich laufend steigernde Betreuungsbedarf führt zum Schuljahresbeginn im August 2017 zur Erweiterung der Containeranlage und durch den starken 1. Schuljahrgang zur Verlagerung von Betreuungsräumen aus dem Gebäude auf den Schulhof. Die laufende Vergrößerung der Containeranlage unter Inanspruchnahme von Schulhoffläche soll keine dauerhafte Lösung sein.

 

Ab Sommer 2017 werden insgesamt 150 Schulkinder die Nachmittagsbetreuung vom PädIn (130 Kinder) und die Hortgruppe der Kita Brandheider Weg (20 Kinder) besuchen.

 

Für den Besuch der Betreuungseinrichtungen werden von den Trägern Elternbeiträge erhoben. Um auch Kindern aus einkommensschwachen Familien den Besuch der Betreuung zu ermöglichen, gibt es –genau wie für den Besuch einer Kindertagesstätte- die Möglichkeit, dass die Hansestadt auf Antrag die Kosten der Betreuung übernimmt.

Familien, die wirtschaftlich kanpp über einer Kostenbefreiung liegen, werden durch die Kosten der Nachmittagsbetreuung besonders belastet. Für diese Familien schafft die kostenfreie Ganztagsbeschulung eine wirtschaftliche Entlastung und sichert insbesonderen die Teilhabe deren Kinder.

Bei der Einführung der GTS verbleiben neben den Stunden, die das Schulkind die kostenfreie GTS besucht, häufig weitere Zeiten, an den von den Familien eine Betreuung gewünscht wird. Da die GTS in der Regel nur an zwei oder drei Schultagen stattfindet und auch bereits um ca. 15.00/15.30 Uhr endet, besteht eben für Familien der Bedarf einer durchgehenden Betreuung während der gesamten Woche.

Hier sichert die Hansestadt in Abstimmung mit der Schule und einem freien Träger diese zusätzlichen Betreuungszeiten. Es sollen idealerweise pädagogische Kräfte des freien Trägers eingesetzt werden, die auch bereits über die GTS in der Schule tätig und den Grundschülern bekannt sind.

 

Mit diesem Modell ist eine durchgehende Betreuung an der jeweiligen Grundschule

für die Schülerinnen und Schüler sichergestellt, sowie eine verlässliche Ferienbetreuung, wenn gewünscht.

 

 

Die Verwaltung hat in den letzten Jahren im Vorausblick auf die sich entwickelnden Schülerzahlen an der GS Lüne ihre Anstrengungen, insbesondere die Schulleitung und das Lehrerkollegium für die GTS zu gewinnen, verstärkt und gegenüber den in der Schule Verantwortlichen vorgetragen.

 

Um hinsichtlich der schulischen Entwicklung in diesem Stadtteil voranzukommen, hat es im laufenden Schuljahr 2016/17 eine Abfolge von zielführenden Gesprächen gegeben:

 

15.08.2016 auf Einladung der Landesschulbehörde mit Lehrer- und Elternvertretern,

Fragenkatalog der Lehrkräfte und Eltern vereinbart,

01.03.2017 auf Einladung von Frau StR Steinrücke mit Lehrer- und Elternvertretern

05.04.2017 auf Einladung Schulelternrat mit Lehrervertretern, Vertreterin NLSchB und Schulleiter der GS Maschen, der bewährtes GTS-Konzept vorstellt.

 

In dem Gespräch am 05.04.17 wurde durch Frau StR Steinrücke abschließend deutlich gemacht, dass die Hansestadt den GTS-Antrag der GS Lüne auf den Weg bringen werde.

 

Die bei dem Gespräch anwesende Vertreterin der Landesschulbehörde Frau Kuhlmann erklärte zum weiteren Verfahren, dass nach Vorlage eines solchen Beschlusses der Hansestadt durch die Landesschulbehörde der Schulleitung die dienstliche Weisung erhält, ein pädagogisches Konzept für eine GTS in Zusammenarbeit mit dem Schulträger zu entwickeln.

 

Inhaltlich abgestimmt mit dem pädagogischen Konzept wird es ein abschließendes Raumprogramm geben, welches dann Grundlage für die Bauausführung der Erweiterungen und Umbauten zur fünfzügigen Ganztagsschule ist.

Als Anlage 2 beigefügt ist ein Raumprogramm, welches bereits jetzt Planungsgrundlage für die vorbereitenden Arbeiten und der europaweiten Architektenausschreibung ist.

Bei einer entsprechenden Mitwirkung der Schule können pädagogische Überlegungen in das Verfahren einfließen.

 

Zum Standardraumprogramm wird in der Sitzung vorgetragen.

 

Es ist das Ziel der Verwaltung, noch zum Herbst des Jahres 2019 die wesentlichen Bauteile zu realisieren.  

 

Um die zeitlichen Erfordernisse zu verdeutlichen und den Schulvorstand zur aktiven Mitarbeit zu bewegen, wird es am 17.05.17 ein gemeinsames Gespräch geben.

Die Arbeiten am pädagogischen Konzept der Schule sind zu forcieren, um so früh wie möglich die wichtigsten Ergebnisse in den Planungsprozess der Baufachleute einzubringen.

 

Unmittelbar nach den Sommerferien soll eine Information der Elternschaft erfolgen. Anschließend ist eine Elternbefragung zu den Inhalten und Qualitäten einer künftigen GTS beabsichtigt. Dabei wird auch ein Votum über die Organisationsform der GTS als offene, teilgebundene oder gebundene Ganztagsschule eingeholt werden. Abschließend entscheidet darüber der Schulvorstand der Schule.

 

Die Antragstellung für die GTS kann dann zum Stichtag 30.11.2017 oder in 2018 beim Land erfolgen. Frühester Beginn der GTS kann zum Schuljahresbeginn 2019/2020 sein. Auch ein Beginn zum zweiten Schulhalbjahr ist möglich.

 

Die Finanzierung des Vorhabens erfolgt aus Mittel des Bildungsfonds II. Für die notwendigen baulichen Maßnahmen können Zuwendungen aus der Kreisschulbaukasse beim Landkreis Lüneburg beantragt werden.

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)für die Erarbeitung der Vorlage:40,-

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)für die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten:

d)Haushaltsrechtlich gesichert:

Ja

Nein

Teilhaushalt / Kostenstelle:

Produkt / Kostenträger:

Haushaltsjahr:

 

e)  mögliche Einnahmen:


Anlage/n:

Standard-Raumprogramm

Übersicht zum Ganztagsstand Lüneburger Schulen

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Lüne Raumprogr-5-zügig (30 KB)      
Anlage 2 2 Stand Entwicklung GS-GTS-Präse-2017 (12 KB)      

Beschlussvorschlag:

Der Verwaltungsausschuss beschließt den Ausbau der GS Lüne zur Ganztagsschule.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Errichtung einer Ganztagsschule zum Schuljahresbeginn 2019/2020 bei der Niedersächsischen Landesschulbehörde (NLSchB) zu beantragen.

Über die Organisationsform der GTS wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

 

Die Grundschule Lüne wird zur fünfzügigen (GTS-)Grundschule ausgebaut.

Die Verwaltung wird beauftragt, das vorliegende Raumprogramm als Basis der weiteren Planungen für die Fünfzügigkeit und für die GTS zu verwenden.

 

Die Verwaltung wird ferner beauftragt, zu gegebener Zeit einen Antrag auf Zuwendungen aus der Kreisschulbaukasse beim Landkreis Lüneburg und zur Benehmensherstellung bei der NLSchB zu stellen.