Bürgerinformationssystem

Vorlage - VO/0731/03  

 
 
Betreff: Haushalt 2004
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Gerhard Cassens
Federführend:Bereich 42 - VHS Bearbeiter/-in: Plett, Anke
Beratungsfolge:
Volkshochschulbeirat Anhörung
29.09.2003 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Volkshochschulbeirates zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

Haushaltsanmeldung 2004 – 2006

 

Der Haushalt der VHS birgt in den nächsten Jahren erhebliche Risiken.

 

Analyse der Haushaltssituation:

Der Haushalt der VHS erhält außer dem städtischen Zuschuss  Mittel in einer Größenordnung von zuletzt 94%. Diese Fremdmittel werden aufgrund erbrachter Leistungen gezahlt. Die Mittel gehen teilweise erst bis zu zwei Jahren nach der Leistungserbringung bei der VHS ein.

Nun sind diese Zahler in der Regel auch öffentliche Haushalte, die aufgrund der allgemeinen Finanzsituation ihre Zahlungen weiter verringern werden. Die Einnahmen setzen sich folgendermaßen zusammen:

 

HH.Jahr

Summe Ausgaben

...werden gedeckt durch:

Städtischer Zuschuss

U.Std.

Gebühren und Entgelte

+ Entgelte für Auftragslehrgänge

+ Landesmittel

deckt % d. Ausgaben

deckt % d. Ausgaben

deckt % d. Ausgaben

Betrag

% d. Ausgaben

1993

      1.048.003,39 €

26%

27%

73%

  285.644,14 €

27%

25.172

1994

          971.634,64 €

29%

35%

85%

  150.426,06 €

15%

23.229

1995

      1.063.807,18 €

31%

46%

89%

  114.016,04 €

11%

26.163

1996

      1.172.609,07 €

32%

52%

93%

    87.337,86 €

7%

30.519

1997

      1.242.783,85 €

29%

55%

87%

  160.599,23 €

13%

30.727

1998

      1.451.007,61 €

35%

62%

88%

  172.850,81 €

12%

34.161

1999

      1.654.016,94 €

32%

66%

89%

  187.286,37 €

11%

36.780

2000

      2.493.759,96 €

24%

78%

93%

  176.088,92 €

7%

38.545

2001

      2.089.567,50 €

33%

72%

92%

  158.500,51 €

8%

41.519

2002

      2.066.335,50 €

30%

73%

94%

  123.352,37 €

6%

38.522

 

 

Das Land Niedersachsen mit einem Anteil von  20% hat bereits im laufenden Haushaltsjahr eine Kürzung von 6,7% der Summe oder von 33.000,-- € vorgenommen. Für das Jahr 2004 ist bereits eine weitere Kürzung von 12% angekündigt (Stand August 2003). Diese wird dann, wenn man es linear rechnet, noch einmal 50.000,-- € umfassen. Ob diese allerdings, wie in 2003, linear erfolgt oder ob andere Kriterien zugrunde gelegt werden, ist derzeit noch nicht entschieden.

 

Das Teilnehmerverhalten in dem allgemeinen Bildungsangebot der VHS hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Es sind in den letzten vier Jahren Rückgänge von etwa 5% jährlich zu verzeichnen gewesen. Aufgefangen wurde dies durch moderate und ständige Teilnehmerentgelterhöhungen. Dies hat zur Folge, dass die Gebühren der VHS schon 50 – 100% höher ausfallen als die vergleichbarer Einrichtungen (Familienbildungsstätte, KVHS). So kostet ein Russisch-Kurs bei derselben Kursleiterin und denselben 20 Unterrichtsstunden bei der VHS Lüneburg 89,50 €, bei der KVHS Lüneburg 40,00 €. Zudem tauchen verstärkt Einrichtungen auf dem Markt auf, die die von ihr angebotenen Bildungsveranstaltungen als Marketinginstrument ihrer Einrichtung betrachten und noch erheblich niedrigere Kostenbeteiligungen von den Teilnehmer/innen erwarten als alle o.g. Einrichtungen (Verbände, andere soziale Einrichtungen, Handelshäuser).
Eine Ausweitung der Kursgebühren oder auch des Gesamtangebotes erscheint unter diesen Marktbedingungen nicht möglich.

 

Am stärksten trifft uns die veränderte Geschäftspolitik der Bundesanstalt für Arbeit sowie die Mittelkürzungen anderer Institutionen bei Projektanträgen und Auftragsvergaben (EU, Land Nds., Sozialhilfeträger, Stiftungen). Betrug noch im Jahr 2000 die Summe der Einnahmen aus solchen Aufträgen 1,357 Mio. €, wird dieser Anteil im Jahr 2004 höchstens bei 250.000,-- € liegen.
Mit den kalkulierten Deckungsbeiträgen wurden auch Fixkosten der VHS finanziert. Die Gefahren der Umsatzrückgänge war immer wieder gegeben. Es wurde jeweils  darüber in den Beiratssitzungen der letzten Jahre berichtet. Erfreulicherweise ist es der VHS immer wieder gelungen, neue Aufträge in einer nennenswerten Größenordnung zu erhalten. Dies ist derzeit für das Jahr 2004 nicht sichtbar, da es bei allen öffentlichen Auftraggebern Mittelkürzungen gibt. 

Die VHS hat im Jahr 2003 soweit möglich darauf reagiert und bisher fünf Arbeitsverträge mit Projektmitarbeiter/innen nicht verlängert. Darunter auch die Stelle der Projektkoordinatorin. Wären (was haushaltsrechtlich nicht möglich ist) Rückstellungen aus dem Bereich der Auftragskurse für z.B. diese Risiken vorgenommen worden, hätten wir sicherlich darüber nachgedacht, z.B. diese Person mit all ihren Kontakten zu behalten und ein Jahr lang die Veränderungen zu begleiten, um dann auf einem veränderten und reduzierten Bildungsmarkt ggfs. wieder dabei zu sein. Ohne das Geschäftsfeld der Auftragskurse wird der Zuschussbedarf der VHS erheblich höher ausfallen als in den letzten Jahren.

 

Die jetzige Situation war also grundsätzlich zu erwarten. Die VHS hat sich mit den größeren Zuschusskürzungen der Stadt in den Jahren 1994 und 1997 sowie 2001 darauf eingerichtet, ihr Tätigkeitsfeld auszuweiten. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation und der sich verändernden Geschäftspolitik auch anderer öffentlicher Haushalte sind heute nun die Grenzen sichtbar.

 

Qualitätstestierung:

Die VHS wird die Qualitätstestierung im Herbst 2003 abgeschlossen haben. Dies ist eine Voraussetzung, um überhaupt Gelder nach dem EBG und dem SGB zu erhalten. Nach dieser Testierung sind wir verpflichtet, bestimmte Standards im Bereich der Räume, des Personals, der Serviceleistungen und des Marketing aufrechtzuerhalten, um im Jahre 2007 die Re-Testierung zu bestehen.

 

Handlungsmöglichkeiten:

Eine Reduzierung der Fixkosten, die zu einem großen Teil Personalkosten umfassen, war möglich im Jahr 1996, als zwei ganze Stellen im Bereich des pädagogischen Personals nicht wiederbesetzt wurden. Eine solche Möglichkeit existiert derzeit nicht.

Eine weitere Möglichkeit Kosten zu reduzieren besteht im Jahre 2007 darin, den Vertrag über die Räumlichkeiten in der Post nicht zu verlängern. Der Nachteil dabei ist, dass die Einnahmen aus dem dort angebotenen Bereich der EDV und anderer Tageskurse die direkt dort anfallenden Ausgaben bei weitem übersteigen. Es werden erhebliche Deckungsbeiträge erwirtschaftet. Betriebswirtschaftlich macht eine solche Einsparung keinen Sinn. Sinnvoller ist es, in gute Räume zu investieren, um den veränderten Erwartungen von Teilnehmer/innen und Auftraggebern gerecht zu werden, um mit dieser Investition höhere Deckungsbeiträge zu erwirtschaften.

Die VHS ist ein Wirtschaftsbetrieb, Kürzungen können immer erst nach einer Kostenrechnung und einer politischen Bewertung vorgenommen werden.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)   für die Erarbeitung der Vorlage:      20,00

 

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

 

b)   für die Umsetzung der Maßnahmen:

 

c)   an Folgekosten:

 

d)      Haushaltsrechtlich gesichert:

            Ja       

            Nein    

 

            Haushaltsstelle:        

            Haushaltsjahr:          

 

e)   mögliche Einnahmen: