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Vorlage - VO/0603/03  

 
 
Betreff: Begründung Städtepartnerschaft zwischen den Städten Ischewsk und Lüneburg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Eiselt, Gerhard
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Bearbeiter/-in: Eiselt, Gerhard
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Entscheidung
12.05.2004 
Öffentliche Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses geändert beschlossen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

Der Stadt Lüneburg liegt eine Anfrage des Deutsch-Russischen Forum Berlin vor, die um Unterstützung bei der Begründung städtepartnerschaftlicher Beziehungen zwischen Ischewsk und Lüneburg bittet.

 

Begründet wird der Wunsch u. a. damit, dass es in Lüneburg bereits eine Privatinitiative gibt, die sich seit fast 10 Jahren um einen Ausbau der Kontakte zwischen beiden Städten bemüht. Ebenfalls kooperieren die Universitäten und Fachhochschulen seit einiger Zeit eng miteinander.

 

So besteht seit längerer Zeit in Ischewsk der Wunsch nach einer deutschen Partnerschaft.

 

Das Deutsch-Russische Forum würde sich sehr freuen, wenn diese Städtepartnerschaft auf Interesse stoßen würde und hat entsprechende Unterstützung angeboten.

 

Erinnert wird in diesem Zusammenhang, dass es parallel auch von den Mitgliedern des Kultur- und Partnerschaftsausschusses Überlegungen gab, Kontakte mit einer polnischen Stadt aufzunehmen. Der Versuch ist jedoch bisher ergebnislos verlaufen.

 

Wegen der seit fast 10 Jahren bestehenden Privatinitiative mit Herrn Wolfgang Senne aus Lüneburg sollte man der Stadt Ischewsk den Vorrang vor einer polnischen Stadt geben. Herr Senne wurde zu der Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses eingeladen und kann nähere Informationen mündlich geben. Eine Zusammenfassung über die Stadt Ischewsk ist dieser Sitzungsvorlage als Anlage beigefügt.

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)   für die Erarbeitung der Vorlage:      20 €

 

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

 

b)   für die Umsetzung der Maßnahmen:

 

c)   an Folgekosten:

 

d)      Haushaltsrechtlich gesichert:

            Ja       

            Nein    

 

            Haushaltsstelle:        

            Haushaltsjahr:          

 

e)   mögliche Einnahmen:

Anlagen:

Anlagen:

 

Ischewsk ist ein wichtiges industrielles und kulturelles Zentrum und die Hauptstadt Udmurtien mit der Bevölkerung 650.000 Einwohner, die im europäischen Teil Russlands zwischen Wolga und Ural liegt.

 

Die Stadt verfügt über eine sehr entwickelte marktgebundene Infrastruktur, einen bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt, einen modernen Flughafen und Autobahnanschlüsse.

 

Ischewsk wurde in 1760 gegründet. Seit der frühen Geschichte und bis heute ist die Industrie der Stadt Ischewsk mit der Herstellung von defensiven Ausrüstungsarten konzentriert. In der Mitte des 19. Jahrhunderts verwandelte sich Ischewsk in das wichtigste industrielle Uralzentrum und erzeugte Stahl von hoher Qualität, z. B. Militärausrüstung, Jagdgewehre und Gewehre verschiedener Modifikationen.

 

Während des 2. Weltkrieges wurde Ischewsk als Hersteller von Schießwaffen bekannt. Seit Kriegsende wird der Automat „Kalaschnikov“ aufgearbeitet und produziert. Sein Konstrukteur General Michail Kalaschnikov ist ein ehrenvoller Bürger und wohnt in Ischewsk.

 

Eine Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten zwei Jahrhunderten war die Industrie mit den energieintensiven Zweigen des Werkzeugmaschinenbau und des Metallbaus. Im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelte sich die elektronische Industrie sehr intensiv. Zurzeit besteht der Ischewsk-industrielle Komplex aus ca. 50 großen Betrieben, die folgendes herstellen: Ausrüstung für den Brennstoffkomplex, den industriellen Komplex, die Papierproduktion, die Werkbanken mit der Ziffernprogrammverwaltung, die Autoindustrie, alle Arten der Schießwaffen, Metall, die komplexen Systeme der kosmischen Verbindung, elektronische Ausrüstung, medizinische Geräte und Haushaltsgeräte, die Plasterzeugnisse und viele andere Arten der Produktion.

 

Gesellschaften von ca. 70 Ländern der Welt stehen in der Liste der Partner von Ischewksbetrieben. In der Stadt sind mehr als 150 Gesellschaften mit ausländischen Investitionen registriert.

 

Ischewsk verfügt über ein großes intellektuelles Ausbildungs- und Forschungspotential. In 23 Forschungszentren und Instituten werden die Forschungen auf dem Gebiet der Physik , Wirtschaft, Ökologie, Bodennutzung. In Ischewsk gibt es 231 vorschulische Anstalten, mehr als 90.000 Schülerinnen und Schüler lernen in 100 Schulen, es gibt auch 4 Lehranstalten, 2 Universitäten (die Udmurtische Staatliche Universität und die Technische Universität). 2 Akademien (die Akademie der Landwirtschaft und die medizinische Akademie) und die private internationale osteuropäische Universität.

 

In Ischewsk ist ein modernes System der ärztlichen Betreuung für die Bevölkerung geschaffen. Ischewsk verfügt über 500 Sportobjekte, darunter 5 Stadien, 158 Sporthallen, 20 Schwimmbäder. In der Stadt finden internationale sportliche Wettbewerbe statt. Die Namen der Sportler sind weltweit bekannt (Galina Kulakova, Tamara Tichonova, Valeri Medvedzev, Alexey Tschizov).

 

Für die Gäste der Stadt gibt es mehr als 20 komfortable Hotels, darunter auch prestige Hotelkomplexe „Park-Otel“, „Biatlon“, Hotel der udmurtischen Republik u. a.

 

Ischewsk ist ein großes kulturelles Zentrum. In der Stadt gibt es 5 Theater, 6 Kinos, 16 Klubs und Kulturpaläste, 50 Bibliotheken, 6 Museen.

 

62 Kilometer weit von Ischewsk liegt die Stadt Votkinsk, wo der berühmte russische Komponist P.I. Tschaikowski geboren wurde und die Kindheit verbracht hat. In Votkinsk gibt es ein staatliches Museum des Komponisten. Im Frühling findet hier das jährliche musikalische Festival statt, das dem Schaffen von Tschaikowski gewidmet ist.

 

Seit 1991 ist Ischewsk für ausländische Kontakte geöffnet. Zurzeit entwickelt die Stadtverwaltung internationale Beziehungen. Ischewsk hat bereits freundschaftliche Beziehungen mit Tatabanja (Ungarn). Lusaka (Sambien), Novi-Sad (Jugoslawien) und Jambol (Bulgarien) aufgenommen.

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Die Mitglieder des Kultur- und Partnerschaftsausschusses werden um Beratung und Beschlussempfehlung gebeten.